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Veröffentlicht am 04.11.2021

Sehr guter Start mit schwachem Ende

Der Angstsammler
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Wovor hast du am meisten Angst?
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Ein rätselhafter Patient zieht den jungen Psychiater Parker H. in seinen Bann. Seit dem sechsten Lebensjahr wird der mittlerweile 30-jährige Mann, den alle nur „Joe“ nennen, ...

Wovor hast du am meisten Angst?
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Ein rätselhafter Patient zieht den jungen Psychiater Parker H. in seinen Bann. Seit dem sechsten Lebensjahr wird der mittlerweile 30-jährige Mann, den alle nur „Joe“ nennen, in der düsteren Nervenheilanstalt in Neuengland verwahrt. Er gilt als nicht therapierbar. Jeder, der mit ihm spricht, verliert den Verstand oder begeht Selbstmord. Allen Warnungen zum Trotz beschließt der ehrgeizige Parker, „Joe“ in seiner Zelle zu besuchen. Dabei setzt er eine Kette von albtraumhaften Ereignissen in Gang, die seine schlimmsten Befürchtungen weit übertreffen…
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Die Story wird als diverse Blogeinträge von dem Psychiater Parker erzählt, der sich in seinen Erzählungen auf von ihm selbst durchgemachte Erfahrungen beruft. Der etwas andere Erzählstil hat mir persönlich sehr gut gefallen. Es war echt spannend, mehr über Joe, seine Vergangenheit und seinen aktuellen Gesundheitszustand zu erfahren. Man rätselt wirklich mit, inwiefern Joe sein Spiel spielt und wie er es schafft, alle Kindheitsängste der ihn behandelten Pfleger*innen zu kennen. Eine Story, die für mich echt großes Potenzial hatte. Das Ende war mir dann aber leider zu wirr, zu schnell und zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Schade!
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Ein grandioser Einstieg, ein interessanter Mittelteil und ein dafür leider zu schwaches Ende. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Kann man lesen, muss man aber nicht

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Du glaubst an die Idee der gemeinsamen Nutzung. Aber was, wenn du gezwungen wirst, den Menschen zu »teilen«, der dir am nächsten steht?
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Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht ...

Du glaubst an die Idee der gemeinsamen Nutzung. Aber was, wenn du gezwungen wirst, den Menschen zu »teilen«, der dir am nächsten steht?
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Markus und seine Frau Bettina fanden den Gedanken, dass man nicht alles besitzen muss, um es zu nutzen, schon immer gut. Diese Philosophie liegt auch ihrem Sharing-Unternehmen zugrunde. Möglichst viele sollen Autos und Wohnungen teilen und so für mehr Nachhaltigkeit sorgen.
Bis Bettina in die Hand eines Unbekannten gerät, im Darknet öffentlich misshandelt wird und das Teilen plötzlich eine andere Dimension annimmt. Wenn Markus seine Frau lebend wiedersehen will, muss er tun, was Bettinas Peiniger sagt. Ausnahmslos, bedingungslos. Und ein Spiel mitspielen, das er nicht gewinnen kann. Auch wenn er bereit ist, alles auf eine Karte zu setzen.
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Der Einstieg ist Strobel sehr gut gelungen. Es war spannend und man wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und wer die Täter sind. Auch das Motiv war für mich sehr wichtig. Man ist durch den angenehmen Schreibstil schnell durch die Seiten geflogen, was mir sehr gut gefallen hat. Auch die Art, wie die Charaktere dargestellt wurden, war für den Spannungsbogen sehr gelungen, da man zwischendurch tatsächlich nicht mehr wusste, wem man trauen kann und wer ein falsches Spiel spielt.
Dennoch gibt es auch einige Kritikpunkte an dem Thriller. Auf der einen Seite hätten wir da viele Zufälle und zu viele Sachen, die einfach zu glatt liefen. Das empfand ich als etwas störend. Auch das Ende konnte mich nur bedingt überzeugen. Irgendwie habe ich da auf was anderes gehofft.
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Dennoch hat mir „Sharing“ generell gut gefallen. Für mich aber kein Highlight. Für den angenehmen Schreibstil und das Rätseln gerade noch 4 Sterne. Kann man lesen, muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ei toller Roman

Im Versteck
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Der Kampf mit den inneren Dämonen zeigt unsere tiefsten Abgründe.
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Der gut situierte Fotograf Paul Böger kauft sich in den toskanischen Bergen ein Haus. Es liegt am Ende eines kaum befahrbaren Weges und ...

