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Veröffentlicht am 14.04.2018

Zwanzig Wünsche

Eine Schachtel voller Glück
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Der Buchladen in der Blossom Street läuft gut, doch Ann Marie ist nicht glücklich. Sie trauert noch über den Verlust ihres Mannes, auch wenn die Beziehung nicht mehr so ganz in Ordnung war. Gemeinsam mit ...

Der Buchladen in der Blossom Street läuft gut, doch Ann Marie ist nicht glücklich. Sie trauert noch über den Verlust ihres Mannes, auch wenn die Beziehung nicht mehr so ganz in Ordnung war. Gemeinsam mit ihren Freundinnen, viele sind auch verwitwet, wird über ein Wunschliste nachgedacht, die sie das Leben wieder genießen lässt. So macht Ann Ma-rie bei einem Programm für sog. Lunchpaten an einer Schule mit und lernt Ellen kennen. Ellen ist ein sehr stilles Kind, sie lebt bei ihrer Großmutter
Andere treffen Männer, die in ihrem früheren Leben so gar nicht zu ihnen gepasst hätten.
Es geht hier nicht nur um Ann Marie und Ellen, auch deren Vorgeschichten. Gerade Ann Marie und das Verhältnis zu ihrer Stieftochter wird gut beschrieben und man bekommt eine Vorstellung von Ann Maries Ehe. Auch die anderen Frauen finden durch die Beschäf-tigung mit ihrer Wunschliste zu mehr Lebensfreude.
Jemand hat im Zusammenhang mit der Autorin mal von Wohlfühlroman gesprochen. Das ist sehr passend. Trotz Schicksalsschlägen kämpfen sich ihre Protagonisten durch und fin-den wieder ihr Glück. Das kann Debbie Macomber so gut beschreiben, dass ich das als Leserin sehr gut mitfühlen kann. Man ahnt ja, dass es ein gutes Ende nehmen wird, doch der Weg dahin ist reinster Lesegenuss. Warmherzige Schilderungen, gute Dialoge und eine abwechslungsreiche Handlung ohne Längen.
Eine Schachtel voller Glück ist ein Roman der mir einfach sehr gut gefallen hat. Die Hand-lung, die Charaktere, der Schreibstil, da passt einfach alles. Einzig, dass ich das Buch viel zu schnell durchgelesen hatte störte mich . Wer Geschichten über verschiedene Frauen mag, die nach einem Schicksalsschlag wieder ihren Weg finden und auch die Gefühle nicht zu kurz kommen, ist bei diesem Buch richtig.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Die letzte Schlacht

Mythos Little Bighorn
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Die wohl bekannteste Schlacht zwischen amerikanischer Kavallerie und den Indianischen Ureinwohnern. Wobei es dort schon beginnt, es sind nicht die Indianer sondern überwie-gend die Sioux genannten Indianer, ...

