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Veröffentlicht am 15.09.2016

Töfte, einfach töfte!

Cool im Pool
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Nachdem Diana Loretta von Okkos nicht ganz so wie geplant verlaufenem Antrag und ihren Hochzeitsplänen erzählt hat, ein wunderschönes Brautkleid gekauft und auch sonst schon so ziemlich alles geplant ist, ...

Nachdem Diana Loretta von Okkos nicht ganz so wie geplant verlaufenem Antrag und ihren Hochzeitsplänen erzählt hat, ein wunderschönes Brautkleid gekauft und auch sonst schon so ziemlich alles geplant ist, freuen sich alle auch die Feier an der Nordseeküste. Alles scheint perfekt – bis Diana im zerfetzten und verdreckten Brautkleid verweint vor Lorettas Wohnungstür steht, da sie es sich nämlich doch anders überlegt hat.
Schon bald werden die Anrufe vom verzweifelten Okko zur Belastungsprobe für Loretta. Als sich dann irgendwie doch noch alles klärt, kann – zwar anders als geplant, aber dennoch schön – die Hochzeit stattfinden. Nicht mehr am Meer, sondern in der Schrebergartenkolonie im Ruhrgebiet wird nun geheiratet. Auch Dianas Vater, sein Lebensgefährte Dirk und dessen Schwester Jenny werden eingeladen. Doch aus dem “schönsten Tag ihres Lebens” wird eine Katastrophe, als Diana nachts zusammen mit ihrem Vater dessen Partner entdeckt: Nackt, im Hotelpool, tot.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass Kommissarin Küpper alles andere als begeistert davon ist, dass die Truppe um Loretta wieder irgendwie in den Fall verwickelt zu sein scheint. Ein Grund mehr für Hornbrillen-Girl und Freunde, um bei den Ermittlungen vorsichtig zu sein…

Auch das sechste Buch der Reihe ist wieder grandios! Von der ersten Seite an wird man als Leser direkt ins Geschehen gezogen und gewinnt das Gefühl, bei alten Freunden zu sein. Die Charaktere, welche alle so wunderbar beschrieben werden, sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Die Seiten flogen nur so dahin, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, was die töften Freunde ausm Pott als nächstes anstellen würden, um dem Täter auf die Schliche zu kommen – und natürlich wer den Mord begangen hat. Außerdem werden immer wieder falsche Fährten gelegt, Zweifel und Mistrauen gesäht, um dann immer wieder alles umzuwerfen, ohne dabei ins Unglaubwürdige abzudriften.
Wieder einmal konnte mich der Schreibstil auch voll und ganz überzeugen: Flotte Sprüche oder Kommentare, Wortwitz, Situationskomik, Franks Sprechweise und natürlich der schwarze Humor machen es einem nicht leicht, dass Buch mal aus der Hand zu legen.
Was mich auch sehr anspricht ist, dass obwohl dies schon der sechste Teil der Reihe ist, noch alles ganz natürlich und nicht gekünstelt erscheint. Oft ist es ja so, dass man beim Lesen von Reihen den Eindruck erhält, dass mittlerweile alle Ideen aufgebraucht sind. Das ist hier definitiv nicht der Fall, bitte mehr davon!!

Mir hat dieser Fall ausgesprochen gut gefallen und ich bin ganz gespannt auf den nächsten Band – ich hoffe er erscheint bald, sodass ich nicht allzu lange warten muss

Veröffentlicht am 15.09.2016

Töfte Ermittler ausm Pott machen Urlaub anner Nordsee!

An der Mordseeküste
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Die im Ruhrgebiet lebende Loretta Luchs arbeitet als Telefonistin in einem Callcenter. Doch obwohl ihr Chef sie bittet, noch ein Weilchen auf den Urlaub zu warten, da ohne sie der Umsatz drastisch sinken ...

