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Veröffentlicht am 28.04.2018

Fesselnd, aber nicht ohne Ungereimtheiten

Das Böse in deinen Augen
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„Das Böse in deinen Augen“ ist auf dem Titelbild als Psychothriller ausgewiesen. Der Roman ist allerdings so raffiniert konstruiert, dass man sich als Leser lange Zeit fragt, ob es sich hier um menschliche ...

„Das Böse in deinen Augen“ ist auf dem Titelbild als Psychothriller ausgewiesen. Der Roman ist allerdings so raffiniert konstruiert, dass man sich als Leser lange Zeit fragt, ob es sich hier um menschliche Abgründe oder übernatürliche Phänomene handelt.
Ellie ist ein Waisenmädchen. Seitdem ihre Eltern und ihr kleiner Bruder bei einem rätselhaften Hausbrand ums Leben kamen, lebt sie in einer Pflegefamilie, gemeinsam mit Mary, der leiblichen Tochter der Familie, und einem weiteren Pflegekind. Doch Ellie bekommt schnell den Ruf, eine Hexe zu sein, denn in ihrer Umgebung scheinen sich unerklärliche Phänomene zu häufen. Einzig Mary hält zu ihr.
Als die Erzieherin Imogen mit ihrem Mann Dan nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort zurückkehrt, wird sie als Fallmanagerin für das Pflegekind Ellie zuständig. Auch Imogens Vergangenheit scheint geheimnisumwittert. Ihren letzten Job hat sie wegen des Todes eines ihr anvertrauten Jungen verloren. Nach und nach erfährt man, dass Imogens eigene Kindheit äußerst problematisch war. Während sich Dan unbedingt Kinder wünscht, kann sich Imogen nicht vorstellen, schwanger zu werden.
Dennoch nimmt sie sich auf nahezu mütterliche Weise Ellies an. Die Beziehung der beiden wird viel zu eng. Erst erleidet Imogen einen seltsamen Unfall, dann wird sogar Ellie Lehrerin ermordet. Ist Ellie in die Vorfälle verwickelt? Kann sie gar Dinge durch Gedankenkraft geschehen lassen?
Immer wieder erfährt die Handlung einfallsreiche Twists, so dass sie stets fesselnd bleibt. Auch das Ende weiß zu überraschen. Obwohl der Roman mich bestens unterhalten hat, muss ich doch sagen, dass mir das Ende nicht ganz zu dem, was man vom Innenleben einer der Protagonistinnen erfahren hat, zu passen bleibt. Für mich wurden nicht alle Fragen beantwortet, und ich war unsicher, ob das beabsichtigt war oder Logikfehler vorlagen.
Ellie und auch Imogen sind sicherlich Charaktere, die polarisieren werden, den Leser aber mit Sicherheit nicht kalt lassen.
Abgerundet wird das Buch durch ein düsteres Cover, das für einen Psychothriller angemessen unheimlich ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 17.03.2018

Drachenkämpfe

Das dunkle Archiv
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Die Geschichte um die Unsichtbare Bibliothek geht in die vierte Runde und macht immer noch Spaß wie zu Beginn der Serie. Dieses Mal verschlägt es Irene und Kai in eine Welt, die dem New York der zwanziger ...

Die Geschichte um die Unsichtbare Bibliothek geht in die vierte Runde und macht immer noch Spaß wie zu Beginn der Serie. Dieses Mal verschlägt es Irene und Kai in eine Welt, die dem New York der zwanziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts gleicht.

Nicht ganz freiwillig wird Irene in Machtkämpfe der Drachen auf hoher Ebene verstrickt. Sie kämpfen um ein hohes Amt am Hof der Königin der südlichen Ebenen. Als Irene erfährt, dass hier ein Bibliothekar involviert sein soll -. troz des strikten Neutralitätsgrundsatzes der Bibliothek - muss sie eingreifen.

