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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2023

Lass dir Zeit

Weite Sicht
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Eine Empfehlung die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht: " Lass dir Zeit". Zeit für die Trauer, Zeit für das Abschiednehmen, Zeit für alte Freundschaften, Zeit für neue Bekanntschaften, ...

Eine Empfehlung die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht: " Lass dir Zeit". Zeit für die Trauer, Zeit für das Abschiednehmen, Zeit für alte Freundschaften, Zeit für neue Bekanntschaften, Zeit für die Familie und vor allem Zeit für dich selbst.
Nach fünfzig Jahren verliert Charlotte ihren Ehemann, nach seinem Tod kommen Dinge ans Licht mit denen sie nicht gerechnet hatte. Damit muss sie sich allein auseinander setzen. Sie muss Entscheidungen treffen ohne die vielen wohlmeinenden Ratschläge zu beachten.
Da sind auch noch die alten Freundinnen Bente und Sabine, und auch ihre Schwester Gesine. Alle vier Frauen kämpfen mit ihren ganz persönlichen Dämonen.
Charlotte ist die beherrschende Figur in diesem Roman, an ihr werden alle anderen gemessen. Sie ist schon älter aber mit siebzig noch lange nicht unfähig für sich selbst einzustehen. Das müssen ihre Kinder noch lernen.
Alle Frauen sind ungefähr im gleichen Alter. Sie haben sehr verschiedene Charaktere, dadurch ist die Geschichte so vielseitig und spannend.
Sehr emotional erzählt der Autor 242 Tage lang, wie die Frauen durch ihren Alltag gehen, sich neu erfinden und die alten Freundschaften, die teilweise schon fast vergessen waren, wieder neu aufleben lassen. Wie die nachkommende Generation ihnen Respekt zollt.
Es ist ein Buch über Frauen für Frauen, von einem Mann geschrieben. Dafür verdient der Autor Respekt und Dank. Ein gelungenes Erstlingswerk.

Veröffentlicht am 26.02.2023

Ein Versprechen

Fünf Winter
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Joe McGrady ermittelt im Winter 1941 in einem Doppelmord. Auf der einen Seite drängen die hochrangigen Angehörigen des Ermordeten auf schnelle Ermittlungsergebnisse, auf der anderen Seite wirft ...

Joe McGrady ermittelt im Winter 1941 in einem Doppelmord. Auf der einen Seite drängen die hochrangigen Angehörigen des Ermordeten auf schnelle Ermittlungsergebnisse, auf der anderen Seite wirft ihm sein Chef immer wieder Knüppel zwischen die Beine und stört erheblich die Ermittlungen.
Es ist kurz vor dem Überfall auf Pearl Harbor, alle sind nervös, auf Hawaii wimmelt es nur so von Militärs. Die Ermittlungen führen nach Hong Kong. McGrady gerät in japanische Kriegsgefangenschaft und kommt erst mit Ende des Krieges zurück nach Hawaii. Sein Chef schmeißt ihn raus, nun ermittelt er eben auf eigene Faust.
McGrady ist ein gradliniger, ehrlicher Ermittler, er arbeitet nicht um den Erfolg willen, sondern um den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Er will den Mörder zur Strecke bringen, für all die Opfer die er ihm anlasten kann und das sind sehr viele.
Denn es geht nicht nur um die beiden ersten Toten, denn ihr Tod war politisch bedingt.
Der Autor schreibt sehr detailliert über die Tage des Krieges im Pazifik, er schreibt ausführlich über die japanische Kultur zu dieser Zeit. Informationen die ich so nicht hatte, sie waren in einem äußerst spannenden Krimi eingebunden. Es gab immer wieder Höhepunkte, immer wieder die Frage: Was passiert wenn ...? Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl ich sitze im Kino und sehe das Buch als Film, es wirkte als ob rundum das Geschehen ablief. Die Atmosphäre hat mich mitgenommen. Ich wollte den Täter, ich hatte Mitgefühl, Angst und andere Gefühle. Am Ende war es eine kleine Unze die die Waagschale zugunsten McGradys neigte. Der Showdown war genial.
Eine absolute Empfehlung.

Veröffentlicht am 22.02.2023

Mut, Verstand und Pizza

Die kleine Rittereule
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Die kleine Eule möchte unbedingt Ritter werden, ungewöhnlich aber es ist von Anfang an ihr Traum. Also geht sie zur Ritterschule, das sie sehr schlau ist schafft sie alle Aufgaben sehr schnell, ...