Die wohl bekannteste Schlacht zwischen amerikanischer Kavallerie und den Indianischen Ureinwohnern. Wobei es dort schon beginnt, es sind nicht die Indianer sondern überwie-gend die Sioux genannten Indianer, die verschiedenen Gruppen der Lakota und Cheyenne.
Arne Köhler hat sich viel Zeit genommen, ausgiebig recherchiert, war selber vor Ort und hat die Fakten in eine gut detaillierte Form gebracht.
Wie kam es zu dieser Schlacht, die mit der Niederlage von Custer endet, wer waren die Beteiligten von beiden Seiten, wie lief die Schlacht Mitte des Jahres 1876 ab und wie ging es danach weiter?
Schon so kann man sich vorstellen, wie umfangreich dies alles ist, was alles mit rein spielt damit es so ablief wie es war. Über die Beteiligten aus Seiten der Soldaten gibt es wohl etwas mehr Informationen. Mich selbst interessieren die Indianer eindeutig mehr, die Ungerechtigkeit die ihnen und ihrem Lebensstil wiederfahren ist. Schade, dass diese Schlacht für sie nicht geändert hat.
Neben dem gut gegliederten Aufbau und guten Beschreibungen ergänzen Bilder von eini-gen Beteiligten und Karten das Buch. Die Karten sind dann eventuell als einziges zu er-wähnen, da sie zu klein sind um mehr als einen groben Überblick zu geben.
Der Hergang der Schlacht mit allem was davor und danach passierte, ist sehr gut lesbar geschrieben. Es handelt sich um Fakten, die vom Autoren so dargestellt werden, dass es nicht nur langweilige Fakten sind, sondern sich der Leser dabei eher wie in einem Roman fühlt. Dabei wird in die Personen nichts hinein interpretiert. Der Wahnwitz der Schlacht ist gut nachvollziehbar.
Für einen an der Geschichte, an der Schlacht vom Little Bighorn interessierten ist dieses Buch genau richtig, um detaillierte Informationen in einem guten Schreibstil zu erfahren.
Ich kann dem Autoren nur zustimmen, ein Reise vor Ort, um sich das alles vor Augen zu führen, wäre sicherlich die beste Lösung und nachhaltig wirkend. Für alle, die das nicht können bleibt dieses Buch eine tolle Quelle.
Meine Meinung über die Aneignung des Landes ist etwas anderes, doch wie die Regierung und alle anderen Stellen die Indianer sehen und regelmäßig Verträge brechen, Menschen vertreiben und unterdrücken wird aufgrund der Beschreibung auch deutlich, einfach nur durch die Darstellung der Vorgänge.
Toll.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Macht sprach- und fassungslos

Schatten ohne Licht
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Seonghan und Jeongah, zwei Geschwister, die in Nordkorea aufwachsen und unter dem Re-gime dort leiden. Doch richtig bewusst sind ihnen die schlimmen Zustände in dem Land erstmal nicht. Kennen sie es doch ...

Seonghan und Jeongah, zwei Geschwister, die in Nordkorea aufwachsen und unter dem Re-gime dort leiden. Doch richtig bewusst sind ihnen die schlimmen Zustände in dem Land erstmal nicht. Kennen sie es doch nicht anders, als sehr oft Hunger zu haben, gerade in den Wintern, wo ihnen von Soldaten auch noch der letzte Rest an Nahrung weggenommen wird. Der Großvater verhungert sogar, er, der stolzer Regimeanhänger! Die Zukunftsaussichten sind düster, außer eventuell der Militärdienst. Dort werden Seonghan Bilder gezeigt, von einer ganz anderen Welt, die er bisher nicht kannte, vielleicht mal erahnte. Ist die Flucht eine Möglichkeit? Doch was passiert alles während der Flucht und danach?
Die Geschichte der Geschwister wird sehr gut beschrieben und beim Lesen konnte ich als Leser diese eher ausweglose Situation sehr gut nachempfinden. Die Zustände im Norden und auch im Süden des Landes werden gut dargestellt, ohne zu intensiv beschrieben zu werden. Während des Erzählens sind die relevanten Informationen einfach da. Es bleibt eine dunkle Zukunft, nicht nur das dramatische, unmenschliche Leben in einem Lager. Bleibt nur der Tod als Ausweg?
Die Figuren sind erfunden, doch die Geschichte basiert durchaus auf wahre Erzählungen von Betroffenen, oder Berichten über Menschen aus Korea.
Dieser Roman lässt mich durchaus sprachlos zurück, betroffen und fassungslos. In der Welt in der ich lebe kann ich mir etwas wie in Nordkorea nur schwer vorstellen. Das extreme Leistungsdenken in Südkorea ist mir dann auch ein wenig fremd. Ein Leben in beiden Län-dern wohl schwer vorstellbar. Für Menschen aus dem Norden ist es im Süden sicherlich erstmal einfach unverständlich und menschlich kalt.
Ein toller Roman, für mein Empfinden gut umgesetzt, um die Probleme in dem geteilten Land darzustellen.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Malen, Tulpenhandel und Morde

Tulpengold
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Amsterdam zur Zeit des Tulpenfiebers, 1636. Der junge Pieter wird Lehrling bei Rembrandt van Rjin. Das war ein letzter Wunsch seines verstorbenen Vaters und Pieters Onkel beglei-tet ihn nach Amsterdam, ...

