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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2019

Spannend, aber noch mit Luft nach oben

Vier Tage in Kabul
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Der Debütroman von Anna Tell konnte mich überzeugend, auch wenn für Teil 2 noch Luft nach oben ist.

Hauptdarsteller sind die Unterhändlerin Amanda, die in Afghanistan stationiert ist und ihr Vorgesetzter ...

Der Debütroman von Anna Tell konnte mich überzeugend, auch wenn für Teil 2 noch Luft nach oben ist.

Hauptdarsteller sind die Unterhändlerin Amanda, die in Afghanistan stationiert ist und ihr Vorgesetzter Bill, der in Stockholm die Sondereinheit leitet. Amanda wird nach Kabul gerufen, wo zwei Diplomaten verschwunden sind. Schnell findet sie eine Verbindung nach Schweden, die in politische Kreise führt. So ermittelt Amanda vor Ort und Bill geht den Spuren in Schweden nach. Geschrieben ist das Buch abwechselnd aus der Sicht von Amanda und Bill, beide Charaktere im übrigen sehr sympatisch und interessant.

Sowohl Story als auch Erzählstil konnten mich überzeugen. Das Buch ist sehr einfach zu lesen, die Autorin schreibt flüssig. Man sollte jedoch nicht mit der Erwartungen einen Politthriller á la Follett oder Schätzing zu lesen an das Buch herangehen. Obwohl es einige Überraschungen gab, fehlten für mich die Wendungen und Komplexität, die aus einem Krimi einen Thriller machen. Für mich war das kein Problem, ich lese beide Genres gerne.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Eine unterhaltsame Jagd auf eine Schallplatte

Murder Swing
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Der namenlose Hauptdarsteller ist Vinyl-Liebhaber, er weiß wie man seltene Platten findet. Daher wird er von einem geheimnisvollen Auftraggeber angeheuert um ein seltenes und wertvolles Album zu finden. ...

Der namenlose Hauptdarsteller ist Vinyl-Liebhaber, er weiß wie man seltene Platten findet. Daher wird er von einem geheimnisvollen Auftraggeber angeheuert um ein seltenes und wertvolles Album zu finden. Bald kommt es zu seltsamen Todesfällen die scheinbar mit der Jagd nach der Schallplatte zusammenhängen.

Als Vinylliebhaber und Fan des englischen Humors musste ich mich natürlich auf diesen Roman bewerben. Ich liebe Bücher die mit einem Augenzwinkern und viel trockenem Humor geschrieben sind. Die Geschichte wird zwar eher gemächlich erzählt, der Schreibstil ist aber so flüssig, dass dennoch keine Langeweile aufkommt. Die Charaktere sind sympathisch, herrlich unterhaltsam und teils wunderbar skurril.

Ich kann mir vorstellen, dass Jazz-Fans noch mehr Spaß mit dem Buch haben, denn immer wieder kommen Hinweise auf Bands und Sänger/innen vor, die mir leider nichts sagen. Für alle anderen ist es dennoch ein herrlich origineller Krimi der gute Unterhaltung bietet.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Die Geschichte von zwei starken Frauen

Die Frauen von Salaga
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"Die Frauen von Salaga" erzählt die Geschichte von zwei starken Frauen. Aminah lebte in einem kleinen Dorf, bis sie eines Tages bei einem Überfall von Skavenhändlern verschleppt und verkauft wird. Wurche ...

"Die Frauen von Salaga" erzählt die Geschichte von zwei starken Frauen. Aminah lebte in einem kleinen Dorf, bis sie eines Tages bei einem Überfall von Skavenhändlern verschleppt und verkauft wird. Wurche ist die Tochter eines Herrschers, für ein Bündnis wird sie mit einem Mann den sie nicht liebt verheiratet. Am Ende kreuzen sich die Wege der beiden unterschiedlichen Frauen, die beide nach Freiheit streben.

Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen. Die Geschichte ist spannend und flüssig erzählt, nebenbei erfährt man auch ein wenig über das oft angespannte Verhältnis zwischen den europäischen Mächten und den Afrikanischen Einwohnern. Gerne hätte das Buch hier noch mehr in die Tiefe gehen dürfen! Durch die sich abwechselnde Erzählperspektive lernt man beide Frauen nach und nach kennen. Auch war ich positiv überrascht, dass der Mann, für den sich beide interessieren, kein großes Drama unter den beiden Frauen ausgelöst hat.

Ich habe die Reise in eine fremde Welt genossen. Man erfährt viel über die damaligen Lebensumstände, afrikanische Bräuche und das Denken der beiden Frauen. Die Namen und Titel sind zu Beginn zwar fremd, man findet sich aber sehr schnell damit zurecht und kann auch ohne große Erklärungen nachvollziehen was oder wer gemeint ist.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Aus dem Leben einer Vogelforscherin

Das Vogelhaus
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Gewndolen „Len“ Howard ist mit Vögeln aufgewachsen, schon als Kind hat sie aus dem Nest gefallene Küken gerettet und aufgezogen. „Das Vogelhaus“ erzählt ihre Lebensgeschichte, beginnend mit der Kindheit, ...

Gewndolen „Len“ Howard ist mit Vögeln aufgewachsen, schon als Kind hat sie aus dem Nest gefallene Küken gerettet und aufgezogen. „Das Vogelhaus“ erzählt ihre Lebensgeschichte, beginnend mit der Kindheit, wo sie durch ihren Vater den Umgang mit Vögeln lernt. Ihr Weg führt sie dann nach London, hier spielt sie in einem Orchester, bis sie schließlich aufs Land „flieht“, wo sie schließlich ihre Vogelforschungen betreibt. Dazwischen gibt es immer wieder kurze Kapitel aus der Zukunft, die von Lens Erlebnissen mit ihren Vögeln berichten. Gerade beim London-Abschnitt fand ich diese Vorblenden sehr erfrischend, denn in der Großstadt hat Len nur sehr wenig Kontakt mit Vögeln, dafür überwiegen hier die Beziehungsgeschichten.

Das Buch ist trotz der oft träumerisch formulierten Sätze und Gedanken sehr flüssig zu lesen. Ich habe mich dabei beobachtet, dass ich immer wieder innegehalten habe und selbst auf den Gesang der Vögel gelauscht habe. Es ist faszinierend, wie clever die kleinen Meisen sind und wie viel Vertrauen sie mit der Zeit zu Len Howard aufgebaut haben.

Fazit:
Ein wunderbar ruhiges Buch, bei dem man die Vögel um sich herum neu kennenlernt und ihnen plötzlich wieder mehr Beachtung schenkt.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Eine unterhaltsame Sommerlektüre

Angebissen. Kommissar Kempff und der Hai
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Der Hamburger Hauptkommissar Jan Kempff wird an den Timmendorfer Strand gerufen: der dortige Polizeichef wurde tot aufgefunden, offenbar das Opfer eines Hais, und die Kollegen vor Ort sind wegen einer ...

Der Hamburger Hauptkommissar Jan Kempff wird an den Timmendorfer Strand gerufen: der dortige Polizeichef wurde tot aufgefunden, offenbar das Opfer eines Hais, und die Kollegen vor Ort sind wegen einer Lebensmittelvergiftung außer Gefecht gesetzt. Kempff beginnt zu ermitteln und stößt bald auf Geheimnisse und alte Bekannte.

Der kurze Krimi (knapp 300 Seiten) liest sich flüssig, spannend und ohne Längen. Erzählt wird aus der Perspektive von Kommissar Jan Kempff, der wegen seiner unaufgeregten Art wie auch wegen seiner aktuellen Pechsträne sympathisch ist. Auch die Timmendorfer sind herrlich dargestellt, teils zwar ein wenig skurril und überzeichnet, aber das ist immer im Rahmen und dadurch auch unterhaltsam.

Die Story ist logisch und gut durchdacht und bietet einige unerwartete Wendungen. Gefallen haben mir auch die Anspielungen auf den Film „Der weiße Hai“.

Mein Fazit:
Ein kurzweiliger und leichter Krimi, eine tolle Urlaubslektüre. Genau das richtige, wenn man gut unterhalten werden will, aber gerade keine schwere Kost lesen möchte.