Der Kampf gegen das Regime geht weiter...
Marthas MissionMan sollte unbedingt "Marthas Widerstand" gelesen haben, bevor man sich dem zweiten Teil der Trilogie widmet. Auch wenn einige Infos wieder aufgegriffen werden, fehlt einem sonst einfach das Hintergrundwissen, ...
Man sollte unbedingt "Marthas Widerstand" gelesen haben, bevor man sich dem zweiten Teil der Trilogie widmet. Auch wenn einige Infos wieder aufgegriffen werden, fehlt einem sonst einfach das Hintergrundwissen, um das Buch genießen zu können.
Martha ist zwar wieder frei, aber das System ist immer noch nicht besiegt. Ihr Plan, die Bevölkerung über die Ungerechtigkeit zu informieren und somit eine Veränderung herbeizuführen, ist nicht aufgegangen. Auch wenn sie nicht mehr im Todestrakt sitzt, muss sie um ihr Leben fürchten.
Sie ist immer noch die eindeutige Hauptperson des Buches. Der zweite Teil ist ähnlich aufgebaut wie der erste: Wir haben Passagen aus Marthas Sicht, aus der Sicht ihrer Unterstützer, des Premierministers und natürlich wieder Ausschnitte aus der TV-Show "Death for Justice". Auch Isaac, der jetzt anstelle Marthas im Todestrakt sitzt, bekommt relativ viel Raum eingeräumt, auch wenn sich die Haupthandlung außerhalb der Gefängnismauern abspielen.
Der Aufbau hat wieder für viel Spannung gesorgt. Mir hat gut gefallen, dass man diesmal mehr von außerhalb mitbekommt, das heißt über das Leben der Menschen und natürlich auch, wie sie dem System gegenüberstehen. Das hat das Ganze sehr rund gemacht und man wurde beim Lesen mit den unterschiedlichsten Perspektiven konfrontiert.
Nicht so gut gefallen hat mir allerdings, dass einiges viel zu leicht ging. Martha ist auf der Flucht, wagt sich aber trotzdem ziemlich oft in die Öffentlichkeit, was dazu führt, dass sie zwar gesehen, aber nie geschnappt wird. Das fand ich ziemlich unglaubwürdig. Das gleiche gilt für das Engagement ihrer Unterstützer. Es scheint alles viel zu einfach zu gehen. Nicht, dass ich mich nicht darüber gefreut hätte, aber ein System, dass so korrupt ist und seine Bürger so kleinschrittig überwacht, lässt sich meiner Meinung nach nicht so leicht austricksen.
Das Ende ist diesmal ein richtiger Cliffhanger und jetzt muss man unbedingt noch den dritten Teil lesen, um zu erfahren, wie es ausgeht. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt und hoffe, dass es bis zum Erscheinen nicht so lange dauert.
Insgesamt ist "Marthas Mission" für mich eine gelungene Fortsetzung, allerdings kommt sie nicht an den ersten Teil heran. Deswegen gibt es von mir 4 Sterne!