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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2018

Nach anfänglichen Schwierigkeiten ein Highlight geworden

Die Schönheit der Nacht
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INHALT:
Die angesehene Pariser Verhaltensbiologin Claire sehnt sich immer rastloser danach, zu spüren, dass sie lebt und nicht nur funktioniert. Die junge Julie wartet auf etwas, das sie innerlich in Brand ...

INHALT:
Die angesehene Pariser Verhaltensbiologin Claire sehnt sich immer rastloser danach, zu spüren, dass sie lebt und nicht nur funktioniert. Die junge Julie wartet auf etwas, das sie innerlich in Brand steckt – auf des Lebens Rausch, auf Farben, Mut und Leidenschaft. In der glühenden Sommerhitze der Bretagne, am Ende der Welt, entdecken die beiden unterschiedlichen Frauen Lebenslust und Leidenschaft neu – und werden danach nie wieder dieselben sein.

MEINUNG:
Auf Nina George war ich schon länger gespannt, die vor allem Das Lavendelzimmer von ihr immer so hochgelobt wird. Die Schönheit der Nacht war nun mein erstes Buch der Autorin. Von außen macht das Buch sehr viel her. Es besticht durch seinen roten Stoffrücken, welche wunderbar zu dem recht dunklen Cover passt. Der Autorenname in Türkis bietet einen schönen Kontrast.
Obwohl Nina George eine Deutsche ist, spielt das Buch in Frankreich. Ich habe aber gelesen, dass die Autorin selbst ein Teil des Jahres in Frankreich lebt. Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan von Frankreich, aber Nina George schafft, dass man sich zwangsläufig für das Land begeistert, denn ihr ganzer Erzählstil ist sehr frankophon und man spürt in jeder und zwischen jeder Zeile die französische Lebensart. Die Geschichte ist auch sehr gut jetzt für den Sommer geeignet, da sie komplett in den Sommermonaten spielt.
Die Sprache von Nina George hat mich zunächst erschlagen, denn sie ist sehr besonders und vollgepackt mit literarischen Stilmitteln. Ich habe beim Lesen immer wieder gestaunt, wie man in der Lage sein kann so zu schreiben. Es hat etwas gedauert bis mich dareingefunden habe. Anfangs verlief die Handlung des Romans in meinen Augen etwas schleppend. Mir fehlte so ein bisschen das Ziel, aber durch den wenig aussagekräftigen Klappentext, habe ich mir verschiedene Varianten überlegt in welche Richtung es gehen konnte.

Claire ist ein schwieriger Mensch, aber genau solche Charaktere mag ich. Es gibt immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, die erahnen lassen, warum Claire so ist wie sie ist. Die Ehe zwischen Claire und ihrem Mann scheint kompliziert zu sein, obwohl es mir scheint, dass hier nur ein wirklich arges Kommunikationsproblem vorliegt. Claire wirkt oft verloren. Besonders die frühe und nicht gewollte Mutterschaft ist für sie äußerst prägend. Sie hat auch jetzt, wo ihr Sohn 22 Jahre alt ist, noch das Gefühl nur als Mutter und nicht mehr als Frau gesehen zu werden. In meinen Augen quält sie sich damit aber sehr. Anstatt einfach mal zu reden, zieht sie sich zurück und geht sogar fremd, um sich selbst als Frau wieder wahrgenommen zu fühlen.

Dann gibt es noch Julie, eine junge Frau mit der Claire eine schicksalshafte Begegnung hat und die sich dann als die Freundin ihres Sohnes herausstellt. Julie begleitet die Familie in ihre Ferien. Zwischen Julie und Claire gibt es immer wieder Reibungspunkte. Die Anziehungskraft zwischen beiden ist enorm. Dennoch war mir zumindest nicht so schnell klar, in welcher Form sich ihre Beziehung entwickeln wird und wo hier die wirkliche Faszination für die andere liegt.

