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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2023

Für das Leben schwimmen

22 Bahnen
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Tilda ist erwachsener als es auf dem ersten Blick aussieht. Sie studiert, sie arbeitet und sie kümmert sich um ihre kleine Schwester und wenn es die Situation erfordert auch um ihre Mutter. Für ...

Tilda ist erwachsener als es auf dem ersten Blick aussieht. Sie studiert, sie arbeitet und sie kümmert sich um ihre kleine Schwester und wenn es die Situation erfordert auch um ihre Mutter. Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit das sie alles managt und selber zurück steckt. Ihre Kraft holt sie sich beim Schwimmen, immer 22 Bahnen wenn sie diese Zahl nicht einhält gerät ihr Leben in Unruhe. Genau wie an dem Tag an dem sie Viktor trifft, den großen Bruder eines ehemaligen Freundes. Er bringt ihre Strukturen ins Schwanken. Mit ihm könnte alles anders werden. Aber was passiert dann mit Ida und der Mutter?
Es klingt wie ein schwermütiges Buch aber es ist mehr. Denn Tilda und Ida sind ein eingespieltes Team und die depressive, alkoholkranke Mutter ist das Kind in der Familie. Sie leben zwar im traurigsten Haus der Straße aber sie haben Spaß. Diese absoluten Gegensätze machen das Buch interessant, der Hintergrund ist bitter und teilweise traurig aber vorne ist Liebe, Humor und sehr viel Kraft und Mut.
Nur der Schreibstil hat mich gestört, er ist ohne Dialoge, es wirkt wie ein Drehbuch, nicht das Gesagte ist wichtig, sondern die Mimik spielt die große Rolle. Ein Film zum Lesen.
r

Veröffentlicht am 18.03.2023

Großes Finale

Rachejagd - Zerstört
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Großes Finale; Wer hasst Anna und Nick so sehr, dass er reihenweise Menschen umbringt um sie endlich in die Falle haben zu können. Immer tiefer tauchen die beiden in ihre Vergangenheit ein, um heraus zu ...

Großes Finale; Wer hasst Anna und Nick so sehr, dass er reihenweise Menschen umbringt um sie endlich in die Falle haben zu können. Immer tiefer tauchen die beiden in ihre Vergangenheit ein, um heraus zu finden wer es sein könnte. Klar, sie haben in ihrem Leben Fehler gemacht, aber einen so großen das er Morde rechtfertigt können sie sich nicht vorstellen. Es muss mehr sein, als Feindschaft oder verschmähte Freundschaft.
Diese Rachejagd zog sich über drei Bände hin. Der erste Band war großartig, spannend ohne Ende. Gott sei Dank folgten die nächsten ziemlich schnell. Aber die Qualität lies nach, der zweite Band war gut bis auf den Schluss, da war es schon etwas übertrieben mit dem letzten Mord. Aber dieser Band war übertrieben, es gab zu viele Tote. Außerdem war der Täter einfach zu perfekt. Nick, Anna und Zane hatten trotz ihres Hintergrunds FBI, Presse und Computergenie keine Chance. Mit der Erkenntnis wer der Täter ist, ändert sich die Situation grundlegend. Dieser Wechsel von Null auf Hundert war übertrieben. Ich hatte zwar seit dem zweiten Band ein Gefühl wer der Täter ist, habe diesen Verdacht aber immer abgetan als zu absurd. Leider lag ich richtig.
Ich denke der Fehler liegt darin die Geschichte auf drei Bände auszudehnen, da wurde einfach noch eine Portion reingegeben und vergessen umzurühren, dadurch wirkte der letzte Teil aufgesetzt.
Im Großen und Ganzen war es eine gute Serie mit einigen Abstrichen am Schluss

Veröffentlicht am 07.03.2023

Sommerschwestern- Zweiter Teil

Die Nacht der Lichter - Die Sommerschwestern
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Die vier Schwestern treffen sich wieder, in dem Ferienhaus in dem sie als Kinder so glücklich waren. Sie sind auseinander gedriftet, jede geht ihren Weg und ist unabhängig. Aber zusammen sind sie einfach ...

Die vier Schwestern treffen sich wieder, in dem Ferienhaus in dem sie als Kinder so glücklich waren. Sie sind auseinander gedriftet, jede geht ihren Weg und ist unabhängig. Aber zusammen sind sie einfach stärker, trotz aller Unterschiede, aller Geheimnisse. oder auch Streitigkeiten.
Diesmal steht Helen im Vordergrund, sie organisiert das Treffen, sie muss sich am meisten öffnen und dann stellt sie auch die richtigen Fragen. Denn alle Schwestern leiden immer noch unter dem Verlust des Vaters. Zu ihrer Mutter haben sie ein gespaltenes Verhältnis. Auf mich macht die Mutter den Eindruck einer schlimmen Egomanin die ihre Töchter gegeneinander ausspielt. Schlimm fand ich das die Töchter es sich teilweise gefallen lassen. Als sie anfangen dieses Verhalten zu hinter fragen, kommen sie sich näher.
Diese Situationen und der Versuch der Aufklärung zum Unfalltod des Vaters hat die Autorin sehr gut beschrieben. Sehr emotional trotzdem mit einer Portion Sachlichkeit, so konnte ich mir vorstellen das es solche Familienverhältnisse auch im realen Leben gibt. Die Frauen wirkten ehrlich in ihrem Gehabe, die Männer die in diesem Buch nur eine Nebenrolle spielen, machen dabei eine gute Figur.
Diese Serie ist ernsthafter wie die Dienstagsfrauen die mehr von Humor geprägt war. Aber Freundinnen kann man sich aussuchen, Familie nicht. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Band ich hoffe das dann Doro die herausragende Schwester sein wird.

