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Veröffentlicht am 28.12.2020

Magisches Wintersetting, starke und kluge Charaktere, tolle Twists!

Splitter aus Silber und Eis
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Das Buch war eine komplette Überraschung. Der Schreibstil ist locker, die Dialoge sind gewitzt und triefend von Sarkasmus, die Charaktere durchdacht und stark, der Plot unvorhersehbar, das Setting magisch ...

Das Buch war eine komplette Überraschung. Der Schreibstil ist locker, die Dialoge sind gewitzt und triefend von Sarkasmus, die Charaktere durchdacht und stark, der Plot unvorhersehbar, das Setting magisch und der Spannungsbogen fesselnd. Aber eins nach dem anderen.

Cardea schafft mit dem Winterreich ein Setting, das magischer nicht sein könnte. Schneemassen, Eiskristalle, ein Meer aus Weiß und Glitzer, bereichert durch die vielen fantastischen Bewohner, die alle ihre Stärken und Schwächen haben. Veris reist durch das Land und wir lernen es durch ihre Augen kennen, respektieren, fürchten und LIEBEN.

Das Land strotzt vor rauer Natur, die einem wirklich greifbar gemacht wird. Ich konnte den Schnee förmlich riechen.

Die Charaktere sind sowohl schön als stark und Veris überraschte mich wieder und wieder mit ihrer unerschöpflichen Intelligenz. Als Mensch ist sie im Winterreich körperlich benachteiligt. Das macht sie mit ihrem Schneid aber wieder wett.
Nevan ist der Winterprinz von Rhigos und wegen seines gefrorenen Herzens gefürchtet. Obwohl er angeblich zu Liebe nicht imstande ist, ist er ein gerechter Herrscher, der sich um sein Land und dessen Bewohner sorgt.
Um seinen Stand im Land zu festigen, braucht er eine Frau. Veris muss Nevan nahe genug kommen, um ihn töten zu können. Ein Katz und Maus-Spiel beginnt, das mit Liebe und Romantik zunächst nicht allzu viel zu tun hat. Kann Veris Nevan töten oder sein erkaltetes Herz zum Schmelzen bringen? Oder verliert sie bei dem Versuch ihr eigenes an ihn?
Die Geschichte wirkt durchschaubar, hat aber viele Wendungen. Die Lovestory ist zentraler Bestandteil, dabei aber nicht kitschig, sondern reinster Kalkül auf beiden Seiten, authentisch und lenkt nicht vom Rest der Geschichte ab.

Auch die Nebencharaktere Sif, Elyria, Maiah und Rowan sind unverwechselbar ausgearbeitet. Obwohl sie rau, mystisch oder verrucht sind, schließt man sie sehr schnell ins Herz.

ACHTUNG SPOILER
Die gesamte Geschichte ist aufgebaut wie ein Märchen, bei dem das Mädchen den Jungen rettet. Das Ende ist passend kitschig, was mich bei dieser Geschichte aber überhaupt nicht störte, da es durchdacht und rund wirkte.
SPOILER ENDE

Ein Buch, das Fantasy und Romantasy-Herzen gleichermaßen höherschlagen lässt!
Und ein passendes Setting für die kalte Jahreszeit!
5 von 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Eins meiner Jahreshighlights!

COLDTOWN – Stadt der Unsterblichkeit
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John Greene bezeichnet Coldtown nicht umsonst als sein liebstes Fantasy-Setting aller Zeiten! Auch mich konnte das dekadente und ausgelassene Coldtown absolut in seinen Bann ziehen.

Der Schreibstil ist ...

John Greene bezeichnet Coldtown nicht umsonst als sein liebstes Fantasy-Setting aller Zeiten! Auch mich konnte das dekadente und ausgelassene Coldtown absolut in seinen Bann ziehen.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd. Tod und Verwesung durchdringen die Geschichte, insbesondere durch Blacks gezielt gesetzte Schreibelemente. Die Stimmung ist düster, bedrohlich und blutig und macht das Buch zu einem wahren Pageturner. Hinzu kommt, dass Black kritische Anspielungen auf Gesellschaft und Politik perfekt im Buch verpackt, was es für mich zu etwas ganz Besonderem macht!

