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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2018

ein wichtiges Buch

Ein mögliches Leben
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Von wiechmann8052

Ein Wunsch, den Martin seinem Großvater Franz nicht abschlagen kann: eine letzte große Reise unternehmen, nach Amerika, an die Orte, die Franz seit seiner Gefangenschaft 1944 nicht mehr ...

Von wiechmann8052

Ein Wunsch, den Martin seinem Großvater Franz nicht abschlagen kann: eine letzte große Reise unternehmen, nach Amerika, an die Orte, die Franz seit seiner Gefangenschaft 1944 nicht mehr gesehen hat. Martin lässt sich auf dieses Abenteuer ein, obwohl er den Großvater eigentlich nur aus den bitteren Geschichten seiner Mutter kennt. Unter der sengenden texanischen Sonne, zwischen den Ruinen der Barackenlager, durch die Begegnung mit den Zeugen der Vergangenheit, werden in dem alten Mann die Kriegsjahre und die Zeit danach wieder lebendig. Und endlich findet er Worte für das, was sein Leben damals für immer verändert hatte.
Das Buch beginnt in der Gegenwart Martin, sein Großvater und seine Mutter führen ein Leben wie viele von uns es kennen, bis zu der Reise und der Großvater auf einmal Erinnerungen zulässt. Diese Erinnerungen werden für den Leser in der Jetztzeit geschrieben und wir bekommen einen besonderen Einblick über das Leben in einem amerikanischen Kriegsgefangenenlager wo Nazis, Mitläufer, Resignierte und Gegner des deutschen Regimes auf engsten Raum zusammen leben müssen.
Man lernt die Brüche zu verstehen die bei dem Alten durch die Erinnerungen und das Schweigen darüber entstanden sind. Das schlechte Verhältnis zur Tochter und das Reden mit dem Enkel macht die Folgen begreiflich die der Krieg auch für nachfolgende Generationen hat.
Es ist ein unaufgeregtes Buch das den Leser aber lange nicht los lässt und vielleicht im Nachhinein doch noch Verständnis für die Eltern, Großeltern möglich macht.

Veröffentlicht am 13.01.2018

ein toller Krimi mit dichter Atmosphäre

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
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anuar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums Überleben, als in der Eifel ein Mord geschieht. Richard Davies von der britischen Military Police ...

anuar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums Überleben, als in der Eifel ein Mord geschieht. Richard Davies von der britischen Military Police soll das Verbrechen aufklären. Doch der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger Junge, der sich weigert zu sprechen. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln wird Richard zur Seite gestellt. Sie kommt, wie der Junge, aus Ostpreußen und findet einen Zugang zu seiner verletzten Seele. Doch die Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse während der Flucht sind noch so frisch, dass Friederike an ihrer Kraft zweifelt. Und Richard Davies muss mit Menschen zusammenarbeiten, die schwere Schuld auf sich geladen haben.
Das liest sich spannend und dann habe ich mehr bekommen als erwartet.
Der kälteste Winter überhaupt und dann der Hunger und der Mangel an allem, all das kann man zwischen den Zeilen spüren, hinzu kommt die Vergangenheit die einen sind Opfer die anderen waren Täter.
Das Privatleben der beiden Polizisten spielt bei den Ermittlungen eine wichtige Rolle und ist nicht wie sonst nur eine Beigabe.
Das alles wird unaufgeregt beschrieben ohne viel Action aber es fehlt nichts weil die Autorin den Hintergrund so intensiv beschrieben hat das die Kälte einem in die Knochen sitzt und der Magen knurrt.
Ich freue mich schon auf das nächste Buch mit diesem Team.

Veröffentlicht am 19.12.2017

viele Bücher in einem

Lied der Weite
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Victoria, siebzehn und schwanger, wird von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt. Da überredet ihre Lehrerin Maggie die Brüder McPheron, zwei alte Viehzüchter, das Mädchen bei sich aufzunehmen. Ein erst widerwilliger ...

Victoria, siebzehn und schwanger, wird von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt. Da überredet ihre Lehrerin Maggie die Brüder McPheron, zwei alte Viehzüchter, das Mädchen bei sich aufzunehmen. Ein erst widerwilliger Akt der Güte, der das Leben von sieben Menschen in der Kleinstadt Holt in Colorado umkrempelt und verwandelt. Vom Autor des Bestsellers ›Unsere Seelen bei Nacht‹.

Das Cover zeigt eine große Weite und Einsamkeit. Das findet sich auch im Buch wieder, alle Figuren sind Menschen mit Problemen und Sehnsüchten. Jeder für sich würde bei einem anderen Schriftsteller einen eigenen Roman bekommen. Die zwei alten Brüder die nie getrennt waren, das schwangere Mädchen, die Frau die ihren dementen Vater betreut, der Mann und die Frau deren Ehe gescheitert ist, die Kinder aus dieser Ehe.
Mit wenigen Worten erzählt Kent Haruf ihre Geschichte, was an Text fehlt, wird durch die Phantasie des Lesers ergänzt. Mit jedem Weglegen und wieder Aufnehmen des Buches ändert sich die Geschichte.
Ein Buch das mich lange nicht losgelassen hat und das ich auf alle Fälle wieder lesen werde.

