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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2020

Dramatisch

American Dirt
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Um das Buch gibt es viel Wirbel, aber damit will ich mich nicht weiter beschäftigen.
Ich sehe den Roman eigentlich als ganz normalen Thriller wie es viele gibt.
Man muss der Autorin zugestehen, dass sie ...

Um das Buch gibt es viel Wirbel, aber damit will ich mich nicht weiter beschäftigen.
Ich sehe den Roman eigentlich als ganz normalen Thriller wie es viele gibt.
Man muss der Autorin zugestehen, dass sie Spannungsmomente aufbauen kann und eine vielversprechende Ausgangsposition schafft. Die Spannung bleibt auch kontinuierlich aufrechterhalten. Jedenfalls beinahe, denn das Finale empfand ich schon als langgezogen.

Jeanine Cummins schreibt zwar routiniert, aber der Plot ist mir doch zu konstruiert, die Figuren zu blass. Dabei hätte man aus der Hauptfigur Lydia und ihrem kleinen Sohn Luca mehr machen können. Auf der Flucht vor den Mördern der Familie müssen sie alles wagen. Vielleicht nimmt das den Raum weg, der nötig wäre, um die Figuren weiter zu entwickeln.

Es wundert mich nicht, dass der Roman verfilmt werden soll, eigentlich ist er in vielen Szenen schon so angelegt. Auch die Dramatik passt.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

In der Krise

»Male oscuro«
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Nach der Trennung von Max Frisch Mitte der sechziger Jahre war Ingeborg Bachmann am Boden zerstört. Körperlich und psychisch angeschlagen musste sie sich im Krankenhaus behandeln lassen.
In diesem Zusammenhang ...

Nach der Trennung von Max Frisch Mitte der sechziger Jahre war Ingeborg Bachmann am Boden zerstört. Körperlich und psychisch angeschlagen musste sie sich im Krankenhaus behandeln lassen.
In diesem Zusammenhang entstanden ihre Traumprotokolle und ihre Briefe, meist an ihre Ärzte. Im Mittelpunkt steht die Trennung und die Krankheit.

Aufzeichnungen aus der Zeit der Krankheit ist ein treffender Untertitel.

Unbedingt lesen muss man das aus literarischer Sicht nicht. Wenn man aber genügend Interesse an der Schriftstellerin und Dichterin hat, wird es doch spannend, da sich in manchen der Literaturbetrieb dieser Zeit widerspiegelt. Etwas auskennen sollte man sich aber und Max Frisch, Paul Celan, Siegfried Unseld, Ilse Aichinger, Günter Eich, Hans Werner Henze u.a., um das in Zusammenhang sehen zu können.
Hinzu kommt noch ein großer editorischer Anteil.

Für mich persönlich war das Buch in Teilen lesenswert.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Auftakt der Serie

Biker Tales 1
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Das dunkle Herz ist der Auftakt der Reihe Biker Tales.
Im Mittelpunkt steht Bea, die nach einer Trennung zurück in ihr altes Heimatkaff Wolfville in Nevada kommt.
Ihr damaliger Freund Charlie ist inzwischen ...

Das dunkle Herz ist der Auftakt der Reihe Biker Tales.
Im Mittelpunkt steht Bea, die nach einer Trennung zurück in ihr altes Heimatkaff Wolfville in Nevada kommt.
Ihr damaliger Freund Charlie ist inzwischen Vizepräsident eines harten Biker-clubs. Die Rocker von Satan´s advocates wirken gefährlich.

Der Ansatz, der mich interessierte ist die latente Wut, die in Bea schlummert. Das war auch der Grund, warum sie damals wegging. Sie wollte ihrer Wut, Alkohol, Kriminalität entgehen.
So ganz hat mich die Umsetzung dieses Aspektes aber nicht überzeugt. Die behauptete Toughness von Bea hätte ich gerne mehr gespürt. Sie ist zwar oft sarkastisch, aber gegenüber Charlie fühlt sie sich schwach.
Dafür ist die Gefahr in Wolfville ins soziale Abseits zu geraten schon real. Beas Mutter ist langjährige Alkoholikerin.

Was mir gut gefallen hat, waren die rabiaten Wortgefechte zwischen Bea und Charlie, das hatte etwas von Stolz und Vorurteil.

Sandra Binder konnte nicht alle guten Ansätze komplett umsetzen, aber dafür war das Buch letztlich auch zu kurz. Nicht zu kurz hingegen ist die schwere Atmosphäre gekommen.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Verrückt? Nicht alle ...

Die Tanzenden
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Schauplatz des Romans Die Tanzenden von Victoria Mas ist ein Pariser Krankenhaus für verrückte Frauen Ende des 19.Jahrhunderts.

Man bekommt Einblick in diese Anstalt aus der wechselnden Perspektive von ...

Schauplatz des Romans Die Tanzenden von Victoria Mas ist ein Pariser Krankenhaus für verrückte Frauen Ende des 19.Jahrhunderts.

Man bekommt Einblick in diese Anstalt aus der wechselnden Perspektive von den Frauen. Die Pflegerin Genvieve, die Insassin Louise und Eugenie, die gerade neu hinzukommt. Ihr Vater hat sie einweisen lassen.
Es ist Therese, die schon 20 Jahre hier ist, die verdeutlicht, das es bei vielen Frauen die Willkür und Gewalt der Männer ist, die sie hierher führten. Männer führen die Gewalt gegen andere aus, Frauen gegen sich selbst.

Das Schicksal der Frauen vermag zu berühren. Die Entwicklung der Handlung spitzt die Situation zu.

Es dauert eine Weile bis ich im Buch drin war, aber dann fand ich es nicht schlecht.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Paris - New York

Die Kleider der Frauen
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Paris – New York

Die amerikanische Autorin Natasha Lester wählt für ihren Roman Die Kleider der Frauen einen reizvollen Ort: Paris.
Es ist 1940, düstere und gefährliche Zeiten, aber die Schriftstellerin ...

Paris – New York

Die amerikanische Autorin Natasha Lester wählt für ihren Roman Die Kleider der Frauen einen reizvollen Ort: Paris.
Es ist 1940, düstere und gefährliche Zeiten, aber die Schriftstellerin gestaltet das auch abenteuerlich und romantisch. Die Hauptfigur ist die 22jährige Estella, die sogar einen Spion trifft. Aber die deutsche Wehrmacht kommt und Estella muss Frankreich verlassen. Sie geht nach New York, wo sie schnell erfolgreich wird. Der amerikanische Traum!
Das ist also schon etwas melodramatisch, aber letztlich typisch für das Genre.
Von diesem Einwand abgesehen ist der Roman schon sehr unterhaltsam.
Estella ist eine sympathische Hauptfigur, der man gerne durch der Handlung folgt. Der Modeaspekt wird außerdem gut eingebunden.
Leider sind die meisten Nebenfiguren mit wenig Profil.
Weniger gut gefallen hat mir außerdem, dass es einen zweiten Handlungsstrang 2015 mit Fabienne gibt, der Enkelin Estellas, da der weniger stark ist.
Am Ende pendelt sich der Roman dann bei 3,5 Sterne von 5 ein.

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