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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2021

Args.

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Args. Bei diesem Titel erwartet man Kitsch – und dieser Kitsch kommt, keine Sorge – aber der wird leider von den Keulen "irrationales Verhalten" und "logische Fehler" begleitet. Aber nun erstmal von Anfang ...

Args. Bei diesem Titel erwartet man Kitsch – und dieser Kitsch kommt, keine Sorge – aber der wird leider von den Keulen "irrationales Verhalten" und "logische Fehler" begleitet. Aber nun erstmal von Anfang an.

Chelsea Martin hat ihr Lachen zusammen mit ihrer Mutter bedauerlicherweise verloren, als diese vor sieben Jahren an Krebs starb. Seitdem hatte sie weder eine Beziehung, noch überhaupt wirklich Freude am Leben. Ihre Arbeit ist das, was sie zu erfüllen scheint. Eine Bemerkung ihrer Schwester reicht jedoch völlig aus, um ihren Job scheinbar auf Eis zu legen und nach Europa zu fahren, an die letzten Orte, an denen sie glücklich war. Doch nicht etwa wegen der Orte, nein. Zusammengefasst: Sie stalkt ihre Ex-Liebschaften, um herauszufinden, ob sie bei einem von ihnen landen kann. Dummerweise kommt ihr verhasster Kollege Jason ihr ein wenig in die Quere. Args.

Chelsea hat es nicht geschafft mir sympathisch zu werden. Diverse Nebencharaktere sind zum Glück deutlich interessanter gestaltet und halten den Leser positiver gestimmt. Reicht aber leider nicht so wirklich für das ganze Buch. Der Schreibstil ist vor allem zu Beginn humorvoll gestaltet. Der Humor wird auch immer wieder aufgegriffen und ist unterhaltend, aber nicht unterhaltend genug, um Chelsea so lange zu ertragen. Ihr irrationales Verhalten, die stellenweise viel zu deutliche Oberflächlichkeit ihrerseits und die immer wieder auftauchenden logischen Probleme und Wiederholungen machen das Buch zu einem Werk, das ich nicht hätte lesen brauchen.

Wem übrigens in meiner Rezension zu oft das Wort "Args" vorkommt, der sei gewarnt vor diesem Buch.

Veröffentlicht am 17.04.2024

Wird dem Lob nicht gerecht

Meeresfriedhof
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"Meeresfriedhof" soll in Norwegen ein Bestseller sein, aber nach dem Lesen des Buchs kann ich das kaum glauben. Das Buch ist schwer zu lesen, hat zu viele Zeit- und Ortsprünge, zu viele Charaktere und ...

"Meeresfriedhof" soll in Norwegen ein Bestseller sein, aber nach dem Lesen des Buchs kann ich das kaum glauben. Das Buch ist schwer zu lesen, hat zu viele Zeit- und Ortsprünge, zu viele Charaktere und schafft es, trotz einer eigentlich spannenden Kerngeschichte, vollkommen langweilig zu sein.

Es geht um die Familie Falck und der Wahrheit hinter dem Vermögen, dem Erbe und der Vergangenheit der Familie. Die unterschiedlichen Familienzweige sind dabei zerstritten und verfolgen jeweils ihre eigenen Interessen. Nach dem Tod des Familienoberhaupts entbrennt eine Suche nach dem Testament und nach den Antworten auf zahlreiche Fragen.

Die Story hat etwas von einer Seifenoper mit zu viel künstlich erzeugtem Drama. Die Charaktere sind durchweg unsympathisch und handeln stets nur nach den eigenen Interessen. Keiner der Charaktere schafft es, Nahbarkeit zu erzeugen oder menschliches Interesse an sich zuzulassen. Der Schreibstil strotzt vor Wiederholungen, die das Buch unnötig aufblähen. Ständige Sprünge in der Handlung machen die Spannung kaputt. Am Ende ist natürlich ein Cliffhanger, damit man die anderen Teile lesen möchte. Das kann ich nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 11.02.2024

Ohne Essenz

Klarkommen
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Klarkommen erzählt einen Ausschnitt aus der Jugend einer jungen Frau und ihren Freunden. Es geht um die Unsicherheiten der Jugend und das Ankommen in der Welt. Leider hat die Geschichte dabei weder einen ...

Klarkommen erzählt einen Ausschnitt aus der Jugend einer jungen Frau und ihren Freunden. Es geht um die Unsicherheiten der Jugend und das Ankommen in der Welt. Leider hat die Geschichte dabei weder einen roten Faden noch eine Essenz.

Die Protagonistin und ihre FreundInnen kommen aus einem kleinen Ort, in dem nichts los war und gehen später in eine größere Stadt zum Studieren. Die Protagonistin sieht sich in der Pflicht bald aufzublühen und versucht herauszufinden, was das überhaupt genau bedeutet und wie sie das anstellen soll. Man bekommt kurze Einblicke in verschiedene Aspekte ihres Lebens, bekommt Besuche bei Verwandten, schulische Erlebnisse oder Konflikte mit. Es gibt allerdings keinen richtigen Inhalt und erst recht keine Spannung oder eine klare Aussage, die man mitnehmen kann. Es dreht sich lediglich darum, dass man als junge Erwachsene noch nicht so richtig im Leben angekommen ist und noch herausfinden muss, wohin man gehört. Ich denke, das hätte man deutlich interessanter verpacken können. Das Buch ist okay, aber ich würde es keineswegs weiterempfehlen, da die meisten nichts daraus mitnehmen und es langweilig finden werden.

