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Veröffentlicht am 01.02.2018

Die Grenzen der Wahrheit

Die Grenzen der Wahrheit
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Anna O’Brian arbeitet in der Library of Congress in Washington, als sie im Zuge von Recherchearbeiten auf eine Karte stößt, welche auf einen verheerenden Fehler hindeutet. Vor fünfzehn Jahren sank ein ...

Anna O’Brian arbeitet in der Library of Congress in Washington, als sie im Zuge von Recherchearbeiten auf eine Karte stößt, welche auf einen verheerenden Fehler hindeutet. Vor fünfzehn Jahren sank ein Schiff während eines Wirbelsturms und alle Passagiere wurden getötet. Die neue Karte deutet allerdings darauf hin, dass die offizielle Version nicht stimmt. Da Anna bei diesem Schiffsunglück ihren Vater verloren hat beantragt sie bei der Navy die Korrektur des Berichts. Doch die Navy beginnt Anna zu bedrohen, zu beschatten und legt ihr immer neue Steine in den Weg. Bald wird Anna bewusst, dass die Navy einen großen Skandal versucht zu vertuschen und sie ohne Hilfe diesen nicht aufdecken kann. Anna bittet ihn ihrer Verzweiflung den Kongressabgeordneten Luke um Hilfe und riskiert alles was ihr Wichtig ist.

Elizabeth Camden hat mit ihrem bildlichen und flüssigen Schreibstil einen lesenswerten historischen Roman rund um ein Schiffsunglück Ende des 19. Jhd verfasst. Das Buch konnte mich schnell fesseln, allerdings waren mir im Mittelteil zu viele Beschreibungen der Familienverhältnisse einzelner Protagonisten. Dadurch ließ die Spannung für mich etwas nach. Vor allem die bildlichen Beschreibungen der Autorin machen beim Lesen sehr viel Spaß, da man sich die Orte und Charaktere sehr gut vorstellen kann.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Als Leser kann man sofort in die gut durchdachte Handlung einsteigen und ihr ohne Probleme bis zum Ende folgen.

Die Charaktere sind sehr authentisch und bildlich beschrieben. Als Leser kann man sich somit schnell ein Bild der einzelnen Protagonisten machen und Sympathie, bzw. Antipathie entwickeln. Durch die ausführlichen Beschreibungen der damaligen Lebensumstände und Familienverhältnisse kann der Leser die Verhaltensweisen der Protagonisten sehr gut nachvollziehen.

„Die Grenzen der Wahrheit“ wirkt geschichtlich sehr gut recherchiert. Besonders die bildlichen Beschreibungen und die Ausführungen rund um die damaligen Lebensumstände machen die Handlung besonders authentisch und lesenswert. Am Ende des Buches nimmt Elizabeth Camden Bezug auf geschichtliche Vorfälle, auf welche sie sich im Buch bezieht, bzw. als Vorlage dienten. Beim Lesen merkt man sehr schnell, dass sich die Autorin mit den geschichtlichen Fakten sehr ausführlich beschäftigt und gut recherchiert hat.

FAZIT:

„Die Grenzen der Wahrheit“ kann durch eine bildliche Schreibweise und gut recherchierten geschichtlichen Fakten überzeugen. Da mir im Mittelteil des Buches zu sehr auf die einzelnen Hauptprotagonisten und ihre Vergangenheit eingegangen wurde (und dadurch die Recherchen zum Schiffsunglück ins Stocken gerieten) vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Wenn der Platzhirsch röhrt

Wenn der Platzhirsch röhrt
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Als der Mölltaler Jäger Sepp Flattacher hört, dass bei seinem Nachbarn Heinrich dessen Schwiegersohn Anton eingezogen ist und Heinrich ins Altenheim stecken möchte, verbündet er sich mit Heinrich um diesen ...

