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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2021

Krimi in Kalifornien der fünfziger Jahre

In Aufruhr
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Inga Vesper hat mit „In Aufruhr“ einen intelligenten, lesenswerten Roman geschrieben.

Es gibt einen Krimiplot, aber der dient in erster Linie dazu ein Gesellschafts- und Zeitporträt Kaliforniens, USA ...

Inga Vesper hat mit „In Aufruhr“ einen intelligenten, lesenswerten Roman geschrieben.

Es gibt einen Krimiplot, aber der dient in erster Linie dazu ein Gesellschafts- und Zeitporträt Kaliforniens, USA in den fünfziger Jahren zu zeigen.

Die Ehefrau und junge Mutter Joyce ist verschwunden, nur ein großer Blutfleck im Haus ist verblieben. Ihre schwarze Putzfrau Ruby findet ihn und wird zu Anfang erst einmal verhaftet, doch der ermittelnde Police-Detective Mick setzt sich für sie ein.

Die Perspektiven wechseln in den Kapitel zwischen den Protagoniste Joyce, Ruby und Mick, der den Fall untersucht.

Das ist eine gute Konstellation und funktioniert erzählerisch ausgezeichnet.
Dadurch werden auch die unterschiedlichen Lebensumstände und -bedingungen deutlich gezeigt.

Mick und Ruby tasten sich an die Hintergründe des Falls heran, aber richtig dramatisch wird es nicht. Die Handlung ist nicht unbedingt reißerisch spannungsorientiert angeleg. Das sollte sich der Leser bewusst sein. Sehr wohl gibt es aber Rätsel und dunkle Geheimnisse von Relevanz.

Mich hat das Buch sehr angesprochen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2021

Beklemmendes Psychodrama

Girl A
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Der Roman wird aus Perspektive einer Überlebenden erzählt. Alexandra, genannt Lex, ist dem Elternhaus entkommen, in dem die Kinder in grausamer Gefangenschaft gehalten wurde. Einige Kinder wurde sogar ...

Der Roman wird aus Perspektive einer Überlebenden erzählt. Alexandra, genannt Lex, ist dem Elternhaus entkommen, in dem die Kinder in grausamer Gefangenschaft gehalten wurde. Einige Kinder wurde sogar angekettet. Gewalt und Hunger und Dreck ist ihr Alltag.

Erzählt wird ihr Schicksal aus Sicht von Lex, aber jedes Kapitel stellt eines der Kinder in den Vordergrund.
Erzählt wird aus der Distanz von ca. 15 Jahren, mit der erwachsenen Lex.

Abigail Dean hat den Sxchwerpunkt auf die psychologischen Momente gelegt. Lex ist nur nach außen hin gelassen, die damaligen Situation wurde nach dem Tod der Mutter im Gefängnis wieder neu in ihrem Gedächtnis geweckt. Im Verlaufe der Handlung wird immer mehr von den teilweise schockierenden Geschehnissen enthüllt und es folgt auch noch eine Überraschung.

Für mich ist das Buch ein Psychodrama, das sich auch gut zur Verfilmung eignet.

Veröffentlicht am 02.06.2021

Sonia und Bea

Krokodile
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Krokodile von Angie Volk erzählt von der Freundschaft von zwei Frauen um die 30, die sich schon als Kinder und Jugendliche kannten und viel Zeit miteinander verbrachten. Jetzt wollen sie auf einer spanischen ...



Krokodile von Angie Volk erzählt von der Freundschaft von zwei Frauen um die 30, die sich schon als Kinder und Jugendliche kannten und viel Zeit miteinander verbrachten. Jetzt wollen sie auf einer spanischen Insel gemeinsam Urlaub machen.
Der Roman ist so konzipiert, dass die Handlung mit der Ankunft beginnt und mit der Abreise endet.
Schnell merken die Icherzählerin Sonia und ihre Freundin Bea, dass eine gewisse Entfremdung zwischen ihnen entstanden ist.
Sonia lernt außerdem einen 17jährigen Jungen kennen und verbringt viel Zeit mit ihm und seiner Familie. Das trägt zu Spannungen mit Bea bei.

