Cover-Bild Zorn und Morgenröte
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16,99
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  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 12.02.2016
  • ISBN: 9783846600207
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Renée Ahdieh

Zorn und Morgenröte

Dietmar Schmidt (Übersetzer)

Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein ... Und doch werden sie magisch voneinander angezogen ...

Eine märchenhafte Geschichte über wahrhaft große Gefühle.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2016

Märchen aus 1001 Nacht

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In Zorn und Morgenröte entführt uns die Autorin in den Orient und in die Welt von 1001 Nacht. Der junge Kalif Chalid herrscht über Chorasan und lässt sich jeden Abend eine neue Braut bringen, die er zum ...

In Zorn und Morgenröte entführt uns die Autorin in den Orient und in die Welt von 1001 Nacht. Der junge Kalif Chalid herrscht über Chorasan und lässt sich jeden Abend eine neue Braut bringen, die er zum Morgengrauen hinrichten lässt. Als Sharzads beste Freundin Shiva ebenfalls vom Kalifen umgebracht wird, schwört Sharzad Rache, lässt sich freiwillig mit ihm vermählen und versucht mit dem Erzählen von Geschichten aus 1001 Nacht ihre eigene Hinrichtung hinauszuzögern. Der dunkle, unnahbare und grausame Kalif und die mutige, nicht auf den Mund gefallene Sharzad geben ein tolles Paar ab. Die etwas düstere Grundstimmung lädt zum Mitleiden und Mitfiebern ein. Man wünscht Sharzad einfach so sehr, dass sie Rache für ihre beste Freundin bekommt und möchte gleichzeitig unbedingt wissen warum der Kalif so grausam handelt.

Ich muss gestehen, ich kenne die Märchen aus 1001 nicht, sodass mich die Geschichten in der Geschichte ebenfalls interessiert und gefangen genommen haben und ich unbedingt wissen wollte, wie sie ausgehen.

Ahdieh hat das Grundgerüst aus 1001 Nacht genommen und daraus ihr eigenes Märchen mit neuen Figuren und neuen Handlungen erschaffen. Sie hat einen wunderbaren flüssigen und vor allem aber auch bildgewaltigen Schreibstil, sodass ich mich wirklich in die orientalische Welt hineinversetzen konnte. Ich habe die Atmosphäre wirklich gespürt und konnte mir den Duft des Orients lebhaft vorstellen.

Es ist ein Märchen mit Fantasyelementen und zudem der Auftakt zu einer Reihe. Etwas mehr Tiefe der einzelnen Charaktere hätte der Geschichte sicherlich gut getan, aber vielleicht möchte Ahdieh sich das auch für die Folgebände offen lassen. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt an der Story und gibt von mir sehr gute 4 Sterne. Ich freue mich auf jeden Fall auf den 2. Band, der hoffentlich bald auf Deutsch erscheinen wird.

Veröffentlicht am 01.10.2016

Wunderschön

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Inhalt:
Die 16-jährige Shahrzad möchte den Tod ihrer besten Freundin Shiva rächen. Denn Shiva ist Opfer des grausamen Herrschers Chalid geworden. Denn jede Nacht erwählt der Kalif von Chorasan eine Frau ...