Als der Mölltaler Jäger Sepp Flattacher hört, dass bei seinem Nachbarn Heinrich dessen Schwiegersohn Anton eingezogen ist und Heinrich ins Altenheim stecken möchte, verbündet er sich mit Heinrich um diesen Plan zu vereiteln. Anton kauft zudem in dem beschaulichen Ort eine Kneipe und betreibt diese mit großem Erfolg. Anfangs machen sich Sepp und Heinrich einen Spaß daraus Anton durch Streiche zu vertreiben, doch bald fällt das organisierte Verbrechen ins Mölltal ein. Als dann auch noch eine Leiche gefunden wird überschlagen sich die Ereignisse und für die beiden Nachbarn beginnt ein Kampf um ihr Leben.

Alexandra Bleyer ist es mit einem humorvollen und fesselnden Schreibstil und einer sehr gut durchdachten und logischen Handlung gelungen einen wirklich lesenswerten Kriminalroman zu verfassen. Die Autorin schafft es die Spannung schnell aufzubauen. Leider wird im Mittelteil zu sehr auf das Privatleben einzelner Protagonisten eingegangen, wodurch die Spannung leider nicht durchgehend gehalten werden kann. Durch eine geschickt eingearbeitete Wendung kann die Autorin die Spannung allerdings wieder aufbauen und dann bis zum Ende halten. Spätestens zum Ende des Buches werden alle offenen Fragen beantwortet.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch Wiederholungen vermieden werden können. In den Dialogen und an einigen anderen Stellen wird österreichischer Dialekt verwendet. Dies beeinträchtigt den Lesefluss allerdings in keinster Weise. Zusätzlich findet sich am Ende des Buches ein Glossar, in welchem unbekannte Wörter schnell und übersichtlich nachgeschlagen werden können.

Die Charaktere sind sehr authentisch, was zur Folge hat, dass sie einem schnell mal mehr mal weniger sympathisch werden und der Leser mit ihnen mitzufiebern beginnt. Vor allem Sepp Flattacher kann mit seinem Humor wirklich überzeugen. Die Jagdszenen sind sehr bildlich und gut nachvollziehbar beschrieben und somit auch für Nicht-Jäger interessant.

„Wenn der Platzhirsch röhrt“ ist bereits der zweite Mölltaler Jägerkrimi rund um Sepp (und die anderen Protagonisten). Dennoch steht der aktuelle Teil seinem Vorgänger in nichts nach und vor allem die humorvolle Schreibweise kann wieder überzeugen. Auch ohne den vorherigen Teil zu kennen, kann der Leser sofort in die Handlung einsteigen und dieser problemlos folgen.

FAZIT:

„Wenn der Platzhirsch röhrt“ verbindet gelungen Krimielemente mit Humor. Leider fehlte mir im Mittelteil etwas die Spannung, daher vergebe ich 4 Sterne und hoffe auf einen weiteren Mölltaler Jägerkrimi rund um Sepp!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Totentanz am Col die Lana

Totentanz am Col di Lana
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Während des ersten Weltkriegs droht ein Angriff der Italiener auf die Dolomiten. Jene Tiroler, die im bisherigen Krieg aufgrund ihres jungen, beziehungsweise ihres fortgeschrittenen Alters nicht eingezogen ...

Während des ersten Weltkriegs droht ein Angriff der Italiener auf die Dolomiten. Jene Tiroler, die im bisherigen Krieg aufgrund ihres jungen, beziehungsweise ihres fortgeschrittenen Alters nicht eingezogen wurden, verpflichten sich den Angriffen der Italiener entgegenzuwirken. Die Tiroler Standschützen verteidigen ihr Land auf dem Col di Lana, obwohl sie in deutlicher Unterzahl sind, vehement und geben Großteils ihr Leben für die Heimat.

