Cover-Bild Sterbewohl
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: epubli
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 220
  • Ersterscheinung: 16.11.2020
  • ISBN: 9783753120249
Olivia Monti

Sterbewohl

Kriminalroman
Was tust du, wenn dein Staat dich im Rentenalter auffordert, eine Sterbepille zu schlucken, damit du der Allgemeinheit nicht zur Last fällst?
Sagst du Nein und erträgst die Repressalien? Fliehst du ins Ausland? Versuchst du die Schweinerei öffentlich anzuprangern? Oder schluckst du das Gift?

Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie. Der Staat veranstaltet neuerdings für ältere Menschen Sterbeseminare in Luxushotels. Ihnen soll dort schmackhaft gemacht werden, Sterbewohl, eine tödliche Pille, zu schlucken, um beizeiten die Allgemeinheit zu entlasten.
Nadja, Anna, Max und Fred sind über 65 und in hellem Aufruhr. Alle vier haben vom Gesundheitsministerium eine Einladung zum Sterbeseminar ins komfortable Hotel Paradies auf Fehmarn erhalten. Offiziell ist das Einnehmen von Sterbewohl zwar freiwillig. Wie manche munkeln, kehrt aus den Hotels aber niemand mehr zurück.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

Sieht so die Zukunft aus ?

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Stell dir vor, du bekommst einen Brief vom Gesundheitsministerium und wirst darin aufgefordert, ein Sterbepille zu schlucken, um mit deinem Ableben die Kosten zu senken und somit die Allgemeinheit zu entlasten ...

Stell dir vor, du bekommst einen Brief vom Gesundheitsministerium und wirst darin aufgefordert, ein Sterbepille zu schlucken, um mit deinem Ableben die Kosten zu senken und somit die Allgemeinheit zu entlasten .... Genau das passiert Nadja, Anna, Max und Fred, denn sie halten eben genau jenen Brief in den Händen und sollen sich ins Hotel Paradies auf Fehmarn begeben, um dort über die freiwillige Einnahme der Pille aufgeklärt zu werden. Freiwillig ? Doch warum kehrt keiner von der Insel zurück, der an solch einem Seminar teilgenommen hat ?


Die Insel Fehmarn ist meine zweite Heimat und von daher lese ich natürlich alles, was an Romanen, Krimis und Liebesgeschichten zu finden gibt, die auf meiner Insel ihre Handlung angesiedelt haben. Doch wer, wie ich, die Insel wie seine Westentasche kennt, der wird bitter enttäuscht sein, dass die goldene Krone im blauen Meer hier so verunglimpft wird. Es fängt schon damit an, dass die Orte auf der Insel und das Wahrzeichen, die Fehmarnsundbrücke, nicht namentlich erwähnt und nur Andeutungen diesbezüglich gemacht werden. Wenn die Protagonisten schon über den größten Kleiderbügel Deutschlands auf die Insel fahren, dann sollte das doch auch genauso im Buch wiederzufinden sein, um eine gewisse Authentizität zu gewährleisten. Zwar werden die Ortschaften recht bildlich beschrieben, aber um ganz ehrlich zu sein, könnte eben jene Beschreibung auf so gut wie jedes Dorf an Nord- oder Ostsee zutreffen, denn die Klinkerbauweise ist im Norden ja doch recht typisch und daher häufig zu finden. Eine Assoziation mit den Ortschaften auf der Insel fehlt mir leider komplett. Es gibt auch noch so manch Ungereimtheit, die den Fehmarn-Kenner hier zum Stirnrunzeln verleitet und mehr als einmal einen fragenden Ausdruck im Gesicht hinterlässt. Gerade haben die Dänen mit dem Bau der sehr umstrittenen festen Belt-Querung begonnen und die Autorin lässt ihr Hotel Paradies am Tunnel aus dem Boden wachsen - es erinnert aber eher von seiner Lage an das Hotel Dania in Puttgarden.

Die Handlung würde ich jetzt nicht unbedingt als Krimi, sondern als düsteres Zukunftsszenario beschreiben. Was die Ptrotagonisten erleben, ist schon sehr grenzwertig und gerade jetzt, wenn die Sterbezahlen während der Corona-Pandemie in die Höhe schnellen und die staatliche Unterstützung über horrende Summen läuft, fragt man sich schon das eine oder andere mal, was passieren könnte, wenn die Rückführung der Staatssschulden nicht mehr von der Allgemeinheit geschultert werden kann. Ich kann die vier Schlüsselfiguren verstehen, dass sie hier mehr als besorgt und ängstlich sind und eine Aufklärung durch die Journalistin wünschen, der sie ihr ganzes Vertrauen schenken.

