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Veröffentlicht am 08.10.2020

You better lose yourself in the music, the moment

Antonia Baum über Eminem
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Das Phänomen Eminem und seine Energie muss man erst einmal aushalten.
Antinio Baums Mut, über das krasse Phänomen Eminem zu schreiben ist bemerkenswert.
Als Buch über Eminem als Musiker und Mensch und ...

Das Phänomen Eminem und seine Energie muss man erst einmal aushalten.
Antinio Baums Mut, über das krasse Phänomen Eminem zu schreiben ist bemerkenswert.
Als Buch über Eminem als Musiker und Mensch und seine Wirkung halte ich das Buch für gelungen
Eminems Song Stan zusammen mit Dido Stan, der bekannte Song, ist gut analysiert und bringt ihn dem Leser wirklich nahe.
Als weniger zwingend finde ich Antonio Baums eigene Probleme mit Eminems textliche Aussagen. Als Jugendliche fand sie ihn faszinierend, hat ihn aber nicht so ganz reflektiert. Heute kann sie mit dem aktuellen Musiker nichts mehr anfange. Gut und schön, aber was sagt das schon aus. Eminem ist wie er ist und das ist überwiegend nicht schön. Ein paar seiner Raps sind aber bleibend.
Ich habe das Buch mit großen Interesse gelesen.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Ein starker Triest-Roman

Die Liebenden von der Piazza Oberdan
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Ein großartiger Triest-Roman von Christian Klinger für den Picus-Verlag.
Zu Beginn haben es die Hauptfiguren schwer.
Es gibt 2 zeitlich versetzte Handlungsstränge.
1945 ist Pino in Gefangenschaft. Pino ...



Ein großartiger Triest-Roman von Christian Klinger für den Picus-Verlag.
Zu Beginn haben es die Hauptfiguren schwer.
Es gibt 2 zeitlich versetzte Handlungsstränge.
1945 ist Pino in Gefangenschaft. Pino und seine Verlobte Laura sind die titelgebenden Liebenden.

Vittorio Robusti ist 1916 an der Front und wird verletzt. Doch er überlebt und an seiner Seite begleitet der Leser das Schicksal Italiens und insbesondere Triest.
Es gibt einige gute Beschreibungen der Umgebung. Triest ist eine Stadt, die bis 1918 Teil der Habsburger Monarchie war, dann zu Italien fiel und deren Bewohner oft zwiegespalten waren, wo sie dazugehören. Das spaltete sogar Familien.
Betrachtet wird auch der Aufstieg Mussolinis.

Die Handlung bleibt nahe bei der Familie Robusti, wobei erzählerisch zeitlich hin- und her gesprungen wird. Es sind gute Hauptfiguren, die dem Leser schnell ans Herz wachsen. Auch an ihrem Schicksal werden die geschichtlichen Vorgänge abgebildet.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Die Kapitel, in denen der Sebi erzählt

Der Halbbart
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Die Handlung von Der Halbbart ist im frühen 14.Jahrhundert angelegt und der Schweizer Schriftsteller Charles Lewinsky erzeugt auch sprachlich ein Gefühl für die Zeit.

Der Roman wird durch die Erzählperspektive ...

Die Handlung von Der Halbbart ist im frühen 14.Jahrhundert angelegt und der Schweizer Schriftsteller Charles Lewinsky erzeugt auch sprachlich ein Gefühl für die Zeit.

Der Roman wird durch die Erzählperspektive geprägt.
Der Erzähler Sebi ist ein naiver Junge, der aber auch manchmal ganz klug und vernünftig sein kann.
Er ist fasziniert vom neuen Einwohner der Gegend, dem Halbbart. So wird ein kluger, welterfahrener Mann genannt, dem aufgrund von Brandwunden im Gesicht nur auf einer Gesichtshälfte ein Bart sprießt.
Für Sebi ist er ein Quell des Wissens. Erst nach einer Weile erfährt der Leser auch mehr vom Schicksal des Halbbarts.

Es ist ein umfangreicher Roman und die Ironie erinnert mich ganz leicht an Thomas Manns Joseph und seine Brüder. Auch Charles Lewinsky nutzt einen charismatischen Plauderton, allerdings sehr genau ausgeführt, um die Geschichte des Dorfes und seiner Einwohner, des Halbbarts und Sebis und seinen Brüdern zu erzählen.
Es ist amüsant, aber es gibt auch ernste Themen.
Und am Ende ist es auch eine Coming-of-Age-Geschichte, die Sebis Weg zeigt. Er taugt weder zum Soldat noch zum Mönch. Er ist kein mutiger Junge, aber wenn es darauf ankommt, ist er da und schließlich weiß er, was er will. Es ist eigentlich unmöglich diesen Protagonisten nicht zu mögen.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Winterwohlbereit

Der Winter des Bären
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Der Winter des Bären ist ein schön gestaltetes Buch mit Verzierungen auf jeder Seite.
Es erzählt von einem Unsterblichen, genannt der Bär, der einen ewigen Winter ausgelöst hatte. Im Blickfeld des Lesers ...

Der Winter des Bären ist ein schön gestaltetes Buch mit Verzierungen auf jeder Seite.
Es erzählt von einem Unsterblichen, genannt der Bär, der einen ewigen Winter ausgelöst hatte. Im Blickfeld des Lesers sind aber Mila und ihre Schwestern und ihr Bruder Oskar. Die Mutter ist tot, der Vater hat die Familie verlassen und so müssen die Geschwister alleine in der winterlichen Welt zurechtkommen. Das funktioniert bis eines Tages Oskar verschwindet, vermutlich vom Bär entführt und Mila macht sich zusammen mit ihrer kleinen Schwester Pipa und mit dem Zauberer Rune auf den Weg, ihn zu finden. Der zweite Teil behandelt ihre beschwerliche Reise in den Norden. Das Finale erfolgt in Thule.

Die englische Schriftstellerin Kiran Millwood Hargrave arbeitet dabei die Emotionen ihrer Figuren gut heraus. Sie nutzt vom folkloristischen und mythologischen beeinflusste Mittel.
Sprachlich besitzt sie eine ansprechende Eleganz, die sich auch in vielen Detailbeschreibungen ausdrückt.

Wirklich ein wundervolles Buch!

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Fünfter Teil

Hamster im hinteren Stromgebiet
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Im fünften Teil seiner erfolgreichen autobiografischen Buchreihe „Alle Toten fliegen hoch“ schreibt der Schauspieler Joachim Meyerhoff von seiner plötzlichen Erkrankung, ein Schlaganfall und dem darauffolgenden ...

Im fünften Teil seiner erfolgreichen autobiografischen Buchreihe „Alle Toten fliegen hoch“ schreibt der Schauspieler Joachim Meyerhoff von seiner plötzlichen Erkrankung, ein Schlaganfall und dem darauffolgenden Klinikaufenthalt und seiner allmählichen Rekonvaleszenz.

Mich beeindruckt die Detailgenauigkeit seiner Beschreibungen. Selbst in seiner Situation der Erkrankung beobachtet er genau. In vielen erkennt er auch das komische. Überhaupt ist der Humor von Joachim Meyerhoff großartig. Hinzu kommt die spürbare Zuneigung, die er für die Menschen empfindet, insbesondere natürlich für seine 3 Kinder, die immer wieder eine große Rolle im Buch spielen.

Vergleicht man „Hamster im hinteren Stromgebiet“ mit Meyerhoffs erstem Buch Amerika, sieht man deutlich, wie er sich als Schriftsteller weiterentwickelt hat.

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