Veröffentlicht am 10.11.2017

ein wunderschönes warmes Buch für den Winter

Heftiges Umarmen im Eingangsbereich der Pension verboten
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er Fund eines zierlichen Damenstrumpfs in ihrer Wäsche verändert das Leben der 43jährigen Anwältin Cecilia von einem Tag auf den anderen. Nach zwölf Jahren Ehe und dem vergeblichen Versuch, ein Kind zu ...

er Fund eines zierlichen Damenstrumpfs in ihrer Wäsche verändert das Leben der 43jährigen Anwältin Cecilia von einem Tag auf den anderen. Nach zwölf Jahren Ehe und dem vergeblichen Versuch, ein Kind zu bekommen, ist sie plötzlich wieder allein und muss sich neu erfinden. Sie zieht aus ihrer schicken Dachterrassenwohnung am Retiro-Park in Madrid aus und beschließt, das alte Haus am Ufer des Manzanares, das sie von ihren Großeltern geerbt hat, in eine Pension für Studentinnen umzuwandeln. Doch schon bei der Renovierung kommt es zu hitzigen Wortgefechten mit dem ruppigen Bauleiter Andrés Leal, der alles besser weiß. Ein geheimnisvolles goldenes Medaillon, das bei den Umbauarbeiten in einer Zwischenwand gefunden wird, sorgt für weitere Verwirrung. Vor allem als Cecilia später denselben Anhänger am Hals der neuen Haushälterin Azucena entdeckt. Als endlich mit der schüchternen Noelia, der wunderschönen Ivana und der kriminalistisch veranlagten Catalina die ersten Pensionsgäste einziehen, stellt Cecilia kuriose Hausregeln auf, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Doch Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden, und auch Cecilia kann nicht verhindern, dass nach vielen Turbulenzen die Liebe Einzug hält in der schönsten Pension der Welt ...
Diese Regeln sind die Überschriften für die einzelnen Kapitel und in denen dann die Übertretungen beschrieben werden. Alles in einer unaufgeregten Schreibweise die trotzdem spannend ist, man leidet und freut sich mit den Frauen und hofft für jede einzelne auf ein Happy End.Es ist ein wunderschönes Buch gerade für diese Jahreszeit denn aus jeder Seite lacht einem Spaniens Sonne an.

Veröffentlicht am 26.10.2017

Der beste Thriller aus der Serie

Das Vermächtnis der Spione
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1961: An der Berliner Mauer sterben zwei Menschen, Alec Leamas, britischer Top-Spion, und seine Freundin Liz Gold.


2017: George Smileys ehemaliger Assistent Peter Guilliam wird ins Innenministerium ...




1961: An der Berliner Mauer sterben zwei Menschen, Alec Leamas, britischer Top-Spion, und seine Freundin Liz Gold.


2017: George Smileys ehemaliger Assistent Peter Guilliam wird ins Innenministerium einbestellt. Die Kinder der Spione Alec Leamas und Elizabeth Gold drohen, die Regierung zu verklagen. Die Untersuchung wirft neue Fragen auf: Warum mussten die Agenten an der Berliner Mauer sterben? Hat der britische Geheimdienst sie zu leichtfertig geopfert? Halten die Motive von damals heute noch stand? In einem dichten und spannungsgeladenen Verhör rekonstruiert Peter Guilliam, was kurz nach dem Mauerbau in Berlin passierte. Bis George Smiley die Szene betritt und das Geschehen in einem neuen Licht erscheint.


Der Spion, der aus der Kälte kam ... ist zurück - Der ultimative Roman über die dunklen Seiten der Geheimdienste
Man glaubt zu wissen um was geht wenn man den Klappentext gelesen hat.
Und erwartet ein Verhör in dem man als Leser das Ergebnis kennt und die Ermittler um Dunkeln stehen. Am Anfang ist das richtig, als Leser erlebt man die Geschehnisse in Rückblenden mit und hat Verständnis für den britischen Geheimdienst aber dann kommt eine Riesenüberraschung nichts ist mehr wie gedacht und alles auf Anfang. Am Ende ist einem der Geheimdienst nicht mehr so sympathisch.
Das ist das Können von John leCarre die überraschenden Wenden, es macht seine Thriller so spannend, wer schon von ihm gelesen hat wartet förmlich darauf.
Der Schreibstil ist wieder anspruchsvoll leCarre beschreibt eine hochgezogene Augenbraue oder ein Blinzeln und das sind dann wichtige Details für das Verständnis des Romans. Der journalistische Stil lässt keine Emotionen zu, aber die kommen beim Leser von allein man erlebt den Roman man liest ihn nicht.