Anfangs hatte ich Probleme der Handlung im Buch zu folgen, da sehr viele verschiedene Personen und Orte vorkamen. Einige Kriegsbegriffe und die ausführliche Beschreibung der Truppenverteilung sowie die vielen unterschiedlichen Berge haben mich zu Beginn des Buches sehr verwirrt. Mit der Zeit bin ich allerdings immer besser in die Handlung gekommen und konnte ihr bald ohne Probleme folgen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass sich am Ende des Buches nochmal die Truppenverteilung und Karten des Col di Lana und der italienischen Angriffe befinden, welche dem Leser einen schnellen und einfachen Überblick ermöglichen.

Erik Durschmied hat einen flüssigen und bildlichen Schreibstil, dennoch musste ich das Buch immer wieder zur Seite legen. Die äußerst bildlichen Beschreibungen der Angriffe und deren (psychischen und physischen) Auswirkungen auf die Soldaten sind nicht leicht zu lesen und haben mich lange beschäftigt. Das Buch stimmt einen nachdenklich und der Inhalt wird mich noch länger beschäftigen.

Als Leser merkt man sofort, dass der Autor sehr gut und ausführlich über die Kämpfe rund um den Col di Lana recherchiert hat. Alles was er im Buch schreibt hat Hand und Fuß und er kann es durch sehr gut gewählte Quellen belegen. Erik Durschmied arbeitet selbst als Kriegsreporter und er kann seine Erfahrungen gekonnt und wirklich gelungen in die Geschichte einfließen lassen und macht sie damit besonders authentisch.

Im Buch finden sich immer wieder Tiroler Dialekt und Italienisch. Die italienischen Dialoge werden immer übersetzt und beeinträchtigen somit in keinster Weise den Lesefluss. Anfangs habe ich mich mit den tirolerischen Dialogen etwas schwer getan, kam im Laufe des Buches aber immer besser hinein und konnte dadurch der Handlung ohne Probleme folgen.

FAZIT:

„Totentanz am Col di Lana“ ist ein wirklich gelungenes Buch, welches einen sinnlosen Krieg verdeutlicht, der viel zu viele Leben gekostet hat. Der Autor überzeugt durch seine ausführlichen Recherchen und einen wirklich authentischen Schreibstil. Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Die gute Tochter

Die gute Tochter
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Die Geschwister Charlotte und Samantha müssen die Ermordung ihrer Mutter mit ansehen und überleben selbst nur knapp. Der Grund für den Mord ist der Vater Rusty, welcher sich als Anwalt einen Namen gemacht ...

Die Geschwister Charlotte und Samantha müssen die Ermordung ihrer Mutter mit ansehen und überleben selbst nur knapp. Der Grund für den Mord ist der Vater Rusty, welcher sich als Anwalt einen Namen gemacht hat, indem er beinahe jeden Straftäter aus dem Gefängnis holt. Jahre später sind beide Mädchen Anwältinnen. Charlotte gerät durch Zufall in einen Amoklauf in einer Schule, bei welchem mehrere Menschen getötet werden. Die Täterin ist eine junge verstörte Frau, die keine Unterstützung erhält. Einerseits hat Charly das Gefühl, dass sie ihre Vergangenheit einholt, aber andererseits hat sie das Bedürfnis der Täterin zu helfen.

Karin Slaughter ist es mit einem fesselnden Schreibstil und einer gut durchdachten und logischen Handlung gelungen einen wirklich lesenswerten Kriminalroman zu verfassen. Die Autorin schafft es die Spannung schnell aufzubauen und durch geschickt eingearbeitete Wendungen bis zum Ende aufrecht zu erhalten und zum Ende des Buches nochmals zu steigern. Zudem beantwortet sie spätestens zum Ende des Buches alle offenen Fragen. Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut und erzeugen keine unnötigen Längen. Als Leser kann man sofort in die Handlung einsteigen und dieser ohne Probleme bis zum Ende folgen.

Im Buch finden sich ein paar Rückblenden und Zeitsprünge, diese beeinflussen allerdings in keinster Weise den Lesefluss und wurden gelungen in die Handlung integriert. Auch die Verbindung der beiden Handlungsstränge (Vergangenheit und Gegenwart) ist äußerst gelungen und macht wirklich Spaß beim Lesen.

