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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ernähre Dich gesund und Du wirst Dich besser fühlen - vielleicht auch mit diesen glutenfreien Superfoodrezepten

Life changing Food
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Eva Fischer hat mit 21 Jahren erfahren, dass sie an Zöliakie ( Glutenunverträglichkeit) leidet und deshalb begonnen, sich mit Ernährung und für sie passende Rezepte zusammenzustellen, die glutenfrei, nährstoffreich ...

Eva Fischer hat mit 21 Jahren erfahren, dass sie an Zöliakie ( Glutenunverträglichkeit) leidet und deshalb begonnen, sich mit Ernährung und für sie passende Rezepte zusammenzustellen, die glutenfrei, nährstoffreich und aus natürlichen Zutaten bestehen. Sie benennt ihr „ selber erfundenes“
Ernährungskonzept „Life Changing Food“ oder LCF Prinzip. Neun Jahre später bezeichnet sich Eva Fischer als ausgebildete Gesundheitsmanagerin, Ernährungsexpertin, Food-Fotografin,
-Stylistin, -Bloggerin sowie Rezeptentwicklerin. Offensichtlich hat sie sich sehr mit „ihrer“ Ernährung auseinandergesetzt, die Glück beinhalten, von innen heraus schön machen und langfristig zum Wohlfühlgewicht führen soll.

Nach einer kurzen Einführung finden sich 3 Wochenpläne mit Rezepten aus diesem Buch, gefolgt von den Rezepten unterteilt in die Kapitel „Morgens“, „Mittags“ und „Abends“, wobei jedes Kapitel 21 Rezepte enthält, also genau die Anzahl, die für die Wochenpläne benötigt werden.

Beim ersten Durchblättern fällt sofort auf, dass viel Persönliches niedergeschrieben wurde, das motivieren soll, wie erlebte Momente, Gedanken oder „Sinnsprüche“, wie z.B. „Die beste Investition ist die in den eigenen Körper!“ oder Schaubilder und Diagramme, die ich äußerst übersichtlich und kindergerecht empfinde. Auch fallen sofort die vielen großen Fotos der appetitlich angerichteten Speisen ins Auge und man erkennt ihre Erfahrung als Food-Fotografin.
Beim Lesen der Rezepte fallen mir immer wieder die modernen Superfoods auf, die mittlerweile von vielen, auch von mir, immer kritischer betrachtet werden, denn sie werden mittlerweile zu einem großen Teil als Momokultur angebaut, auf Flächen die die dort lebende Bevölkerung für ihren eigenen Nahrungsanbau benötigt. Für mich kein guter Trend und ich verarbeite sowieso lieber saisonale, regionale Produkte. Auf drei ( 3!) Seiten stellt die Autorin dann auch die Top 12 der heimischen Superfoods vor, die wahrscheinlich jedem bekannt sein dürften: Aronia, Heidelbeeren, Leinsamen, Grüngemüse wie Broccoli oder Grünkohl, Knoblauch, Hanföl/-samen, Sauerkraut, Rote Beete, Bienenprodukte wie Blütenpollen, Weizen- und Getreidegras, Sprossen und Walnuss. Anmerken möchte ich, dass es weit mehr als nur diese 12 heimischen Superfoods gibt.

Beim genauen Betrachten der Rezepte stelle ich fest, dass für mich nichts Aufregendes oder Neues dabei ist. Pikante Waffeln, Sandwich, Broccolisalat mit Nüssen, Porridge oder Rührei kenn ich alles schon, würde sie aber, da ich nicht an Zöliakie leide, mit herrkömmlichem Getreide und nicht mit Leinsamen, Quinoa, Buchweizen- oder anderen Austauschmehlen zubereiten; für Erkrankte vielleicht eine Bereicherung – aber, ich denke eher, dass sie diese Austauschmehle bereits erfolgreich verwenden.

Für mich stellt sich das Buch als ziemlich unspektakulär dar; ich hatte weitaus mehr erwartet und stelle fest, dass hier „auch nur mit Wasser gekocht wird“ - bzw. mit Superfoods aus fernen Ländern. Wirklich Aufregendes kann ich nicht finden, lehne den häufigen Einsatz der modernen Superfoods aus fernen Ländern ab, koche, wie erwähnt, lieber saisonal und regional mit frischen Zutaten.
Demzufolge begeistert das Buch mich nicht wirklich....

