Profilbild von warmerSommerregen

warmerSommerregen

Lesejury Profi
offline

warmerSommerregen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit warmerSommerregen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2018

Enttäuschend

Best Body Plan
0

Zugegebenermaßen war mir nicht von Anfang an bewusst, dass es sich bei der Autorin um eine Spielerfrau handelt. Auf dem Klappentext wurde sie als Profi-Sportlerin bezeichnet und das reichte mir. Rückblickend ...

Zugegebenermaßen war mir nicht von Anfang an bewusst, dass es sich bei der Autorin um eine Spielerfrau handelt. Auf dem Klappentext wurde sie als Profi-Sportlerin bezeichnet und das reichte mir. Rückblickend fügt es sich allerdings in ein für mich recht stimmiges Gesamtbild.

Das Buch beginnt ganz vorne – bei der Motivation. Warum sollte man sich einen gesunden Körper wünschen, welche Auswirkungen haben Sport und eine gesunde Ernährung und so weiter. Für mein Empfinden ist dieser Teil des Buches etwas lang geraten und ich gehe im Grunde davon aus, dass die meisten, die ein solches Buch zur Hand nehmen, bereits für sich entschieden haben, dass sie sich in diese Richtung verändern möchten – und warum. Danach folgen Tipps zum Abnehmen; beispielsweise, dass gemeinsames Trainieren motivieren kann. Im Anschluss daran wird sich dem Thema Ernährung gewidmet und verschiedene Inhaltsstoffe werden beleuchtet. Auch geht es um die sinnvolle Kombination verschiedener Lebensmittel anhand ihrer Nährwerte. Daraufhin folgt der Rezeptteil des Buches. Die meisten der vorgestellten Rezepte konnten mich nicht für sich gewinnen, ihre Zubereitung ist allerdings ansprechend beschrieben. Als nächstes findet man den Sportteil, der allerdings auch nicht sonderlich viele Überraschungen bereithält. Übungen wie Liegestütze, Ausfallschritte oder Planks gehören in meinen Augen zum allgemein bekannten Grundgerüst. Somit sind die Übungen durchaus effektiv und bewährt.

Die Aufmachung des Buches ist hochwertig. Mich störte allerdings die ständige Präsenz der Autorin – auf zahlreichen Fotos zwinkert sie, hält wahlweise ein Melonenstück oder einen Granatapfel in der Hand oder trinkt einen grünen Smoothie…

Insgesamt vermochte mich das Werk nicht zu überzeugen, weswegen ich 2,5 von 5 Sternen vergebe

Veröffentlicht am 14.06.2018

Konnte meine Erwatungen nicht erfüllen...

Tabu
0

Als Sebastian von Eschburg noch ein Kind war, beging sein Vater Selbstmord. Von dem Moment als er seinen toten Vater auffand an, ist nichts mehr wie es war. Eschburg flüchtet sich zunehmend in die Kunst ...

Als Sebastian von Eschburg noch ein Kind war, beging sein Vater Selbstmord. Von dem Moment als er seinen toten Vater auffand an, ist nichts mehr wie es war. Eschburg flüchtet sich zunehmend in die Kunst - von einem Fotografen lernt er das Kunstwerk, er saugt geradzu alles Wissen auf, und macht sich selbstständig. In seinen Bildern versucht er, die Wirklichkeit abzubilden: Einsamkeit, die Jahre, die an Körpern nagen, Sex, Makel, Schönheit - unverblümt. Mit der Zeit macht sich der Künstler einen Ruf, seine Installationen schockieren und faszinieren gleichermaßen.
Doch dann wird er des Mordes an einer jungen Frau angeklagt. Alles wirkt bizzar, unzusammenhängend und undurchdringbar. Auch die Leiche der Frau ist spurlos verschwunden... Nichtsdestotrotz schreiten die Ermittlungen immer weiter voran und schon bald zeigen sich erste Anhaltspunkte.

Der Anfang der Erzählung vermochte mich sehr zu fesseln, da mir das Schicksal Sebastian von Eschburgs äußerst nahe ging. Schon alleine was er von seiner Mutter und deren neuen Freund erleiden musste, ist schlimm genug. Zudem haben mir die Beschreibungen seiner Tätigkeit als Anfänger im Bereich der Fotografie gefallen, da sein Herumexperimentieren mit verschiedenen Blenden, Belichtungszeiten und so weiter nicht nur ihn, sondern auch den Leser fasziniert. Allerdings war die Lösung des Falles sehr offensichtlich und für mich absolut keine Überraschung. Diese Vorhersehbarkeit sorgte auch dafür, dass mir Eschbach bereits recht schnell unsympathisch wurde und mein Mitgefühl schwand.

