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Veröffentlicht am 29.07.2019

Eine romantische und finstere Märchenadaption<3

Froschröschen
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Kurze Inhaltsangabe:
Rosalie wurde von Morganthaine verflucht, auf dass sie sich bis zu ihrem 17. Geburtstag steche und in einen 100-jährigen Schlaf verfalle. Nur der Kuss der wahren Liebe werde sie wecken, ...

Kurze Inhaltsangabe:
Rosalie wurde von Morganthaine verflucht, auf dass sie sich bis zu ihrem 17. Geburtstag steche und in einen 100-jährigen Schlaf verfalle. Nur der Kuss der wahren Liebe werde sie wecken, wenn sie denn tatsächlich einschläft. Denn Rosalie bekommt unerwarteten Beistand von keinem Geringerem als dem ebenfalls verfluchten Bruder ihrer Erzfeindin und gemeinsam bereiten sie sich auf die garantierten Attacken seiner Schwester vor.
Obwohl Zaph Rosalie zu helfen versucht, ist er kein wirklich angenehmer Mitbewohner und unterstützt sie nicht aus Nächstenliebe, sondern aus reinstem Egoismus. Denn Rosalie ist die Schlüsselfigur in der Aufhebung seines Fluchs. Er braucht sie lebend und wach.



Meine Meinung:
Nachdem ich bereits Aschenkindel von Halo Summer gelesen und mit 4 Sternen bewertet hatte, wollte ich auch Froschröschen eine Chance geben. Zum Glück! Denn mit Froschröschen ist Summer ein fantastischer Blend zweier Geschichten gelungen.
Die Figuren haben mich berührt, die Dialoge schmunzeln lassen. Zaph ist ein egoistischer Mistkerl, den man im Laufe des Buches einfach lieb gewinnt. Rosalie ist ein bemitleidenswertes Ding, das sich zu einer starken, selbständigen jungen Frau entwickelt. Außerdem gibt Summer Rosalie und Zaph einige schräge Geister und Wichte an die Hand, die unsere Vorstellungen von gut und böse sprengen.

Auch traditionelle Rollenverteilungen und klassische Vorstellungen von Sexualität werden hinterfragt. Das finde ich zwar sehr gut. Trotzdem hätte ich es mir für Rosalie gewünscht, dass Zaph damals kein Verhältnis mit ihrem Urgroßvater gehabt hätte. Es gibt eins zwei Anspielungen darauf, dass Urgroßvater Aralt und Rosalie ein und dieselbe Seele sind. Das wird aber leider nicht weiter ausgeführt und ist mir bis jetzt noch ein Rätsel. Auf die Frage, wen Zaph mehr liebt, hätte ich mir wenigstens ein „Jetzt liebe ich dich“ gewünscht. Wie er damals für jemand anders empfunden hat, ist ja irrelevant.

Der Schreibstil ist flüssig, charmant und konnte mich die meiste Zeit fesseln. Kurz vor Ende gab es einige langatmige Passagen, die ich nur überflogen habe, da sie keine für das Buch absolut notwendige Handlung beinhalteten. Den Teil der Geschichte hätte man durchaus etwas kürzen können. Stattdessen wären einige Einblicke in den Kampf der Anführer des Feenvolks interessant gewesen. Ansonsten, und obwohl der Schauplatz die meiste Zeit nur ein kleiner Teil des Schlosses ist, stellt Summer alles sehr bildlich und ausführlich dar.



Insgesamt war Froschröschen eine zauberhaft romantische und finstere Geschichte. Einen Stern Abzug für die langatmigen Textpassagen gegen Ende. Ansonsten eine Leseempfehlung für alle, die Märchenadaptionen oder Liebesgeschichten mit fantastischen Elementen mögen.

4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Diese Reihe ist so unglaublich lesenswert!

Der Schwarze Thron 3 - Die Kriegerin
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Da es sich um den dritten Teil einer Reihe handelt, kann diese Rezension Spoiler zu den vorherigen Bänden enthalten.



Klappentext:
Ihr Leben lang hat die Giftmischerkönigin Katharine darauf gewartet: ...

Da es sich um den dritten Teil einer Reihe handelt, kann diese Rezension Spoiler zu den vorherigen Bänden enthalten.