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was war das?

Cooper
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So, wie es scheint, haben die Eltern Lisa und Jakob ein Wochendhaus auf dem Land gekauft und fahren mit ihren Töchtern Nora und Carlotta, die davon nichts wissen, am Wochenende dorthin.

Von Anfang an ...

So, wie es scheint, haben die Eltern Lisa und Jakob ein Wochendhaus auf dem Land gekauft und fahren mit ihren Töchtern Nora und Carlotta, die davon nichts wissen, am Wochenende dorthin.

Von Anfang an besteht diese Geschichte aus einem Wirrwarr von Erlebnissen, Gedanken und Gesprächen, die der Leser beobachtet und das, was einen roten Faden ausmachen könnte, befindet sich deutlich in der Minderheit. Die Personen ( und Steine oder ein Kühlschrank...) reden sehr viel, meistens ohne mir wirklich etwas zu sagen und ich finde es sehr anstrengend, dass dafür keine Anführungszeichen benutzt wurden. Wie ein Wasserschwall, von Hölzken auf Stöcksken, wird geredet und gedacht und erreicht mich doch nicht wirklich. Ständig ist von Schicksal, Unheil, Phantasien, Ansammlung von Zufällen, Ahnungen, Ängsten und Ausreden die Sprache und ich vermag gar nicht zu unterscheiden, was da wirklich passiert sein soll; gab es zwei Unfälle oder leidet Laura an einer Wahrnehmungsstörung und lebt in einer Anstalt? Bezieht die Geschichte hierzu eine eindeutige Stellung? Für mich nicht; ich würde das Statement von S. 121 bevorzugen: „Es kommt immer darauf an, wie du eine Sache betrachtest, von welcher Seite du sie siehst.“

Sehr gut gefallen haben mir viele der Methaphern; vielleicht soll ja auch die ganze Geschichte eine sein? Der immer wieder betonte Zusammenhang der Dinge hat mich nicht wirklich erreicht oder gar fesseln können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kochen mit frischen Zutaten und Nahrungsergänzungsmitteln

Clean Eating
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„Clean eating“ beginnt mit einer Einführung in das Buch: Es werden natürliche Lebensmittel kombiniert um sich ganzheitlich selber zu heilen. Demzufolge gibt es zusätzlich zum großen Rezeptteil auch am ...

„Clean eating“ beginnt mit einer Einführung in das Buch: Es werden natürliche Lebensmittel kombiniert um sich ganzheitlich selber zu heilen. Demzufolge gibt es zusätzlich zum großen Rezeptteil auch am Ende des Buches eine Übersicht mit drei Clean-Eating-Kuren, die aus den vorangegangenen Rezepten zusammengestellt werden.

Zu Beginn wird vorgestellt, was an Lebensmitteln und Gerätschaften in eine Clean-Eating-Küche gehört, welche Zutaten das Clean-Eating-Team zu ihren Lieblingen erklärt hat und welche speziellen Zubereitungstechniken genutzt werden.

Alle Rezepte dieses Buches sind gluten- und laktosefrei und weisen grünunterlegte Zeichen auf: R ( Reinigung), D ( Darm) V ( Veggie) V2 ( Vegan), so dass man sich seine Pläne auch ganz leicht zusammenstellen kann.

Besonders die Lieblingszutaten des Clean-Eating-teams lassen mich aufhorchen: Flüssiges Chlorophyll ( „Dieser leicht nach Minze schmeckende Pflanzenfarbstoff“...) , Green Powders ( = „praktische Pulver um Gerichte mit zusätzlichen Mineralien aufzupeppen“... Also: Nahrungsergänzungsmittel will ich ganz bestimmt nicht in meine Speisen rühren, auch nicht zum Aufpeppen. Ich würde da eher direkt die Minze verwenden oder andere grüne frische Zutaten, vorzugsweise in Bio-Qualität sowie regional und saisonal korrekt. Das gleiche gilt auch für die Lieblingszutaten für Salatgarnituren des Autors, z.B. „Bragg Liquid Aminos“( = „Dieses gentechnisch nicht modifizierte Proteinkonzentrat aus Sojabohnen ist glutenfrei und sorgt für einen salzigen Geschmack“), „Dr. Schulze's Superfood“ ( „Dieses köstliche Pulver aus Bio-Gemüse und Mineralien ergänzt die Nahrung“...), „Lucumapulver“... Ich bin mir sicher ( und das wurde auch hinreichend untersucht und bewiesen), dass frische ausgewogene Obst- und Gemüseportionen mich vollkommen ausreichend mit allen benötigten Nährstoffen versorgen. - Nichts von den aufgeführten Nahrungsergänzungsmitteln möchte ich in meinem Essen haben.

