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Veröffentlicht am 25.05.2018

Eine besondere Geschichte

Die Ladenhüterin
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INHALT:
Die literarische Sensation aus Japan: Eine Außenseiterin findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung. Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das ...

INHALT:
Die literarische Sensation aus Japan: Eine Außenseiterin findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung. Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das Panorama einer Gesellschaft, deren Werte und Normen unverrückbar scheinen. Ein Roman, der weit über die Grenzen Japans hinausweist.
Keiko Furukura ist anders. Gefühle sind ihr fremd, das Verhalten ihrer Mitmenschen irritiert sie meist. Um nirgendwo anzuecken, bleibt sie für sich. Als sie jedoch auf dem Rückweg von der Uni auf einen neu eröffneten Supermarkt stößt, einen sogenannten Konbini, beschließt sie, dort als Aushilfe anzufangen. Man bringt ihr den richtigen Gesichtsausdruck, das richtige Lächeln, die richtige Art zu sprechen bei. Keikos Welt schrumpft endlich auf ein für sie erträgliches Maß zusammen, sie verschmilzt geradezu mit den Gepflogenheiten des Konbini. Doch dann fängt Shiraha dort an, ein zynischer junger Mann, der sich sämtlichen Regeln widersetzt. Keikos mühsam aufgebautes Lebenssystem gerät ins Wanken. Und ehe sie sichs versieht, hat sie ebendiesen Mann in ihrer Badewanne sitzen. Tag und Nacht.

MEINUNG:
Seit Die Vegetarierin und Geständnisse bin ich Fan von asiatischer Romane, die auch von asiatischen Schriftstellern geschrieben sind. Man taucht hier immer in völlig andere Gesellschafts- und Kulturformen ab. Vieles ist mit meiner europäisch geprägten Lebensweise oft kaum nachvollziehbar, aber gerade deswegen ist die Literatursparte so vielversprechend für mich.

Keiko ist in der Tat sehr speziell. Sie schätzt Ordnung bzw. geordnete Abläufe in ihrem Leben sehr. Die Arbeit im Konbini ist da genau das richtige für sie und Keiko liebt ihre Arbeit. Hier wird der Leser gleich mit diversen Vorurteilen konfrontiert, denn in der Regel ist der Job im Konbini nur als berufliche Zwischenlösung zu sehen und nicht als Job fürs Leben, wie er es für Keiko ist. Bei uns in Deutschland ist das wohl zum Teil vergleichbar mit den Jobs in der Gastronomie, wo Fachkräfte auch das eine oder andere Mal gefragt werden, was man noch so macht, als ob es nur ein Job ist, weil man Geld braucht oder gerade nicht das Passende findet. Die Akzeptanz ist hier für Keiko sehr gering.

Ein weiteres Problem ist auch, dass sie noch immer nicht verheiratet ist in ihrem Alter und dafür immer wieder Nachfragen oder spöttische Kommentare erntet. Keiko ist wie sie ist und lässt sich davon nicht wirklich aus der Bahn werfen. Sie ist eine liebenswerte Person, die aber scheinbar nur wenig Zugang zu ihrem Gefühlsleben zu haben scheint. Vieles, was für die meisten Menschen ganz selbstverständlich ist, auch gewisse zwischenmenschliche Verhaltensweisen, bleibt ihr fremd. Dadurch kommt es auch immer wieder zu der einen oder anderen lustigen Anekdote.
Keikos so wohl geordnetes Leben wird dann durch Shiraha gestört, auch wenn das für sie zunächst so gar nicht absehbar bar. Shiraha ist ebenso, aber anders seltsam. Ich empfand Shiraha tatsächlich als Störfaktor, aber ohne ihn gäbe es auch keine wirkliche Handlung in dem Buch. Keiko und er reiben sich aneinander und auch Keikos so geliebte Arbeit im Konbini gerät in Gefahr.

FAZIT:
Es ist eine sehr kurzweilige, aber einprägsame Geschichte für alle die gerne besondere Charaktere in Außenseiterrollen und Geschichte im asiatischen bzw. japanischen Kulturraum mögen. Bei mir bekommt es seinen Platz im Regal direkt neben Die Vegetarierin.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Was für ein Ende!

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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MEINUNG:

Den ersten Teil habe ich als Hörbuch gehört und er hat mir ausgesprochen gut gefallen, sodass ich wahnsinnig gespannt war auf diesen zweiten Teil. Der war ganz anders, aber nicht wirklich schlechter.

Nachdem ...

MEINUNG:

Den ersten Teil habe ich als Hörbuch gehört und er hat mir ausgesprochen gut gefallen, sodass ich wahnsinnig gespannt war auf diesen zweiten Teil. Der war ganz anders, aber nicht wirklich schlechter.