Tana ist ein taffes Mädchen, das seine Schwester über alles liebt und sie keinem Risiko aussetzen will, als sie eines Morgens nach einer Party aufwacht und sich nicht sicher ist, ob sie vom Vampirismus infiziert wurde. Gemeinsam mit ihrem Exfreund Aidan und einem geächteten Vampir macht sie sich auf den Weg nach Coldtown, der Quarantänestadt für Vampire und Infizierte.

Unterwegs treffen sie auf Midnight und Winter, die das gleiche Ziel haben. Mit ihnen zeigt Black den Sog und die Wirkung der sozialen Medien auf Jugendliche auf. Sie sind Blogger und vom Vampirismus fasziniert. So sehr, dass sie sich unbedingt selbst verwandeln und ihre eigene Transformation für die Follower dokumentieren wollen. Die Gefahr und mögliche Konsequenzen sind ihnen nicht bewusst oder schlichtweg egal.

Die Vampire in der Geschichte funkeln nicht und sind kein Boyfriendmaterial. Und trotzdem bringt Black die Faszination des Bösen toll zur Geltung. Denn obwohl sie dem Oldschool-Vampir ähneln, der sich nicht im Griff hat und eine wahre Bedrohung darstellt, werden sie von der gemeinen Bevölkerung (wie Midnight und Winter) vergöttert.
Die Medien tragen unmittelbar dazu bei. Denn die Vampire in Coldtown streamen live aus der abgeriegelten Stadt. Sie zeigen ihre Schönheit, ihre Kraft und ihre sagenhaften Parties. Sie ernähren sich von Blut aus gelegten Kathetern und achten penibel darauf, niemanden zu verwandeln, um ihre Nahrungsquelle nicht versiegen zu lassen.
So vergisst der ein oder andere, dass es sich dennoch um gefährliche Wesen handelt, denen man nicht vertrauen und die man definitiv nicht vergöttern sollte. Statt die Streams zu unterbinden und die Auswirkungen auf gesunde, lebendige Jugendliche mit Todeswunsch zu reduzieren (denn wer will denn nicht für immer 18 sein?!), gibt die Regierung der geifernden Masse, was sie möchte. Black kritisiert damit die häufig fehlende Moral unserer machthabenden Politiker als auch den Einfluss der Medien, die die Gesellschaft manipulieren und letztlich das selbstzerstörerische Wesen des Menschen.

Tana scheint währenddessen immer sehr besonnen – die Stimme der Moral und der Vernunft – und ist von Coldtown entgegen des allgemeinen Hypes überhaupt nicht begeistert, deshalb ist es für mich unbegreiflich, dass sie ihrer 12-jährigen Schwester am Ende erlaubt, noch eine Weile in Coldtown zu bleiben, statt sie direkt nach Hause zu schicken.

Abgesehen von diesem mir sehr übel aufgestoßenen Punkt, ist das Buch einfach großartig. Die Handlung ist undurchschaubar, die Lovestory dezent ohne die eigentliche Handlung zu überlagern und das Ende so fantastisch passend! Ich möchte nicht spoilern, aber wenn ihr das Buch gelesen habt und euch über mein Empfinden bzgl. des Endes wundert, fragt mich danach! Ich kläre gern auf!

Eins meiner Jahreshighlights!
5 von 5 Sterne!
Wenn ihr düstere, bedrohliche Urban Fantasy Settings mögt und die Handlung für euch im Vordergrund steht (statt der Lovestory), lest unbedingt dieses Buch!

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Ich LIEBE diese Dilogie!

One True Queen, Band 2: Aus Schatten geschmiedet (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Whoa. Durchatmen, sammeln. Dieses Buch hat mein Herz gebrochen und es geflickt, nur um es wieder zu brechen und zu flicken, und wieder und wieder…

Eine gefühlsmäßige Achterbahn, spannend bis zur letzten ...

Whoa. Durchatmen, sammeln. Dieses Buch hat mein Herz gebrochen und es geflickt, nur um es wieder zu brechen und zu flicken, und wieder und wieder…

Eine gefühlsmäßige Achterbahn, spannend bis zur letzten Seite!

