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Veröffentlicht am 22.08.2018

Mutter Courage der Südstaaten

Alligatoren
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Es ist die Zeit vor der Wirtschaftskrise in den USA. Dem Süden geht es schon länger nicht gut. Die Ernten sind schlecht, Arbeit gibt es wenig, und die Schwarzen sind gerade erst eine Generation ...

Es ist die Zeit vor der Wirtschaftskrise in den USA. Dem Süden geht es schon länger nicht gut. Die Ernten sind schlecht, Arbeit gibt es wenig, und die Schwarzen sind gerade erst eine Generation frei von der Sklaverei.
Drei Frauen kämpfen für sich und ihre Kinder ums Überleben, Freiheit und gesellschaftliche Anerkennung.
Gertrude eine arme Weiße deren vier Töchter schon lange hungern, der Vater vertrinkt das bisschen Geld und schlägt seine Familie halb tot.
Annie, Frau des mächtigen Plantagenbesitzers hat noch vier überlebende erwachsende Kinder, erfährt das ihr Mann Schuld am Tod eines Sohnes ist.
Retta die schwarze Hausangestellte, ist fast eine Freundin für Annie und kümmert sich um Gertrudes jüngste Tochter, sie weiß viel und versucht das Schlimmste zu verhindern.
Die Mütter tun einfach alles für ihre Kinder, aus Gründen die eins zu eins nachvollziehbar sind. Die schwere Zeit ist eine Sache, die Art und Weise wie sich die Väter verhalten eine andere.
Der Schreibstil und die Sprache ist etwas sperrig aber wenn man sich daran gewöhnt hat steht die Geschichte im Vordergrund.Im Nachwort erklärt die Autorin warum sie so und nicht anders ihr Buch geschrieben hat. Klare Worte flüssiger Text, spätestens dann erkennt man das der Schreibstil zum Buch gehört so und nicht anders, es ist die Sprache und Ausdrucksweise jener Zeit.
Eine Zeit die keiner erleben möchte, so bitter, so wenig Freude und die wenigen Lichtblicke sind selten und schwer zu finden.
Die Autorin hat es sehr gut vermittelt, nachdem ich mit dem Buch warm geworden bin konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, es war nicht die Spannung sondern der Wunsch den Müttern durch das Lesen ihres Schicksals etwas Unterstützung zu vermitteln. Eigenartig ich weiß aber wenn ein Buch solche Gefühle hervor ruft ist es für mich ein gutes Buch.

Veröffentlicht am 14.08.2018

interessant

Ein Keim kommt selten allein
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Der Mikrobiologe Professor Doktor Markus Egert beschreibt in seinen Buch die Mikroorganismen in unserem Leben. Tausende davon gibt es in unserem Alltag, Gute wie Böse. Er erzählt wo und wie sie ...

Der Mikrobiologe Professor Doktor Markus Egert beschreibt in seinen Buch die Mikroorganismen in unserem Leben. Tausende davon gibt es in unserem Alltag, Gute wie Böse. Er erzählt wo und wie sie leben und ob wir mit ihnen leben müssen. Wie verhindert oder vertreibt man sie? Wo kommen sie her und wie gefährlich sind sie? Er spricht von vielen Forschungsergebnissen die er und seine Kollegen in vielen Jahren mühevoller Kleinarbeit zusammen getragen haben. Er sagt unter anderem, in dem Bereich Haushalts Hygiene liegen noch viele Nobelpreise auf der Straße. Wir Leser erfahren von bekannten Viren wie den Grippe Virus oder Noro Virus und von eher Unbekannten wie zum Beispiel"Campylobacter"ein ganz besonders netter Vertreter seiner Gattung.
In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsjournalisten Frank Thadeusz ist ihm ein unterhaltsames interessantes Buch gelungen. Der Schreibstil der beiden Autoren ist humorvoll und leicht zu lesen. Es gibt für den Leser altes und neues Wissen zum Thema Haushaltshygiene lustig verpackt. Wir alle wissen das der Spülschwamm ein Keimherd ist, aber wie der Professor erklärt kaufen wir Verbraucher lieber alle fünf Jahre ein neues Auto wie einmal in der Woche dieses Putzmittel auszutauschen, denn reinigen läßt der sich einfach nicht.
Ich habe einige neue Informationen erhalten und wem das nicht reicht so sind im Anhang viele Quellen und weiterführende Literatur aufgeführt.


Veröffentlicht am 13.08.2018

berührende Geschichte, eigenartiger Schreibstil

Beim Ruf der Eule
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Maeve hat eine kleine Pension von ihren Eltern geerbt und führt sie auch noch über 80jährig mit etwas Hilfe allein weiter. Ihre Gäste sind alle Menschen mit einem geistigen Behinderung. Als eines Tages ...