Die kleine Eule möchte unbedingt Ritter werden, ungewöhnlich aber es ist von Anfang an ihr Traum. Also geht sie zur Ritterschule, das sie sehr schlau ist schafft sie alle Aufgaben sehr schnell, nur körperlich fehlt ihr einiges. Das Schwert ist zu lang, der Schild zu groß und die Rüstung nicht klein genug. Aber für alles gibt es eine Lösung. Dann hat sie ihre erste Nachtwache und da zeigt sich das die kleine Eule wie dafür geboren ist. Dann droht eine große Gefahr. Auch hier zeigt sie sich dem Problem gewachsen. Denn sie ist sehr schlau und pfiffig. Am Ende wird die Gefahr gebannt und die kleine Eule und der Drache werden Freunde, denn sie haben viel gemeinsam.
Mich hat das Bilderbuch von der ersten Seite an überzeugt. Es ist sehr liebevoll gestaltet, zwar sind die Bilder etwas dunkel gehalten, aber die meisten Szenen spielen in der Nacht und das ist sehr gelungen dargestellt.
Der Text ist eine Überraschung für sich. Immer hat man die kleine Eule im Hinterkopf und einen Ritter verbindet sich eigentlich nicht sehr gut. Aber mit diesen Sätzen passt auf einmal alles, als ob nur ich darin eine Diskrepanz gesehen habe. Die Kinder werden das Buch lieben.

Veröffentlicht am 19.02.2023

Bis nächsten Donnerstag

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Ein neuer Fall für Elizabeth und ihren Club. Sie haben sich den Fall einer jungen Journalistin vorgenommen. Die hatte Ermittlungen in Sachen Steuerbetrug aufgenommen. Eines Tages wird ihr Auto ...

Ein neuer Fall für Elizabeth und ihren Club. Sie haben sich den Fall einer jungen Journalistin vorgenommen. Die hatte Ermittlungen in Sachen Steuerbetrug aufgenommen. Eines Tages wird ihr Auto an den Klippen gefunden, Blutspuren und Kleidungsstücke waren vorhanden. Aber keine Leiche. Gleichzeitig geraten Elizabeth und Joyce in Gefahr. Ein Fremder bedroht sie, wenn sie seine Forderungen nicht erfüllen. Aber der Club findet Mittel und Wege um aus dieser scheinbar ausweglosen Situation heraus zu kommen.
Es ist der dritte Fall des Donnerstagsmordclub und diese Truppe ist noch genauso charmant, durchtrieben und auch liebenswert wie in den vorherigen Bänden. Ich kann gar nicht sagen wer von den Typen mir am besten gefällt. Ist es Elizabeth die ihren Stephen der an Demenz erkrankt ist, über alles liebt, die ehemalige Geheimagentin ist der Kopf des Clubs. Oder Joyce die andere Frau, ein bisschen süß, ein bisschen zerstreut, aber sie ist treu und hat die tollsten Einfälle im passenden Moment. Ibrahim der Computerermittler und auch ein begnadeter Pchychater, Ron ein ehemaliger Gewerkschaftsboss, ein bisschen ruppig, aber ein Herz aus Gold. Bogdan der Mann für alle Fälle, kräftig und zupackend in allen Lebenslagen. Es kommen neue Figuren hinzu, die sich zu den Clubmitgliedern hingezogen fühlen. Denn charmant sind sie alle.
Milder englischer Humor rundet die Ermittlungen ab.
Zum Glück hat der Autor auf seiner letzten Seite geschrieben: " Bis nächsten Donnerstag".

Veröffentlicht am 16.02.2023

Lebe jetzt

Jetzt ist Sense
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Olivia trifft an ihrem fünfzigsten Geburtstag Zino, er ist verkleidet als Sensenmann und besucht eine Nachbarin von ihr. Diese ist kurze Zeit später tot, ein Zufall? Sie trifft ihn öfter zufällig, ...

Olivia trifft an ihrem fünfzigsten Geburtstag Zino, er ist verkleidet als Sensenmann und besucht eine Nachbarin von ihr. Diese ist kurze Zeit später tot, ein Zufall? Sie trifft ihn öfter zufällig, immer gibt es bei diesen Gelegenheiten Tote, eigenartig? Olivas Leben verläuft nicht gerade rund, aber den Tod wünscht sie sich noch nicht herbei. Trotzdem findet sie Zino, beziehungsweise Thanatos der Gott des sanften Todes aus der griechischen Mythologie, interessant. Als Psychologin hat sie schon Menschen mit schwierigeren Problemen geholfen, als sich für den Sensenmann zu halten. Bei ihren Gesprächen kommt allerdings heraus, das Zino sich nichts einbildet und das er die Aufgabe hat sie zu ihrem Ende hin zu begleiten.
Ein großartiges Buch voller schrägen Humor, denn eigentlich ist der Tod eine ernste Angelegenheit. Die Diskussionen der beiden haben teils philosophischen Charakter. Die Hetze der Zeit, kein Respekt für andere, der Herdentrieb von uns Menschen, wann ist der beste Zeitpunkt zu sterben. Wer hat das Sterben eher verdient und haben diejenigen die wir anderen als schlecht bezeichnen vielleicht doch irgendwo eine gute Seite.
Vor allem gibt es immer wieder Stellen an denen ich herzlich gelacht habe, denn die Charaktere sind so treffend beschrieben, das man immer jemanden kennt, sei es aus dem eigenen Umkreis oder eine bekannte Persönlichkeit aus der Welt der Reichen und Schönen. Genau wie es ausreichend Situationskomik gibt, oder es wird der Mainstream etwas überzogener in Augenschein genommen.
Treffsicher kommentiert der Autor unsere heutigen Einstellungen und Meinungen, seine Pointen sind sehr liebevoll gesetzt.