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Veröffentlicht am 06.11.2018

aus dem Nest gefallen

Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg
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Findet mich das Glück hinter den Dünen?

Eigentlich wollte Frieke nur kurz auf Spiekeroog bleiben. Doch dann will ihr Vater, dem sie seit Jahrzehnten erfolgreich aus dem Weg geht, plötzlich an ihrem Leben ...

Findet mich das Glück hinter den Dünen?

Eigentlich wollte Frieke nur kurz auf Spiekeroog bleiben. Doch dann will ihr Vater, dem sie seit Jahrzehnten erfolgreich aus dem Weg geht, plötzlich an ihrem Leben teilhaben. Der Forscher, den sie über eine seltene Vogelart interviewen soll, entpuppt sich als äußerst charmant, und in der Inselbuchhandlung erinnert sie sich an ihren längst vergessenen Lebenstraum: Menschen mit Büchern glücklich zu machen.

So einfach wie der Klappentext schreibt ist dieses Buch nicht. Ja es ist ein Wohlfühlbuch, ja es geht auch um Liebe, Verzeihen und Neuanfang.

Aber es steckt auch mehr dahinter, die Menschen in diesem Roman machen sich Gedanken warum sie so handeln wie sie es tun. Sie erwarten keine hunderprozentige Zustimmung vom Leser, sondern die Autorin lässt zu das man beim Lesen auch mal den Kopf schüttelt. Als Leser kann ich sagen, sie merkt es doch nicht aber in diesem Fall werden Dinge angesprochen die wir alle in der einen oder anderen Form erlebt haben und bei diesem sich Wiederfinden habe ich das Gefühl ich trete in den direkten Dialog mit der Schriftstellerin oder den Protagonisten.

Ein schönes Buch das gut unterhält nicht zuviel verlangt aber man legt es mit einem beruhigten Gefühl zu Seite.

Veröffentlicht am 26.10.2018

ein Wohlfühlroman

Die kleine Inselbuchhandlung
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In seinem atmosphärischen Sommer-Roman schickt Literatur-Spiegel-Bestsellerautor Janne Mommsen Greta Wohlert auf eine kleine Nordseeinsel, wo ihre Tante ein Haus am Strand hat. Die Stewardess hat sich ...

In seinem atmosphärischen Sommer-Roman schickt Literatur-Spiegel-Bestsellerautor Janne Mommsen Greta Wohlert auf eine kleine Nordseeinsel, wo ihre Tante ein Haus am Strand hat. Die Stewardess hat sich ein paar Tage Auszeit vom stressigen Job genommen. Doch auf der Insel angekommen, muss Greta erst einmal Tante Hille beim Entrümpeln ihres ehemaligen Ladens helfen. In den staubigen Regalen entdeckt Greta unzählige Bücher. Fasziniert von dem Fund, veranstaltet sie einen Flohmarkt. Der Verkauf der Bücher macht Greta so viel Spaß, dass sie eine Idee hat: Wie wäre es, einfach hier zu bleiben und eine Inselbuchhandlung zu eröffnen? Ermutigt wird sie dabei von Claas, dem attraktiven Pensionsbesitzer der Insel.
Doch schon bald überschlagen sich die Ereignisse: Jemand möchte Greta von der Insel vertreiben, eine geheimnisvolle Liebeswidmung in einem alten Buch gibt ihr viele Rätsel auf. Und zu allem Überfluss steht eines Tages Gretas Daueraffäre aus Frankfurt vor der Tür. Er möchte eine zweite Chance.
Die Stimmung aus dem Roman kommt großartig beim Leser an, es menschelt, man liebt sich und ist auch mal böse aufeinander. Die Probleme und Sorgen sind nicht übertrieben groß aber wie in der realen Welt. Die Liebesgeschichte ist eingebettet in der normalen Welt auf einer Insel wo die Menschen noch etwas mehr auf einander achten als in der Stadt. Die sich daraus ergebenden Eigenheiten sind schön zu lesen und führen zu entspannte Stunden mit dem Buch, Kuscheldecke und Tee.
Der Autor übertreibt in keinster Weise mit den verschiedenen Möglichkeiten des Themas. Weder steht die Buchhandlung, die Menschen noch die Liebesbeziehung im Vordergrund sondern es ist eine ausgewogene Mischung aus allem.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Familie pur

Sieben Tage Wir
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Zu Weihnachten trifft sich die Familie Birch seit langer Zeit alle wieder. Tochter Olivia kommt von einem Auslandseinsatz als Ärztin zurück. Sie muss in Quarantäne wegen einer schweren ansteckenden ...

Zu Weihnachten trifft sich die Familie Birch seit langer Zeit alle wieder. Tochter Olivia kommt von einem Auslandseinsatz als Ärztin zurück. Sie muss in Quarantäne wegen einer schweren ansteckenden Krankheit. Gemeinsam ist die Familie auf dem Besitz in Norfolk. Aber sieben Tage sind sehr lang, wenn es nur noch wenig Gemeinsamkeiten gibt. Und jeder Geheimnisse vor den anderen hat. Überraschungsgäste sind dann das Tüpfelchen auf dem i.
Überwiegend spielt sich die ganze Geschichte im Landhaus der Familie ab. Jede Person hat ihre eigenen Befindlichkeiten die sie gerne hegt und pflegt. Zum Beispiel der Vater, Journalist, schreibt eine Kolumne über Restaurants und pflegt einen sehr zynischen abwertenden Schreibstil. Jede Figur ist sehr detailliert und auch überspitzt beschrieben, so das man sie sehen, hören und und fühlen kann. Als Leser muss man über Zickigkeiten lächeln, Verständnis empfinden für das Unwohlsein in unserer Wohlstandsgesellschaft wenn man aus Afrika zurück kommt und über die Verschwiegenheit zu alten Fehlern und neue Krankheiten sich wundern.
Die Geschichte liest sich in einigen Bereichen sehr intensiv und dann wieder ist es sehr oberflächlich passend zu den Protagonisten. Diese Mischung macht das Buch menschlich und lesenswert.-