Die im Ruhrgebiet lebende Loretta Luchs arbeitet als Telefonistin in einem Callcenter. Doch obwohl ihr Chef sie bittet, noch ein Weilchen auf den Urlaub zu warten, da ohne sie der Umsatz drastisch sinken wird, macht Loretta sich auf den Weg: Auf zur Nordsee- und das sogar mit ihren besten Freunden. Alle freuen sich auf einen erholsamen Aufenthalt am Strand- mit Sonne, Meer und Wattwanderungen- und einer Foto-Vernissage der berühmten Künstlerin Maria Gonzalez, mit der die Ruhrpottler sehr gut befreundet sind. Sie sind als Ehrengäste geladen, da Fotos von ihnen bei dieser Vernissage als Kustwerke an den Wänden hängen. Eine vollkommen neue Erfahrung für die Freunde, schließlich können die anderen berühmten Gäste die Fotos erwerben.. Und dann hängen sie in fremden Esszimmern..
Doch wird die Veranstaltung nicht vollkommen friedlich bleiben.. Denn der Sponsor der Vernissage, Julius Mühling, beschimpft die Truppe heftig, nachdem er von Diana abgeblitzt wurde.. Doch lässt Frank diese Beleidigungen nicht auf den Damen sitzen und schlägt Julius Mühling. Ein folgenschwerer Fehler, wie er am nächsten Tag feststellen wird.
Schließlich wacht er mit einem Filmriss neben Mühlings Leiche auf und es sieht nicht gut aus für ihn..
Können seine Freunde ihn entlasten und den wahren Täter finden? Die Chancen stehen gar nicht so schlecht, denn mit Erwin haben sie einen Ex-Polizisten und mit Loretta eine erfahrene Hobbyermittlerin an Bord. Und von ihnen ist keiner auf den Mund gefallen, so viel ist klar.

Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, da es sehr flüssig geschrieben ist und der wunderbare Humor das ganze Buch über anhält. Außerdem ist die Krimödie spannend, in sich schlüssig und kann mit genialen Charakteren überzeugen. Egal ob Hornbrillen-Girl Loretta, Minipli-Man Erwin, oder El Schrillo Frank. Auch das immer wieder verwendete Ruhrpott Deutsch ist an vielen Stellen einfach herrlich und zum wegkichern!
Was mir auch ausgesprochen gut gefällt ist, dass das Buch ein Rezept für einen „Ostfriesischen Teekuchen“ beinhaltet. Ich finde so etwas immer total toll- und der Kuchen schmeckt köstlich!

Bei „An der Mordeeküste“ handelt es sich nach „Radieschen von unten“ und “ Einer gibt den Löffel ab“ um Lotte Mincks drittes Buch um die schrillen Ruhrpott-Hobby-Ermittler um Loretta Luchs.
Dieses war mein erstes Buch der Reihe, was beim Lesen aber nicht stört: Man hat nicht das Gefühl, dass einem wichtiges Wissen über die Freunde fehlt, was mir ausgesprochen gut gefällt. Und ich werde die anderen Bücher um Loretta Luchs sicherlich auch bald lesen, da mich dieses liebevoll geschriebene Buch so sehr überzeugen konnte!

Alles in allem kann ich dieses grandiose Buch also wirklich jedem weiterempfehlen: Es ist nicht blutrünstig, trotzdem sehr spannend, unglaublich humorvoll und man gewinnt die Charaktere richtig lieb!
So soll das sein:
Ein richtich töftes Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gin, Tee, schwarzer Humor und ein kniffliger Fall!

Mord in der Mangle Street
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Nachdem ihr Vater gestorben ist, macht sich die junge March Middleton im Jahre 1882 auf den Weg nach London, um dort bei ihrem Patenonkel unterzukommen. Da es um ihre finanziellen Mittel nicht ganz so ...

Nachdem ihr Vater gestorben ist, macht sich die junge March Middleton im Jahre 1882 auf den Weg nach London, um dort bei ihrem Patenonkel unterzukommen. Da es um ihre finanziellen Mittel nicht ganz so rosig bestellt ist, bleibt ihr auch keine andere Wahl, als sich in die Obhut des ihr bisher gänzlich unbekannten Mannes zu begeben. Sie weiß lediglich aus einem Brief, den sie vor kurzem erhielt, dass Sidney Grice, ihr Vormund, so eine alte Schuld begleichen möchte.
Wie sie im Gespräch mit Harriet, einer Dame von March’s Alter, mit welcher sie sich ein Zugabteil teilt, erfährt, ist Sidney Grice keineswegs irgendein Mann in England. Tatsächlich ist der Persönliche Ermittler, wie er die Bezeichnung „Privatdetektiv“ stets zu verbessern pflegt, aufgrund seiner unglaublichen Kombinationsgabe und seinem Geschick im Umgang mit den haarsträubensten und kniffligsten Fällen zu großer Berühmheit gelangt.
So wundert es nicht, dass March, sobald sie das Haus Nummer 125 in der Gower Street erreicht hat, mit ihrem ersten Kriminalfall konfrontiert wird. Ein Mann soll seine Ehefrau umgebracht haben und nun dafür gehängt werden; seine Schwiegermutter ist jedoch felsenfest von seiner Unschuld überzeugt, da dieser herzensgute Mensch niemals eine derart brutale Tat verübt haben könnte. Da für Mr. Grice primär Geld über das Annehmen oder Ablehnen eines Auftrags entscheidet, zeigt er für das Angebot der eher ärmlichen Dame kein Interesse. March aber, von der Geschichte zutiefst gerührt, verspricht, für alle Kosten aufzukommen, sofern sie den Ermittler bei seinen Recherchen begleiten darf.
Und so lässt sich der von sich so überzeugte Sidney Grice dazu herab, seine wertvolle Zeit mit dem Lösen des Falles zu vergeuden. Denn eines steht fest: Mr. Grice glaubt längst in dem Ehemann seinen Täter gefunden zu haben – March jedoch spürt, dass er es nicht gewesen ist.
Deswegen lässt die durchaus unkonventionelle March erst recht nicht locker und verblüfft so nicht nur ihren Patenonkel…