Der Rezeptteil ist sehr umfangreich, aufgeteilt in die Kapitel:

-Frühstücksideen
z.B. Rührei mit geräuchertem Lachs, Lachsrührei mit Blumenkohlpüree &
Avocado, Gemüsefrittata, knusprige Kartoffelpuffer, Pancakes mit Frühlingszwiebeln, Blaubeer-Quinoa-Brei, Blaubeerpfannkuchen.....

- Salate, Saucen, Dips & Dressings
z.B. Fenchelsalat mit geräuchertem Lachs, Kohlsalat mit Sprossen & Kernen, Eiersalat, Bauernsalat frisch vom Markt, hausgemachte Mayonnaise, Aioli, feuriger Cashew-Dip...

- Beilagen, Vorspeisen & Snacks
z.B. Cashew-Käse, marinierte Möhrenstreifen, sauer eingelegte Radieschen, Möhrenpüree mit Ingwer, Gemüse-Pakoras, Salatwraps mit Teriyaki-Sauce, langsam gerösteter Knoblauch

- Fisch
z.B. Thai-Kokos-Fischsuppe, Lachs-Sellerie-Salat mit Kokos-Mayonnaise, In Kokosmilch pochierter Lachs mit Blattgemüse, Fisch-Zucchini-Päckchen mit Schnittlauch-Öl...

- Geflügel
z.B.Putenbrust vom Grill mit Frühlingszwiebeln, Geflügelburger mit Thousand Island Dressing ( mit gekauften Hamburger-Brötchen), Kokos-Curry mit Hähnchenfleisch, perfekt gebratene Hähnchenbrust...

- Lamm, Rind & Wild
z.B. Lammhackbällchen mit Thai-Kokos-Zucchini, Lammspieße nach marokkanischer Art, geschmorte Lammhaxen, Nudelsuppe mit Ingwer-Rindfleisch, Spagetti & Hackbällchen in Tomatensauce, Shepherd's Pie..

- Gemüse
z.B. Spinatküchlein, Knackiges Gemüse mit Mandelfüllung, Zucchini-Cannelloni mit Tomatensauce, Mediterrane Sobanudeln, Sizilianische Clean-Eating-Pizza, Risotto mit Pilzen, Spagettikürbis mit Kürbiskern-Pesto...

- Brühen, Suppen & Eintöpfe
z.B. Hühnerbrühe, Gemüsebrühe, Pilzbrühe, Zwiebelsuppe, Gazpacho, Zitronige Linsensuppe, Maw Maw's Gumbo, Brokkolisuppe...

- Drinks, Elixiere, Shakes & Tonics
z.B. Gewürzter Antiaging-Eggnog, Löwenzahn-Detox-Elixier, Ingwertonikum, Mandelmilch, Pfirsichshake, Kokosshake mit Brombeeren, Blaubeersmoothie, Maca-Mesquite-Milkshake, Mandelmilch mit Kurkuma & Ingwer....

- Desserts
z.B.Zimtapfel mit Kokosstreuseln, Crèpes mit Sommerfrüchten & Vanillesauce, Avocado-Schoko-Pudding, Schoko-Nuss-Riegel, Mandelcookies...

An den Rezepten gefällt mir die oben schon erwähnte, grünunterlegte Kennzeichnung und, dass Angaben zu Portionen, Vor- und Zubereitungszeit und Nährwerten mit aufgeführt sind. Die Tipps und Hinweise in den extra farbig umrandeten Kästchen finde ich eher überflüssig, z.B. zu Wurzelgemüse: dass der Chefkoch Frank Giglo ein Fan von Wurzelgemüse ist oder Ratschläge von Dr. Alejandro Junger im Kapitel „Fisch“: dass Fisch reich an Omega-3-Fettsäuren ist und man beim Kauf auf Frische und Nachhaltigkeit achten sollte. Da bleibt mir leider nur die Frage, für wen sollen solche Tipps neu und hilfreich sein?
Die Vielfalt der Rezepte fällt mir auf; leider gibt es nur zu wenigen ein Foto – aber genau das schätze ich an Kochbüchern und vermisse es hier.

