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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2018

Es hatte durchaus seine Stärken!

Die Feuerdiebin
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Im Grunde geht der zweite Band viel tiefer in die Geschichte rein, in die Charaktere und auch die Beschreibungen wirken viel deutlicher als früher. Zu der Story werde ich nicht viel inhaltliches sagen, ...

Im Grunde geht der zweite Band viel tiefer in die Geschichte rein, in die Charaktere und auch die Beschreibungen wirken viel deutlicher als früher. Zu der Story werde ich nicht viel inhaltliches sagen, da es hierbei um den zweiten Band geht, aber auch wenn der Anfang sich gezogen hat und ich gute 100 Seite brauchte bis ich drin war, es hat sich gelohnt. Der Fantasyroman bekam noch die Kurve und die Spannung stieg stetig an, auch wurde es überraschender und ich musste manches zweimal lesen, weil ich nur dachte: “Ist das wirklich passiert?”.

Aber, aber…

Als ich schließlich in der Geschichte drin war, lief es meistens echt gut mit dem Lesen und an Spannung mangelte es mir, wie bereits oben erwähnt, nicht. Ich mag auch sehr die Ideen, die hinter der Geschichte stehen und die vielen Charaktere, die alle Einfluss nehmen und zum großen Ende beitragen, aber es gab ein paar Zweige (stellt euch einen Baum vor), die hätte man wenigstens kürzen können. So habe ich mich einerseits echt gut unterhalten gefühlt, andererseits aber wollte ich die Szene am liebsten Überspringen. Es ist sehr zwiespaltig.
Die meisten Charaktere haben sich deutlich weiter entwickelt. Besonders Feja hat sich meiner Meinung nach verbessert, leider nicht zur Gänze, es gibt Stellen da ist sie entschlossener, mutiger, aber dann gibt es Stellen wo sie kopfüber in die Situation reinrennt und einen Knall hinterlässt. Doch viele mögen genau diese impulsive Art an ihr, dass sie so intuitiv reagiert und sich gerne vom Geschehen leiten lässt. Ich hatte gehofft, dass sie deutlich Erwachsener wird, dass stört mich bereits seit dem ersten Teil der Reihe.


Es ist ein Fantasyroman mit einem sehr spannenden Weltenaufbau und interessanter Magie, die für viele Überraschungen und aufregende Momente sorgt. Trotz kleinen Längen, kann ich bis jetzt die Reihe empfehlen, denn sie bietet neben der Thematik Internat (im ersten Band) viele andere klassischen Fantasyelemente, die wir alle so sehr lieben.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Es fehlte nur noch etwas...

Die Gabe
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Es geschieht ganz plötzlich. Roxy ist gerade mal 14 Jahre alt, als sie das erste Mal Stromschläge abgibt, gewollt und sie wird nicht das einzige Mädchen bleiben. Auf der ganzen Welt laufen Videos viral, ...

Es geschieht ganz plötzlich. Roxy ist gerade mal 14 Jahre alt, als sie das erste Mal Stromschläge abgibt, gewollt und sie wird nicht das einzige Mädchen bleiben. Auf der ganzen Welt laufen Videos viral, wo Mädchen Blitze abgeben, damit spielen, prahlen, sogar angreifen.
Ist es eine Seuche? Eine Mutation? Sind nur junge Mädchen davon betroffen?
Die Welt spielt verrückt und so manche klugen Leute fangen an, es für sich zu nutzen.

Was würde passieren, wenn sich die Machtverhältnisse so stark auf ein Geschlecht verschieben? Wie würde es in Saudi-Arabien aussehen? Oder in anderen Ländern mit unterdrückten Frauen?

Naomi Aldermann geht mit ihrem Buch einige gewagte Schritte und zeigt eine Welt, die man sich zuerst nur schwer vorstellen kann. Die Idee dahinter ist wirklich interessant und es gibt einige sehr aufregende Charaktere, wie z.B. Mother Eve, die eine Religion ausruft und weltweite Anhänger für sich gewinnt. Sie wird als Prophetin gesehen, das Sprachrohr aller Frauen und hört eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr die Richtung weist. Dann ist da noch Roxy, deren Familie bekannt ist für ihre Kriminalitäten, allein der Name reicht um andere zu erschrecken, sie wird Mitglied von Mother Eves Kirche und ihre engste Beraterin. Besonders die Sicht vom Reporter hat mir gefallen, der viele Reisen um die ganze Welt macht und von Veränderungen, Zuständen und Entwicklungen durch die Gabe der Frauen berichtet und sie interviewt.

