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Veröffentlicht am 04.01.2020

Goldkind in Trinidad

Goldkind
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Goldkind von Claire Adam erzählt von einer Familie in Trinidad Tobago. Es sind Clyde und Joy Deyalsingh und ihre Zwillingssöhne Peter und Paul. Sie gehören der unteren Mittelschicht an, sind also nicht ...



Goldkind von Claire Adam erzählt von einer Familie in Trinidad Tobago. Es sind Clyde und Joy Deyalsingh und ihre Zwillingssöhne Peter und Paul. Sie gehören der unteren Mittelschicht an, sind also nicht reich, aber haben ein Haus und Arbeit.
Während der 13jährige Peter hochbegabt ist, gilt sein Bruder Paul als leicht zurückgeblieben. Aber der Pater der Gegend glaubt das nicht und versucht, Paul entsprechend zu fördern.

Ausgehend von der Situation, dass Paul eines Tages verschwunden ist, gibt es Rückblenden, durch die ein Gesamtbild der Familie und ihrem Leben entsteht. Das ist gut gemacht. Die Figuren sind zudem glaubhaft.

Was mich anfangs irritierte ist der implizierte Vergleich zu V.S.Naipaul. Die Autoren haben weder stilistisch noch thematisch Ähnlichkeiten. Gemein sind ihnen nur die karibischen Inseln. Das Landschaftliche beschreibt Claire Adam eindrücklich: Die starken Stürme, die blühende farbenprächtige Flora und Fauna. Es wird auch klar, dass das Leben in Sri Lanka aufgrund der Kriminalität schwer sein kann.
Adams schildert ausgewogen und es entsteht ein facettenreiches Bild des Landes.

Goldkind ist ein erfolgreicher Debütroman, der hoffentlich auch in Deutschland Aufmerksamkeit bekommt.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

stimmig erzählt

Geteilt durch zwei
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Babara Kunrath hat in ihren 2 bisherigen Romanen bereits bewiesen, dass sie Menschen in schwierigen familiären Situationen gut und einfühlsam beschreiben kann. Das schafft sie auch in ihrem neuen Roman ...



Babara Kunrath hat in ihren 2 bisherigen Romanen bereits bewiesen, dass sie Menschen in schwierigen familiären Situationen gut und einfühlsam beschreiben kann. Das schafft sie auch in ihrem neuen Roman “Geteilt durch zwei“.
Zudem schreibt sie sehr sorgfältig, nutzt zum Beispiel neben vielen inneren Gedankengängen der Protagonistin auch Rückblenden.

Nadja ist adoptiert, weiß aber nichts über ihre Eltern und ihrer Herkunft. Durch Zufall findet sie als vierzigjährige ihre Zwillingsschwester Pia. Gemeinsam suchen sie nach ihrer Herkunft und dem Grund, warum sie als Babys getrennt wurden.
Nadja ist hartnäckig, es gelingt ihr, mehr herauszufinden. Offenbar waren psychische Probleme der Mutter vorhanden. Es folgte eine Familientragödie.
Durch verschiedene Erzählstimmen wird in Rückblicken bis in die siebziger Jahre die Geschichte vervollständigt. Dabei wird auf kitschige Momente verzichtet.
Das halte ich für eine sinnvolle und stimmige Erzählweise, auch weil so viel Verständnis für die Figuren entsteht.

Eine Geschichte, die man mit Spannung verfolgt und mit den Figuren mitfühlt.

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Krimi mit Wiener Flair

Im Netz des Lemming
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Leopold Wallisch, genannt Lemming, ist nicht unbedingt der genialste Ermittler des Genres. Bei ihm geht es mehr darum, wie er das Geschehene reflektiert und einordnet.
Im aktuellen Fall um einen Suizid ...

Leopold Wallisch, genannt Lemming, ist nicht unbedingt der genialste Ermittler des Genres. Bei ihm geht es mehr darum, wie er das Geschehene reflektiert und einordnet.
Im aktuellen Fall um einen Suizid eines Cypergemoppten Schülers ist Lemming persönlich involviert. Es handelt es ich um einen Freund seines Sohne und Leopold hatte vergeblich versucht, den Jungen zu retten.

