Sommerroman mit Wohlfühlfaktor
Im Mittelpunkt steht dieses Mal Annika, eine 27-jährige Lehrerin für Geographie und Musik an einem Vorzeigegymnasium, die an eine Brennpunktschule zwangsabgeordnet wird. Gegen ihren Willen ihre schulische ...
Im Mittelpunkt steht dieses Mal Annika, eine 27-jährige Lehrerin für Geographie und Musik an einem Vorzeigegymnasium, die an eine Brennpunktschule zwangsabgeordnet wird. Gegen ihren Willen ihre schulische Wohlfühlzone zu verlassen um sich künftig mit unerzogenen Schülern mit schlechten Ruf abgeben zu müssen passt nicht in ihr Lebensmodell und so schmiedet sie sofort Pläne, wie sie dies schnellstmöglichst ändern kann. Mithilfe der neu grgründeten Musical-AG muss der erste Preis in einem Schülerwettbewerb her, koste es, was es wolle.
In diesem Roman gibt es natürlich auch eine wunderschöne Liebesgeschichte, aber für mich stand die ganze Zeit die Entwicklung von Annika im Vordergrund. Von der verwöhnten, arroganten Lehrerin, die sich auch im Berufsleben nicht mehr anzustrengen brauchte, da ihre Schüler sehr pflegeleicht waren, und nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht war, mausert sich Annika zu einer Lehrerin mit Herz und Interesse an den Sorgen und Nöten ihrer mitunter arg gebeutelten Schützlinge, lernt, sich auch mit unangenehmen Dingen auseinanderzusetzen und wächst an ihren Aufgaben. Hierbei werden auch ernstere Themen wie Mobbing oder häusliche Gewalt angesprochen. Dadurch gibt es immer wieder Momente, die zum Nachdenken anregen, ohne aber den Unterhaltungswert der Geschichte zu schmälern.
Nicht nur Annika, auch alle anderen Charaktere sind wieder lebensnah und überwiegend sympathisch beschrieben und sind mitunter tiefgründiger, als sie zunächst erscheinen. Viele davon haben auch eine eigene Geschichte, die hier aber nur am Rande angerissen wird. Leider! Denn so liebevoll, wie sie beschrieben sind, hätten sie mehr Aufmerksamkeit verdient.
Und wie auch schon in den anderen Büchern von Petra Hülsmann trifft man zwischen den Seiten „alte Bekannte“ aus den vorherigen Romanen wieder.
Durch den lockeren Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin. Ich habe beim Lesen oft gelacht, denn es gibt immer wieder aberwitzige Situationen und herrliche Einfälle (ich sage nur William), noch öfter geschmunzelt, hatte aber auch des Öfteren einen dicken Kloß im Hals und es sind auch ein paar Tränchen geflossen.
Ja, die Handlung ist an vielen Stellen vorhersehbar und ja, es werden auch einige Klischees bedient, aber insgesamt ist die Geschichte rund es fügt sich alles zu einem harmonischen Ganzen. Mich hat sie bestens unterhalten und ich wünsche mir noch mehr davon.