Die sehr kurz gehaltenen Kapitel wirken manchmal wie ein Stakkato , das mit sein en Ereignissen regelrecht auf den Leser herunterprasselt, aber die doch sehr nüchterne und klare Abhandlung des Geschehens sorgt dafür, dass man sich doch recht oft zurücknimmt und das ganze mehr von außen betrachtet, als in der Handlung gefangen zu sein. Zwar baut man eine gewisse Nähe zu Nadja auf, da man aus ihrer Sicht den Verlauf der Geschichte erzählt bekommt, aber auch hier vermisse ich Verbundenheit und, gerade bei diesem brisaten Thema, Intimität. Ihre Gefühls- & Gedankenwelt öffnet sich nur ein Stück für mich, sodass ich mich ein klein wenig in sie hineinfühlen kann. Die anderen Protagonisten laufen eher als Statisten in der Handlung mit - sehr schade.

Die Grundidee ist wirlkich genial, aber die Umsetzung finde ich jetzt nicht ganz so gut gelungen. Die Rahmenhandlung bietet wirklich so viele Möglichkeiten, um Spannung und Nervenkitzel aufzubauen, um so den Leser zu begeistern. Die Frage, ob wir tatsächlich alle einmal eine solche Pille schlucken sollen, bleibt haften und man überlegt sich nach Beendigung des Buches, ob nicht doch ein Körnchen Realität hinter all dem Stecken könnte.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Erschreckend vorstellbar?

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Nadja (60) erhält eine Einladung zu einem Sterbeseminar an einem beliebten Urlaubsort in einem Luxushotel. Ihre Freunde auch. Ihnen schwant, dass man versuchen wird, sie zum freiwilligen Sterben zu überreden, ...

Nadja (60) erhält eine Einladung zu einem Sterbeseminar an einem beliebten Urlaubsort in einem Luxushotel. Ihre Freunde auch. Ihnen schwant, dass man versuchen wird, sie zum freiwilligen Sterben zu überreden, um die Gesellschaft zu entlasten. Man soll doch gehen, wenn es am schönsten ist.
Die Freunde haben aber keine Lust auf einen frühen Abgang und wehren sich. Dabei entdecken sie, dass die Realität noch viel schlimmer ist als ihre Vorstellung.
Vermutlich will die Autorin, den Leserinnen und Leser vor Augen führen, wohin manche Entwicklungen führen könnten und kreiert so eine Gesellschaftsform, die andere Prioritäten setzt als unsere aktuelle.
Die Idee ist spannend. Die Figuren sind angenehm, aber wirklich überraschend und spannend ist das Buch nicht.
Es lässt sich leicht und flüssig lesen. Auch wenn die Autorin am Ende noch ein wenig das Tempo anzieht, bleibt doch eigentlich alles vorhersehbar, bzw. hat sich bereits von Anfang an abgezeichnet. Da die Figuren einem nicht wirklich ans Herz wachsen (können), bleibt man als Leserin etwas unbefriedigt zurück.
Der Satzspiegel des Buches wirkt unprofessionell.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Interessantes Szenario

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Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie und hat sich dazu entschlossen Menschen ab 65 zu Sterbeseminaren zu schicken. Getarnt als netter Urlaub auf Fehmarn, werden die Menschen manipuliert und instrumentalisiert ...

Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie und hat sich dazu entschlossen Menschen ab 65 zu Sterbeseminaren zu schicken. Getarnt als netter Urlaub auf Fehmarn, werden die Menschen manipuliert und instrumentalisiert und schnell wird klar: Lebend kommt man nicht mehr von der Insel. Nadja, die Erzählerin, und ihre Freunde wollen das Spiel so aber nicht mitmachen, denn sie haben noch keine Lust aus dem Leben zu scheiden, nur weil es für den Staat so bequemer wäre. Daher nehmen sie eine Journalistin mit und schauen sich die Sache mal an.

Ein Krimi mit älteren Protagonisten, die sich ihrem Schicksal nicht ergeben wollen – das klang mal anders als und das war es auch. Allein das interessante Szenario, das die Autorin schafft, ist bedrückend und wenn man ehrlich ist, ist es nicht so utopisch, wie es eigentlich sein sollte. Ältere Menschen sind hier nur noch ein Kostenfaktor und ihren Familien ein Klotz am Bein, zumindest wird das suggeriert. Dabei zeigt sich schnell, dass die Protagonisten hier vielleicht nicht mehr zur aller schnellsten Truppe gehören, dennoch noch lange nicht zum alten Eisen. Trotzdem sollen sie „freiwillig“ den Tod wählen. Wie manipuliert wird, ist interessant, was es mit den Menschen macht nicht weniger und dennoch – irgendwas hat mir gefehlt und zwischendurch gab es schon manche Länge.

Die Charaktere sind altersentsprechend und durchweg recht gut dargestellt. Die knappen Kapitel und der gute Stil lassen den Leser nur so durch das Buch rasen (bis auf ein paar Seiten zwischendurch) und das Herz nicht selten mit, denn es gibt schon Momente, die es wirklich in sich haben, trotzdem – ein Krimi ist es nicht wirklich, aber ein Roman, der nachdenklich stimmt. Leider hat mich das Ende nicht ganz so überzeugt. Insgesamt eine ganz passable Leistung und ein an sich gelungenes Gedankenspiel.