Durch die verschiedenen Sichtweisen sieht man viel Gutes, aber auch Schlechtes und nach den ersten paar Hundert Seiten merkt man, dass sich alles anfängt zu steigern. Bürgerkriege, Rebellionen, unterdrückte Männer und andere Geschehnisse häufen sich, die Welt hat sich grundlegend verändert.

Am Anfang des Buches ist die Stimmung noch hoffnungsvoll, durch neu entdeckte Freiheit und Unabhängigkeit, doch das alles wird stark überschattet von Krieg und Mord und ist es richtig den Männern dasselbe Unrecht anzutun, was sie uns angetan haben?
Sehr geschickt verpackt die Autorin all die Geschehnisse und die knapp über 550 Seiten waren schnell gelesen.
Der Schreibstil ist eindringlich und mit wenigen Worten war ich in der Geschichte drinnen. Es ist nicht sehr emotional, eher kühn und manche Gefühle verstecken sich zwischen den Zeilen.
Ich war auch sehr überrascht gewesen von den historischen Belegen im Roman, die Autorin hat sich da mehr einfallen lassen, als man zunächst denkt. So finden sich im Buch Skizzen von alten Höhlenmalereien über Frauen mit Blitzen, oder Skizzen über Geräte für Frauen und ihre Gabe. Und wenn man das Buch aufklappt, so liest man: “Neil Adam Armon – Die Gabe – Ein historischer Roman”, doch was es damit auf sich hat, das müsst ihr schon selber herausfinden.

Doch als das Ende kam, dachte ich nur: “Das war’s schon?”. So viele Ideen, interessante Kleinigkeiten und Charaktere und dann dieses Ende. Ich war nicht enttäuscht, aber überrascht und unzufrieden mit dem Schluss des Buches, weil es für mich kein wirklicher Schluss war. Mir fehlte der runde Abschluss.

Naomi Aldermann erzählt eine unglaubliche Geschichte aus der Perspektive von einigen unterschiedlichen Frauen und einem Reporter, der das Geschehen auf der ganzen Welt näher betrachtet. Es steckt eine sehr große Idee dahinter, die sehr drastisch gezeigt wird und das Buch ist durchweg ehrlich, verschönert die Zustände und Personen nicht. Nur fehlten mir die Emotionen, es gab keine starken Gefühle, die genau beschrieben werden und so blieb das Buch halbherzig bei mir hängen.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Unterhaltsam, aber für mehr hat es nicht gereicht!

Palace of Glass - Die Wächterin
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Nachdem ich mit dem Buch fertig war, wusste ich zuerst so gar nicht, was ich schreiben sollte. Kennt ihr Bücher, die euch zwiegespalten zurück lassen? Einerseits mögt ihr sie, weil es unterhaltsam war ...

Nachdem ich mit dem Buch fertig war, wusste ich zuerst so gar nicht, was ich schreiben sollte. Kennt ihr Bücher, die euch zwiegespalten zurück lassen? Einerseits mögt ihr sie, weil es unterhaltsam war und euch packen konnte. Anderseits war es nicht zu 100 % überzeugend und ein Verlagen, es weiter zu lesen ist nicht vorhanden.
Wir befinden uns in der Zukunft, einer hochtechnischen Zeit und die Menschen sind dazu übergegangen ihre Haut vor gefährlichen Berührungen der Magdalenen zu schützen, die verschiedene Fähigkeiten einsetzen können durch Körperkontakt.