Veröffentlicht am 12.10.2018

blumige Fantasie

Der Blumensammler
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Dieses Buch hat ein wunderschönes Cover, viele verschiedene teils sehr seltene Pflanzen sind rund um den Titel angeordnet.
Der Klappentext sagt dazu, das Peter in einem Buch einen alten Liebesbrief ...

Dieses Buch hat ein wunderschönes Cover, viele verschiedene teils sehr seltene Pflanzen sind rund um den Titel angeordnet.
Der Klappentext sagt dazu, das Peter in einem Buch einen alten Liebesbrief entdeckt in dem sechs seltene Blumen gelistet sind. Er reist um die Welt um sie einmal in Wirklichkeit gesehen zu haben.
Aber das ist längst nicht alles, als Leser wird man sehr stark gefordert. Zum einem fängt das Buch mit einem Ozeanforscher an der kurz vor dem Tod durch Sauerstoffmangel am Meeresboden steht. Nirgendwo eine Blume.
Dann lernen wir Dove kennen der in einer Rettungszentrale arbeitet und plötzlich unter starken Kopfschmerzen leidet die mit fremden Erinnerungen einher gehen.
Dann Peter ein Sauberkeitsfanatiker dessen Firma besondere Reinigungsaufgaben erledigt.
Um Grunde wird das Buch von hinten nach vorne erzählt. Ein Kreis entsteht der sich erst auf den letzten Seiten schließt und eine wunderschöne Überraschung enthält.
Die Suche nach den Blumen ist eher zweitrangig, diese drei Menschen stehen im Mittelpunkt zusammen mit denen die ihnen nahe stehen oder nur begegnen.
Es sind viele Nebenschauplätze die nur angerissen werden wie ein unvollständiges Bild das der Leser dann zu Ende malen muss.
Für mich erforderte das beim Lesen, das ich das Buch weglegen und dann das gerade entdeckte Bild "zu Ende zu malen", um dann weiter lesen zu können.
Es war berührend dieses Buch zu lesen obwohl es anders als erwartet war.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Karl May mal anders

Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste
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Als Beschreibung würde ich dieses Buch als eine alternative Biographie über Karl May bezeichnen. Es ist eine Mischung aus Wunschdenken, Fiktionen, Tatsachen und Meinungen. Der Autor lässt den ...

Als Beschreibung würde ich dieses Buch als eine alternative Biographie über Karl May bezeichnen. Es ist eine Mischung aus Wunschdenken, Fiktionen, Tatsachen und Meinungen. Der Autor lässt den Menschen Karl May selber sprechen über sich, über seine Figuren, seine Ehe und seine Mitmenschen.
Karl May hat selber geglaubt das er die Abenteuer von Old Shatterhand und Kara ben Nemsi selbst erlebt hat genau wie seine damaligen Leser. Als die Zeitungen beginnen die Wahrheit aufdecken, begibt er sich auf seine erste richtige Reise in den Orient. Er ist enttäuscht auch und vor allem von sich.
Es ist spannend wie die Romanfigur Karl May und seine Umgebung damit umgeht nichts bleibt verborgen, auch die Frage um die Locke von Winnetou die Karl in einem Medaillon mit sich führt, als Andenken an den großen Häuptling.
Als Kind war ich ein riesengroßer Fan von Karl May und besitze auch heute noch alle Bücher von ihm. Nachdem ich die erste Biographie über ihn gelesen hatte, konnte ich nicht verstehen wie so viele Menschen zu der Zeit die Geschichten als wahr betrachten konnten. Für mich war immer klar das es spannende Abenteuergeschichten sind nicht mehr und nicht weniger.
Mit diesem Buch entsteht so etwas wie Verständnis dafür, denn wenn ein Autor so überzeugt davon ist, dass das was er schreibt und sagt die Wahrheit und nichts als die Wahrheit ist, und Unterstützung durch clevere Verleger und Zeitungsmacher erhält, überträgt sich das auch auf die Leserschaft die im Gegensatz zur heutigen Zeit keine Vergleichsmöglichkeiten hat.
In diesen Tagen gibt es viele Fake News und alternative Wahrheiten die nicht immer aufgeklärt werden.
Da passt dieses Buch wunderbar hinein. Die bösen Zeitungsschreiber die dem armen Karl ans Leder wollen.
Der Autor Philipp Schwenke ist Wirtschaftsjournalist, hat aber für dieses Buch die Sprache und den Stil von Karl May verwendet, dadurch wirkt es authentisch und macht mit Sicherheit nicht nur den Fans von Old Shatterhand, Winnetou, Kara ben Nemsi und Hadschi Halef Omar viel Spaß beim Lesen. Denn man muss die Bücher von Karl May nicht kennen um seine Persönlichkeit die hier überragend dargestellt wird interessant zu finden.
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