Der Schreibstil ist wahnsinnig fesselnd, das Land so bildhaft beschrieben, dass man glaubt, alles von Lyaskye zu wissen. Und doch ist hier bekanntlich nichts so wie es scheint.
Die Charaktere sind authentisch und wundervoll ausgearbeitet, jeder mit seiner ganz eigenen Stimme. Mailin ist eine so schöne starke Protagonistin, schlagfertig und nie auf die Hilfe anderer angewiesen. Fast nie.
Liam kann einem nur ans Herz wachsen, wenn er auch seine Probleme mit der Wahrheit hat. Der jahrelange Lügner, der einsame Wolf in ihm machen es ihm schwer, anderen zu vertrauen und sich zu öffnen.
Nathaniel hatte ich im ersten Band noch nicht so wirklich auf dem Schirm. Im Laufe von Band 2 wird erst richtig deutlich, wie viel er für Mailin und ihre Schwester riskiert hat, wie loyal und aufrichtig er ist, wie er in jedem das Gute sucht und bereit ist, zu vergeben, obwohl er furchtbar verletzt wurde. Er wurde in Band 2 zu meinem liebsten Charakter.

Die Geschichte ist sehr komplex und geht genauso unvorhersehbar weiter wie bereits Band 1. Die vielen Wendungen machen das Buch spannend und interessant und machen es quasi unmöglich, es aus der Hand zu legen. Man leidet mit den Protagonisten, man schmunzelt und lacht und hat einen dicken Kloß im Hals bei dem Versuch, Tränen zurückzuhalten. Ich habe sogar mit ihnen gesungen. Dank Jennifer Benkaus Lesung, auf der sie uns zum Mitsingen ihres Schenkenlieds brachte, hatte ich einige Tage lang den schlimmsten Ohrwurm wegen gerade mal zwei kleinen Zeilen: „Und so reiten wir all, so reiten wir all, so reiten wir all nach Keppoch! Denn die Mädchen wollen, die Mädchen wollen, die Mädchen wollen wir doch!“
Das Ende spannt einen wirklich auf die Folter. Lediglich die letzten 20 Seiten waren für mich etwas überflüssig. Das Ende war rund, keine Frage! Ich denke nur, man hätte die Geschichte auch anders zum gleichen Abschluss bringen können. Mehr kann ich nicht sagen, ohne zu spoilern.

Es ist erstaunlich, wie Vorkommnisse aus Buch 1 aufgegriffen werden, wie alles miteinander verknüpft wird und die Auflösung absoluten Sinn ergibt. Gott, ich wünschte, ich müsste Mailin, Liam, Nathaniel, Alys, Grace und all die anderen noch nicht gehen lassen.





5 von 5 Sterne. Das Jahr fängt gut an. Ist das noch zu toppen??

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Sehr schöne Geschichte!

Das Schicksal weiß schon, was es tut
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Inhalt:
In einem Augenblick ist Rob der beliebte Sportler, mit dem alle Jungs befreundet sein wollen und dem die Herzen der Mädchen zufliegen. Im nächsten Moment steht er vor einem Scherbenhaufen: Sein ...

Inhalt:
In einem Augenblick ist Rob der beliebte Sportler, mit dem alle Jungs befreundet sein wollen und dem die Herzen der Mädchen zufliegen. Im nächsten Moment steht er vor einem Scherbenhaufen: Sein Vater hat Gelder veruntreut, die Familie in Verruf gebracht und anschließend versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. Rob und seine Mutter bleiben arm, ausgestoßen und verzweifelt zurück, denn sie müssen sich um Arbeit und den lethargischen Überlebenden kümmern. Auch für Maegan ist die Schule nach einem entsetzlichen Fehler die Hölle. Ausgerechnet diese beiden müssen gemeinsam an einem Schulprojekt arbeiten. Hat das Schicksal etwa einen Plan für Rob und Maegan? Oder besitzt es einfach nur einen besonderen Sinn für Humor?