Neben diesem ernsten Plot gibt’s Komik aufgrund Lemmings Sicht auf die Welt. Es ist ein sehr Wienerischer Humor. Vielen krümmen sich da vor lachen,. Mich nervt es teilweise.
Aber es ist keineswegs ein schlechtes Buch. Der Fall selbst. ist interessant und viele Szene funktionieren gut, bis auf ein paar übertriebene. Das Buch lebt viel von den Dialogen.
Viele Passagen halte ich für gut gemacht, aber zum Teil auch Krude, Daher ist es kein Wunder, dass die Lemming-Romane bei einem kleineren Verlag erscheinen. Ob ich weitere Teile lese, weiß ich noch nicht.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Entführungen im Shenandoah Park

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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Den ersten Sayer Altair-Fall fand ich schon ganz gut, umso schneller bin ich auch bei diesem Hörbuch wieder drin und an der Seite der eigensinnigen FBI-Ermittlerin.
Sprecher des Hörbuchs ist Peter Lontzek. ...

Den ersten Sayer Altair-Fall fand ich schon ganz gut, umso schneller bin ich auch bei diesem Hörbuch wieder drin und an der Seite der eigensinnigen FBI-Ermittlerin.
Sprecher des Hörbuchs ist Peter Lontzek. Er spricht eindringlich ohne zu überbetonen und wird den Figuren gerecht.
Reizvoller Schauplatz ist der Shenandoah Nationalpark in Virginia. Das erzeugt viel Atmosphäre. Ausgerechnet hier wird ein Knochengrab gefunden.Menschliche Knochen. Sayer ermittelt und arbeitet mit lokalen Ranger und einem Polizisten zusammen.
Es gibt gute Nebenfiguren wie die erfahrene Rangerin Piper und Agent Max mit seinem Spürhund sowie die Forensikerin Dana. Hinzu kommt noch Esra, der bei einem früheren Fall schwer verletzt wurde. Ein gutes Team.

Interessant ist, dass Cold Case und aktueller Fall geschickt miteinander verwoben werden.

Es gibt aber auch politische Intrigen innerhalb des FBI. Auch Sayers Vergangenheit wird thematisiert, da der Umstand des Todes ihres Verlobten, vor 4 Jahren, noch ungeklärt sind.

Zu Ellison Coopers Stärken gehören die Dialoge, die Einbeziehung von wissenschaftlichen Methoden in die Ermittlung und der Plotentwicklung.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Saphira und Das Lied der Wölfe

Wolfspferd
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Wolfspferd ist ein nahezu klassischer Jugendroman und gerade für Tierliebhaber etwas besonderes.
Das Mädchen Tala lebt mit ihrem Stamm und den Pferden in der Wildnis und führen eine archaische Lebensweise ...

Wolfspferd ist ein nahezu klassischer Jugendroman und gerade für Tierliebhaber etwas besonderes.
Das Mädchen Tala lebt mit ihrem Stamm und den Pferden in der Wildnis und führen eine archaische Lebensweise als Jäger. Sie sind eine geschlossene Gesellschaft. Tala will sich als Häuptlingstochter beweisen und mehr als nur Mädchensachen machen. Mit den Bogen ist sie besser als ihre Brüder und auch reiten kann sie gut. Ihre Stute Saphira ist ihr ein und alles.
Das außergewöhnliche ist, dass auch aus der Perspektive des Pferdes erzählt wird. Saphira empfindet manche Erlebnisse sensibel.

Als der Stamm in Not gerät, macht sich Tala kurz entschlossen mit Saphira selbst auf den Weg, begleitet von Jacob, einem kleinen Jungen, der aus der Zivilisation stammt und seine Eltern verloren hat. Ein kleines sympathisches Team, dem der Leser auch gerne folgt.

Auch Wölfe spielen eine Rolle, größtenteils zunächst mehr aus der Distanz. Der Winter ist hart, die Tiere hungrig.

Der Gesamtmix erzeugt viel Atmosphäre, die große Stärke des Romans.

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