Sehr schnell konnte ich in das Buch abtauchen, da es einen dank der atmosphärischen Erzählweise gekonnt nach London im Jahre 1882 entführt, wo auf der Straße jeder eine Bedrohung darstellen kann, man besser mit einem parfümierten Taschentuch ausgestattet sein sollte, um ekelerregenden Gerüchen Herr zu werden oder Menschen von der Bildfläche verschwinden, ohne dass es jemand merken oder irgendwen kümmern würde. Sehr humorvoll sind dabei die Beschreibungen von March, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist. So verspürt sie beispielsweise bei dem Gedanken daran, dass sich in Mr. Grice’s Haus ein Badezimmer mit Toilette befindet, größten Ekel – kein Wunder, dass London so verseucht ist, wenn von Hygiene derart wenig gehalten wird.
Auch ist sie der Zeit kaum angepasst: Sie genehmigt sich gerne einen Gin, sagt zu einer Zigarette nicht nein, kann dem Anblick verwester und angefressener Leichen ohne Ohnmachtsanfälle standhalten und weiß sich durch zynische Bemerkungen in der Männerwelt durchaus zu behaupten. Ihre Wortgefechte mit zahlreichen anderen Charakteren brachten mich immer wieder zum Schmunzeln oder Auflachen, da sie mit ihrem Scharfsinn zielsicher ins Schwarze trifft.
Aber auch Sidney Grice ist eine sehr interessante Figur, die bei mir Seite um Seite gewann. Denn auch wenn er zunächst als absoluter Unsympath auftritt, der sich um seine Mitmenschen keineswegs, für Geld dafür umsomehr, sorgt, bröckelt diese Fassade doch zeitweise. Darüber hinaus konnte ich mir ausgesprochen gut vorstellen, wie er zwischendurch ein Lächeln zu unterdrücken versucht, sich dann mit der Hand vor das Auge fasst, um das nicht ganz passende Glasauge, welches nur zu gerne aus seiner Höle springt, auffangen zu können. Auch zaubert einem seine eher weniger positive Einstellung gegenüber Menschen in zahlreichen Situationen ein Lächeln ins Gesicht – an anderen Stellen möchte man ihm am liebsten gehörig die Meinung sagen. Zum Glück nimmt einem dies March punktgenau ab.
Aber auch die übrigen Charaktere sind sehr schön gezeichnet, sodass man sich ein lebensnahes Bild von ihnen machen kann und sich das Kopfkino nie ausstellt.
Der Fall ist äußerst spannend und hält viele Wendungen bereit, sodass es viel Spaß macht, Mr. Grice und March bei den Ermittlungen zu begleiten.
Darüber hinaus lässt sich das Buch der packenden Schreibweise und des schwarzen Humors wegen, sehr angenehm lesen.

Dieser Band hat wirklich meine Neugierde geweckt, sodass ich hoffe, möglichst bald einen weiteren bis zur letzten Seite spannenden sowie humorvollen Fall, der bravourös von dem so gegensätzlichen Ermittler-Duo gelöst wird, lesen und so auch noch mehr über die Charaktere erfahren zu können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Düster und packend!

Harry Potter und der Feuerkelch (Harry Potter 4)
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Ein Lichtblick in den Ferien, die bei den Dursleys verbracht reinste Qualen sind, ist Harry die Quidditch-Weltmeisterschaft, welche er mit den Weasleys und Hermine besuchen darf. Von den Flugkünsten der ...