Inhalt:
Die 16-jährige Shahrzad möchte den Tod ihrer besten Freundin Shiva rächen. Denn Shiva ist Opfer des grausamen Herrschers Chalid geworden. Denn jede Nacht erwählt der Kalif von Chorasan eine Frau und lässt sie im Morgengrauen töten. Shahrzad will Rache und bietet sich freiwillig dem Kalifen an. Wird es ihr gelingen, den Kalifen zu töten? Oder ereilt sie das gleiche Schicksal wie viele anderer Frauen vor ihr? Ein Kampf aus Intrigen, Macht und Rache beginnt. Doch kann es einen Sieger geben?
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Meinung:
Der Einstieg in "Zorn und Morgenröte" viel mir eher schwer, da es aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist und man die Personen noch gar nicht richtig kennt. Auch die Namen kann man sich nicht alle auf Anhieb merken. Der Schreibstil ist sehr blumig und verschnörkelt, womit ich anfangs Probleme hatte, doch jetzt finde ich ihn wunderschön.
Ungefähr nach einem Viertel oder Fünftel der Geschichte ist hat man sich eingefunden. Die orientalische Atmosphäre beim Lesen hat mir sehr gut gefallen. Auch die ganzen ungewohnten Begriffe fand ich interessant und falls man sie nicht versteht gibt es hinten ein Glossar. Ich liebe auch die Charaktere der Protagonisten. Ich habe sie auf jeden Fall ins Herz geschlossen. Die Geschichte war spannend und mit viel Gefühl erzählt. Kurz gesagt: Dieses Buch ist magisch.
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Fazit:
Wer Spannung, Mysthik, interessante Charaktere und Liebesgeschichten liebt, der ist bei "Zorn und Morgenröte" genau richtig. Man kann während des Lesens in eine andere Welt eintauchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Anfang ist gut, wird zum Ende aber schwächer

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Nach dem ich das Buch als Leseexemplar zur dazugehörigen Leserunde gewonnen hatte, machte ich mich mit großen Erwartungen ans Lesen. Das Cover spricht mich auf jeden Fall an, auch wenn ich nicht hunderprozentig ...

Nach dem ich das Buch als Leseexemplar zur dazugehörigen Leserunde gewonnen hatte, machte ich mich mit großen Erwartungen ans Lesen. Das Cover spricht mich auf jeden Fall an, auch wenn ich nicht hunderprozentig begeistert bin. Der Titel verrät meiner Meinung nach nicht zu viel, ist aber auch nicht langweilig und passt, nachdem ich das Buch gelesen habe super zum Inhalt.
Inhaltlich ist der Roman, stark an die Märchen aus tausend und einer Nacht angeleht. Chaid der Kalif heiratet jeden Abend eine junge Frau die am nächsten Morgen getötet wird, bis sich Shazi freiwillig meldet. Sie ist von Zorn angetrieben und hat sich zum Ziel gesetzt, den Kalifen aus Rache zu töten. Im Laufe der Geschichte verändert sich die Beziehung zwischen Shazi und Chaid und sie fassen immer mehr Vertauen.
Gut gelungen ist meiner Meinung nach, die lebhafte Darstellung der zwei Hauptfiguren, ich konnte mich sehr gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzten. Chaid bleibt lange Zeit sehr geheimnisvoll und Shazi ist manchmal für meinen Geschmack zu temperamentvoll.
Meiner Meinung nach, war die Geschichte sehr spannend, ich konnte nicht aufhören zu lesen nur vom Ende war ich etwas enttäuscht, da mir zu viele Fragen offen geblieben sind.
Teilweise war der Handlungsverlauf für mich nicht ganz logisch, auch wenn man es als Märchen oder Fantasie betrachtet. Dies hat aber den Lesegenuss nur gering beeinflusst. An manchen Stellen war mir die Sprache etwas zuviel ausgeschmückt, was aber sicherlich Geschmackssache ist.
Alles in Allem hat mir das Buch gut gefallen, es wurde aber am Ende etwas schwächer.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zorn und Morgenröte: Der Zauber von 1001 Nacht

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Jeden Morgen, wenn sich die Sonne über den Horizont hebt, muss eine junge Frau sterben. So hat es der König befohlen. Jeden Abend heiratet er ein neues Mädchen, das im Morgengrauen zu ihrer Hinrichtung ...