Veröffentlicht am 25.11.2020

Ein dystopischer Krimi mit makaberen Inhalt!

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"Sterbewohl"von Olivia Monti ist ein dystopischer Kriminalroman mit mässiger Spannung.
Dies hat die Autorin auf dem Cover,was ich unheimlich gelungen finde,schon verraten.
Die Medikamentenpackung in ...

"Sterbewohl"von Olivia Monti ist ein dystopischer Kriminalroman mit mässiger Spannung.
Dies hat die Autorin auf dem Cover,was ich unheimlich gelungen finde,schon verraten.
Die Medikamentenpackung in Buchform gefällt mir sehr gut und sie passt hervorragend zum makaberen und erschreckendem Inhalt.

Hier geht es um eine Rentnergruppe ab 65Jahre,die gleichzeitig vom Staat eine Einladung für ein zwei wöchiges Sterbeseminar auf der Insel Fehmarn erhalten.
Obwohl alles ohne Zwang stattfinden soll, wird den Rentnern die Sterbewohl-Pille auf eine äusserst penetrante und hinterhältige Weise schmackhaft gemacht.
Es kommen im scheinheiligen Hotel immer mehr kuriose Vorfälle an den Tag,die vier rüstigen Rentner wollen nicht weg sehen.
Der Staat fordert die alten Menschen auf,der Allgemeinheit nicht zur Last zu fallen.
Aber da hat der Staat sich leider die falschen ins Paradies eingeladen,denn
Nadja,Anna,Max und Fred lassen sich nicht so leicht manipulieren und versuchen,die Schweinerei öffentlich anzuprangern.

Offiziell ist das Einnehmen von Sterbewohl freiwillig.
Wie manche munkeln,kehrt aus den Hotels aber niemand mehr zurück.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und locker zu lesen,außerdem ist er leicht verständlich.
Auch wenn mässige Spannung angedeutet ist,war der Krimi mir etwas zu "sanft".
Die Handlung war mir zu leicht durchschaubar.
Erst am Ende ist der Spannungsbogen mit einer Wendung etwas angestiegen.
Die Kapitel sind schön kurz und es wird komplett aus Nadjas Sicht erzählt.
Nadja ist eine pensionierte Lehrerin,die ihrem Berufsleben nicht nachtrauert.
Wieso,weshalb,warum wurde sehr gut beschrieben.
Deswegen konnte ich mir Nadja die ganze Zeit sehr gut vorstellen,die restlichen Charaktere dafür umso weniger.
Es wird zwar öfter über ihre Freunde und dessen Handlungen geschrieben,richtig hineinversetzen konnte ich mich in dessen Lage leider gar nicht.
Das Thema des Krimis ist äußerst interessant und regt zum nachdenken an.
Ist Deutschland wirklich nur noch eine Scheindemokratie?

Es gibt einige makabere Stellen,die mir gute Unterhaltung geboten haben.
Die Vergleiche aus der NS-Zeit fand ich hier eher unpassend.
Ich vergebe drei Sterne.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Mini Dystopie

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Sterbewohl von Olivia Monti ist eine kleine Dystopie.

Deutschland hat eine neue Parte-die BP (Bürgerpartei) und nichts ist mehr so wie wir Deutschland und die Welt kennen. Nadja, Max, Fred und ...

Sterbewohl von Olivia Monti ist eine kleine Dystopie.

Deutschland hat eine neue Parte-die BP (Bürgerpartei) und nichts ist mehr so wie wir Deutschland und die Welt kennen. Nadja, Max, Fred und Anna sind Senioren, fitte und bis auf Fred lebensfrohe und lebensbejahende Senioren. Da bekommen sie alle gleichzeitig eine Einladung zum "Sterbeseminar" nach Fehmanrn. Allen ist bekannt, dass der Staat diese durchführt um die Gesellschaft zu entlasten und wer kostet mehr Geld und Ressourcen als alte Menschen. Es wird immer von Freiwilligkeit geredet, doch niemand kennt jemanden der von einem Sterbeseminar nach Hause gekommen ist. Unbehaglich regeln alle ihren Nachlass, den natürlich der Staat für sich beansprucht...mangels Angehörigen.
Was die 4 auf Fehmarn erleben und erdulden müssen verrate ich an dieser Stelle nicht.

Sterbewohl ist als Krimi angepriesen, dafür fehlt mir ein wenig die Spannung und das Ungewisse. Die Story ist gut durchdacht, wenn auch sehr vorhersehbar geschrieben. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet mit ihren Ecken, Kanten, Lebensgeschichten und Gefühlen. Ein Buch zum lockeren nebenher Lesen.