Insgesamt handelt es sich um ein interessantes Werk mit vielversprechendem Beginn, vorhersehbarem Ende und schönem Schreibstil. Da die Lösung des Falles allerdings wenig überzeugend war, vergebe ich 2,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 01.02.2020

Nicht überzeugend

Erziehung prägt Gesinnung
0

In diesem Werk versucht Renz-Polster die Bedeutung der Erziehung für die politische Gesinnung aufzuzeigen. Hierbei hat der Kinderarzt einen sehr verständlichen und eingängigen Erklärungsansatz, der ständig ...

In diesem Werk versucht Renz-Polster die Bedeutung der Erziehung für die politische Gesinnung aufzuzeigen. Hierbei hat der Kinderarzt einen sehr verständlichen und eingängigen Erklärungsansatz, der ständig wiederholt wird. Autoritäre Erziehung führe zu Rechtspopulismus, daher solle ein Umdenken erfolgen und eine Erziehung auf Augenhöhe vermittelt werden. Regelmäßig wird diese Erkenntnis mit dem Leser geteilt, sodass es mich nach einer Weile ziemlich nervte. Besonders da ich diese Darstellung für stark vereinfacht halte, konnten mich die Ausführungen nicht gänzlich überzeugen. Zwar ist es einleuchtend und sicherlich richtig, dass Erziehung ganz stark die Weltsicht beeinflusst, dennoch lässt sich letztere nicht auf den Erziehungsstil der Eltern reduzieren. Viel mehr Faktoren sind hierfür verantwortlich, allerdings spielen sie in diesem Buch keine Rolle. Die Botschaft des Werkes, dass mehr über Erziehung nachgedacht werden sollte, die Beweggründe für rechte Gesinnung ihren Ursprung bereits in der Kindheit haben können und wir durch die Art und Weise wie wir mit unseren Kindern umgehen deren Schicksal stärker beeinflussen als es häufig bewusst ist, finde ich nichtsdestotrotz sehr wichtig. Die Umsetzung ist leider in meinen Augen nicht ganz gelungen.


Insgesamt ein zum Nachdenken anregendes Buch, das jedoch nicht mit überzeugenden Erklärungs- oder Löungsansätzen punkten kann.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Von Narrativen und... Narrativen.

Von Zeit und Macht
0

Dieses Werk lässt mich zugegebenermaßen zwiegespalten zurück. Zum einen wird das Versprechen, Zusammenhänge zwischen Macht und Zeit aufzuzeigen, durchaus auch eingelöst. So erfährt man, wie sich Machtstrukturen ...

Dieses Werk lässt mich zugegebenermaßen zwiegespalten zurück. Zum einen wird das Versprechen, Zusammenhänge zwischen Macht und Zeit aufzuzeigen, durchaus auch eingelöst. So erfährt man, wie sich Machtstrukturen wandeln, wie Macht zu verschiedenen Zeiten legitimiert wird und so weiter. Doch andererseits hatte ich häufig den Eindruck, plakative, an Inhalt jedoch ärmere Phrasen zu lesen. Da in diesem Buch viele geschichtliche Figuren wie Friedrichs II. von Preußen, Bismarck und Weitere thematisiert werden, erhält man auf den 320 Seiten zwar einen guten Überblick; ich befürchte jedoch, dass man mehr Verständnis für "Zeit und Macht" entwickeln würde, nähme man ein paar wenige gute Lektüren zu einzelnen der hier beschriebenen Epochen zur Hand, erführe man über die beiden Schlagworte wesentlich mehr. Besonders die "Narrative", auf die sich ständig bezogen wird, bereicherten für mich nicht gerade die Lektüre.Der Schreibstil war abwechselnd sehr bildhaft-eingänglich und umständlich-demotivierend. "Kein einziges der auf diesen Seiten analysierten Regime änderte formal den Kalender. Kein einziges führte eine neue Zeitordnung ein. Aber jedes einzelne besaß eine markante zeitliche Signatur. Jedes 'tanzte' zu einer anderen zeitlichen Musik." (S.231)Was mir wiederum von der Idee her sehr zusagte, war, dass im Epilog Bezug auf die aktuelle Situation Europas genommen wird. Hier stellt der Autor ein paar Bezüge zu den zuvor herausgestellten Situationen in der Geschichte her.Ab Seite 249 folgen sein Dank, die Anmerkungen und das Register (bis S. 313), was mich persönlich vom Umfang her überraschte.Insgesamt handelt es sich meines Erachtens um ein Buch, das viele Epochen anführt und auf die Stichwörter "Macht" und "Zeit" hin untersucht. Dabei überraschen der doch recht geringe Umfang des Werkes, die häufig einfließenden Modewörter, die leider nicht wirklich mit Inhalt gefüllt werden und der zwischen bildhaft und trocken wechselnde Schreibstil. Obwohl ich ein paar neue Denkanstöße habe erlangen können, vermochte mich das Buch leider nicht zu überzeugen.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Nicht stimmig

Ich denke zu viel
0

In diesem Buch stellt die Autorin einen Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Hochbegabung her, wobei sie in ihren Beschreibungen den Begriff der "mental hocheffizienten" Menschen vorzieht. Ihre Grundannahme ...

