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Veröffentlicht am 20.08.2020

Kai am Steuerrad

Station am Horizont
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Station am Horizont ist ein Roman von 1927 und das merkt man ihm auch an. Nicht dass der Roman sprachlich veraltet wäre, es sind die Verhaltensweisen und Dialoge der Figuren, die dieser zeit entstammen. ...

Station am Horizont ist ein Roman von 1927 und das merkt man ihm auch an. Nicht dass der Roman sprachlich veraltet wäre, es sind die Verhaltensweisen und Dialoge der Figuren, die dieser zeit entstammen. Das alter spricht also nicht gegen den Roman.
Im Mittelpunkt der Dandy Kai, der vom Autorennsport fasziniert ist. Die Passagen, die diesen Sport und sein Umfeld zeigen, sind gut gelungen und vermitteln dem Leser einen Eindruck.
Neben seiner geliebten Dogge, die Kai auf seinen Reisen begleitet, sind es verschiedene Frauen, die eine Wirkung auf ihn haben.

Das Buch ist kein literarisches Meisterwerk. Man spürt dem Text streckenweise an, dass er ursprünglich in einer Sport-Illustrierten als Fortsetzungsroman erschienen ist. Aber es ist dennoch ein unterhaltsamer Roman.
Nur wenig später aber wird Erich Maria Remarque seinen großen Erfolg Im Westen nichts neues schreiben.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Drei Stories

Milkwishes
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Das Buch Milkwishes umfasst 3 perfekt gemachte Stories von Kristen Roupenian.
Sie wirken wie das Ergebnis aus einer Creative Writings-Werkstatt.
Die Handlung der Geschichten sind ziemlich überdreht. Das ...

Das Buch Milkwishes umfasst 3 perfekt gemachte Stories von Kristen Roupenian.
Sie wirken wie das Ergebnis aus einer Creative Writings-Werkstatt.
Die Handlung der Geschichten sind ziemlich überdreht. Das gilt besonders für die erste, die ich aber doch am meisten mochte.
Die Titelgeschichte hat andere Qualitäten. Sie ist ruhiger und handelt von trügerischen Erinnerungen.
Es hat Spaß gemacht, mal wieder Kurzgeschichten zu lesen.
Wer von Kristen Roupenians bekannter Geschichte Cat Person begeistert war, wird auch die Stories aus Milkwishes mögen.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Zu viel Aufwand bei zu wenig Ertrag

Die Erfindung der Null
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Die Grundidee und Ausgangssituation sind einigermaßen originell und anfangs vielversprechend, insbesondere Mathematik und Philosophie bereichern den literarischen Stoff. Einzelne Passagen sind sorgfältig ...

Die Grundidee und Ausgangssituation sind einigermaßen originell und anfangs vielversprechend, insbesondere Mathematik und Philosophie bereichern den literarischen Stoff. Einzelne Passagen sind sorgfältig geschrieben, wen auch etwas spröde. Für meinen Lesegeschmack hätten die Figuren ruhig etwas lebhafter sein können. Hinzu ist der Einschlag Kriminalfall als Justizdrama nicht gerade packend ausgeführt. Die Genre-Mixture zündet nicht.
Schließlich entsteht das Problem, das man nicht weiß, wohin das ganze führen soll. Oft kann ich nicht folgen und mit zunehmender Lesedauer führt das zu einer gewissen Frustration.

Michael Wildenhain konnte mich mit dem Gesamtergebnis weder inhaltlich noch von der literarischen Struktur voll überzeugen. Schade.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Harmlos

Das Dezernat für heikle Fälle
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Der Roman lässt sich gut lesen und einen Cosy-Krimi hatte ich schon lange nicht mehr. Zunächst fällt Alexander McCall Smith bewährter eleganter Stil bei den Dialogen auf und dann die sympathischen Figuren. ...

Der Roman lässt sich gut lesen und einen Cosy-Krimi hatte ich schon lange nicht mehr. Zunächst fällt Alexander McCall Smith bewährter eleganter Stil bei den Dialogen auf und dann die sympathischen Figuren. Im Mittelpunkt die Kriminalbeamten Ulf Varg, Anna, Erik und der fleißige Carl. Sie führen das Dezernat für heikle Fälle. Vermutlich läuft es auf eine Serie hinaus.
Ungewöhnlich für Alexander McCall Smith ist die Handlung in Malmö, Schweden angesiedelt.
Wie gesagt, sind wir hier Cosy. Allzuviel Spannung darf man daher nicht erwarten. Stattdessen kann man es sich gemütlich machen und den milden Humor genießen. Dennoch etwas sehr harmlos für meinen Geschmack!

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Verhalten erzählt

Enteignung
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Reinhard Kaiser-Mühlecker macht es den Leser nicht leicht mit seinem passiven, emotionslos wirkenden Protagonisten. Als Icherzähler prägt er den Roman stark. Hinzu kommt eine leichte Melancholie, welche ...

Reinhard Kaiser-Mühlecker macht es den Leser nicht leicht mit seinem passiven, emotionslos wirkenden Protagonisten. Als Icherzähler prägt er den Roman stark. Hinzu kommt eine leichte Melancholie, welche die trägemachende, alles niederdrückende Hitze beim Erzähler ausgelöst hat.

Andererseits macht diese Form den Roman auch reizvoll. Als Leser hat man auch gedanklich mitzuarbeiten.

Als Journalist einer Provinzzeitung ist unser Held nicht besonders motiviert.
Abwechslung bringt ihm die Begegnung mit einer provozierenden Frau. Sie heißt Ines und ist alleinerziehende Mutter, und sie hat ein Verhältnis zum verheirateten Landwirt Flor. Um ihr näherzukommen beginnt er sogar als Praktikant in der Landwirtschaft bei Flor. Komplizierter wird es, als er mit Flors Frau Hemma etwas anfängt.
Das dieses Beziehungsgeflecht keinen guten Ausgang nehmen wird, kann man sich denken.

Kein schlechtes Buch, aber richtig begeistert hat es mich aufgrund der verhaltenen Erzählweise auch nicht.

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