Cover-Bild Das Geheimnis des Pilgers
Band 2 der Reihe "Pilger-Reihe"
(36)
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 23.08.2022
  • ISBN: 9783749903818
Petra Schier

Das Geheimnis des Pilgers

Roman

Adel verpflichtet - Handel errichtet

Koblenz 1379: Erst seit Kurzem trägt Conlin den Titel Graf vom Langenreth, der für ihn mehr Pflicht als Ehre bedeutet, denn nun ist es an ihm, den guten Ruf und den Wohlstand der Familie zu retten, die sein Bruder zugrunde gerichtet hat. Doch um als Händler von Sicherheiten erfolgreich zu sein, braucht er Kapital. Als ausgerechnet seine Verlobte Reinhild ihn finanziell unterstützen will und dann auch noch ihr lang gehütetes Geheimnis ans Licht kommt, droht die noch junge Liebe zu scheitern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2023

Das Geheimnis des Pilgers

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Die Autorin Petra Schier hat mit „Das Geheimnis des Pilgers“ einen weiteren historischen Roman geschrieben. Dieser spielt im 14. Jahrhundert in Koblenz und ist der zweite Teil der Pilger- Reihe. Meiner ...

Die Autorin Petra Schier hat mit „Das Geheimnis des Pilgers“ einen weiteren historischen Roman geschrieben. Dieser spielt im 14. Jahrhundert in Koblenz und ist der zweite Teil der Pilger- Reihe. Meiner Meinung nach kann man dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse aus dem Vorband „Das Kreuz des Pilgers“ ohne große Probleme lesen.

Klappentext:
Koblenz 1379: Erst seit Kurzem trägt Conlin den Titel Graf vom Langenreth, der für ihn mehr Pflicht als Ehre bedeutet, denn nun ist es an ihm, den guten Ruf und den Wohlstand der Familie zu retten, die sein Bruder zugrunde gerichtet hat. Doch um als Händler von Sicherheiten erfolgreich zu sein, braucht er Kapital. Als ausgerechnet seine Verlobte Reinhild ihn finanziell unterstützen will und dann auch noch ihr lang gehütetes Geheimnis ans Licht kommt, droht die noch junge Liebe zu scheitern.

Von Petra Schier habe ich schon diverse historische Romane gelesen, wobei mir besonders die Adelina- Reihe zusagt. Den Vorgänger habe ich bisher noch nicht gelesen, dennoch habe ich mich an diesen historischen Roman gewagt, weil mich der Klappentext interessiert hat.
Zunächst möchte ich das umfangreiche Bonusmaterial positiv erwähnen. Eine hilfreiche Karte und auch ein umfangreiches Personenregister wurden dem Buch beigefügt. Auch ein Nachwort der Autorin ist enthalten, welches ich sehr informativ fand.
Wie ich es bereits aus anderen Büchern aus der Feder von Schier gewohnt war, war auch dieses Mal der Erzählstil wieder sehr angenehm. Ihr Schreibstil ist leicht und dennoch dicht, sodass man in dieses Buch quasi hineingesogen wird. Schier schafft es, dass sie die Geschichte emotionsreich und humorvoll erzählt und dabei zeitgleich auf unterschiedliche Weise Spannung erzeugt. Dabei ist die Story nicht unbedingt actionreich oder schlachtenreich, die Spannung wird durch diverse Schicksalsschläge oder auch Situationen erzeugt, welche gelöst werden müssen. Auch merkt man dem historischen Roman an, dass Schier sich in dieser zeitlichen Epoche auskennt und eine fundierte Recherchearbeit vorliegt. Dabei spricht die Autorin wichtige Themen an, wie zum Beispiel die Rolle der Frau oder auch den Umgang mit gleichgeschlechtlicher Liebe in dieser Zeit. Diesen Aspekt fand ich sehr interessant und hat dem Leser einen guten Eindruck zum damaligen Leben aufgezeigt. Aber auch der Glaube war im 14. Jahrhundert ein zentrales Thema, daher ist es nicht überraschend, dass es auch in diesem Buch eine wichtige Rolle spielt. Jedoch driftet dies stellenweise in den Bereich der Mystik ab. Hier trifft wohl der Spruch Glaube versetzt Berge zu. Hier muss ich leider gestehen, dass ich mich mit diesem Aspekt schwergetan habe. Die Charaktere haben an die mystische Bedeutung des Gegenstandes geglaubt haben, soweit gehe ich noch mit. Aber als dann auch skeptische Charaktere dies erkennen und teilweise auch fühlen oder spüren, war mir persönlich dies dann doch etwas zu viel. Mir ist es schwergefallen, mich damit zu arrangieren. Zum Teil nimmt dieser Aspekt einen größeren Raum ein und dies ist eigentlich ein wesentlicher Kritikpunkt meinerseits.
Dafür konnte mich die Charakterdarstellung und dessen Entwicklungen überzeugen. Diese wirkten auf mich authentisch und sind mit ihren Aufgaben gewachsen. Ich habe mit ihnen mitgefiebert und gebangt, habe ihre Schwierigkeiten und Probleme mitgefühlt und konnte ihre Gedankengänge nachvollziehen. Der Charakter Benedikt empfand ich hier als sehr gelungen. Hier merkt man, wie Schier mit den Empfindungen ihrer Leser spielt und diese bewusst lenken kann. Zu Beginn ist man ihm gegenüber eher negativ eingestellt. Aber je tiefer man in die Handlung abtaucht, desto mehr erkennt man von seiner Vielseitigkeit, man lernt ihn besser kennen. Benedikt wird als Spion eingesetzt und verfolgt zunächst klare Ziele. Aber am Ende hat mich sein Charakter einfach gepackt und mich hat seine Komplexität und Entwicklung überzeugt. Aber auch die Protagonisten Reinhild, Conlin und Palmiro wissen zu überzeugen. Sie wirken allesamt sympathisch und haben ihre ganz eigenen Sorgen und Probleme, welche gelöst werden müssen. Die Darstellung der Charaktere ist in „Das Geheimnis des Pilgers“ auf jeden Fall in meinen Augen gelungen.

Insgesamt hat Petra Schier mit „Das Geheimnis des Pilgers“ einen interessanten historischen Roman geschrieben. In diesem hat mir die Handlung an sich, aber auch die Darstellung der Charaktere gefallen. Jedoch war mir der mystische Aspekt stellenweise etwas zu vordergründig. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.