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Veröffentlicht am 30.08.2020

Das Gipskorsett sprengen

Gipskind
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Gipskind ist eine Entwicklungsroman über Andrea, ein Mädchen dass in den sechziger Jahren im bäuerischen Österreich aufwächst. Als Kind muss sie Gips über den Beinen tragen, da sie eine Hüftfehlstellung ...

Gipskind ist eine Entwicklungsroman über Andrea, ein Mädchen dass in den sechziger Jahren im bäuerischen Österreich aufwächst. Als Kind muss sie Gips über den Beinen tragen, da sie eine Hüftfehlstellung hatte. Das prägte sie, aber sie hat auch einen eisernen Willen, mit dem sie ihre Anforderungen durchsetzen kann.
Schon als kleines Mädchen lässt sie sich lieber prügeln als die Klappe zu halten.
Mit den Eltern, die nur mit sich selbst beschäftigt sind, kann man nicht viel anfangen. Aber zum Glück hat sie ihre Großmutter, die sich um sie kümmert und die ihr immer beisteht.
Andrea entwickelt sich immer weiter und als Jugendliche ergeben sich Möglichkeiten für sie, Matura und vielleicht ein Studium.

Andreas Lebensweg zu folgen, war mit ein Vergnügen. Gipskind ist ein Roman, den ich außerordentlich geschätzt habe.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

erzählerischer Witz

Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau
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Die kanadische Schriftstellerin Marie-Renée Lavoie ist durch ihren Roman ich und Monsieur Roger bekannt. Das war ein anrührendes Buch. Für „Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau“ gilt da ebenfalls, ...

Die kanadische Schriftstellerin Marie-Renée Lavoie ist durch ihren Roman ich und Monsieur Roger bekannt. Das war ein anrührendes Buch. Für „Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau“ gilt da ebenfalls, auch wenn der Roman einen anderen Ansatz hat. Gemein ist den Bücher ein großer erzählerischer Witz.


Diane Delaunais wird nach 25jähriger Ehe von ihrem Mann verlassen.

Ein unerwarteter Schock für sie, der sie aus der Bahn wirft.

Ihre Reaktionen auf die Situation wird mit viel Ironie in kurzen Kapiteln erzählt. Dabei ist Diane die Ichezählerin und man ist nahe an der Figur, ihren Gedanken und Emotionen dran.

Diane wird einen langen Prozess durchlaufen, um die Trennung zu verkraften, zu sich selbst und innere Freiheit zu finden.

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Wie eine Woge

1000 Serpentinen Angst
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Wie eine Woge kommt dieser ungewöhnliche Debütroman über den Leser.
Olivia Wenzels Protagonistin teilt einige Daten der Autorin.
Der Beginn besteht aus einer langen Selbstbefragung (so jedenfalls verstehe ...

Wie eine Woge kommt dieser ungewöhnliche Debütroman über den Leser.
Olivia Wenzels Protagonistin teilt einige Daten der Autorin.
Der Beginn besteht aus einer langen Selbstbefragung (so jedenfalls verstehe ich diese Form), die teilweise sehr hart ist, wie ein strenges Verhör.
Das ist so intensiv wie quälerisch zu lesen, bis sich der Stil nach einer Weile ändert. Es gibt einige Erinnerungen an ihre Kindheit im Osten, an ihren verstorbenen Bruder und ihre Großmutter sowie dem alltäglichen Rassismus, der ihre Jugend prägt so dass sie inzwischen an einer Angststörung leidet.
Viele Passagen beschreiben ihre Gefühlslage dazu. In dieser manchmal verstörenden Form habe ich das kaum einmal gelesen. Das macht den Roman zu einem einzigartigen Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

sensibel erzählt

Das Leben ist ein wilder Garten
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Der Erzähler des Buches ist Carlo Weiss, ein Landschaftsgärtner.
Der Roman arbeitet mit einem leicht rätselhaften Plot. Wo ist die resolute, aber leicht demente Mutter des Protagonisten hin? Warum wird ...

Der Erzähler des Buches ist Carlo Weiss, ein Landschaftsgärtner.
Der Roman arbeitet mit einem leicht rätselhaften Plot. Wo ist die resolute, aber leicht demente Mutter des Protagonisten hin? Warum wird sein Kollege Agon von zwei Männern überfallen? Warum ist Carlo von seiner 18jährigen Tochter Mina entfremdet?
Eine Menge Fragen, die den Leser fest an den Roman bindet.

Der Schweizer Schriftsteller Roland Buti versteht mit Sprache umzugehen, wobei anzumerken ist, dass er in französisch schreibt. Die Sprache hat Momente, in denen sie zu schweben scheint.
Die Stimmungen seiner Hauptfigur prägen den Roman.
Es gibt viele Passagen, in der Carlo über seine Mutter nachdenkt.
Es gibt aber auch einen hintergründigen Humor.

Ein sensibel geschriebenes Buch, das sich lohnt!

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Der Malerfürst und der Förderverein

Ein Mann der Kunst
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Ein Mann der Kunst ist gut gestaltetes Buch mit großartigem Cover. Da macht es Spaß, gleich in den Roman einzusteigen und der Icherzähler hat einen durch seine Erzählart sofort gepackt. Constantin ist ...



Ein Mann der Kunst ist gut gestaltetes Buch mit großartigem Cover. Da macht es Spaß, gleich in den Roman einzusteigen und der Icherzähler hat einen durch seine Erzählart sofort gepackt. Constantin ist Architekt.
Seine Mutter Ingeborg engagiert sich leidenschaftlich für den Förderverein für Kunst, insbesondere für das Werk des exzentrischen Künstlers KD Pratz, der zurückgezogen auf einer Burg lebt und auf die Welt schimpft.

Tatsächlich empfängt KD Pratz den Förderverein auf seiner Burg. Das geht nicht konfliktfrei ab. Starke Charaktere prallen aufeinander.

Der zurückhaltend beobachtende Blick des Erzählers bestimmt den Roman stark mit.

Mit wenig Aufwand schafft es der Autor Kristof Magnusson dem Leser einen Einblick in den Kunstbetrieb zu gewähren.

Fazit: ein origineller und lesenswerter Roman!

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