Klappentext:
Ihr Leben lang hat die Giftmischerkönigin Katharine darauf gewartet: Sie trägt die Krone des Inselreichs Fennbirn. Doch ihre Herrschaft ist grausam und wird angefochten – Gerüchte dringen zu ihr durch, dass ihre Schwestern noch am Leben sind und Katharine stürzen wollen. Tatsächlich haben Mirabella und Arsinoe überlebt und verstecken sich auf dem Festland. Doch sie sind nicht in Sicherheit: Arsinoe wird von schrecklichen Träumen heimgesucht. Die Blaue Königin, eine Gestalt aus den Legenden Fennbirns, drängt sie, auf die Insel zurückzukehren. Denn es ist nicht Katharine, durch die das Reich unterzugehen droht – es ist der unheimliche Nebel vor seiner Küste, der sie alle in Gefahr bringt…



Meine Meinung:
Ich habe mich so sehr über das Erscheinen dieses Buches gefreut! Ursprünglich dachte ich, es gäbe nur 2 Bände und am Ende des zweiten Bandes waren noch so wahnsinnig viele Fragen offen. In Band 3 wurden bereits einige davon vertieft und ich hoffe, dass sich mit dem abschließenden vierten Band alles aufklären wird.

Aber eins nach dem anderen:

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt angenehm und leicht zu lesen. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Mirabella und Arsinoe auf dem Festland und Katharine sowie Jules auf der Insel Fennbirn erzählt, sodass eigentlich drei Handlungen zu einer verwoben werden. Es herrscht viel Abwechslung und man erfährt wie es bei jeder Protagonistin weitergeht. Der Anschluss an den zweiten Band fiel damit sehr leicht.
Bei den Protagonisten handelt es sich um starke, weibliche Charaktere, die alle mehr oder weniger sympathisch sind. Selbst für die gefürchtete Königin Katharine konnte ich Empathie aufbringen. Besonders interessant fand ich jedoch die Verbindung von Arsinoe und Daphne (wer das ist, müsst ihr selbst herausfinden). Die treuen Freunde und tierischen Begleiter machen die Geschichte rund.

Besonders gut gefallen haben mir die Rätsel aus der Vergangenheit, die Mysterien der Gegenwart und die wagen Prophezeiungen der Zukunft. Die Geschichte hat dadurch viel Raum, sich in alle möglichen Richtungen zu entfalten, ohne dass sie Spannung einbüßen würde. Trotzdem hätte ich mir eine klein wenig andere Entwicklung gewünscht. Insbesondere die Auflösung des Rätsels um Arsinoes Träume, war mir nicht schockierend genug. Hier hätte ich mir einen richtig üblen Twist gewünscht. Außerdem hätte ich gerne mehr zur Geschichte erfahren. Über Fennbirn erfährt man zwar einiges, die umliegenden Reiche sind allerdings immer noch weiße Flecken auf meiner mentalen Landkarte. Und auch der Nebel ist mir noch nicht ganz greifbar (wie auch?!).

Insgesamt ein schöner Folgeband mit super Spannungsbogen und einem kleinen Cliffhanger, der mich sehnsüchtig auf den finalen Band warten lässt! Hoffentlich werden meine restlichen Fragezeichen dann endgültig zu fetten Ausrufezeichen!

4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung. Die Reihe ist magisch!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Schöne Reihe

EMBER QUEEN
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Inhalt:

Theo kehrt mit einer Armee aus befreiten Sklaven nach Astrea zurück, um ihr Land zurückzuerobern. Doch ihre ehemalige Freundin und neue Kaiserin, Cress, ohnehin kaltblütig und egoistisch, stellt ...

Inhalt:

Theo kehrt mit einer Armee aus befreiten Sklaven nach Astrea zurück, um ihr Land zurückzuerobern. Doch ihre ehemalige Freundin und neue Kaiserin, Cress, ohnehin kaltblütig und egoistisch, stellt mit ihrer Feuergabe ein großes Problem dar, das es zu beseitigen gilt, bevor ihr Volk frei sein kann.
Um sich mit ihr messen zu können, muss Theo ihre eigene Gabe kontrollieren lernen und weiter ausbauen. Schnell bemerkt sie, dass die gemeinsame Gabe sie verbindet. Die Träume, in denen Theo Cress begegnet, stellen sich als echt heraus. Theo wird in einem der Träume verletzt und erwacht mit der Wunde. Sie erkennt, dass sie die Kaiserin eliminieren könnte. Kann sie die Freundin von früher vergessen und tun, was nötig ist?


