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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2022

perfekte Sommerlektüre

Ein unendlich kurzer Sommer
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Für das Buch hatte ich mal wieder ganz genaue Vorstellungen, wie es sein könnte. So was ist immer gefährlich bei mir, denn man muss sich doch auf jede Geschichte neu einlassen. Aber ich hatte Glück. All ...

Für das Buch hatte ich mal wieder ganz genaue Vorstellungen, wie es sein könnte. So was ist immer gefährlich bei mir, denn man muss sich doch auf jede Geschichte neu einlassen. Aber ich hatte Glück. All meine Wünsche und Erwartungen wurden erfüllt.

"Ein unendlich kurzer Sommer" ist einerseits ein leicht und luftig geschriebener Roman über einen langen Urlaub, eine Auszeit aus dem Alltag, die verschiedene Menschen sich nehmen und auf einem Campingplatz zusammen treffen. Das Setting war erfrischend und für mich ungewöhnlich genug, dass ich mich richtig wohlfühlte an diesem Ort.

Die Dialoge waren sehr wichtig in diesem Buch. Und sie transportierten wunderbar die verschiedenen Charakter und auch die Unsicherheiten und Gefühle der Protas. Alle hatten ein wenig an ihrem Vorleben zu knabbern und alle hatten kleine oder größere Geheimnisse, die sie erst langsam preisgaben.

Der Plot ist mitten aus dem Leben gegriffen und braucht keine spektakulären Actionszenen oder gewaltige Dramatik um zu berühren. Die Stärke des Buches sind die leisen intensiven Töne und der Raum, den man dem Leser zum selber Denken einräumt.

Das Ende war für mich sehr schön ausgewogen. Traurig aber auch optimistisch, auch ein bisschen offen und ein bisschen überraschend. Für mich war es wirklich perfekt.

Veröffentlicht am 15.06.2022

toller Thriller

City on Fire
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Die liebsten Romane von Winslow waren mir die über die Drogenmafia. Da kommt sein kraftvoller oft rauer Erzählstil zum Tragen und seine Charaktere haben eine große Ambivalenz. Wie erhofft, gelingt dem ...

Die liebsten Romane von Winslow waren mir die über die Drogenmafia. Da kommt sein kraftvoller oft rauer Erzählstil zum Tragen und seine Charaktere haben eine große Ambivalenz. Wie erhofft, gelingt dem Autor auch in seinem neuen Buch City on Fire diese Stimmung hervorragend.

Im Mittelpunkt stehen zwei rivalisierende Banden an der amerikanischen Ostküste in den 80gern des letzten Jahrhunderts. Die Brutalität und Härte der Straße steht im starken Kontrast zu den familiären Szenen, in denen Treue, Ehre und Liebe den Bandenmitgliedern ungemein wichtig sind.

Die Story ist spannend und vielschichtig und nichts für schwache Nerven. Winslow ist ein Meister der Dialoge aber auch der Actionszenen. Auch wenn es sich hier um einen ersten Teil handelt, so ist das Finale doch rund und zufriedenstellend und macht gleichzeitig Lust auf mehr.

Das Buch hat all meine Erwartungen trefflich erfüllt.

Veröffentlicht am 08.05.2022

wunderbar

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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"Daisy Jones & the Six" war ein Überraschungs-Highlight für mich. Ich war sehr gespannt, wie mir das neue Buch von Jenkins Reid gefallen würde. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Evelyn Hugo ist eine schillernde ...

"Daisy Jones & the Six" war ein Überraschungs-Highlight für mich. Ich war sehr gespannt, wie mir das neue Buch von Jenkins Reid gefallen würde. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Evelyn Hugo ist eine schillernde Hollywood-Diva, die unverhofft kundtut, dass sie ihr Leben erzählen möchte. Die Journalistin Monique ist es, der sie erzählt, was die ganze Welt schon lange wissen wollte. Über den Aufstieg der Schauspielerin, über ihre sage und schreibe 7 Ehemänner, über all die schmutzigen und spannenden Details. Und es scheint, als hätte Evelyn nichts zu verbergen. Sie taucht in ihren Erzählungen in die eigene Vergangenheit und reist den Leser emotional mit.