FAZIT:
Nach meinen anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Buch, ist das letzte Drittel grandios gewesen. Ich habe selten so etwas Gutes gelesen. Man davon so viel mitnehmen. In mir hat etwas berührt. Die Geschichte macht Mut etwas zu wagen und wieder zurück zu sich zu finden.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Mitreißend und intensiv

Es geschah in dunkler Nacht
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INHALT:
Die Ärztin Emma begleitet ihren Ehemann Adam mit den gemeinsamen Kindern Alice, Zoë und Sam für ein Jahr nach Botswana, wo Adam an einem Forschungsprojekt arbeiten soll. Das vermeintliche Abenteuer ...

INHALT:
Die Ärztin Emma begleitet ihren Ehemann Adam mit den gemeinsamen Kindern Alice, Zoë und Sam für ein Jahr nach Botswana, wo Adam an einem Forschungsprojekt arbeiten soll. Das vermeintliche Abenteuer ihres Lebens entpuppt sich jedoch als Albtraum, denn eines Abends verschwindet Sam spurlos. Die verzweifelte Suche nach ihm bleibt erfolglos, und die ganze Familie droht daran zu zerbrechen. Schließlich kehren sie zurück nach England. Doch es scheint unmöglich, in ihren Alltag zurückzukehren. Denn auch ein Jahr nach Sams Verschwinden plagt Emma die Ungewissheit. Was geschah damals wirklich in Afrika?

MEINUNG:
Seit dem Debütroman von Jane Shemilt, Am Anfang war die Schuld, der mir sehr gut gefallen hat, habe ich ein Auge auf die Autorin geworfen. Mir gefällt einfach die Intensivität, wie sie Familien aufgreift, die von heute auf morgen durch ein schreckliches Ereignis, den Verlust eines Kindes, aus der Bahn geworfen werden.

Genauso wie in ihrem Erstlingswerk gibt es eine Mutter, die Ärztin ist, aus deren Sicht die Geschichte erzählt ist und deren Kind plötzlich verschwunden ist. In diesem Fall ist Emma und ihr neugeborenes Baby Sam. Auch wenn sich hier Parallelen finden lassen, ist der Roman doch ganz anders. Ich würde sagen, dass es hier der Klappentext ein kleines Manko ist, denn er erzählt eigentlich schon die ganze Geschichte. Es bleibt scheinbar nur noch die Frage offen, was mit Sam passiert ist und ob Emma und ihre Familie ihn wiedersehen werden. Dennoch liegt hier in meinen Augen nicht der Fokus auf dem Verbrechen und der Ermittlung (es ist kein Krimi oder Thriller), sondern auf dem familiären Konstrukt.

Sowohl Emma als auch ihr Mann Adam sind Ärzte und leben für ihren Beruf. Es ist für beide nicht immer leicht, die Familie, zu diesem Zeitpunkt nur Alice und Zoë, und den Job unter einen Hut zu bekommen. Man spürt schon sehr deutlich, dass hier ein Ungleichgewicht vorliegt, denn Fokus liegt bei beiden doch mehr auf ihrem Beruf. Zwischen beiden spürt man auch eine gewisse Rivalität, die aber vor allem von Emma ausgeht. Als Adam das Angebot bekommt nach Botswana zu gehen, möchte Emma zunächst nicht mitkommen. Diese Entscheidung ist weniger zum Wohle der Kinder gefallen, sondern eher wegen der eigenen beruflichen Interessen: Es würde sie zurück werfen in der eigenen Forschung. Man spürt schon zu diesem Zeitpunkt, dass vor allem die ältere Tochter Alice darunter leidet. Ich hätte beide auch manchmal gerne geschüttelt und gebeten weniger auf die eigene Karriere fixiert zu sein.