Meine Meinung:

Das Buch knüpft da an, wo Band 2 endet. So nahtlos findet man sich schnell wieder in die Geschichte ein.
Leider plätschert sie ein wenig vor sich hin, ohne viel Spannung aber mit viel taktischem Kalkül und einem gesunden Maß an glücklichem Zufall.

Das Ende war für mich sehr vorhersehbar und tatsächlich unspektakulärer als erwartet. Nachdem ständig erwähnt wurde, dass Cress‘ Macht so groß ist im Vergleich zu Theodosia’s, hätte ich auf jeden Fall erwartet, dass Theos Gabe sich weiter ausbaut und es zu einem letzten großen Mächtemessen kommt. Nun, dem war nicht so.

Dennoch ist die Reihe sehr lesenswert.
Mit Soren, Blaise, Erik, Heron und Artemisia schafft Sebastian tolle Begleiter und Mitstreiter für die starke und mutige Queen Theodosia Eirene Houzzara. Insbesondere Heron und Artemisia sind mir im Verlauf der Reihe ans Herz gewachsen. Ihre Loyalität Theo gegenüber ist unvergleichbar. Eine richtige Freundschaft zwischen Männern und Frauen kommt in den wenigsten Büchern vor. Deshalb gefiel mir die Charakterentwicklung und die Beziehungen zwischen den Charakteren hier sehr gut.
Sebastian integriert sexuelle Minderheiten gekonnt in die Story. Heron und Erik sind schwul, Artemisia denkt anfangs, sie sei asexuell, bis sie sich einer Frau hingibt, die ihr Gefühlsleben ins Wanken bringt.

Insgesamt eine sehr schöne Geschichte, die etwas mehr Pepp und Spannung vertragen hätte.

3,5 von 5 Sternen für Band 3.
Damit schafft die Reihe es auf 4 von 5 Sternen.

Liebste Textstellen:

„The anger is always going to be there, but you can give it a direction and a purpose and turn it into something good.“~S.229

„I’ve seen enough to know that hate is something learned, not something inherent.“~S.283

„It is a difficult path the gods have sent you down, but they would never give you more than you could handle.“~S.385

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Ganz nett für Zwischendurch

Under the Lights – Gunner und Willa
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Das Cover hat mich direkt angesprochen. Abbi Glines Schreibstil war in dieser Geschichte auch sehr schön und locker, sodass man quasi durch die Seiten flog.

Der Grundgedanke gefiel mir ebenfalls sehr ...

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Abbi Glines Schreibstil war in dieser Geschichte auch sehr schön und locker, sodass man quasi durch die Seiten flog.

Der Grundgedanke gefiel mir ebenfalls sehr gut. Willa kommt nach einigen Schicksalsschlägen zurück in die Stadt, in der sie aufgewachsen ist und sieht sich plötzlich ihren Freunden aus Kindheitstagen gegenüber. Gunner und Brady sind natürlich auch älter geworden und gehen ihren Gefühlen auf den Grund. Wollen sie wieder mit Willa befreundet sein oder ist da vielleicht mehr?
Der Konkurrenzkampf um Willas Aufmerksamkeit stellt ihre Freundschaft vor eine Herausforderung.

Ich bin selbst mit zwei Jungs als beste Freunde aufgewachsen und in der zweiten Klasse weggezogen. Auch ich habe sie im Teenageralter wiedergetroffen. Daher fand ich die Thematik sehr spannend. Leider wurde mir nicht alles zufriedenstellend umgesetzt.

Ich fand es zum Beispiel schade, dass gleich beide, mehr für Willa zu empfinden scheinen als Freundschaft. Denn entgegen der allgemeinen Auffassung, ist reine Freundschaft zwischen Geschlechtern absolut möglich!!
Insbesondere bei Brady, der eine Freundin hat, war das höchst unpassend. Die Dreiecksgeschichte war generell überflüssig. Aufgrund des Buchtitels war von Anfang an klar, für wen Willa sich entscheiden würde. Die Sichtwechsel gaben guten Einblick in die Psyche der Protagonisten. Bradys Sicht hätte jedoch nicht unbedingt sein müssen.

Was mich tatsächlich sehr störte war das Gefühl, das ich gen Ende des Buches hatte. Es fühlte sich einfach nicht so an, als wäre die Geschichte fertig erzählt. Mir fehlte Hintergrundinfo zu Gunners Familienverhältnissen. Er blieb für mich leider nur schwer greifbar, weil seine Geschichte kaum Zeit hatte, sich zu entfalten.