Meine Meinung:
„Das Schicksal weiß schon was es tut“ ist ein sehr ergreifender Roman über zwei Heranwachsende, die viel durchleiden mussten. Robs Leben hat sich wegen den Fehlentscheidungen seines Vaters drastisch verändert. Er kann auch die Wut der Betrogenen Kunden nachvollziehen, die sie nur allzu gerne an ihm auslassen. Dafür hasst er seinen Vater – und doch liebt und vermisst er ihn.
Maegan wuchs im Schatten ihrer älteren Schwester auf und hatte stets den Eindruck, nicht gut genug zu sein. Als ihre Schwester dann mit einem wahren Problem nach Hause kommt, ist sie einerseits froh, ihre unantastbare Schwester endlich auch einmal verletzlich zu sehen. Endlich ist nicht sie es, die ihre Familie enttäuscht. Andererseits verändert es das Verhältnis zwischen den beiden, sodass Maegan sich bald schon wünscht, ihrer Schwester ginge es besser.

Es ist eine Geschichte über Einsamkeit, Moral, Familie, Freundschaft, Vergebung, Liebe und Selbstvertrauen, über Empathie und Mitgefühl, darüber sich selbst zu finden.
Es werden heiß diskutierte Themen angesprochen: Teenagerschwangerschaften, Abtreibung, sexuelle Übergriffe, die zunächst nicht als solche empfunden werden, Schuldzuweisungen, sich von der von den Eltern auferlegten Last zu befreien und sein eigenes Leben zu leben. Ganz großes Kino, dass mich innerlich tief berührte.

Nur das Ende war mir etwas zu kitschig und langatmig. Das hätte für meinen Geschmack etwas gekürzt werden können.

Dennoch eine schöne Geschichte mit vielen wichtigen Appellen. Daher 5/5 Sternen und ein großes Danke an den Dragonfly Verlag für das Rezensionsexemplar! (Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.)

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Was ein mega Ende!

Red Rising - Tag der Entscheidung
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Vorweg: Die Rezension fällt kurz aus, weil ich nicht spoilern möchte.



Band 1 handelte von Darrow und seinem näheren Umfeld. Er als Individuum stand im Mittelpunkt.
Band 2 erläuterte die Politik und ...

Vorweg: Die Rezension fällt kurz aus, weil ich nicht spoilern möchte.



Band 1 handelte von Darrow und seinem näheren Umfeld. Er als Individuum stand im Mittelpunkt.
Band 2 erläuterte die Politik und die gesellschaftlichen Strukturen. Die Gesellschaft stand im Mittelpunkt.
Band 3 kombiniert das beste aus beiden Büchern, die emotionale Seite und die komplexen Strukturen, zu einem atemberaubenden Ende.



Darrow musste schwere Schicksalsschläge erleiden, von denen er sich zwar erholt, die aus ihm aber einen anderen Menschen machen. Während er mir in Band 2 zu einem zu skrupellosen Kriegsherren mutierte, hinterfragt er in Band 3 öfter, was richtig und was falsch ist. Was moralisch vertretbar ist. – was nicht bedeutet, dass er weich wird!

Darrow überrascht mit einem gut ausbalancierten Verständnis für Empathie und Verantwortung/Pflicht. Im Laufe der Reihe durchlebt er eine große Entwicklung und bleibt sich doch immer treu.

Auch die Nebencharaktere Mustang, Sevro, Ragnar, Cassius, Roque, Victra sowie einige weitere werden in diesem Buch vertieft. Mit neuen Facetten und altbekanntem schwarzem Humor bringen sie den Leser zum Schmunzeln, zum Mitfiebern und Mitleiden.

Insbesondere gelitten habe ich beim Lesen sehr. Charaktertode mit einem „Das kann nicht sein“-Effekt, ähnlich der Game-of-Thrones-Hochzeit, ließen das Herz gelegentlich stillstehen. Nur um wieder geflickt und wieder in Fetzen gerissen zu werden.

Eine perfekt ausgeklügelte, wahnsinnig komplexe Geschichte von Rebellion und Krieg, in der aber auch Freundschaft und Liebe nicht zu kurz kommt, wenn auch manchmal auf merkwürdig gezeigte Art und Weise.

5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung von mir!

Unmittelbare Reaktion nachdem ich das Buch beendet hatte?
„Beendet. Jeder Charaktertod hat einen Teil meiner Seele herausgerissen. Jetzt sitze ich hier, baff und emotionslos – wie Voldemort nach dem Schaffen seiner Horcruxe – und muss die Geschichte verarbeiten. Ich brauche erstmal einen Schnaps und einen Serienmarathon, um wieder klarzukommen.“

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