In diesem Buch stellt die Autorin einen Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Hochbegabung her, wobei sie in ihren Beschreibungen den Begriff der "mental hocheffizienten" Menschen vorzieht. Ihre Grundannahme ist, dass bei Hochsensiblen die rechte Gehirnhälfte gegenüber der linken dominant ist und sich daraus im Vergleich zu dem Großteil unserer Gesellschaft Unterschiede im Denken und Empfinden ergeben. Spannend an dieser Sichtweise fand ich beispielsweise, dass festgestellt wurde, dass in asiatischen Ländern die rechte Gehirnhälfte generell aktiver ist, als in westlichen Ländern und dass sich dies auch in der Kultur widerspiegelt.

Die Autorin beginnt damit, ein Bild ihrer Zielgruppe zu zeichnen: Sehr einfühlsame Menschen, die gerne über grundlegende Themen philosphieren, schnell Lösungen zu Problemen finden, sehr idealisierte Wertvorstellungen haben, von denen sie keineswegs abrücken können, häufig unter depressiven Verstimmungen oder gar Depressionen leiden, aufgrund ihrer unaufhörlich ratternden Gedanken oftmals Schlafstörungen entwickeln und so weiter. Viele dieser Aspekte sind nichts neues mehr und leiten ganz selbstverständlich Bücher zu Hochsensibilität ein. Häufig muss ich jedoch gestehen, dass die Attribute, welche die Autorin nach ihrer - wie sie schreibt - intensiven Arbeit mit hocheffizienten Klienten gewonnen hat, zum Teil widersprüchlich und nicht ganz schlüssig sind. Die Autorin wirft hierbei gerne mit Super- oder Hyperlativen um sich, wo andere sich womöglich vorsichtig und einfühlsamer geäußert hätten. Hierbei hat man mal den Eindruck, es handle sich um eine lebensbedrohliche Krankheit und mal, Hochsensible seien geradzu Übermenschen. Beides trifft meines Erachtens nicht zu; schließlich handelt es sich einfach um eine andere Art der Reizverarbeitung. Einer solchen Ungleichheit sollte doch bitte keine Ungleichwertigkeit folgen. Außerdem missfällt mir der Ausdruck "unter Hochsensibilität leiden" sehr... Zudem fiel mir negativ auf, dass die Autorin ausdrücklich den Ruf, Hochbegabte oder Hochsensible seien uneinsichtig, abgehoben, arrogant, sozial zurückgeblieben und könnten sich nicht auf andere einstellen, zurück weist, dennoch aber genau solche Thesen über sie formuliert. Und ist es stimmig, dass ein Individuum, welches besonders einfühlsam, hilfsbereit und so weiter, sozial unterentwickelt ist?
Der Vergleich von HSM und Autisten war für mich auch nicht unbedingt neu, einige Aspekte gaben dennoch neue Denkanstöße, da sich die Autorin diesem Thema immer wieder widmet. Ebenso verhält es sich mit der Verknüpfung von HS und HB, wobei sich diese Bereiche meines Erachtens sowieso nur recht schwierig voneinander vollständig isoliert betrachten lassen. Allerdings denke ich, dass der Titel mehr in Richtung Hochbegabung deutet und daher womöglich irreführt - denn die Hochsensibilität ist in diesem Werk das eigentliche Thema.
Was dieses von anderen Büchern unterscheiden soll, ist der Praxisteil. Er soll Informationen dazu beinhalten, wie Hocheffiziente bestmöglich mit sich und der Gesellschaft im Einklang leben können. Ehrlich gestanden haben mich diese Hilfestellungen etwas enttäuscht, denn dass man sich beispielsweise so wie man ist annehmen sollte, um glücklicher zu sein und eine positivere Ausstrahlung zu haben, ist wohl kein sonderlich revolutionärer Gedankengang. Die Gedanken wie auf einem Dachboden zu sortieren, um kein Chaos mehr im Kopf zu haben, halte ich mehr für eine nette Idee als einen guten Vorschlag. Als durchaus hilfreich habe ich das Unterkapitel zum Neinsagen empfunden. Sicherlich findet man hier aber, besonders wenn man sonst noch keine Werke zu diesem oder einem verwandten Thema gelesen hat, Anregungen um das Verhalten und die Haltung von anderen und sich selbst besser reflektieren zu können. Mich konnte das Werk jedoch nicht überzeugen.