Ein Lichtblick in den Ferien, die bei den Dursleys verbracht reinste Qualen sind, ist Harry die Quidditch-Weltmeisterschaft, welche er mit den Weasleys und Hermine besuchen darf. Von den Flugkünsten der Spieler gefesselt und begeistert, beeindruckt dieses spektakuläre Ereignis Ron, Harry und Hermine mächtig. Doch dann werfen dunkle Zeiten ihren Schatten voraus: Todesser, die einstigen Anhänger und Verbündeten des dunklen Lords, nehmen auf dem nahegelegenen Zeltplatz eine Muggelfamilie gefangen und verbreiten in der großen Menschenmasse Angst und Schrecken. Als dann auch noch das dunkle Mal, welches mit seinem Totenkopf, aus dessen Mund sich eine Schlange windet, das unvergessene Zeichen Voldemorts darstellt, am Himmel erscheint, ist die Panik komplett, sodass alle Zauberer und Hexen zu fliehen versuchen. Wiedereinmal wird zunächst bei Harry Potter und seinen beiden Freunden der Schuldige gesucht – und der ein oder andere lässt sich von ihrer Unschuld nicht gänzlich überzeugen…
Doch ist es damit noch längst nicht zu Ende: In Hogwarts wird das erste Mal seit etlichen Jahren das trimagische Tunier stattfinden, wie zum Schuljahresbeginn unter Jubelrufen verkündet wird. Sogar Schüler aus anderen Ländern, von anderen Zauberschulen werden anreisen, um antreten zu können: Von Beauxbatons und Durmstrang. Dem Gewinner winken sowohl Ruhm und Ehre als auch eine nicht unbeträchtliche Summe Zauberergeldes, weswegen schon alle Pläne schmieden, wie sie, obwohl sie zu jung sind, teilnehmen können. Doch sowohl der Pokal als auch die ihn umgebenden Bannkreise sind unbestechlich. Allerdings werden, anstatt jeweils einen Schüler von jeder Schule als Champion auszuwählen, vier Namen von dem Pokal ausgewählt – der vierte Champion ist niemand geringerer als Harry Potter.
Da er gewählt worden ist, muss er antreten obgleich er zu jung ist und er seinen Namen nicht selbst in den Kelch geworfen haben kann… Nur ein mächtiger Zauberer besäße die Macht dazu…
Allmählich beginnen Hermine, Ron und Harry zu glauben, dass es erneut jemand auf den Waisenjungen abgesehen hat. Nicht nur, dass bereits zahlreiche Teilnehmer des Trimagischen Turniers bei den vergangenen Austragungen den Tod fanden, auch Harrys Narbe bereitet Grund zur Sorge… Denn auch wenn viele behaupten, der Unaussprechliche sei endgültig besiegt, sammelt er in den Tiefen der Finsternis seine Kräfte, um wieder aufsteigen und die Welt unter seine Tyrannei stellen zu können und um seinem Rivalen Harry Potter nach all den Jahren einen qualvollen Tod zu bringen…

Dieses Buch der Reihe ist spürbar düsterer als seine Vorgänger, was man bereits auf den ersten Seiten bemerkt. Gleichzeitig werden die Handlungsstränge immer verwobener, Fragen aus den letzten Bänden werden geklärt – oder ausgebaut – und neue kommen auf. Rowling gelingt es in diesem Werk von 768 Seiten nie Langeweile aufkommen zu lassen. Stets fiebert man mit, wittert Verschwörungen, schließt neue Charaktere ins Herz und wird gezwungen, sich von anderen zu verabschieden. Die vielen so unterschiedlich und realistisch gezeichneten Figuren verleihen dieser Reihe ihren ganz besonderen Charme – auch die kurzweiligen Unterhaltungen konnten mich für sich gewinnen.
Auch wird es immer deutlicher, dass Harry, Ron und Hermine erwachsen werden. Voller Ideenreichtum gelingt es der Autorin den Leser tiefer in die Welt der Magier und Zauberer eintauchen zu lassen, wobei nun auch andere Schulen für Zauberei von Bedeutung sind.
Ich vermochte das Buch des stimmungsvollen und packenden Schreibstils wegen in der dreitägigen Lesezeit kaum aus der Hand zu legen und bin gespannt, wie sich im nächsten Band die Lage zuspitzen, die Bedrohung ausweiten und die Gefahr zunehmen wird.

So vergebe ich 5 am düsteren Himmel funkelnde Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Magisch!

Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter 3)
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Für Harry Potter sind diese Ferien sogar noch furchtbarer als er es sonst gewohnt ist: Nicht nur, dass er mehrere Wochen bei den Dursleys verbringen muss, stattdessen geht bei einem Familienbesuch einfach ...