Abgesehen davon konnte das Buch mich aber gut unterhalten, deshalb gibt es 3,5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Guter Auftakt - Empfehlung für Peaky Blinders-Fans

Priest of Bones
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Priest of Bones wird als Fantasy-Roman verkauft. Leider beinhaltet Band 1 nur sehr wenige fantastische Elemente. Es geht um die Piety-Brüder Tomas und Jochan, die aus dem Krieg heimkehren und ihre Geschäfte ...

Priest of Bones wird als Fantasy-Roman verkauft. Leider beinhaltet Band 1 nur sehr wenige fantastische Elemente. Es geht um die Piety-Brüder Tomas und Jochan, die aus dem Krieg heimkehren und ihre Geschäfte zurückerobern müssen, die zwischenzeitlich von anderen Banden übernommen wurden und erinnert ein wenig an Peaky Blinders. Mit Ausnahme von Billy the Boy, einem Jungen mit übernatürlichen Fähigkeiten, der wohl für die Einordnung in den Fantasybereich verantwortlich ist und zu dem ich gerne noch etwas mehr erfahren hätte.

Der Schreibstil ist distanziert und rau und wird häufig als zu rüde, düster und heftig beschrieben. Ich finde, dass er perfekt zu dem blutigen und brutalen Geschehen passt und die richtige Atmosphäre schafft. Leider blieb mir Tomas, der Protagonist und Erzähler, sehr lange sehr blass. Erst im letzten Fünftel des Buches erfährt man ein wenig zu Jochans und seiner Vergangenheit, durch die erstmals Empathie entsteht. Auch die anderen Charaktere sind zwar leicht differenzierbar, aber insb. zu Anne, Enaid, Billy, Cutter und Ailsa könnte definitiv noch etwas Hintergrundinformation gegeben werden.

In dem Buch gibt es keine Liebesgeschichte, was ich als sehr erfrischend empfinde. Ich kann mir deshalb auch vorstellen, dass diese Geschichte verstärkt die Männer unter uns Leseratten anspricht. Dennoch thematisiert das Buch Emotionales, wie z.B. Vertrauen, Familienbande und Freundschaft, Arbeitsmoral, Loyalität, Respekt und Ehre. Es lässt einen die Definitionen von „Gut“ und „Böse“ hinterfragen. So ist z.B. Tomas, der Priester, kein frommer oder gar gnädiger Mann. Er beweist, dass es in seiner Situation „gut“ ist, rücksichtslos und hart durchgreifend zu sein. Besonders schön fand ich 1. die Freundschaft zwischen ihm und Anne, da es leider viel zu selten Freundschaften zwischen Männern und Frauen in Büchern gibt, und 2. die Selbstverständlichkeit mit der der Autor Homosexualität in die Geschichte miteinfließen lässt. Auch sein Bild von der „guten Frau“, der Gottheit der Geschichte, spricht mich an, da der Protagonist als Priester selbst nicht so recht weiß, ob es diese überhaupt gibt, sich aber darüber bewusst ist, dass der Glaube an sie seinen Männern (und Frauen) hilft. Er nimmt seinen Leuten die Beichte ab und scheint, alles zu vergeben. Jede Tat, wie schlimm sie auch sein mag. Tomas macht die Umstände oder gar seine eigenen Befehle dafür verantwortlich und zeigt, dass Menschen, die etwas Schlimmes getan haben, nicht unbedingt schlechte Menschen sein müssen.



Leider trägt die fehlende Liebesgeschichte nicht gerade dazu bei, dass man emotional abgeholt wird. Auch der Spannungsbogen lässt ein wenig zu wünschen übrig. Im Grunde passiert ständig das Gleiche. Ich für meinen Teil, war lange eher unbeteiligte Leserin und hatte den Eindruck, eine Vorgeschichte zu der eigentlichen Geschichte zu lesen, in der die Charaktere erst einmal vorgestellt werden.

Aus diesem Grund vergebe ich auch „nur“ 3,5 von 5 Sternen, werde die Reihe aber dennoch weiter verfolgen, da ich nach oben hin noch viel ungenutztes Potenzial sehe, das womöglich (und hoffentlich) in den Folgebänden ausgeschöpft werden wird.

Die Geschichte packt einen nur sehr langsam, lässt einen dann aber nicht so recht los. Man möchte einfach wissen, wie es weitergeht.

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