Nachdem Citra zu Scythe Anastasia geworden ist, trennen sich Rowans und Citras Wege, was schon am Ende von Band 1 klar war. Es war auch klar, welchen Weg Rowan einschlagen würde. Ich konnte das nicht immer ganz nachvollziehen, dennoch verfolgen sowohl Citra als auch Rowan das gleich Ziel, nämlich ein Umschwung im Scythetum. Nur tun sie es auf unterschiedliche Art und Weise. Es wird auch schnell deutlich, dass sich eben dieses nun in zwei Lager gespalten hat. Im Gegensatz zu Rowan, der sich schon im ersten Teil stark verändert hat, spürt man Citras Veränderung erst in diesem Band richtig. Sie wächst nach und nach in ihre Rolle als Scythe rein und bleibt ein Stück immer noch die Alte.

Der Einstieg in das Buch gelingt nach dem ersten Teil mühelos. Neu in diesem Teil ist, dass der Thunderhead uns diesmal am Ende von jedem Kapitel an seinen Gedanken und Beweggründen teilhaben lässt. Im ersten Teil wurde es zwar immer erwähnt, aber so richtig hatte ich von ihm keine richtige Vorstellung. Die Konzeption des Thunderheads ist für mich eine großartige schriftstellerische Leistung von Neal Shusterman. Hier wirkt alles bis ins kleinste Teil durchdacht. Ich finde es niedlich, dass der Thunderhead eigentlich unparteiisch wirken sollte, aber es insgeheim gar nicht ist. Sein Dilemma ist nur, dass sehr wenig Möglichkeiten hat in die Geschehnisse einzugreifen, denn die laufen in der zweiten Hälfte des Buches im wahrsten Sinne des Wortes völlig aus dem Ruder. Zum Teil verrät der Klappentext hier schon das Ende dieses Bandes.

Neal Shusterman macht zu Anfang für mein Empfinden relativ viel Nebenschauplätze auf und führt noch ein paar Figuren ein, deren Rolle erst nach und nach klar wird. Das Buch ist bis zu Hälfte also gewohnt flüssig zu lesen, aber Spannung kommt erst im letzten Drittel auf. Das Ende lies mich wirklich sprach- und atemlos, ja fast hilflos zurück und man möchte dringend wissen, wie es jetzt weiter geht, hat aber kein gutes Gefühl dabei. Wir werden sehen...

FAZIT:

Ich hatte so ein bisschen Anlaufschwierigkeiten mit dem Buch, aber das Ende gibt der ganzen Geschichte nochmals eine völlige andere Richtung, die ich so niemals erahnt hätte. Dadurch kann man hier auch nicht von einem klassischen Zwischenband sprechen, da hier entscheidende Dinge passieren. Ich bin sehr gespannt auf Band 3!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Familienbande

Der große Bruder
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INHALT:
Als Olivias großer Bruder Marcus sich nach Jahren wieder meldet, sind es nur noch fünf Minuten bis zu ihrem Gesellschaftermeeting. Er ist auf dem Weg in den Operationssaal, wo ihm das Bein amputiert ...

INHALT:
Als Olivias großer Bruder Marcus sich nach Jahren wieder meldet, sind es nur noch fünf Minuten bis zu ihrem Gesellschaftermeeting. Er ist auf dem Weg in den Operationssaal, wo ihm das Bein amputiert werden soll. Bisher hatte Olivia alles unter Kontrolle. Eigentlich hatte sie immer die Rolle der großen Schwester gespielt. Doch nun muss sie das Meeting abbrechen, weil ihr die Sprache versagt. Kurz darauf zieht Marcus bei ihrer Familie ein und bringt alles durcheinander. Am Ende weiß sie nicht mehr, wer der Fremdkörper ist, wessen Leben gerade auf der Kippe steht, seines oder ihres.
Präzise und mit viel Humor erzählt Ester Gerritsen von den Geheimnissen und Missverständnissen, die eine Familie verkraften muss, und der Liebe, die trotzdem alles zusammenhält.

MEINUNG:
Das schmale Büchlein hatte ich innerhalb von 1,5h durchgelesen. Ester Gerritsen hält sich hier auch nicht mit großartigen Details auf, sondern die Geschichte beginnt gleich mit dem Telefonat zwischen Olivia und Marcus. Beide haben bisher eigentlich kein sonderlich inniges Verhältnis miteinander gehabt, dennoch ist Olivia trotzdem sofort zur Stelle als Marcus das Bein amputiert wird.

Gleichzeitig bekommt Einblick in Olivia als Charakter, ihre Ehe und ihre Kinder. Olivia wirkt recht kühl und unnahbar und gerade deswegen bringt sie die Tragödie um ihre Bruder so aus dem Tritt. Warum Olivia so ist, wie sie ist, wird auch erklärt und es gibt dazu Einblicke in ihre Kindheit.