Der Kampf mit den inneren Dämonen zeigt unsere tiefsten Abgründe.
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Der gut situierte Fotograf Paul Böger kauft sich in den toskanischen Bergen ein Haus. Es liegt am Ende eines kaum befahrbaren Weges und ist völlig verwahrlost. Paul kündigt seinen Job und zieht sofort in die eigentlich unbewohnbare Hütte ein. Von nun an vermeidet er jeden menschlichen Kontakt und versteckt sich in der Einsamkeit. Denn er ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor sich selbst und seinem unbezwingbaren Trieb, Schlimmes zu tun.
Und dann verschwindet ein kleines Mädchen.
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Der Thriller ist mein erstes Buch der Autorin gewesen und die ganzen positiven Rezensionen haben mich sehr neugierig gemacht. Man kommt als Leser sehr gut und schnell in die Handlung rein, da Thisler unglaublich gut schreibt und den Charakter Paul Böger unglaublich gut darlegt. Die kurzen Kapitel lassen einen nur so durch die Seiten fliegen und bei einigen der beschriebenen Situationen wird es einem wirklich anders.
Während einige Szenen sehr gut beschrieben wurden, sind andere komplett daneben gewesen. Die Polizeiarbeit und auch einige Dialoge waren für mich viel zu flach und nebensächlich. Das gleiche trifft leider auch auf das Ende zu. Viel zu schnell und unspektakulär. Schade!
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Trotz einiger missglückten Dialoge und dem für mich eher unbefriedigendem Ende eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Ein Thriller, der mit der Psyche des Menschen spielt

Der Erlkönig
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Er kommt des Nachts - und nimmt dich mit.
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Wenige Tage nachdem Sandrine zu der Insel aufgebrochen ist, auf der ihre verstorbene Großmutter gelebt hat, findet man sie verstört und mit fremdem Blut an ihren ...

Er kommt des Nachts - und nimmt dich mit.
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Wenige Tage nachdem Sandrine zu der Insel aufgebrochen ist, auf der ihre verstorbene Großmutter gelebt hat, findet man sie verstört und mit fremdem Blut an ihren Kleidern am Strand. Sie wird ins Krankenhaus eingeliefert. Was sie erzählt, ist wirr. Kommissar Damien kann sich keinen Reim darauf machen. Von welchem Kinderheim spricht Sandrine? Was hat es mit dem Bootsunglück auf sich, bei dem alle Kinder ums Leben gekommen seien sollen? Und weshalb stammelt sie immer wieder voller Schrecken diesen einen Namen: der Erlkönig? Damien folgt den Puzzleteilen von Sandrines Geschichte – und blickt schon bald in einen Abgrund, der dunkler ist als jede Nacht…
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Vorab kann man schonmal sagen, was für ein komplexer Thriller! Aufpassen ist hier auf jeden Fall wichtig, denn das Buch spielt mit der Zeit und mit der Psyche, was mir persönlich aber sehr gut gefallen hat.
Die Handlung beginnt in der Gegenwart, springt dann aber in die Vergangenheit und die Handlungsstränge aus den Jahren 1949 und 1986 sind immer mehr miteinander verstrickt und ineinander verflochten. Im ersten Teil erfahren wir viel über die ursprüngliche Ausgangslage, die dann im zweiten Teil immer weiter aufgearbeitet wird. Man fragt sich immer mehr, was jetzt Realität und was Fiktion ist und man zweifelt als Leser an jeder neuen Information.
Das Ende kam für mich wirklich überraschend, war mir aber teilweise etwas zu wirr, wodurch einige wenige Aspekte im Buch komplett überflüssig wurden.
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Ein sehr gut konstruierter Thriller mit anspruchsvollem Schreibstil, der mir am Ende aber doch ein klein wenig zu überzogen war. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Ein toller Thriller

Kleine Engel
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Ein Kind, das zu früh stirbt.
Zwei Ermittler, die nicht dasselbe Ziel verfolgen.
Und die Frage, ob Mord jemals gerecht sein kann…
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Kommissar Simon Winter kann nicht glauben, dass die todkranke kleine ...

Ein Kind, das zu früh stirbt.
Zwei Ermittler, die nicht dasselbe Ziel verfolgen.
Und die Frage, ob Mord jemals gerecht sein kann…
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Kommissar Simon Winter kann nicht glauben, dass die todkranke kleine Lilli ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt haben soll. Obwohl seine Vorgesetzten den Fall bald als Suizid zu den Akten legen, bleibt der Kommissar hartnäckig, unterstützt nur noch von der ehrgeizigen Kriminalpsychologin Nadja Bergendahl. Denn Nadja ist überzeugt, es mit einem ganz besonderen Serientäter zu tun zu haben.
Als ein weiteres Kind unerwartet früh im Kinderrhospiz stirbt, stehen Simon und Nadja vor einer Frage, die sie entzweit: War es wirklich Mord?
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Das Leid kranker und sterbender Kinder ist nie leicht und auch hier zieht es einem das Herz zusammen, wenn man in die Geschichten des Kinderhospiz eintaucht. Aus verschiedenen Perspektiven wird der Tod der kleinen Lilli beleuchtet und dabei lernt man die Charaktere sehr gut kennen.
Die Todesursache rund um das Thema Sterbehilfe, Kinderhospiz und Suizid wurde sehr gut und einfühlsam aufgegriffen und regt so zusätzlich zum Nachdenken an.
Auch wenn das Ende und die Auflösung sehr abrupt kamen, hat es mir generell sehr gut gefallen und es hat einige Fragen beantwortet.
Einziger winziger Kritikpunkt ist der Schreibstil, an dessen kurze, manchmal eher ungewöhnlichen Sätze ich mich erstmal gewöhnen musste. Dennoch hat genau das auch die Spannung innerhalb des Buches unterstützt.
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Ein toller ruhiger Thriller, der das kontroverse Thema Sterbehilfe/Suizid unheimlich gut aufgreift und dabei sogar spannend ist. Für mich 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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