Insgesamt bleibt dieses Buch hinter meinen Erwartungen zurück; die Rezepte sind zwar vielfältig, aber keinesfalls wirklich neu ( vielleicht ein paar einzelne). Immer wieder ist mir aufgefallen, dass eher Althergebrachtes mit einer „aufregenden“ Zutat oder Nahrungsergänzung aufgepeppt wurde, z.B. finden sich in der traditionellen Zwiebelsuppe nun 2 EL Avocadoöl, 1 Streifen Kelpalge, 30g Trockenpilze.. Tolle Namen erregen Aufmerksamkeit – und was steckt dahinter? Beim Gewürzten Antiaging-Eggnog ist es die Zutat „1-2 EL Kollagen-Hydrolysat“, das Ingwertonikum besteht aus 150g frischem Bio-Ingwer und 600ml Wasser.
Oft fallen mir beim Lesen der Rezepte Zutaten wie 1 EL MSM-Pulver ( Methylsulfonylmethan), 1 TL ( oder das Pulver aus 6 Kapseln) Reishi-Pilz-Extrakt, Kollagen-Hydrosat-Gelatine, Macapulver, Mesquitepulver..... auf, die die Nährstoffe der frischen Zutaten ergänzen sollen.

Wie schon gesagt, das ist nicht das, was ich unter Clean-eating verstehe und so will ich mich nicht ernähren. Für mich war vorher leider nicht ersichtlich, dass der Hauptaugenmerk der Rezepte nicht nur auf frischen Zutaten, sondern eher auf Nahrungsergänzungsmitteln liegt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

langatmig und häufig unglaubwürdig

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
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„Night falls“ von Jenny Milchamn erzählt die Geschichte in zwei Zeitsträngen:

Als Sandra das Abendessen für ihre Familie zubereitet, dringen zwei, bei einem Arbeitseinsatz außerhalb der Gefängnismauern ...

„Night falls“ von Jenny Milchamn erzählt die Geschichte in zwei Zeitsträngen:

Als Sandra das Abendessen für ihre Familie zubereitet, dringen zwei, bei einem Arbeitseinsatz außerhalb der Gefängnismauern entflohene, Häftlinge in ihr luxeriöses Haus ein und halten sie gefangen. Ziemlich schnell wird klar, um wem es sich bei dem einen Mann, der Nicky genannt wird, handelt, der andere wird als Riese beschrieben. Nicky kennt Sandra offensichtlich von früher, wobei Sandra erst langsam begreift, um wen es sich handelt...
Der zweite Erzählstrang beginnt in den 60er Jahren und beschreibt eine Mutter, die völlig vernarrt in ihren kleinen Sohn ist, ihn total verzieht und für hochbegabt hält; für ihn benötigt sie alle ihre Aufmerksamkeit....

Der Klappentext und die Beschreibung des Buches hatten mich sehr angesprochen und mich einen ausgefeilten, spannenden Thriller erwarten lassen; leider habe ich den Roman ganz anders erlebt.

Besonders Sandra, aber auch ihr Mann Ben sowie ihre fünfzehnjährige Tochter Ivy starten immer wieder, eher unüberlegte und aussichtslose Versuche dieser Gefangenschaft zu entkommen, dass es eher nervig als spannend wirkt, sehr verzweifelt und wenig überzeugend. Auch die vielen ausgiebigst beschriebenen Gedankengänge und -spiele konnte ich häufig überhaupt nicht nachvollziehen, fand sie manchesmal eher kindlich-naiv bis skurril. Packende Spannung kam da leider nicht wirklich auf. Gerade der Erzählstrang der Gegenwart wird trotz der beschriebenen Folter sehr langatmig, wohingegend der Erzählstrang aus den 60ern schon interessanter daherkommt.