Erneut bekommen Irene und Kai es mit einer Vielzahl unerschiedlicher Gegner zu tun. Da sind neben den Drachen natürlich wieder Elfen, aber diesmal auch jede Menge New Yorker Gangster. Irene wird sogar selbst für ein Gangsterbraut gehalten und zieht dabei alle Register ihrer Schauspielkunst. Selbst die Polizei ist nun hinter ihr her.

Kai muss endlich aus Irenes Schatten treten und über sich hinauswachsen. Die abwechslungsreiche Geschichte bewegt sich weiter durch die Dimensionen an den Hof der Drachenkönigin der südlichen Ebenen. Aber darf Kai trotz seiner Herkunft noch weiter für die Bibliothek arbeiten, wo er nun so in den Fokus des Geschehens gerückt ist?

Endlich erfahren wir mehr über die geheimnisvolle Welt der Drachen. Dieser Teil des Buches hat mir am besten Gefallen, da ich persönlich nicht so gern über ein Gangstermilieu lese. Das ist aber wirklich Geschmackssache.

Die Autorin erzählt wieder gewohnt bildhaft und actionreich. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Beziehung zwischen Irene und Kai im nächsten Band weitergeht!

Einzig das titelgebende dunkle Archiv habe ich vergeblich gesucht. Ein Titel nah an dem des Originals wäre wohl passender gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Fantasie
  • Geschichte
Veröffentlicht am 11.02.2018

Neue Herausforderungen für Callum

Magisterium
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Auch der vierte Band der Magisterium-Reihe ist wieder wunderschön gestaltet, mit farbigem Buchschnitt, diesmal in Rot, und einem zu den Vorgängern passenden Design. Das ist schon einmal ein Augenschmaus!

Callum ...

Auch der vierte Band der Magisterium-Reihe ist wieder wunderschön gestaltet, mit farbigem Buchschnitt, diesmal in Rot, und einem zu den Vorgängern passenden Design. Das ist schon einmal ein Augenschmaus!

Callum sitzt seit Monaten im Magisterium im Gefängnis und hadert mit seiner Rolle bei Aarons Tod. Zwar gelingt es Tamara, ihn zu befreien, doch Call, Tamara und Jasper geraten nur zu bald in die Gefangenschaft bei Master Joseph. Dieser möchte in Call endlich Constantines Seele wieder zum Vorschein bringen. Und gibt ihm einen fürchterlichen Auftrag: Call soll Aaron vom Tode zurückholen...

Alex Sride entwickelt sich in diesem Band immer mehr zum Oberbösewicht, ist dem aber eigentlich nicht wirklich gewachsen. Call muss schwere Entscheidungen treffen und mit deren unerwünschten Folgen leben. Zwischen ihm und Tamara entspinnen sich zarte Bande, die jedoch bald auf eine harte Probe gestellt werden. Plötzlich finden die beiden sich sogar auf unterschiedlichen Seiten im sich erneut anbahnenden Kriegsgeschehen wieder.

Einige Szenen sind tatsächlich etwas gruselig und meiner Meinung nach eher für Erwachsene als für Kinder geeignet. Auch dieser Band hat mich wieder bestens unterhalten, auch wenn manches etwas zu hastig erzählt wurde. Hier hätten die Autorinnen ruhig etwas mehr in die Tiefe gehen dürfen.

Für mich endete der Band mit einem sehr vielversprechenden Cliffhanger, so dass ich mich schon auf den letzten Teil der Reihe freue.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Idee
  • Spannung
Veröffentlicht am 25.11.2017

Wilkommen im Märchenwald

Tochter des dunklen Waldes
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Bereits in ihrem Roman "Die silberne Königin" hat mich die Autorin mit ihrer Fähigkeit, eine märchenhafte Atmosphäre zu erschaffen, begeistert. Auch hier stellt sie dieses Können wieder unter Beweis. Schon ...

Bereits in ihrem Roman "Die silberne Königin" hat mich die Autorin mit ihrer Fähigkeit, eine märchenhafte Atmosphäre zu erschaffen, begeistert. Auch hier stellt sie dieses Können wieder unter Beweis. Schon im Prolog hatte ich das Gefühl, mitten in einem Märchenbuch gelandet zu sein.