Jeden Morgen, wenn sich die Sonne über den Horizont hebt, muss eine junge Frau sterben. So hat es der König befohlen. Jeden Abend heiratet er ein neues Mädchen, das im Morgengrauen zu ihrer Hinrichtung geführt wird. Eines Tages meldet sich die Tochter des Wesirs freiwillig, um dem König die Stirn zu bieten. Die Geschichte von Scheherazade, die dem König jede Nacht eine Geschichte erzählt und so am Leben bleibt, ist weltweit bekannt. Renée Ahdieh hat sich die tausend Jahre alte Geschichte als Inspiration für ihren Jugendroman Zorn und Morgenröte genommen. Ebenso wie Scheherazade meldet sich auch Shahrzad freiwillig, um die Braut des Kalifen zu werden, mit dem Ziel sich zu rächen. Rache zu üben an dem kaltblütigen Tyrannen, der ihre beste Freundin und vor ihr so viele andere junge Mädchen hinrichten ließ. Ebenso wie ihre Märchen-Vorlage erzählt Shahrzad dem Kalifen Geschichten und überlebt. Während ihrer Zeit im Palast lernt sie den Mann auf dem Thron kennen und kommt ihm letztendlich immer näher. Nur wie kann man sich in einen herzlosen Mörder verlieben?

Während man als Leser Stück für Stück in die wundervolle arabische Welt gezogen wird, wartet man voller Spannung auf die Auflösung des Konflikts, auf die Lüftung von Chalids Geheimnis. Unterwegs verliert man sich in detailreichen Beschreibungen, in Farben und Gerüchen, in Mustern und Mosaiken. Renée Ahdies Schreibstil ist märchenhaft, bildgewaltig, leicht ohne anspruchslos zu sein und gleichzeitig fesselnd. Es fiel mir schwer mit dem Lesen aufzuhören, um beispielsweise solche simplen Dinge zu tun, wie an der richtigen Haltestelle aus der Tram auszusteigen. Man hat beim Lesen seine wahre Freude an den schlagfertigen, teils humorvollen Dialogen, romantischen Szenen, an höfischen Intrigen und spannenden Kampfszenen. Die Perspektivwechsel lockern die Geschichte auf, bringen neue Spannung und mehr Tiefe und Vielseitigkeit in die Geschichte.

Shahrzad hinterlässt gleich zu Beginn einen starken und bleibenden Eindruck. Sie ist tough, nicht auf den Mund gefallen, erfrischend und markant. Sie ist eine Protagonistin, die man sehr schnell ins Herz schließt, jedoch handelt sie manchmal sehr impulsiv, beinahe unberechenbar, dass man fast glaubt, sie ist sich der Tatsache nicht (mehr) bewusst, dass ihr Schicksal in der Hand eines Mörders liegt. Vereinzelt wirkt sie auch wie ein überhebliches und trotziges Kind, das gerade seinen Willen nicht bekommt. Es macht ihren Wesenszug aus, dass sie sich nichts gefallen lässt, jedoch hätte ich von einer klugen, jungen Frau – die sie auch ist – erwartet, dass sie sich in manchen Situationen zusammenreißt, überlegt, die Konsequenzen abwägt und nicht einfach handelt und das zum Teil sehr unangebracht. Schnell wird einem klar, dass Shahrzads ursprünglicher Plan nicht so schnell und einfach umgesetzt werden kann. Shahrzads innerer Konflikt tritt immer stärker zu Tage und langsam wird ihr bewusst, dass sie sich mit ihrer Entscheidung gegen ihre Überzeugung und ihre Vergangenheit auflehnt. Ihr stetes Wackeln ist sehr gut beschrieben und in die Geschichte eingeflochten.

Obwohl die Charaktere eine große Stärke des Buches sind, sind sie gleichzeitig auch eine Schwäche. Sieht man sich die Beziehung zwischen Shahrzad und Chalid genauer an, kommt die Sympathie zwischen den beiden – so romantisch sie auch inszeniert sein mag – und Shahrzads daraus resultierendes konsequentes Handeln sehr plötzlich, nahezu aus dem Nichts. Ich kann die Kritik anderer Leser sehr gut verstehen, die hier an der Authentizität der Liebesgeschichte zweifeln. Wenn man die rosarote Brille absetzt, scheint die Geschwindigkeit, in der sich Shahrzad in Chalid verliebt sehr ungewöhnlich. Sie, die einfache Tochter, die sich aus dem Wunsch nach Rache freiwillig als Braut für den Kalifen stellt, sich aber nicht dazu durchringt ihren Plan in die Tat umzusetzen, obwohl sie den Kalifen über alles hasst. Und der „wahnsinnige“ junge Kalif, so nachsichtig mit der aufsässigen Shahrzad ist und davor jeden Morgen ein Mädchen töten ließ. Ja, die Liebe wirkt künstlich konstruiert. Renée Ahdieh hat es trotzdem geschafft, dass nicht nur Shahrzad, sondern viele Leser am Stockholm-Syndrom erkrankt sind und ihr Herz rettungslos an Chalid verloren haben.