Als aller erstes fand ich die Welt, in der die Geschichte spielt, schwierig. Sie wird zu Beginn als sehr modern dargestellt und wir befinden uns auch in der Zukunft, dazu kommen noch kleine Happen technischer Einwürfe in Form von Erfindungen, die stetig genutzt werden. Doch das Benehmen der Menschen, wie sie sich kleiden, Umgang pflegen und wie sie denken ist sehr rückständig. Dazu gibt es nur wenige Erklärungen und da die futuristischen Merkmale recht mager sind, wollte das Bild der Welt sich in meinem Kopf nicht so recht bilden. Immer wenn was modernes aufgetaucht ist musste ich mich zurück erinnern, dass wir uns nicht im 19. Jahrhundert befinden, sondern in der Zukunft!
Kommen wir zum nächsten Punkt, der mich beim Lesen gestört hat: die Kleidung. Es ist so, dass die Menschen eher altmodische Kleidung mit hohen Kragen tragen und Kummerbünde, um ihre Hände dort reinzustecken. Also kann man es sich so vorstellen, dass eine junge Frau ein Kleid im früheren Stil trägt, mit einem solch hohen Kragen, dass es ihr über die Wangen geht und um die Taille einen Kummerbund, wo sie hinten ihre Hände am Rücken verschrenkt, dazu kommen noch hohe Handschuhe und man sieht nichts von der Haut, bis auf Teile vom Gesicht.
Auch wenn es durchaus interessant klingt, warum kann man die Hände nicht vorne in einen Muff tun oder allein bei den Handschuhen bleiben? Oder in die Hosentasche? Warum musste es der Kummerbund sein? Wie kam die Gesellschaft darauf, dass dies die ideale Lösung ist?

Nun komme ich zu den positiven Punkten, die mir an dem ersten Teil der Trilogie aufgefallen sind. Die Protagonistin ist kein allzu besonderer Charakter, der mit einer übermächtigen Fähigkeit auftritt und dadurch erschien sie mir bodenständig, als auch authentisch.
Die Handlung hat am Anfang einen kleineren Anlauf gebracht, bis die Spannung so richtig stieg und die Geschehnisse anfingen ins Rollen zu kommen, aber ab da war ich pausenlos am lesen und konnte mich schlecht wegreißen. Mit vielen Intrigen und Überraschungen hielt mich die Autorin auf Trab und durch ihren schönen Schreibstil fand ich viel gefallen an dem Buch.
Als Magdalene besitzt man ein Verlagen nach körperlichen Kontakt, der etwas abgemildert werden kann durch die Berührung von farbiger Seide. Die Idee dahinter ist interessant und was Neues, was ich immer befürworte, nur woher das genau kam, dazu gab es herzlich wenig Infos, aber in den Folgebänden kann sich so eine Frage schnell erledigen.
In dem Buch gibt es auch viel Action und ein paar heftigere Szenen, die mich überrascht hatten (z.B. die Strafe, die Rea am Hof bekommt) und das Buch doch mehr in den Erwachsenenbereich geschoben haben.

Wie ihr seht, ich bin zwiegespalten. Die Geschichte von Rea hat mich schon gepackt und gut unterhalten, aber es war mehr ein kurzer Spaß, als ein wirkliches Interesse, das sich beim Lesen entwickelt hat, weil ich Probleme mit einzelnen Punkte im Buch hatte. Auch wenn Rea sehr authentisch ist und der Prinz ein netter Typ, der Funke kam bei mir letztendlich nicht an und ich werde die Reihe vorerst nicht weiter lesen.


Mit dem ersten Band ihrer Trilogie rund um Rea, bringt C. E. Bernhard einen sehr temporeichen und aufrgenden ersten Teil. Es stecken interessante neue Ideen hinter der klassischen Fantasy-Dystopie und der Schreibstil ist anziehend, als auch flüssig. Doch der Funke kam letztendlich nicht ganz rüber und es blieb bei einem unterhaltsamen Buch.

Veröffentlicht am 07.05.2018

Durchaus fesselnd!

The Shape of Water
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An diesem Buch saß ich sehr lange, weil ich einfach nicht rein gekommen bin in die Geschichte und so meine Schwierigkeiten mit der Sprache hatte. Die Sprache ist, meiner Meinung nach, sehr gewöhnungsbedürftig ...

An diesem Buch saß ich sehr lange, weil ich einfach nicht rein gekommen bin in die Geschichte und so meine Schwierigkeiten mit der Sprache hatte. Die Sprache ist, meiner Meinung nach, sehr gewöhnungsbedürftig und es gab Sätze über die ich gestolpert bin, weil sie sich mir nicht ganz erschlossen haben oder weil es so brachial/abgehackt klang. Daher habe ich es oft pausiert und zur Seite gelegt, aber nach einem guten Drittel überwog die Handlung über der Sprache und ich konnte es fast in einem Zug beenden.