Als Marcus bei Olivia, ihrem Mann und ihren beiden Söhnen einzieht, scheint das Chaos perfekt. Olivia macht das ohne zu zögern. Ihre drei Männer sind anfangs noch sehr skeptisch, doch gleich das erste Abendbrot mit Marcus, der sehr feinfühlig und offen ist im Gegensatz zu Olivia, löst bei den dreien etwas aus, womit Olivia noch zu kämpfen hat. Marcus hat einen starken Einfluss, auch auf ihre Kollegen und ihren Arbeitgeber. Die Autorin zeigt dennoch auch die Reibungspunkte, die plötzlich ausgelöst werden zwischen Olivia und Marcus, aber auch zwischen Olivia und ihrem Mann. Alles gerät scheinbar erstmal in Schieflage. Schnell wird aber klar, dass Marcus für alle ein Gewinn ist. Nur Olivia kann sich dem nicht richtig öffnen.

FAZIT:
Sowohl die Kürze als auch die relativ große Schrift machten die Geschichte zu einem kurzen Lesevergnügen, welches aber durchaus nachwirkt und innerhalb seines Rahmens sein Optimum rausholt ohne groß Drumherum zu reden. Für mich ist es mehr Kurzgeschichte als Roman gewesen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Ein eindrucksvolles Buch

Gott ist nicht schüchtern
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INHALT:
Als die syrische Revolution ausbricht, feiert Amal ihre ersten Erfolge als Schauspielerin und träumt von kommendem Ruhm. Zwei Jahre später wird sie im Ozean treiben, weil das Frachtschiff, auf ...

INHALT:
Als die syrische Revolution ausbricht, feiert Amal ihre ersten Erfolge als Schauspielerin und träumt von kommendem Ruhm. Zwei Jahre später wird sie im Ozean treiben, weil das Frachtschiff, auf dem sie nach Europa geschmuggelt werden sollte, untergegangen ist. Sie wird ein Baby retten, das sie fortan ihr Eigen nennen wird.

Hammoudi hat gerade sein Medizinstudium beendet und eine Stelle im besten Krankenhaus von Paris bekommen. Er fährt nach Damaskus, um die letzten Formalitäten zu erledigen. Noch weiß er nicht, dass er seine Verlobte Claire niemals wiedersehen wird. Dass er mit hundert Wildfremden auf einem winzigen Schlauchboot hocken und darauf hoffen wird, lebend auf Lesbos anzukommen. In Berlin werden sich Amal und Hammoudi wiederbegegnen: zwei Menschen, die alles verloren haben und nun von vorn anfangen müssen.

MEINUNG:
Die Flucht aus Syrien ist ein Thema, was uns in Deutschland schon viele Jahre nun beschäftigt, weil es direkte Auswirkung auf uns hat. Trotz aller möglichen journalistischen Publikationen, die man dazu lesen, hören oder sehen kann, habe ich mich nie ernsthaft damit auseinandergesetzt, was einen Menschen dazu bringt aus seiner Heimat mehrere tausend Kilometer zu fliehen. Die Palette an Faktoren dabei ist sicherlich vielfältig. Literatur ist für mich immer ein Weg sich mit solchen Themen zu beschäftigen, um die Gedanken und Gefühle solcher Menschen besser verstehen zu können. Auch wenn Romane fiktiv sind, ist doch immer viel Wahres dran.

Auch der Roman von Olga Grjasnowa liest als ein solcher. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Amal und Hammoudi erzählt. Beide haben zunächst nicht wirklich viele Berührungspunkte miteinander, sondern sie stellen zwei beispielhafte Lebensläufe einer syrischen Frau und eines syrischen Mannes dar. Die Sprache von Olga Grjasnowa ist sehr nüchtern. Der Roman wirkte zunächst auf mich mehr wie ein Bericht als ein Roman. Zunächst lernt man Amal und Hammoudi kennen. Hierzu verrät der Klappentext schon einiges, sodass ich das an dieser Stelle nicht noch einmal wiederhole.

Ich habe mich bisher nicht wirklich mit dem Konflikt in Syrien beschäftigt, also wann das losging und was die Auslöser waren. Das Buch lädt dazu sich damit parallel ein wenig zu beschäftigen, denn im Verlaufes des Romans wird deutlich spürbar, dass sich die Lage zuspitzt. Viele Leute verlassen das Land, Es gibt Zerstörungen. Leute werden getötet. Man weiß nicht mehr, wem man vertrauen kann. Sich gedanklich und auch durch Taten einer Form Widerstand anzuschließen ist lebensgefährlich. Die Autorin beschreibt diese Tatsachen in aller Nüchternheit und Klarheit. Sie schreibt so, wie es vermutlich auch ist. In dem Moment ist man als Leser froh im richtigen Land geboren zu sein.