Veröffentlicht am 23.02.2023

Handeln und nicht nur schauen

Garten der Engel
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Nico besucht den geliebten Großvater im Krankenhaus. Der alte Mann hat ihn aufgezogen, er ist sein moralischer Kompass, sein Vertrauter. Von ihm bekommt er eine Art Tagebuch zu lesen. Es beschreibt die ...

Nico besucht den geliebten Großvater im Krankenhaus. Der alte Mann hat ihn aufgezogen, er ist sein moralischer Kompass, sein Vertrauter. Von ihm bekommt er eine Art Tagebuch zu lesen. Es beschreibt die Zeit in Venedig als Mussolini herrschte und die schwarzen Brigaden durch die Stadt patrouillierten. Es erzählt von dem jungen Paolo der zwei Flüchtlinge vor diesen Brigaden und den deutschen versteckt. Immer in der immensen Gefahr verraten zu werden. Es ist die Zeit wo viele für einen kleinen Vorteil oder für Rache wegen vermeintlichen Unrechts zum Verräter werden.
Das Buch beschreibt zwei Zeitstränge, die Gegenwart mit ihren drängenden Fragen zu dem Umgang mit Flüchtlingen und Menschen die hier nicht geboren sind aber schon länger hier leben. In der Vergangenheit geht es um die Verfolgung von Juden und Partisanen. Die willkürlichen Morde und wie die Menschen in der Zeit agiert haben.
Der Autor hatte anscheinend die gleichen Fragen wie ich zu dieser schlimmen, grausamen Zeit. Warum gab es den Widerstand, warum gab es Verräter, warum gab es Helfer und was war für alle ihre Beweggründe. Und die aller wichtigste Frage: Wie hätte ich mich verhalten. Auf die letzte Frage gibt es keine Antwort. Aber David Hewson hat eine Figur mit Paolo erschaffen die auf diese Frage passt. Er will seine Ruhe haben, um seine Eltern trauern, sein Auskommen haben, ein paar Freunde das ist alles.
Ein Ereignis rüttelt ihn auf. Er hinterfragt die Tatsachen die er sonst hingenommen hatte. Er handelt trotz der großen Gefahr.
Alle anderen Fragen werden durch großartige Recherche beantwortet. Es ist ein Roman der in Italien spielt, Ein neues altes Setting,
Es wurde ohne Punkt und Komma erzählt, das machte das Lesen anstrengend. Es gab keine Pausen in dem Thema die wären ab und zu aber notwendig gewesen.
Für die heutige Zeit gilt als Lehre aus dem Buch, früher war es das Wegschauen, heute ist es das Zuschauen und nichts tun, was der größte Fehler ist den wir Menschen machen können.

Veröffentlicht am 21.02.2023

Shona und Nate

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln
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Früher waren Shona, Alfie und Nate die drei Musketiere, dann wurden Shona und Alfie ein Paar und Nate der beste Freund der beiden. Nun ist Alfie seit zehn Jahren tot und Nate ist verschwunden. Nur Shona ...

Früher waren Shona, Alfie und Nate die drei Musketiere, dann wurden Shona und Alfie ein Paar und Nate der beste Freund der beiden. Nun ist Alfie seit zehn Jahren tot und Nate ist verschwunden. Nur Shona ist in dem kleinen Bücherdorf geblieben, sie hat ein Café in dem es sehr phantasievolle Cupcakes gibt. Dazu hat sie einen Blog von dem niemand etwas weiß, dort werden nie abgesendete Briefe veröffentlicht. Ohne Anrede oder Absender, werden Gefühle, Fragen oder unaussprechliche Tatsachen geschrieben. Der erste Brief ist von Shona an Alfie nach seinem Tod. Nun kommt auf einmal eine Antwort, wer kennt sie so gut das er ihre Fragen beantworten kann.
Es ist das zweite Buch das aus dem Bücherdorf berichtet, aber unabhängig von einander zu lesen. Der einzige Bezug zum ersten Buch ist mit der Verwendung der Namen und der Verwandtschaftsverhältnisse beendet.
Mir hat dieses Buch besser gefallen, es wurden sehr viel weniger Klischees verwendet und die gefühlten logischen Fehler waren auch weniger. Die Probleme waren echte und nicht wie im vorherigen Buch eher Luxusnatur. Die Themen sind ernst, sie kommen in vielen Familien, Beziehungen vor. Die Autorin hat sie gut in ihre Liebesgeschichte zwischen Shona und Nate eingebunden. Das Bücherdorf ist ein nettes Setting spielt aber in diesem Buch keine Rolle mehr. Es ist ein kleiner Ort mitten in Schottland nicht mehr und nicht weniger.