Insgesamt konnte mich dieser Thriller überhaupt nicht in seinen Bann ziehen. Der ständige Wechsel zwischen Ausweglosigkeit und Entkommen war nicht wirklich fesselnd; man hat schon erwartet, dass die unüberlegte Möglichkeit sich zu wehren wieder nicht funktionieren kann. Auch diese Überlängen der oft nicht nachvollziehbaren Gedankengänge und unwichtigen Details konnten mich nicht fesseln; manchmal werden 3 Sekunden über mehr als sechs Seiten beschrieben ohne wirklich intensiv zu wirken. Nicht zuletzt mangelt es mir an Glaubwürdigkeit etlicher Details ( z.B. herausfallende jahrzehntealte Narben) und der eigentlichen Grundlage dieser Geschichte: dass Sandra ungefähr die Hälfte ihres Lebens derart verdrängt hat und ihre Familie Nichts von dieser Lebenshälfte weiß. Der Erzählstrang, der Erlebnisse aus den 60er Jahren vermittelt, war wesentlich interessanter. Und selbst beim Cover fällt auf, dass selbst dieses nicht stimmig zur Geschichte paßt, die während eines Schneesturmes spielt .

Fazit: kein Thriller sondern eine langatmige und stellenweise krampfhafte Erzählung einer Familiengeschichte

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Titel hat mich irregeführt und anderes erwarten lassen

Ich will ja loslassen, doch woran halte ich mich dann fest?
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Das Buch beginnt mit dem Vorwort von Byron Katie, gefolgt von der Erklärung von „The work von Byron Katie“ und der Liste der vier wichtigen Fragen auf den Seiten 18-20:
1. Ist es wahr?
2. Kannst du dir ...

Das Buch beginnt mit dem Vorwort von Byron Katie, gefolgt von der Erklärung von „The work von Byron Katie“ und der Liste der vier wichtigen Fragen auf den Seiten 18-20:
1. Ist es wahr?
2. Kannst du dir absolut sicher sein, dass es wahr ist?
3. Wie würdest reagieren, wenn du diesen Gedanken glauben würdest?
4. Wer wärst du ohne diesen Gedanken?
Lösungsstrategie: Kehre Deine Gedanken um!

Danach folgen bis zum Ende des Buches nur noch Geschichten aus dem Leben der Ina Rudolph.

Bislang war mir dieser Name überhaupt kein Begriff, nun weiß ich, dass es sich um ein gefragtes Modell, eine Sängerin, sehr erfolgreiche Schauspielerin und Coach für alle Lebenslagen handeln soll. Die über 230 Seiten mit Erzählungen aus ihrem Leben konnten mich überhaupt nicht packen, auch wenn sie als Beispiele gedacht waren und jedesmal die Fragen von S. 18-20 ausgiebig, manchmal geradezu phantasievoll aufgebläht und zwanghaft abgehandelt wurden. Genaugenommen war keine der gestellten Fragen eine, die ich mir auch stellen würde und das meiste der inszenierten Selbstdarstellungen interessierte mich überhaupt nicht. Die Schwerpunkte in Ina Rudolphs Fragen waren, ob sie eine feste Beziehung brauche oder wolle und wie alle beteiligten Partner in der offenen Beziehung mit dem Wissen um die anderen umgehen, Frieden durch das Stellen der vier Fragen machen können. Ich weiß: Sex sells; dennoch interessiert mich nicht, wie Frau Rudolph das handhabt und auch die anderen Fragen, die gestellt wurden, waren für mich nicht allzu fesselnd. Die meiste Zeit kam ich mir vor, als zwänge mich jemand, stundenlang eine peinliche Seifenoper anzuschauen, ein Format, das ich auf Grund seiner Oberflächlichkeit zutiefst verabscheue.

Aber letztendlich muß ich feststellen, dass meine Enttäuschung über dieses Buch größtenteils an mir liegt, denn ich hatte falsche Erwartungen daran gestellt. Für mich war klar, dass sich der Leser mit „Ich“ angesprochen fühlen sollte, es sich um einen Ratgeber handeln müsse, durch den ich etwas lernen und ändern könne. Nun, nachdem ich das Buch gelesen habe, fällt es mir wie Schuppen von den Augen; denn nun lese ich den Titel richtig: „ Ina Rudolph: Ich will ja loslassen“. Und nun verstehe ich auch, warum sich das Ganze mehr wie ein Tagebuch als ein Ratgeber liest. Mir hätten die ersten 20 Seiten dieses Buches gereicht, um „the work“ zu verstehen.

Fazit: Kein Ratgeber, sondern eher ein Tagebuch.