Cover-Bild Shadows
11,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Greil, Denise
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 292
  • Ersterscheinung: 01.12.2017
  • ISBN: 9783950443073
Olivia Mae

Shadows

<< Wir saßen in der ersten Reihe. Immer. Direkt vor dem Lehrer. Es redete niemand mit uns, wir wurden zu keiner Party eingeladen, aber das war nicht weiter schlimm. Dazu zu gehören hatte genau so starke Schattenseiten wie... eben nicht dazu zu gehören. Nun sitze ich hier, alleine, und frage mich: Was soll ich tun? Jakob, du hast mir dein Tagebuch geschenkt, ich habe von deinem letzten Willen erfahren aber… Wie kannst du so etwas von mir verlangen? Wie, wo du weißt, ich könnte es nicht abschlagen? „Frau Ruen, können Sie mir bitte die Antwort auf meine Frage geben?“ Erschrocken sah Natasha hoch. Sie war so vertieft in ihr eigenes Tagebuch gewesen, zu vertieft, wie ihr nun klar wurde. „Frau Ruen. Der Verlust von Jakob ist tragisch, aber ich bitte sie inständig: Konzentrieren Sie sich auf den Unterricht. Sie sind im Abschlussjahr, er würde wohl kaum wollen, dass sie dieses Jahr nicht positiv bestehen.“ Würde er das? Sie nickte, weil sie wusste, dass diese Kopfbewegung erwartet wurde, aber im Inneren war sie sich nicht so sicher. Jakob hatte sich vor seinem Tod verändert. Massiv verändert. Sie war nicht mehr zu ihm durchgedrungen, seine Welt war ihr fremd geworden. „Es tut mir leid.“ Der Lehrer nahm die Entschuldigung kommentarlos an und wandte sich an die Klasse. Er begriff nicht, dass sie damit nicht ihn ansprechen wollte. Ich werde es tun, Jakob. Ich werde dein Tagebuch vorlesen, koste es, was es wolle. Für dich. >>

Shadows ist ein sozialkritischer Jugendroman. Er zeigt das Leben aus der Sicht von vier Jugendlichen, welche bereits Jahre miteinander in die selbe Klasse gehen und dennoch in den klassischen Rollenbildern (vom Klassenschwarm zum Außenseiter) denken und agieren. Erst der scheinbare Selbstmord des Mitschülers und Sitznachbarn von Natasha, Jakob, ändert diese Ignoranz. Sein Tagebuch bricht Welten auf und offenbart, wie ähnlich sich die Mitglieder der Klasse in Wirklichkeit sind. Mehr noch: Mit dem Umsetzen seiner Bitte reißt er sogar vom Grab heraus die Masken der Schülerinnen und Schüler ab. Demaskiert müssen sie sich unangenehmen Wahrheiten stellen und Verantwortung für längst vergangene Taten übernehmen. Was niemand ahnen kann ist die Tatsache, dass selbst Jakob in seinem Ende nur ein weiteres Opfer war.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2017

Es beginnt mit einem Selbstmord .....

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Habe ja schon Requia von der Autorin gelesen und war begeistert. Da es sich nicht um meine Hauptgenre Fantasy handelt war ich kritisch. Aber ich kann nur sagen man muss es gelesen haben sollte. Ein Thema, ...

Habe ja schon Requia von der Autorin gelesen und war begeistert. Da es sich nicht um meine Hauptgenre Fantasy handelt war ich kritisch. Aber ich kann nur sagen man muss es gelesen haben sollte. Ein Thema, Depression, woran keiner vorbei kommt. Der Roman ist spannend und entwickelt einen tragischen Showdown.

Der Schreibstil ist wie bei der Autorin gewohnt lebendig und flüssig geschrieben. Es ist aus der Sicht der Jugendlichen geschrieben. Der Roman beginnt langsam und steigert sich, Spannung bis zum Schluss inklusive.

Das Cover ist düster gehalten und zeigt uns Natascha einer der Hauptprotagonistinnen. Es passt super zum Themas und Inhalt des Romans.

Der Klappentext macht neugierig und verspricht einen spannenden Inhalt.

Fazit:
Auch im Bereich des (sozialkritischen) Jugendromans glänzt die Autorin. Das Buch ist in meinen Augen für das Alter von 14–99 Jahre interessant und informativ. Es sollte von allen gelesen werden die mit Kinder und Jugendlichen in irgendeiner Form zu tun haben. Egal ob in Familie, Freundeskreis und Beruf – Depression kann alle treffen und im Bereich der Jugendlichen ein heißes Thema. Wirklichkeitsnah!

Zum Inhalt:
Erst ein scheinbar Selbstmord eines Mitschülers (Jakob) und Sitznachbaren von Natascha rüttelt sein Mitschüler auf. Alle gehen schon lange in die gleiche Klasse und es werden die typischen Klischees / Rollenbilder vom Klassenschwarm bis zum totalen Außenseiter gezeigt. Wie auch wir alle sie erleben / oder erlebt haben in unser Schulzeit. Beim Vorlesen des Tagebuchs von Jakob brechen scheinbar intakte Welten und offenbart doch die Ähnlichkeit der einzelnen Schüler. Demaskiert und bloß gestellt müssen sie sich unangenehmen Wahrheiten stellen und die Verantwortung für ihre vergangen Handlungen übernehmen.
Was niemand ahnen kann ist die Tatsache, dass selbst Jakob in seinem Ende nur ein weiteres Opfer war.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Spannung von der ersten bis zur letzten Seite

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Jakob hat den Freitod gewählt und er hat Natasha zurück gelassen, seine einzige Verbündete. Doch er ging nicht, ohne ihr etwas zu hinterlassen – seine Aufzeichnungen. Und er hatte eine letzte Bitte, Natasha ...