Für Harry Potter sind diese Ferien sogar noch furchtbarer als er es sonst gewohnt ist: Nicht nur, dass er mehrere Wochen bei den Dursleys verbringen muss, stattdessen geht bei einem Familienbesuch einfach alles schief, was nur schiefgehen kann. Denn als die Schwester seines Onkels abfällig über Harrys verstorbene Eltern spricht, kann er sich nicht mehr zurückhalten. Ohne dass er es wirklich bewusst gewünscht hätte, belegt er seine Tante Magda mit einem Schwebezauber und prompt findet sie sich auf Höhe der Zimmerdecke wieder. Ein solcher Verstoß gegen die in der Zauberwelt geltenden Regeln bedeutet ganz klar einen Schulverweis, weswegen Harry reflexartig die Flucht ergreift. In dunklen Büschen am Straßenrand meint Harry ein großes angsteinflößendes Wesen wahrgenommen zu haben… Gerade rechtzeitig erscheint der rettende „Fahrende Ritter“, ein Bus, der Hexen und Zauberer aufsammelt und in ungeahnter Geschwindigkeit zu ihrem Ziel bringt.
Als Harry dann in London, nahe der Winkelgasse, aussteigt, erblickt er den Zauberminister Cornelius Fudge und ahnt das Schlimmste, doch anstatt Strafarbeiten und einen Schulverweis zu kassieren, soll Harry bis zum Ferienende im Tropfenden Kessel wohnen, um dann wie gewohnt nach Hogwarts zu reisen. Auch seine Freunde Hermine und Ron, die er bereits in London trifft, verstehen nicht so ganz, weswegen Harry unbestraft mit einem solchen Vergehen davon gekommen ist.
Doch als Harry ein Gespräch von Rons Eltern belauscht, hat er einen Verdacht, weswegen er so nachsichtig behandelt wird: Ein brutaler Mörder namens Sirius Black ist aus Askaban entkommen. Das ist bisher noch keinem Gefangenen gelungen, da Askaban das am besten bewachte Zaubergefängnis überhaupt ist: Dementoren wachen über die Inhaftieren, entziehen ihnen jegliches Glück um nur Angst und Verzweiflung übrig zu lassen. Nicht wenige sind dadurch verrückt geworden…
Wie Black ausbrechen konnte, kann niemand begreifen. Doch wer weiß schon, was für Kräfte in dem Anhänger des dunklen Lords stecken?
Aber das Erschreckenste ist, dass er es auf Harry, von dem er schon eine ganze Zeit lang im Schlaf gemurmelt hat, er sei in Hogwarts, abgesehen haben soll… Weswegen Black dem jungen Zauberer nach dem Leben trachtet, erfahren die drei Freunde nur nach und nach.
Dennoch ist schon zu Beginn des Schuljahres bemerkbar, dass großer Grund zur Unruhe besteht; schließlich bewachen die bedrohlichen Dementoren Hogwarts…
Und so müssen sich Hermine, Ron und Harry auch dieses Jahr einigen Gefahren stellen und es mit besonders großen Bedrohungen aufnehmen. Dabei haben sie alle im Hinterkopf, was die Lehrerin in ihrem neuen Fach, „Wahrsagen“, Harry prophezeit hat: Er würde bald sterben…

Dieser Band zeichnet sich, wie schon seine Vorgänger, durch den großen Einfallsreichtum J.K. Rowlings aus, denn selbst im dritten Teil erfährt man allerlei Neues über die Zauberwelt, wobei die phantasievollen Beschreibungen stets realistisch wirken. Zudem steht zur Abwechslung nicht Voldemort als Gegenspieler im Vordergrund, sondern Sirius Black, der zudem in die Umstände des Todes von Harrys Eltern verstrickt ist, sodass man neue Einblicke in die Vergangenheit erhält. Außerdem ist dieser Teil meines Erachtens etwas düsterer als Teil eins und zwei, die Charaktere wirken wesentlich erwachsener, Hermine, Harry und Rons Freundschaft immer tiefer gehend und der Schreibstil wird ebenso erwachsener. So packend geschrieben, vermochte ich das Buch kaum aus der Hand zu legen und bin schon sehr gespannt, wie bestimmte Handlungsstränge in den nächsten Büchern aufgegriffen werden…

Froh, endlich mit der Reihe begonnen zu haben, vergebe ich 5 von fahlem Mondlicht beschienene Sterne!