Als die Familie dann doch geschlossen mit nach Afrika geht, beruhigt sich die Lage etwas. Alle scheinen etwas zur Ruhe zu kommen und die Kinder fühlen sich wohl. Die Geschichte wird zum Teil rückwärts erzählt und trifft dann ungefähr ab der Hälfte des Buches auf den Gegenwartsstrang zum dem Zeitpunkt als Sam verschwunden ist. Es werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihn zu finden. Die Familie ist davon schwer traumatisiert und die Ehe von Emma und Adam droht daran zu zerbrechen. Die Autorin streut so ein paar Hinweise ein, was mit Sam passiert sein könnte, aber so richtig hat man keine Ahnung, obwohl man sich das Schlimmste ausmalt. Gut hat mir auch die Beschreibungen in Afrika gefallen. Ich konnte förmlich die Hitze auf der Haut spüren und die afrikanische Landschaft vor meinen Augen sehen.

Mein einziger Kritikpunkt ist hier das Ende bzw. die Auflösung. Das war mir ein bisschen zu sehr „Herr Zufall“, obwohl es gut gemacht war und ich auch mitgefiebert habe. Da hätte die Autorin ein bisschen mehr darauf hinarbeiten können, denn die Lage war ziemlich aussichtslos und mir war nicht klar, wie die Autorin das zu Ende bringen wollte. Es erschien etwas willkürlich.

FAZIT:
Jane Shemilt konnte mich diesem Buch wieder abholen, auch wenn es für mich nicht an das erste Buch heranreichte. Trotz minimaler Kritikpunkt ein intensives Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Eine besondere Geschichte

Die Ladenhüterin
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INHALT:
Die literarische Sensation aus Japan: Eine Außenseiterin findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung. Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das ...

INHALT:
Die literarische Sensation aus Japan: Eine Außenseiterin findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung. Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das Panorama einer Gesellschaft, deren Werte und Normen unverrückbar scheinen. Ein Roman, der weit über die Grenzen Japans hinausweist.
Keiko Furukura ist anders. Gefühle sind ihr fremd, das Verhalten ihrer Mitmenschen irritiert sie meist. Um nirgendwo anzuecken, bleibt sie für sich. Als sie jedoch auf dem Rückweg von der Uni auf einen neu eröffneten Supermarkt stößt, einen sogenannten Konbini, beschließt sie, dort als Aushilfe anzufangen. Man bringt ihr den richtigen Gesichtsausdruck, das richtige Lächeln, die richtige Art zu sprechen bei. Keikos Welt schrumpft endlich auf ein für sie erträgliches Maß zusammen, sie verschmilzt geradezu mit den Gepflogenheiten des Konbini. Doch dann fängt Shiraha dort an, ein zynischer junger Mann, der sich sämtlichen Regeln widersetzt. Keikos mühsam aufgebautes Lebenssystem gerät ins Wanken. Und ehe sie sichs versieht, hat sie ebendiesen Mann in ihrer Badewanne sitzen. Tag und Nacht.

MEINUNG:
Seit Die Vegetarierin und Geständnisse bin ich Fan von asiatischer Romane, die auch von asiatischen Schriftstellern geschrieben sind. Man taucht hier immer in völlig andere Gesellschafts- und Kulturformen ab. Vieles ist mit meiner europäisch geprägten Lebensweise oft kaum nachvollziehbar, aber gerade deswegen ist die Literatursparte so vielversprechend für mich.

Keiko ist in der Tat sehr speziell. Sie schätzt Ordnung bzw. geordnete Abläufe in ihrem Leben sehr. Die Arbeit im Konbini ist da genau das richtige für sie und Keiko liebt ihre Arbeit. Hier wird der Leser gleich mit diversen Vorurteilen konfrontiert, denn in der Regel ist der Job im Konbini nur als berufliche Zwischenlösung zu sehen und nicht als Job fürs Leben, wie er es für Keiko ist. Bei uns in Deutschland ist das wohl zum Teil vergleichbar mit den Jobs in der Gastronomie, wo Fachkräfte auch das eine oder andere Mal gefragt werden, was man noch so macht, als ob es nur ein Job ist, weil man Geld braucht oder gerade nicht das Passende findet. Die Akzeptanz ist hier für Keiko sehr gering.