Jakob hat den Freitod gewählt und er hat Natasha zurück gelassen, seine einzige Verbündete. Doch er ging nicht, ohne ihr etwas zu hinterlassen – seine Aufzeichnungen. Und er hatte eine letzte Bitte, Natasha soll diese der Klasse 8B vorlesen, in die sie beide gegangen sind. Was steht in seinem „Tagebuch“? Und welche Welle bringt Natasha damit ins Rollen? Sind die Menschen das, was sie zu sein scheinen?

Die Autorin hat einen für mich sehr gut lesbaren Schreibstil. Sie schreibt in vielen verschachtelten Sätzen, was vielleicht nicht jedermanns Sache sein mag. Wer die Eigenheiten der österreichischen Sprache kennt, merkt beim Lesen deutlich, woher die Autorin stammt. Mich hat es allerdings überhaupt nicht gestört, manch anderer könnte vielleicht darüber stolpern.

Die Geschichte hat mich unheimlich gefesselt und zwar von Anfang bis zum letzten Satz. Durch die Kapitel aus den Aufzeichnungen von Jakob, die immer wieder vorgelesen werden und die Ereignisse, die darauf folgen, war eine wahnsinnige Spannung gegeben, die zu keiner Zeit abriss.

Mich hat das Buch sowohl von der Spannung, als auch emotional total gepackt. Ich habe sehr viele Tränen vergossen, habe total mit gelebt und konnte mich so sehr in manche Gefühle hineinversetzen, wie es definitiv nicht viele Bücher schaffen. Die Autorin greift Themen auf, die auf jeden Fall brisant sind und wenn man die Augen auf macht, kann man sie wohl auch oft beobachten. Mitten aus dem Leben gegriffen würde ich sagen.

An dieser Stelle kann ich eine absolute Empfehlung aussprechen für jeden Fan von Jugendbüchern, der Spannung mag und der nicht nur glaubt, eine heile Welt vorzufinden. Denn heil ist in dieser Geschichte gar nichts.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Welche Person steckt hinter der Maske, die du trägst?

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Selbstmord? Ein Mitschüler von uns? Wie hieß der überhaupt? Aussenseiter Jakob wird tot aufgefunden. Diagnose: Selbstmord. Die Reaktionen seiner Klassenkameraden sind unterschiedlich, reichen von Entsetzen ...

Selbstmord? Ein Mitschüler von uns? Wie hieß der überhaupt? Aussenseiter Jakob wird tot aufgefunden. Diagnose: Selbstmord. Die Reaktionen seiner Klassenkameraden sind unterschiedlich, reichen von Entsetzen über Ratlosigkeit bis Desinteresse. Als seinen letzten Wunsch bat Jakob seine Sitznachbarin, eine Art Tagebuch von ihm vor den Mitschülern vorzulesen. Natascha ist selbst eine Aussenseiterin, gilt als stiller Gruftie und wird besonders von der führenden Klassenclique gemieden. Als Natascha beginnt, Jakobs Aufzeichnungen vorzulesen, werden die Jugendlichen jedoch mit Wahrheiten konfrontiert, mit welchen sie nie gerechnet hätten. Und was sie nicht ahnen: Das alles ist Teil eines perfiden Plans, der wahre Täter versteckt sich in den Schatten und wartet nur darauf, erneut zuzuschlagen.
Der Roman zeigt deutlich, was oftmals Realität ist: Viele Schüler der Abschlussklasse tragen eine Maske, hinter welcher sie sich verstecken. Die Gründe dazu sind unterschiedlich, hinter einigen stecken tragische Schicksale. Als die Schüler mit Wahrheiten und Peinlichkeiten konfrontiert werden, fallen langsam die Masken. Nicht jeder kann damit umgehen, wogegen sich andere dadurch wie befreit fühlen. Recht gut werden die unterschiedlichen Reaktionen der Protagonisten beschrieben, als sie mit Themen wie Lüge und Verrat, Gewalt und Missbrauch konfrontiert werden, ihnen im Spiegel die Ignoranz entgegen blickt. Doch auch positive Themen wie Mitgefühl und Verständnis, Freundschaft und Familie finden ihren Weg, führen zum Nachdenken in den Köpfen der Protagonisten wie auch des Lesers.
Thematisch ist „Shadows“ ein sehr gelungener Roman, welcher den Protagonisten ihre Masken entreißt und die wahren Personen dahinter aufdeckt. Dadurch wird deutlich aufgezeigt, dass Schein nicht zwangsläufig auch Sein ist und dass man gerade bei subtilen Anzeichen von Missbrauch oder psychischen Problemen aufmerksamer sein sollte. Hier hat die Autorin gezeigt, dass sie unterschiedliche Charaktere vielschichtig und glaubhaft herausarbeiten kann. Stilistisch ist der Roman recht flüssig zu lesen. Verwirrend waren jedoch manchmal abrupte Szenenwechsel mitten im Satz: Ein Satz oder Dialog beginnt in einer Szene und wird in einer weiteren Szene mit anderen Personen passend fortgeführt. Das war für meinen Geschmack eine sehr schöne Idee, jedoch nicht immer sofort erkennbar.
Zusammengefasst ist „Shadows“ ein emotional durchdachter und mitreissender Roman, der durch die Perfidie des Täters im Schatten recht lange spannend bleibt.