Sprachlich ist das fein gemacht, mit einem außergewöhnlichen Blick auf die Situation und Umgebung.
Ein lesenswerter Roman mit vielen guten Momenten.

Veröffentlicht am 29.05.2021

Kerry, Tim und Joel

Zwischen zwei Herzschlägen
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Zwischen zwei Herzschlägen ist ein dickes Buch, aber es hat auch eine große Schrift und einen gut zugänglichen, flüssigen Schreibstil, mit dem man schnell vorankommt.

Die Erzählperspektiven wechseln ...

Zwischen zwei Herzschlägen ist ein dickes Buch, aber es hat auch eine große Schrift und einen gut zugänglichen, flüssigen Schreibstil, mit dem man schnell vorankommt.

Die Erzählperspektiven wechseln zwischen den Protagonisten Kerry. Tim und Joel. So eine Erzählweise gibt es natürlich oft, aber hier funktioniert es wirklich gut, denn man ist sofort nahe bei eng verbundenen Figuren und ihren Emotionen. So lernt man sie gut kennen. Und sie haben auch negative Eigenschaften und so einige Probleme.
Joel ist zu überheblich, Kerry hat zu wenig Selbstbewusstsein und Tim wird von inneren Zwängen beherrscht.
Das Leben der drei wird durcheinandergewirbelt, als Joel zusammenbricht und Kerry, die ihn ihn verliebt ist, ihm das Leben rettet. Aber er ist herzkrank und seine hoffnungsvolle Sportkarriere beendet. Damit kommt er nicht klar. Auch Kerry und Tim, die beide Ärzte werden wollen, es aber zunächst nicht schaffen, haben zu kämpfen.
Einige Jahre verfolgt man das Leben der 3 und begleitet sie durch schwierige Situationen. Die Härte der Beschreibungen sind schon ungewöhnlich für dieses Genre und allein deswegen werde ich weiter verfolgen, was Eva Carter zukünftig noch so schreiben wird.

Veröffentlicht am 29.05.2021

Eine Rose namens The Beauty of Claire

Wie Träume im Sommerwind
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Die Schwestern Clara und Emilia sind sehr unterschiedlich veranlagt. Clara ist vernünftig und beständig, während Emilia unbeschwert ist und nach Freiheit dürstet. So verlässt sie Usedum Richtung Paris, ...

Die Schwestern Clara und Emilia sind sehr unterschiedlich veranlagt. Clara ist vernünftig und beständig, während Emilia unbeschwert ist und nach Freiheit dürstet. So verlässt sie Usedum Richtung Paris, während Clara in der Gärtnerei der Familie bleibt.

Jahre später hat Clara einen schweren Unfall und Emielia muss für sie einspringen. Sie kümmert sich um die Kinder Lizzie und Felix. Es ist interessant geschildert, wie sie mit der neuen Rolle zu kämpfen hat, denn Lizzie hat sich sehr zurückgezogen und um den Rosenhof steht es anscheinend nicht so gut.
Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke mit Clara in Kent. Diese Abschnitte finde ich sehr bereichernd.
Mich überzeugt an Katharina Herzogs sanften Stil die Leichtigkeit ohne je in Oberflächlichkeit abzurutschen. Im Gegenteil gibt es immer wieder sehr überzeugende Beschreibungen von Details.

Was mir nicht gefällt ist der kitschige Titel „Wie Träume im Sommerwind“. Schlimmer geht es nicht. Das hat der Roman nicht verdient. Das ansprechend gemalte Cover hingegen ist okay.

Ich mochte schon Katharia Herzogs letzten Roman „Wo die Sterne tanzen“ und dieser neue Roman ist sogar noch eine Steigerung.