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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2021

Dallas-Police

Die Tote mit der roten Strähne
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Die Tote mit der roten Strähne ist ein unterhaltsamer Thriller, angesiedelt in Texas. Der Roman lebt von der Hauptfigur, Detective Betty Rhyzyk, einer Polizistin aus Brooklyn, die jetzt in Dallas Ermittlungen ...

Die Tote mit der roten Strähne ist ein unterhaltsamer Thriller, angesiedelt in Texas. Der Roman lebt von der Hauptfigur, Detective Betty Rhyzyk, einer Polizistin aus Brooklyn, die jetzt in Dallas Ermittlungen leitet.
Die Handlung wird stets aus ihrer Sicht gezeigt, entsprechend von ihren Gedanken kommentiert und gewertet. Sie ist ein schräger Charakter, die selbstbewusst ist und auch mal einen Spruch heraushaut. Das gefällt mir.
Betty lebt in einer lesbischen Beziehung, die ihr Kraft gibt.
Kathleen Kents Stärken neben dem Entwurf ihrer einzigartigen Protagonistin liegt in den kraftvollen Darstellen der Szenen. Auch der Polizeitalltag wird in Ansätzen gezeigt.
Den Gesamtplot mit der Jagd auf einen Drogenbaron halte ich für nicht so originell und mit der Zeit auch nicht besonders spannend. Die anfänglichen Passagen, die Bettys nicht gerade einfaches Einleben in die texanischen Gepflogenheiten haben mir besser gefallen. Kathlee Kent ist selbst in Texas aufgewachsen. Ich halte daher viele Beschreibungen des Texas-Ambiente für wirklich glaubhaft.

Veröffentlicht am 08.09.2021

Kurz-Thriller

Wenn die Stille schreit
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Wenn die Stille schreit ist ein Kurzroman, der mit vielen wohlbekannten Zutaten spielt: Schneesturm, eine gefahrvolle Situation durch zwei aus dem Gefängnis entkommen Mörder und ein Mann auf der Suche ...

Wenn die Stille schreit ist ein Kurzroman, der mit vielen wohlbekannten Zutaten spielt: Schneesturm, eine gefahrvolle Situation durch zwei aus dem Gefängnis entkommen Mörder und ein Mann auf der Suche nach seiner verschwundenen Frau. Aus dessen Perspektive wird der Roman überwiegend erzählt.
Der Reiz der Handlung liegt in dem Mix dieser Zutaten und so wird es ein ganz spannendes Buch, wenn auch kein Meisterwerk, da es schon viele Bücher dieser Art gab.
Den Autor Roman Klementovic kannte ich bisher nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, mehr von ihm zu lesen.

Veröffentlicht am 04.09.2021

Surreale Novelle

Zu den Elefanten
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Theo, ein Geisteswissenschaftler will mit seinem Sohn Moritz eine Reise unternehmen. Ausgehend von Salzburg soll es einer historischen Reise gleichen, die einst Kaiser Maximilian vom Mittelmeer nach Wien ...

Theo, ein Geisteswissenschaftler will mit seinem Sohn Moritz eine Reise unternehmen. Ausgehend von Salzburg soll es einer historischen Reise gleichen, die einst Kaiser Maximilian vom Mittelmeer nach Wien zusammen mit einem Elefanten unternahm, jedoch diesmal in umgekehrter Richtung.
Jose Saramago, der Literaturnobelpreisträger hat darüber einen Roman geschrieben. Gefährlich von Peter Karoshi, dass er seiner Hauptfigur abfällig über dieses Buch sprechen lässt, denn solche literarischen Qualitäten findet man in diesem Buch nicht.

So ganz erfüllt die Novelle meine Erwartungen nicht, sie bleibt mir zu theoretisch und blass.
Die Vater-Sohn-Beziehung hätte für meinen Geschmack tiefer gehend und mehr ausgearbeitet sein dürfen. Da hilft es nicht, dass Theo und sein Sohn schon früh auf der Reise getrennt werden.
Im Blickpunkt steht mehr die Krise eines mittelalten Mannes, die nicht wenig selbstmitleidig wirkt und sich überwiegend in einen emotionalen Schwebezustand befindet.
Wenn man sich Zeit nimmt kann man in dem ruhigen Text durchaus einige gute Beschreibungen finden.
Ein Aspekt spricht sehr für die Novelle: Wie die Geschichte immer surrealer wird, funktioniert.

Veröffentlicht am 25.08.2021

Jugendliche mit Problemen

Optimisten sterben früher
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Susin Nielsen, die mit Adresse Unbekannt so einen tollen Jugendroman geschrieben hatte, konnte mich trotz des ungewöhnlichen Titels „Optimisten sterben früher“ wieder zu ihrem neuen Roman locken. Es lohnt ...

Susin Nielsen, die mit Adresse Unbekannt so einen tollen Jugendroman geschrieben hatte, konnte mich trotz des ungewöhnlichen Titels „Optimisten sterben früher“ wieder zu ihrem neuen Roman locken. Es lohnt sich.
Die Autorin stellt psychisch oder physisch verletzte Kinder in den Mittelpunkt.
Icherzählerin ist Petula, die sich am Tod ihrer kleinen Schwester schuldig fühlt und seitdem unter Angstneurosen leidet und sich von den anderen isoliert.
Neu in der Schule ist Jacob, der bei einem Unfall seinen Arm verlor.
Die beiden freunden sich an und das hilft ihnen beiden. Aber es gibt noch eine Menge unaufgearbeitetes in der Vergangenheit.

Susin Nielsen hat die Handlung gut gestaltet und die Dialoge halte ich für sehr gut gemacht. Ein lesesnwertes Jugendbuch.

Veröffentlicht am 21.08.2021

Sich der Vergangenheit stellen

Und immer nur du
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Josefine Weiß zeigt, wie schon in ihrem letzten Roman, Menschen in emotionaler Krise. Das macht sie sehr eindringlich und wirklich viel besser als die meisten Autorinnen von Liebesromanen.
Dazu gehört ...

Josefine Weiß zeigt, wie schon in ihrem letzten Roman, Menschen in emotionaler Krise. Das macht sie sehr eindringlich und wirklich viel besser als die meisten Autorinnen von Liebesromanen.
Dazu gehört auch, dass die Liebesgeschichte zwar sehr wichtig ist, aber nicht zentral alleine steht.
Svenjas Familie brach auseinander, als sie sechzehn Jahre alt war. Ihre Eltern trennten sich, Fenja ging mit ihrem Vater mit und brach den Kontakt zur Mutter ab, weil sie ihr die Schuld gab. Gleichzeitig machte ihr Freund Elias mit ihr Schluß, weil seine Eltern mit in die Sache involviert waren. Ein harter Schlag für Fenja.
14 Jahre später stirbt ihre Mutter und sie erfährt Zusammenhänge von früher, die die Sache in anderes Licht rücken. Noch einmal gerät ihr Leben durcheinander, doch diesmal wird sie hoffentlich gestärkt daraus hervorgehen.
Der Roman macht deutlich, wie die Vergangenheit und vergangene Schuld das Leben auf Jahre negativ beeinflusst und nur ein Aufarbeiten bringt einen vorwärts.
Man bleibt kontinuierlich stark an der Story dran, die einen nicht kalt lässt und das zu schaffen ist eine der Qualitäten der Autorin.

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