Auch die Einblicke als sie Europa/ Deutschland ankommen sind sehr eindringlich, wenn auch relativ kurz, da das Buch ja auch nur gute 300 Seiten hat. Dennoch reicht es um zu verstehen. In Syrien waren Amal und Hammoudi angesehene Leute, hatten ein Job, Familie und Freunde. In Deutschland sind sie Fremde und müssen sich mühsam wieder einen gewissen Lebensstandard erarbeiten und die Sehnsucht nach der Heimat bleibt ein stetiger Begleiter.


FAZIT:
Gott ist nicht schüchtern ist eine Geschichte, die man mal gelesen haben sollte, um Syrer besser verstehen zu können und warum man aus diesem Land flieht. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es sich mehr wie ein Tatsachenbericht las als ein klassischer Roman.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Tolle Mischung aus Unterhaltung und Historie

Der Letzte von uns
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INHALT:
Während der Bombennächte in Dresden bringt die schwer verwundete Luisa ihren Sohn zur Welt. Kurz darauf stirbt sie. Ihr letzter Wunsch ist es, ihn in Sicherheit zu wissen, denn sie ahnt: Er ist ...

INHALT:
Während der Bombennächte in Dresden bringt die schwer verwundete Luisa ihren Sohn zur Welt. Kurz darauf stirbt sie. Ihr letzter Wunsch ist es, ihn in Sicherheit zu wissen, denn sie ahnt: Er ist der Letzte von ihnen.

Manhattan, fünfundzwanzig Jahre später. Wern ist jung, ambitioniert und unsterblich in Rebecca verliebt, enfant terrible und Tochter einer reichen New Yorker Familie. Die beiden verbindet eine außergewöhnliche Liebe: leidenschaftlich, inspirierend und bedingungslos, so zumindest scheint es. Doch plötzlich bricht Rebecca ohne weitere Erklärungen den Kontakt zu ihm ab. Und Wern muss sich einer schmerzhaften Wahrheit stellen.

COVER:

Obwohl ich das Cover schön finde, passt es meiner Meinung nicht besonders gut zum Inhalt des Romans. Die hellen Pastellfarben lassen auf einen typischen Frauen-/ Liebesroman schließen, obwohl dieses Buch viel mehr ist.

MEINUNG:
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit beginnt in Dresden 1945 und in der Gegenwart verfolgen wir Ich-Erzähler Werner in den 1970er Jahren in Manhattan. Werner mochte ich sofort. Werner ist jung, ungestüm und sehr verliebt in Rebecca. Werner ist aber auch launisch, impulsiv und ich-bezogen. Rebecca verlangt ihm einiges ab und bringt in meinen Augen auch diese schlechten Eigenschaften zu Tage, bei denen ich öfters den Kopf geschüttelt habe und gebetet habe, dass es doch endlich mal erwachsen werde würde und Grenzen und Entscheidungen von anderen Leuten akzeptiert möge.
Im ersten Drittel passiert erstmal nicht ganz so viel bzw. der Leser erfährt nicht wirklich Dinge, die er nicht sowieso schon weiß. Interessant wird es ab dem Zeitpunkt als Wern zum ersten Mal die Eltern von Rebecca kennenlernt. Zwischen ihrer Mutter und ihm gibt es ein Schlüsselereignis, welches Rebecca dazu veranlasst ihn von heute auf morgen zu verlassen. Man ahnt wie beide Stränge der Geschichte miteinander zusammenhängen könnten, aber es kommt erst nach und nach raus, was wirklich passiert ist.

Wirklich gut hat mir auch gefallen, dass die Autorin viele Personen (z.B. Wernher von Braun) verwendet hat, die es tatsächlich gegeben hat. Ich habe parallel nach einigen gegoogelt und war sehr erstaunt, weil mir die Namen bisher nichts gesagt haben. Man bekommt hier also auch noch eine Geschichtslektion oben drauf.
Einen zusätzlichen Unterhaltungsfaktor bringt auch Werners bester Freund und Geschäftspartner Marcus, der gut situiert aufgewachsen ist und ganz anders als Werner ist. Er holt ihn auch oft auf den Boden der Tatsachen zurück. Später kommt auch noch Werners Schwester, die sich der 1968er Bewegung angeschlossen hat, mit ins Spiel, die auch nochmal für frischen Wind mit ihren komplett anderen Ansichten sorgt.

FAZIT:
Alles in allem ein wirklich gelungener Roman, der den Spagat zwischen Unterhaltung und historischen Fakten geschickt hinbekommt. Bis auf ein paar Längen für mich ein Roman, den ich sehr gerne gelesen habe und jedem, der gerne auf zwei Zeitebenen liest empfehlen kann.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.