Die Handlung, besonders die Charaktere, haben was an sich, dass man gleich mit ihnen mitfühlt und um sie bangt. Neben Elisa, der Protagonistin, gibt es noch ihren guten Freund, Mitarbeiter im Labor, den Aufseher im Labor und seine Familie, als noch Elisas einzige Freundin. Es ist ein sehr bunter Haufen an Personen, die überraschenderweise alle irgendwie miteinander verwoben sind und die Handlung wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt.
Im Grunde dreht es sich um Elisa und um die Kreatur, dem unbekannten Wasserwesen, dass erforscht werden soll. Doch es kommt alles anders, wie gedacht und die Situation um die beiden spitzt sich gefährlich zu – Geheimnisse, Intrigen und Gefahren lauern überall.
An der Stelle kann ich nicht viel dazu schreiben, weil ich sonst befürchte zu viel zu verraten, so viel ist gesagt: Der Autor hat es geschafft, eine sehr spannende, interessante, aber zum Schluss auch eine wunderliche Geschichte zu erzählen, die an jeder Ecke was zu bieten hat, sobald man sich mal reingelesen hat.
Wer hier eine schnulzige Liebesgeschichte erwartet, wie auf dem Cover abgebildet, den muss ich enttäuschen. Das Thema Liebe ist hier nur eine Randerscheinung, die angesetzt wird, aber so ein wirkliches Knistern etc. gibt es nicht. Das kann den Einen freuen, den anderen enttäuschen, aber ich habe die Liebesbeziehung hier nicht wirklich vermisst, weil es so genug Handlung gibt.

Ein Roman mit vielen bunten Charakteren und einer interessanten Handlung, was dem Leser einen faszinierenden Mix bietet. Nicht nur SciFi Leser wird das Buch ansprechen, weil es oftmals um so viel mehr geht, als die Kreatur im Wasser und besonders zum Ende hin erwarten einen noch Überraschungen!

Veröffentlicht am 05.02.2018

Angenehmer Start!

The Chosen One - Die Ausersehene
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Der erste Band von "The Chosen" ist noch eher eine Einführung, in der viele Charaktere vorgestellt werden, ein Liebesdreieck aufgebaut wird und die Probleme aufgerollt werden. Zum Ende hin kann man einen ...

Der erste Band von "The Chosen" ist noch eher eine Einführung, in der viele Charaktere vorgestellt werden, ein Liebesdreieck aufgebaut wird und die Probleme aufgerollt werden. Zum Ende hin kann man einen Teil der Geschichte vorhersehen, aber es bleiben viele Fragen noch offen.

Im Großen und Ganzen war mir der erste Band viel zu ruhig.
Der erste Teil der Handlung hat mir noch sehr gut gefallen, mich aber stark an Bücher, wie "Das Juwel"; "Der Report der Magd" und dergleichen erinnert. Nur war alles etwas abgemildert und erst ab den zweiten Teil kam mehr Spannung auf, wobei ich immer auf so einen richtigen Knall gehofft habe.
Es war nicht schlecht, nur wurden meine Erwartungen in Sache Aufregung nicht gänzlich erfüllt. Trotzdem war es nicht langweilig, weil in den knapp 200 + Seiten viel passiert ist und einige Charaktere auftauchen, die das Buch interessant gestalten.

Die Protagonistin Skadi ist am Anfang noch sehr kindisch und naiv, aber man merkt in den ersten Kapiteln bereits, dass da Potenzial in ihr steckt und langsam entwickelt sie sich weiter, Stück für Stück. Zu ihr stoßen zwei Männer, die grundlegend verschieden sind und ein paar Klischees abdecken. Der Eine ist distanziert und kalt, der Andere süß und liebenswürdig. Es gibt ein Liebesdreieck, wie auch nicht, aber es ist nicht so stark ausgebaut worden. Wobei es in den Folgebänder bestimmt zu einem größeren Thema wird.

Ein angenehmer Start, der sich stark um die Charaktere dreht und etwas mehr Spannung und Aufregung wären schön gewesen. Sonst ist es sprachlich und von der Handlung her vollkommen in Ordnung und interessant. Dazu kommt noch eine Portion Magie!