Fazit: Trotz einiger kleinerer und größerer Schwächen ist es der Autorin gelungen mich mit ihrer Geschichte vollkommen in den Bann zu schlagen. Ich war bezaubert von der orientalischen Atmosphäre, von der Spannung und der Romantik, die in der Luft knisterten. Eine klare Leseempfehlung für Zorn und Morgenröte!

4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Exotisch-schöner Pageturner

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Inhalt
Jeden Morgen bei Sonnenaufgang muss seine Frau sterben. Jeden Tag erwählt Chalid eine neue Braut, welche dieses Schicksal tragen muss. Bis Sharzad auftaucht. Als Erste in Chorasan schafft sie es, ...

Inhalt
Jeden Morgen bei Sonnenaufgang muss seine Frau sterben. Jeden Tag erwählt Chalid eine neue Braut, welche dieses Schicksal tragen muss. Bis Sharzad auftaucht. Als Erste in Chorasan schafft sie es, den Kalifen zu überzeugen, ihr einen weiteren Tag zu schenken. Mit einem Ziel, welches unmöglich zu schaffen scheint, will sie Rache nehmen. Für den Tod ihrer besten Freundin. Doch mit jedem weiteren Tag kann Sharzad einen weiteren Blick hinter die Fassade des großen Herrschers von Chorasan, Kalif Chalid, erhaschen. Eine Liebe, die kaum unmöglicher scheint und dabei eine zarte Brücke der Vergebung schlägt.


Meinung
Optisch gesehen bin ich jetzt nicht der Typ „dunkle, exotische Schönheit“. Aber mit „Zorn und Morgenröte“ von Renée Ahdieh habe ich das Bedürfnis und sogar die Möglichkeit bekommen, eine zu sein.

„Zorn und Morgenröte“ ist bereits im Februar dieses Jahres erschienen. Warum also ist man selbst nach Monaten noch so gehypt von diesem Buch? Wieso reißen die Empfehlungen nicht ab?

Für mich ist das einfach zu klären. Der Schreibstil von der Autorin hat etwas ganz besonderes. Er ist nicht besonders anspruchsvoll, aber sehr angenehm in der Sprache. Trotz Anlaufschwierigkeiten. Denn zu Beginn trifft man auf einige Fremdbegriffe wie „Qamis“, „Joonam“ oder „Shamshir“. Sobald man mit den Begriffen aber etwas vertrauter geworden ist und die Geschichte langsam an Fahrt aufnimmt, rückt das in den Hintergrund. Zumal schon der Prolog eine gewisse Spannung, gepaart mit einem ordentlichen Schuss Mysterium, aufbaut. Die Geschichte selbst wird hauptsächlich aus der Sicht von Sharzad erzählt. Dennoch darf sich der Leser auch über Perspektivwechsel zu Chalid, Tarik oder anderen Nebenfiguren freuen. Und ja, freuen. Denn das gibt der Geschichte, wie so oft bei Perspektivwechseln, eine Tiefe. Eine Vielseitigkeit und eine Pause von Sharzad.

