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Veröffentlicht am 16.05.2020

Wie Blütenblätter des Lebens

Wie uns die Liebe fand
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Ein schönes Portrait über das Leben in einem elsässische Dorf. Das Dorf Bois des-Val ist zwar fiktiv, basiert aber auf einem realen Ort.

Bestimmend wirkt die forsche und liebenswerte Erzählstimme von ...

Ein schönes Portrait über das Leben in einem elsässische Dorf. Das Dorf Bois des-Val ist zwar fiktiv, basiert aber auf einem realen Ort.

Bestimmend wirkt die forsche und liebenswerte Erzählstimme von der 92jährigen Madame Nanon. Ihre Erinnerungen gehen zurück in ihre Kindheit im Krieg als die Deutschen in den Elsass einmarschierten. Ein einschneidendes Erlebnis war der Tod ihres Vaters. Sie wird erwachsen und bekommt vier Töchter.

Es gibt einiges an Wortwitz und der Roman ist sehr warmherzig.
Er hat mir streckenweise gut gefallen. Es gibt aber auch Momente, die mich gelangweilt haben, da das Erzählte zu belanglos scheint.

Am Ende des Buches gibt es einige typische Rezepte aus dem Elsass.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Ein freier Hund in Venedig

Der freie Hund
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Der freie Hund ist ein Krimi von Wolfgang Schorlau mit Co-Autor Claudio Caiolo, der eigentlich Schauspieler ist, aber sicher einiges an Lokalkolorit und italienische Zutaten beigesteuert hat, denn die ...

Der freie Hund ist ein Krimi von Wolfgang Schorlau mit Co-Autor Claudio Caiolo, der eigentlich Schauspieler ist, aber sicher einiges an Lokalkolorit und italienische Zutaten beigesteuert hat, denn die Handlung ist in Venedig angesiedelt. Ob das alles wirklich Venedig wirklichkeitsgetreu abbildet, bezweifle ich dennoch. Venedigfans werden dennoch zufrieden sein.

Die Hauptfigur Antonio Morello, Kommissar aus Sizilien, wird nach Venedig versetzt, da er auf der Todesliste der Mafia stand.
Er ist eine richtige Type und das funktioniert dann entsprechend gut im Zusammenhang.

Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo vermögen actionreich zu schreiben und die rasanten Szene dennoch realistisch wirken zu lassen. Das gefällt mir ganz gut.
Schade aber dass es letztlich doch mehr Dialoge gibt, immerhin geht es flott voran.
Durch das Erzähltempo hebt sich das Buch von den behäbigen Brunetti-Krimis von Donna Leon ab, an die man aber natürlich dennoch denken muss.

Natürlich ist der Roman nichts, was im Genre einen neuen Maßstab setzt, aber Der freie Hund ist ein routiniert geschriebener Krimi, den ich für lesenswert halte.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Die große Seuche

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)
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Die Henkerstochter und der Fluch der Pest ist bereits der achte Teil der Reihe und während mich der letzte (Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf) hatte mir besonders gut gefallen. Daher war ich erstaunt, ...

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest ist bereits der achte Teil der Reihe und während mich der letzte (Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf) hatte mir besonders gut gefallen. Daher war ich erstaunt, wie verhalten, fast lahm diesmal erzählt wird.
Das 1679 die Pest die Leute heimsucht ist hart. Es ist schlimm zu lesen, dass Menschen von tödlichen Seuchen bedroht sind.

Ich brauchte sehr lange, bis ich im Buch richtig drin war, fast die Hälfte. Henkerstochter Magdalena steht zu wenig im Vordergrund. Ihr Mann Simon ist aber gut vertreten. Jakob Kuisl hat auch einige gute Szenen

Oliver Pötzsch ist ein routinierter Autor und dieser Roman ist auch sorgfältig geschrieben. Das bewahrt nicht vor einer gewissen Durchschnittlichkeit. Ich kann daher leider nur 3 von 5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Das Geheimnis von Silvertjärn

Das Dorf der toten Seelen
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Das Dorf der toten Seelen ist ein schwedisches Thrillerdebüt. Camilla Sten trägt einen bedeutenden Nachnamen, das verpflichtet.
Der deutsche Romantitel ist pathetischer als der Originaltitel Staden
Der ...

Das Dorf der toten Seelen ist ein schwedisches Thrillerdebüt. Camilla Sten trägt einen bedeutenden Nachnamen, das verpflichtet.
Der deutsche Romantitel ist pathetischer als der Originaltitel Staden
Der Roman brilliert mit klassische Motiven des Spannungsromans, was mir ganz gut gefällt. Auch die zeitlichen Handlungswechsel zwischen Gegenwart und 1959 funktioniert.
Alice ist mit ihren Kollegen Tone, Max, Emmy und Robert in Schweden unterwegs, um einen Dokumentarfilm zu drehen. Das Thema weist auf ihre eigenen familiären Wurzeln.
Die Geschichte um das verlorene Dorf ist geheimnisvoll.
In den Vergangenheitsepisoden gibt es eine andere Atmosphäre als im Gegenwartsplot. Und es gibt interessante Figuren wie Elsa oder dem mysteriösen Pastor Akerman.
Es ist eine Qualität der Autorin, das beide Handlungsebenen zwar unterschiedlich, aber doch beide interessant sind und dann sind da natürlich starke Verbindungen.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Gratwanderung zwischen sachlich und emotional

Was wir voneinander wissen
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Die britische Autorin Jessie Greengrass schaffte es, den emotionalen Zustand ihrer Protagonistin sachlich und nachvollziehbar zu verdeutlichen und die wissenschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, ...

Die britische Autorin Jessie Greengrass schaffte es, den emotionalen Zustand ihrer Protagonistin sachlich und nachvollziehbar zu verdeutlichen und die wissenschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, z.B. durch Roentgen oder Freud, zu spiegeln.

Die Icherzählerin erzählt von ihren inneren Zwiespalt vor der Geburt des ersten Kindes und Krankheit, Pflege und Tod der Mutter. Obwohl es aufwühlend ist und sie auch in einem Zustand der Trauer führte, erscheint mir der gewählte Stil dafür der richtig ausgewählte. Andererseits ist es manchmal mit der Zeit doch zu sachlich und kühl. Es bleibt halt eine Gratwanderung.
Es gibt viele Beobachtungen, die die Autorin gut in Worte fasst. Das hilft, auch die manchmal langweiligeren Passagen zu überwinden. Insgesamt war ich zufrieden mit dem Buch, obwohl ich es auch nicht überbewerten würde.

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