Die einzelnen Charaktere sind vielschichtig sehr authentisch beschrieben, was zur Folge hat, dass sie einem schnell mal mehr mal weniger sympathisch werden und der Leser mit ihnen mitzufiebern beginnt.

Karin Slaughter hat mit „Die gute Tochter“ erneut bewiesen, dass sie zu Recht eine Bestsellerautorin ist. Das aktuelle Buch steht ihren anderen Werken in nichts nach und ich kann jedem nur empfehlen dieses Buch zu lesen.

FAZIT:

„Die gute Tochter“ ist erneut ein wirklich gelungener Thriller der Bestsellerautorin Karin Slaughter. Die spannende Handlung und der fesselnde Schreibstil harmonieren sehr gut und machen es beinahe unmöglich das Buch wegzulegen. Aber die detaillierten Beschreibungen waren mir zum Teil zu heftig. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 01.02.2018

Tote machen Träume wahr

Tote machen Träume wahr
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Biene eröffnet gemeinsam mit einem Freund eine Detektei. Doch die Gewinnung von Kunden und das Lösen der Aufträge erweist sich als deutlich schwieriger als zuvor erwartet. Zusätzlich kommt es immer wieder ...

Biene eröffnet gemeinsam mit einem Freund eine Detektei. Doch die Gewinnung von Kunden und das Lösen der Aufträge erweist sich als deutlich schwieriger als zuvor erwartet. Zusätzlich kommt es immer wieder zu Streitereien mit ihrem Lebensgefährten. Biene beginnt an ihrem Traum, Detektivin zu werden, zu zweifeln. Als ein Mordfall in dem beschaulichen Ort passiert beginnen Biene und ihr Geschäftspartner auf eigene Faust zu ermitteln um den Ruf ihrer Detektei zu verbessern. Schnell lassen sich viele Motive und Verdächtige finden. Bei den Ermittlungen begibt sich Biene allerdings in große Gefahr.

Vera Nentwichs Schreibstil ist sehr flüssig und einfach zu lesen, wodurch ein kurzweiliger Krimi entsteht. Es wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut, diese kann allerdings nicht das gesamte Buch gehalten werden. Im Mittelteil überwiegen Bienes private Probleme, wodurch der Fall in den Hintergrund gerät und die Spannung abfällt. Allerdings ist der Showdown wieder sehr fesselnd und äußerst gelungen. Die Autorin beschreibt Bienes Missgeschicke sehr bildlich, wodurch sich viele amüsante Szenen im Buch finden.

Die einzelnen Kapitel sind eher kurz und gut durchdacht. Dies hat zur Folge, dass unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Durch die Kapiteleinteilung lässt sich das Buch schnell lesen und erfordert beim Lesen nicht die volle Konzentration.

Die Charaktere sind äußerst authentisch beschrieben. So sprechen sie beispielsweise immer wieder einzelne Wörter im Dialekt, was allerdings den Lesefluss und das Verständnis nicht beeinflusst. Der Leser kann sich schnell ein Bild der einzelnen Protagonisten bilden und Sympathie oder Antipathie entwickeln. Besonders Bienes Oma konnte mich überzeugen.

„Tote machen Träume wahr“ ist bereits das dritte Buch rund um Biene und ihre Ermittlungen. Auch ohne die vorherigen Teile zu kennen kann der Leser sofort in die Handlung einsteigen und dieser problemlos bis zum Ende folgen.

FAZIT:

„Tote machen Träume wahr“ verbindet sehr gelungen Krimielemente mit Humor. Allerdings kann die Spannung leider nicht durchgehend gehalten werden, da zu stark auf die privaten Probleme von Biene eingegangen wird. Allerdings können die liebenswerten Charaktere überzeugen. Daher vergebe ich 4 Sterne!