Ein weiteres Problem ist auch, dass sie noch immer nicht verheiratet ist in ihrem Alter und dafür immer wieder Nachfragen oder spöttische Kommentare erntet. Keiko ist wie sie ist und lässt sich davon nicht wirklich aus der Bahn werfen. Sie ist eine liebenswerte Person, die aber scheinbar nur wenig Zugang zu ihrem Gefühlsleben zu haben scheint. Vieles, was für die meisten Menschen ganz selbstverständlich ist, auch gewisse zwischenmenschliche Verhaltensweisen, bleibt ihr fremd. Dadurch kommt es auch immer wieder zu der einen oder anderen lustigen Anekdote.
Keikos so wohl geordnetes Leben wird dann durch Shiraha gestört, auch wenn das für sie zunächst so gar nicht absehbar bar. Shiraha ist ebenso, aber anders seltsam. Ich empfand Shiraha tatsächlich als Störfaktor, aber ohne ihn gäbe es auch keine wirkliche Handlung in dem Buch. Keiko und er reiben sich aneinander und auch Keikos so geliebte Arbeit im Konbini gerät in Gefahr.

FAZIT:
Es ist eine sehr kurzweilige, aber einprägsame Geschichte für alle die gerne besondere Charaktere in Außenseiterrollen und Geschichte im asiatischen bzw. japanischen Kulturraum mögen. Bei mir bekommt es seinen Platz im Regal direkt neben Die Vegetarierin.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Was für ein Ende!

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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MEINUNG:

Den ersten Teil habe ich als Hörbuch gehört und er hat mir ausgesprochen gut gefallen, sodass ich wahnsinnig gespannt war auf diesen zweiten Teil. Der war ganz anders, aber nicht wirklich schlechter.

Nachdem ...

MEINUNG:

Den ersten Teil habe ich als Hörbuch gehört und er hat mir ausgesprochen gut gefallen, sodass ich wahnsinnig gespannt war auf diesen zweiten Teil. Der war ganz anders, aber nicht wirklich schlechter.

Nachdem Citra zu Scythe Anastasia geworden ist, trennen sich Rowans und Citras Wege, was schon am Ende von Band 1 klar war. Es war auch klar, welchen Weg Rowan einschlagen würde. Ich konnte das nicht immer ganz nachvollziehen, dennoch verfolgen sowohl Citra als auch Rowan das gleich Ziel, nämlich ein Umschwung im Scythetum. Nur tun sie es auf unterschiedliche Art und Weise. Es wird auch schnell deutlich, dass sich eben dieses nun in zwei Lager gespalten hat. Im Gegensatz zu Rowan, der sich schon im ersten Teil stark verändert hat, spürt man Citras Veränderung erst in diesem Band richtig. Sie wächst nach und nach in ihre Rolle als Scythe rein und bleibt ein Stück immer noch die Alte.

Der Einstieg in das Buch gelingt nach dem ersten Teil mühelos. Neu in diesem Teil ist, dass der Thunderhead uns diesmal am Ende von jedem Kapitel an seinen Gedanken und Beweggründen teilhaben lässt. Im ersten Teil wurde es zwar immer erwähnt, aber so richtig hatte ich von ihm keine richtige Vorstellung. Die Konzeption des Thunderheads ist für mich eine großartige schriftstellerische Leistung von Neal Shusterman. Hier wirkt alles bis ins kleinste Teil durchdacht. Ich finde es niedlich, dass der Thunderhead eigentlich unparteiisch wirken sollte, aber es insgeheim gar nicht ist. Sein Dilemma ist nur, dass sehr wenig Möglichkeiten hat in die Geschehnisse einzugreifen, denn die laufen in der zweiten Hälfte des Buches im wahrsten Sinne des Wortes völlig aus dem Ruder. Zum Teil verrät der Klappentext hier schon das Ende dieses Bandes.

Neal Shusterman macht zu Anfang für mein Empfinden relativ viel Nebenschauplätze auf und führt noch ein paar Figuren ein, deren Rolle erst nach und nach klar wird. Das Buch ist bis zu Hälfte also gewohnt flüssig zu lesen, aber Spannung kommt erst im letzten Drittel auf. Das Ende lies mich wirklich sprach- und atemlos, ja fast hilflos zurück und man möchte dringend wissen, wie es jetzt weiter geht, hat aber kein gutes Gefühl dabei. Wir werden sehen...