Maeve hat eine kleine Pension von ihren Eltern geerbt und führt sie auch noch über 80jährig mit etwas Hilfe allein weiter. Ihre Gäste sind alle Menschen mit einem geistigen Behinderung. Als eines Tages Vince als Gast auftaucht, bricht ihre Fassade zusammen, er ist der Mann der alles aus ihrer Jugend weiß und auch die Gründe kennt warum sie die Pension so führt. Er ist alt aber gesund, genau wie Maeve und sie haben sich lange Jahre nicht gesehen.
Sehr liebevoll wird hier das Leben von Menschen mit Trisomie 21 ( Down Syndrom, Mongolismus) geschildert. Maeve mag den Ausdruck Mongolismus am liebsten er erinnert an galoppierende Pferde in der Steppe, die Behinderung nach einem Arzt zu nennen hat für sie keinen Sinn und das diese Menschen ein Gen mehr haben macht sie so sehr besonders und liebenswert.
Genau das beinhaltet dieses Buch ein großes Verständnis und viel Liebe und Bewunderung für die besonderen Fähigkeiten der Betroffenen.
Der Schreibstil ist eher schwierig, die Autorin wechselt mitten im Satz vom Erzählen in direkter Rede und man hat als Leser Schwierigkeiten zu erkennen mit wem Maeve redet. Dazu der Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart auch das geschieht manchmal in einem Satz.
Nach einigen Seiten lernt man diesen Gegenüber kennen und erkennt die Richtung in der das Buch geht.
Es ist kein Buch für mal eben lesen, sondern man muss als Leser sich für längere Abschnitte darauf einlassen sonst ist der Schreibstil zu verwirrend. Auch das Thema ist nicht ganz einfach, denn es beschreibt den Umgang mit den Behinderten in einem Zeitraum von 1933 bis jetzt. Die Figuren sind alle interessant und liebenswert, wobei man mit Maeve erst warm werden muss sie ist eine Person mit vielen Ecken und Kanten die durch das Leben so geworden ist und nicht aus eigenem Charakter.
Trotz des anspruchsvollen Lesens war es ein wunderbares Buch das ich mit Sicherheit noch einmal lesen werde. M

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Umsetzung
Veröffentlicht am 01.07.2018

zwei Frauen zwei Welten

Das Erbe von Juniper House
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Hamburg 2004, Sara weiß nicht welche Entscheidungen sie für ihre Zukunft treffen soll, alle Möglichkeiten scheinen irgendwie nicht das Richtige zu sein.
England in den Zwanziger Jahren des letzten ...

Hamburg 2004, Sara weiß nicht welche Entscheidungen sie für ihre Zukunft treffen soll, alle Möglichkeiten scheinen irgendwie nicht das Richtige zu sein.
England in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, der erste Weltkrieg ist gerade zu Ende und große gesellschaftliche Umwälzungen geschehen. Emma arm aber intelligent sitzt zwischen allen Stühlen.
Emma ist die Großmutter von Sara. Sie ist auch mit Hundert geistig rege und lebt umständehalber in einem Pflegeheim in Kiel. Bei Saras Besuch erzählt sie ihre Lebensgeschichte und für Sara öffnen sich Türen die sie nicht für möglich gehalten hat.
Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. Die Geschichte der jungen Emma und das Heute, mit dem was Sara aus dem Erzählten macht.
Ich habe schon einige Bücher die in der Zeit während und nach dem ersten Weltkrieg spielen gelesen, die bekanntesten sind wohl die von "Judith Lennox". Mir hat dieses Buch deshalb so gut gefallen weil es die Zeit und Umstände so schnörkellos und ohne Dramatik erzählt, das machte mein Kopf nach dem Weglegen des Buchs von allein. Diese Nachhaltigkeit ist eher die Seltenheit.
Der Mut von Emma und Saras Verständnis für sie berührte mich als Leser.
Alle Möglichkeiten die wir Frauen heute haben gab es damals noch nicht, aber das kann auch überfordern. Und beide Situationen werden in diesen Buch angesprochen, es werden keine allgemein gültigen Lösungen angeboten sondern es wird nur aufgezeigt wie Emma es damals getan hat und wie Sara heute damit umgeht.

Veröffentlicht am 25.06.2018

unheimlich spannend

Das Haus der Mädchen
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Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber ...

Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber die ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr.
Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder.
Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre beiden Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist - und dass sie in großer Gefahr schweben...
Dieser Thriller fängt ganz harmlos an, dann steigert er sich bis ins Unendliche.
Das Grauen wechselt sich ab mit zwei Ermittlerteams 1. Der Polizist Jens mit seiner Partnerin Rebecca die im Rollstuhl sitzt und dadurch wie es heißt eine andere Sichtweise auf die Ermittlungen hat. 2. Leni Landei die ihre Freundin sucht und Freddy Förster ein Obdachloser. Dazwischen lesen wir die Geschichte aus Sicht des Täters oder Täter.
Das Buch vermittelt das Grauen und Gefühle hautnah. Es wird nichts über-trieben brutal dargestellt aber die Sprache, die kurzen Sätze, die Aufteilung in Kapitel und Unterkapitel machen den besonderen Reiz aus.
Ein Buch das schlaflose Nächte verursacht ( im positiven Sinn ) , ich werden ganz gewiss mehr Bücher dieses Autors lesen.