Die Autorin schafft es mit ganz einfachen Worten, eine intensive Nähe zu den Darstellern aufzubauen. Dabie scheut sie nicht davor zurück, Evelyn mit all ihren Grautönen und Untiefen zu zeigen. Und dennoch schleicht sie sich irgendwie in das Leserherz und man begreift nach und nach, wo die Geschichte hinführt.

Wunderbar erzählt, mit klugen Weisheiten des Lebens. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger

Veröffentlicht am 08.05.2022

erfreuliche Fortsetzung

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Nachdem der ersten Band der Wiener Histokrimis von Oliver Pötzsch für mich bereits ein erfreulicher Knaller war, hatte ich große Erwartungen an den zweiten Teil der Reihe. "Das Mädchen und der Totengräber" ...

Nachdem der ersten Band der Wiener Histokrimis von Oliver Pötzsch für mich bereits ein erfreulicher Knaller war, hatte ich große Erwartungen an den zweiten Teil der Reihe. "Das Mädchen und der Totengräber" konnte mich erneut überzeugen und erfreuen gleichermaßen.

Leopold von Herzfeldt ist ein ebenso sympathischer wie schlauer Kommissar. Ihm zur Seite steht erneut der eher bärbeissige Totengräber Augustin Rothmayer. Diesmal sind es einige Serienmorde und eine mumifizierte Leiche, die den beiden Männern Rätsel aufgeben. Es wird also blutig aber auch sehr mystisch und unheimlich.

Ich schätze den leserfreundlichen und intelligenten Schreibstil des Autors. Man merkt, dass er seine Figuren wertschätzt und ihnen Raum für Entwicklung und Tiefe gibt. Wunderbar ist auch das Lokalkolorit der österreichischen Hauptstadt und der Hauch von Geschichte, der durch das Buch weht. Der Roman konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Bitte bald mehr davon.

Veröffentlicht am 27.02.2022

herrliche Geschichte

Eine Frage der Chemie
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Was für ein wunderbares Buch. Ich bin schockverliebt in Elizabeth Zott. Was für eine herrliche ungewöhnliche Hauptdarstellerin. Ihr bewundernswerter Elan, ihre über jeden Zweifel erhabene Sachlichkeit, ...

Was für ein wunderbares Buch. Ich bin schockverliebt in Elizabeth Zott. Was für eine herrliche ungewöhnliche Hauptdarstellerin. Ihr bewundernswerter Elan, ihre über jeden Zweifel erhabene Sachlichkeit, ihre herausragende Intelligenz und ihre unabdingbare Ehrlichkeit machen sie zu einer unbezwingbaren Heldin des Alltags. Mit feinfühligem Humor beschreibt die Autorin Bonnie Garmus wie Elizabeth sich gegen alle Vorurteile und Stolpersteine, die man Frauen vor 60 Jahren in den Weg legte, durchsetzt und behauptet. Sie braucht keinen Mann, um ihre Tochter groß zu ziehen, sie lässt sich von einer ungerechtfertigen Kündigung nicht aufhalten.

Das Buch lebt aber nicht nur von Elizabeth sondern ist voller herrlicher Charaktere. Angefangen mit der ebenfalls hochbegabten Tochter, dem eigenwilligen Hund und vielen anderen Menschen, die dem Buch Leben, Farbe und Tiefe einhauchen.

Dabei ist das Tempo der Geschichte unglaublich hoch. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch, weil es einfach gute Laune und Freude bereitet und ich am Ende gerne noch viel mehr über Elizabeth und die ihren gelesen hätte.

Genialer Erstling.