Denn die Gute fand ich nicht immer einfach. Zu Beginn hat man diesen starken Eindruck von ihr. Sie ist tough und nicht auf den Mund gefallen. Das ist erfrischend und markant. Und dann passieren ihr Sachen, die einfach so unüberlegt sind. So absolut nicht in diese Situation gehören! Das fand ich unglaublich schade. Auch wenn ich Sharzad als Protagonistin sehr ins Herz geschlossen habe und sie mag, hatte sie manchmal so Seiten an den Tag gelegt, wo ich mir irgendwie auch an den Kopp greifen musste. Weil man unter dem Aspekt, dass sie einem von Willkür geleiteten Massenmörder erlegen ist, so unberechenbar und auch impulsiv handelt. Vereinzelt wirkte sie auf mich wie ein überhebliches und trotziges Kind. Es macht ihren Wesenszug aus, dass sie sich vieles nicht gefallen lässt, doch da war es unangebracht und wirkte alles andere als zauberhaft.
Deswegen wird dem Leser an den Stellen auch schnell klar, dass ihr ursprünglicher Plan nicht so schnell und einfach umgesetzt werden wird. Die Ausarbeitung des inneren Konflikts, der sich mit der Zeit in ihr stärker auftut, finde ich hingegen sehr gut. Diese stetige Wackeln hat mich anfangs zwar etwas gestört, aber unter dem Aspekt, dass sie sich mit einer Entscheidung gegen ihre Überzeugung und ihre Vergangenheit auflehnt, finde ich das herausragend beschrieben und in die Geschichte eingeflochten.

Die Geschichte selbst bietet aber wesentlich mehr, als eine etwas unstete Protagonistin. Die Bandbreite geht von Erzählungen, die von Tausendundeiner Nacht geprägt sind und damit eine einzigartige, sowie exotische Note bekommen, hinüber bis hin zu unglaublicher Spannung, finsteren Intrigen, gefährlichen Machtkämpfen und magischen Elementen. Nach den ersten hundert Seiten des Buches sind die ersten Brotkrummen gesät, damit der Leser unbedingt weiterlesen will. Es folgen Szenen und Dialoge, welche die Spannung um das blutige Geheimnis von Chalid, dem Kalifen, weiter aufbauen und die anderen Geschehnisse und die Atmosphäre darum haben mich so gefesselt, dass ich kaum aufhören wollte zu lesen. Das Erzähltempo fand ich in diesem Fall sehr gut eingesetzt und ich hatte keine Situation, in der ich mich groß gelangweilt oder das Gefühl bekommen habe, dass die Story nur schleppend läuft.

Aber kaum ein Buch ist perfekt. Sowie auch „Zorn und Morgenröte“. Das Buch hat auch Schwächen. Allen voran die Charaktere. Chalid habe ich zwar trotz dieser anfänglichen Kühle unglaublich ins Herz geschlossen, doch wenn man sich die Entwicklung zwischen Sharzad und Chalid genauer ansieht, kommt diese Sympathie zwischen den beiden und die daraus resultierende Inkonsequenz in ihrem Handeln so plötzlich. Nahezu aus dem Nichts. Unter dem Aspekt, dass da ein enormer Spagat ausgeführt wird, finde ich das schon etwas grenzwertig in der Authentizität. Sharzad, die einfache Tochter, die sich aus Rache freiwillig zur Braut für Chalid stellt, sich aber nicht zur Aktion durchringt und der reiche, „wahnsinnige“ junge Kalif, der so nachsichtig mit Sharzad ist, davor aber jeden Morgen töten ließ. Berechtigterweise kommen da Stimmen auf, inwieweit das glaubwürdig ist. Denn ein wenig wirkt die Liebe, differenziert betrachtet, künstlich konstruiert. Für den romantischen Aderlass erfüllt sie aber auf jeden Fall ihren Zweck und die eine oder andere schöne, prickelnde und erstaunliche Szene ist mit dabei.


Fazit
Mich hat diese Geschichte einfach mit dem besonderen Flair, diesem Hauch von Tausendundeiner Nacht angesprochen. Ich steh da irgendwie drauf. Und dennoch hat das Buch an gewissen Stellen seine kleinen Makel. Vor allem Sharzad als Charakter, hat hier noch Potential, sich schlüssiger und geradliniger in die Geschichte einzufügen. Dann war es zum Teil auch sehr vorhersehbar. Aber für einen Ausflug in die persische Traumwelt, mit einem kleinen geheimnisvollen und magischen Kitzel, ist es allemal zu empfehlen.

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