Veröffentlicht am 24.01.2024

Anstrengend und nicht überzeugend

Weiße Wolken
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"Weiße Wolken" hat mich leider nicht überzeugen können. Ich hätte gerne eine höhere Bewertung abgegeben, da der Roman zahlreiche wichtige Themen behandelt und auf viele relevante Fragen hinweist, jedoch ...

"Weiße Wolken" hat mich leider nicht überzeugen können. Ich hätte gerne eine höhere Bewertung abgegeben, da der Roman zahlreiche wichtige Themen behandelt und auf viele relevante Fragen hinweist, jedoch sind es auch eben zu viele Themen auf einmal, die alle gefühlt nur oberflächlich und unzusammenhängend angekratzt werden.
Die auf dem Umschlag versprochene Grundhandlung des Buchs fängt erst irgendwo in der zweiten Häfte überhaupt richtig an. Vorher werden die Charaktere vorgestellt und der Handlungsraum umrissen.
Die Hauptcharaktere sollen dabei offensichtlich sehr unterschiedlich sein, sind sie aber nicht. Sie wirken oftmals vielmehr wie die unterschiedlichen Persönlichkeiten einer schizophrenen Person, weshalb auch die Konflikte der Hauptpersonen auf mich sehr konstruiert wirken.
Generell mangelt es dem Buch an vielen Stellen an Inhalt. Die Gespräche zwischen den Charakteren sind oftmals belanglos, die Sprache dürftig, und so vergeht schonmal ein Kapitel, ohne dass etwas Erwähnenswertes passiert ist. Nach einem guten Start fängt das Buch deshalb schnell an zu langweilen.
Was weiterhin störend an dem Buch erscheint sind die vielen Klischees. Diskriminierung und Rassismus sind Themen, die von allen Seiten beleuchtet werden sollten, um das Problem vollumfänglich sichtbar zu machen. Wenn allerdings immer wieder erwähnt wird, dass "white boy" oder "Ann-Kathrin" (stellvertretend für eine "biodeutsche" "Alman"-Frau) die Probleme "der Schwarzen" gar nicht verstehen können, wird lediglich eine vollkommen unnötige Segregation betrieben. Das mag ein streitiger Punkt sein, aus meiner Sicht ist seine Behandlung in diesem Buch jedoch nicht überzeugend und eher anstrengend als weiterführend.

Veröffentlicht am 03.09.2023

Wie man zum Schwurbler wird

Zeiten der Langeweile
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Als ich "Zeiten der Langeweile" las, kam mir kurzzeitig der Verdacht, das Buch wäre von jemandem geschrieben worden, der Millenials hasst und diesen Hass als Buch getarnt veröffentlichen wollte. Dann dämmerte ...

Als ich "Zeiten der Langeweile" las, kam mir kurzzeitig der Verdacht, das Buch wäre von jemandem geschrieben worden, der Millenials hasst und diesen Hass als Buch getarnt veröffentlichen wollte. Dann dämmerte mir jedoch, dass die Autorin das wahrscheinlich leider ernst meint.

"Zeiten der Langeweile" handelt von Mila, die anscheinend viele Züge der Autorin tragen soll und sich aus dem Internet verabschiedet. Der Grund dafür? - Angst, gecancelt zu werden, weil sie im Laufe der Jahre unterschiedliche literarischen Werke publiziert hat, die sie als Heuchlerin entlarven könnten. Also ein extrem narzisstischer Grund, dem viel mehr Narzissmus folgen soll.

Mila "löscht" sich also aus dem Internet. Das wohl einzige Gute an dem Buch (neben der recht gut gelungenen sprachlichen Ausarbeitung, die authentisch wirkt) ist die Tatsache, dass Mila nach und nach feststellt, wie unfassbar schwer es heute ist, nicht mehr online zu sein, und wie viele Daten wir alle freiwillig hergeben. Leider wird diese sehr berechtigte Kritik in zahlreiche Klischees und extrem viel Doppelmoral gehüllt. So hat Mila plötzlich größte Bedenken, auch nur auf einem einzige Foto von Freund:innen zu sehen zu sein, während sie selbst früher weder davor zurückgeschreckt ist ihren Freund heimlich zu filmen, noch darüber nachgedacht hat, dass es nicht in Ordnung ist, Fotos von Fremden zu machen und zu verschicken.

Mila ist folglich ein extrem anstrengender Mensch, dem man dabei zusehen kann ein Schwurbler zu werden, der nur 5 Minuten davon entfernt ist einen Aluhut zu basteln.

Das Ende des Buchs ist eine reine Enttäuschung. Mila erkennt da anscheinend, dass es kein "Entkommen" aus dem Internet gibt, aber man erfährt weder, welche Schlüsse sie daraus zieht, noch, wie sie ihre ganzen selbst angehäuften Probleme löst. Im Grunde bricht das Buch einfach ohne ein richtiges Ende ab und das macht das Buch für mich zur Zeitverschwendung, die sich nichtmals für Zeiten der Langeweile eignet.