FAZIT:

Ich hatte so ein bisschen Anlaufschwierigkeiten mit dem Buch, aber das Ende gibt der ganzen Geschichte nochmals eine völlige andere Richtung, die ich so niemals erahnt hätte. Dadurch kann man hier auch nicht von einem klassischen Zwischenband sprechen, da hier entscheidende Dinge passieren. Ich bin sehr gespannt auf Band 3!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Familienbande

Der große Bruder
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INHALT:
Als Olivias großer Bruder Marcus sich nach Jahren wieder meldet, sind es nur noch fünf Minuten bis zu ihrem Gesellschaftermeeting. Er ist auf dem Weg in den Operationssaal, wo ihm das Bein amputiert ...

INHALT:
Als Olivias großer Bruder Marcus sich nach Jahren wieder meldet, sind es nur noch fünf Minuten bis zu ihrem Gesellschaftermeeting. Er ist auf dem Weg in den Operationssaal, wo ihm das Bein amputiert werden soll. Bisher hatte Olivia alles unter Kontrolle. Eigentlich hatte sie immer die Rolle der großen Schwester gespielt. Doch nun muss sie das Meeting abbrechen, weil ihr die Sprache versagt. Kurz darauf zieht Marcus bei ihrer Familie ein und bringt alles durcheinander. Am Ende weiß sie nicht mehr, wer der Fremdkörper ist, wessen Leben gerade auf der Kippe steht, seines oder ihres.
Präzise und mit viel Humor erzählt Ester Gerritsen von den Geheimnissen und Missverständnissen, die eine Familie verkraften muss, und der Liebe, die trotzdem alles zusammenhält.

MEINUNG:
Das schmale Büchlein hatte ich innerhalb von 1,5h durchgelesen. Ester Gerritsen hält sich hier auch nicht mit großartigen Details auf, sondern die Geschichte beginnt gleich mit dem Telefonat zwischen Olivia und Marcus. Beide haben bisher eigentlich kein sonderlich inniges Verhältnis miteinander gehabt, dennoch ist Olivia trotzdem sofort zur Stelle als Marcus das Bein amputiert wird.

Gleichzeitig bekommt Einblick in Olivia als Charakter, ihre Ehe und ihre Kinder. Olivia wirkt recht kühl und unnahbar und gerade deswegen bringt sie die Tragödie um ihre Bruder so aus dem Tritt. Warum Olivia so ist, wie sie ist, wird auch erklärt und es gibt dazu Einblicke in ihre Kindheit.

Als Marcus bei Olivia, ihrem Mann und ihren beiden Söhnen einzieht, scheint das Chaos perfekt. Olivia macht das ohne zu zögern. Ihre drei Männer sind anfangs noch sehr skeptisch, doch gleich das erste Abendbrot mit Marcus, der sehr feinfühlig und offen ist im Gegensatz zu Olivia, löst bei den dreien etwas aus, womit Olivia noch zu kämpfen hat. Marcus hat einen starken Einfluss, auch auf ihre Kollegen und ihren Arbeitgeber. Die Autorin zeigt dennoch auch die Reibungspunkte, die plötzlich ausgelöst werden zwischen Olivia und Marcus, aber auch zwischen Olivia und ihrem Mann. Alles gerät scheinbar erstmal in Schieflage. Schnell wird aber klar, dass Marcus für alle ein Gewinn ist. Nur Olivia kann sich dem nicht richtig öffnen.

FAZIT:
Sowohl die Kürze als auch die relativ große Schrift machten die Geschichte zu einem kurzen Lesevergnügen, welches aber durchaus nachwirkt und innerhalb seines Rahmens sein Optimum rausholt ohne groß Drumherum zu reden. Für mich ist es mehr Kurzgeschichte als Roman gewesen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.