Amsterdam zur Zeit des Tulpenfiebers, 1636. Der junge Pieter wird Lehrling bei Rembrandt van Rjin. Das war ein letzter Wunsch seines verstorbenen Vaters und Pieters Onkel beglei-tet ihn nach Amsterdam, zahlt das Lehrgeld. Als erfolgreicher Kaufmann der er ist, bleibt er allerdings eher im Hintergrund. Pieter hat neben einem enormen Talent fürs Malen auch die Gabe für höhere Mathematik und logischem Denken. Dazu wirkt er etwas son-derbar, heute würde man das wohl in Richtung eines Asperger Syndroms einordnen, da-mals reagierten die Leuten einfach mal etwas befremdet auf seine Art.
Im Umfeld von Rembrandt geschehen Morde, der Verdacht wird auf Rembrandt gelenkt und auch Pieter gerät in den Fokus des Mörders.
Pieter lernt durch den Besuch einer Schankwirtschaft den damals wahnwitzigen Handel mit Tulpenzwiebeln näher kennen und kommt durch seine Berechnungen darauf, dass dieser Handel nicht mehr lange funktionieren kann. Dazu noch Pieters Interesse für das weibliche Geschlecht, was manchmal zu amüsanten Situationen führt.
Die Geschichte um Pieter, Rembrandt, den Morden, dem Tulpenhandel und allen weite-ren Charakteren ist sehr gut aufgebaut und weit gefächert. Es lässt einen gut in die dama-lige Zeit eintauchen, man bekommt ein Bild von der Kunst der Malerei und was da für ein Aufwand hinter steckt. Pieters Denken wird gut beschrieben und so konnte ich seinen Nachforschungen zu den Morden gut folgen.
Mir hat dieser historische Roman sehr gut gefallen. Sehr vielschichtig, die Protagonisten werden richtig gut dargestellt und der Schreibstil hat mir viel Lesefreude bereitet. Ich konnte mir sogar einen weiteren Roman mit Pieter als sehr speziellen Ermittler vorstellen. Schön, dass es solche Geschichten gibt.

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Veröffentlicht am 20.01.2018

Bewegende Geschichte

Die amerikanische Prinzessin
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Die Geschichte von Allene Tew, die 1872 in Jamestown geboren wurde, 1955 in Frankreich starb. Allene schaffte den Weg aus der amerikanischen Provinz in den New Yorker Geldadel und den europäischen Adel. ...

Die Geschichte von Allene Tew, die 1872 in Jamestown geboren wurde, 1955 in Frankreich starb. Allene schaffte den Weg aus der amerikanischen Provinz in den New Yorker Geldadel und den europäischen Adel. Sie war fünf Mal verheiratet, hatte zwei Kinder und heftige Schicksalsschläge hinzunehmen. Trotz ihrem Reichtum bleibt sie fürsorglich, warmherzig und war sogar die Patentante von Königin Beatrix.
Allene sieht ihre Ehen sehr realistisch, wobei eine Ehe wirklich Liebe war. Sie erlebt Ver-lust, die Wirren der Kriegszeiten und Bankenchrashs.
Ein unheimlich bewegtes Leben einer starken Frau, die sich nie unterkriegen ließ. Die Auto-rin hat Allene’s Geschichte in einer sehr schön, gut zu lesenden Art aufgeschrieben. Allene’s Geschichte ist absolut interessant. Erstaunlich, wohin es sie, natürlich durch das immense Geld, gebracht hat, mit wem sie Kontakt hatte und wen sie förderte. Sie kauft sogar ein Haus der Astors, in dem sie in jungen Jahren nicht willkommen war.
Ich habe mit so einer interessanten, angenehmen Lektüre gar nicht gerechnet und mir wurde eine interessante Person näher gebracht, über die ich ohne dieses Buch gar nichts erfahren hätte. Absolut lesenswert, führt es auch durch eine geschichtlich sehr bewegende Zeit.