Auch das geheimnisvoll-düstere, gleichzeitig romantische Cover trägt wunderbar zu dieser Stimmung bei.

Die junge Lilah lebt bei Onkel und Tante im Dorf Grünweite. In der Nähe des Dorfes wächst der verrufene, als äußerst gefährlich geltende Morgenwald, von dem sich die Dorfbewohner unter allen Umständen fernhalten. Eines Tages wird eine Frau ermordert unweit des Morgenwaldes aufgefunden. Unmittelbar danach verschwindet Dorean, in den Lilah seit einiger Zeit verliebt ist. Was ist nur geschehen und war Dorean gar in den Mord verwickelt? Lilah hat keine andere Wahl als Doreans Spur in den Morgenwald zu folgen. Bis zu ihrer Rückkehr nach Grünweite wird einige Zeit vergehen.

Die Beschreibung des Morgenwalds erfolgt sehr bildhaft und in großer atmosphärischer Dichte. Für Lilah beginnt hier ein völlig neues Leben. Warum das so ist, soll nicht verraten werden. Die Geschichte entwickelt sich überraschend und fernab von abgenutzten Fantasy-Klischees. Zwar findet Lilah Dorean, doch dieser scheint tatsächlich ein dunkles Geheimnis zu verbergen.

Auch wenn mich Story und Schreibstil begeistert haben, bin ich mit Dorean nicht wirklich warm geworden. Warum Lilah so unbedingt zu ihm hält, wurde für mich nicht völlig nachvollziehbar. Ich persönlich hätte mir auch gut ein anderes Ende der Geschichte vorstellen können. Enttäuscht war ich von der Qualität des Lektorats, das zahlreiche Fehlerchen übersah. Umso mehr überzeugt haben mich dagegen die originelle Handlung und der geheimnisumwitterte Morgenwald.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 16.10.2017

Zauberhaft

Die Gabe der Auserwählten
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Endlich geht die spannende Geschichte um Prinzessin Lia, Prinz Rafe und Attentäter Kaden im dritten Teil der Reihe weiter!

Der Auftakt ist fulminant. Lia ist auf der Flucht aus Venda verletzt worden. ...

Endlich geht die spannende Geschichte um Prinzessin Lia, Prinz Rafe und Attentäter Kaden im dritten Teil der Reihe weiter!

Der Auftakt ist fulminant. Lia ist auf der Flucht aus Venda verletzt worden. Welche Folgen ihre Attacke auf den Komizar - am Schluss des zweiten Bandes - genau hatte, bleibt lange im Dunkeln, was für große zusätzliche Spannung sorgt.

Erwartungsgemäß führt sie ihr Weg nun nach Dalbreck, so dass der Leser auch hier ein wenig über Land und Leute erfährt. Überraschend muss sich Rafe schon jetzt in seine neue Rolle als dortiger König hineinfinden. Sein Charakter macht daher einen regelrechten Entwicklungssprung durch, denn er steht unter großem Druck. Dies gibt der Handlung Würze, ist jedoch für Lia so manches Mal alles andere als angenehm. Sie selbst kann es eigentlich kaum erwarten, nach Morrighan zu reisen und ihre eigene Geschichte dort richtig zu stellen. Vor allem fürchtet sie, dass Morrighan von der Übermacht der vendischen Armee einfach überrannt wird. Wie furchterregend und überlegen diese Armee tasächlich ist, will ihr niemand so richtig glauben, nicht einmal Rafe. Dieser Streitpunkt führt beinahe zum Zerwürfnis zwischen den beiden, da Rafe zu Lias Schutz allzu herrisch wird.

Auch Kaden spielt in diesem Band wieder eine wichtige Rolle. Er folgt Lia aus Venda und gewinnt zumindest zu einem Teil das Vertrauen der Dalbrecker. Das Rätsel um seine Herkunft scheint ansatzweise gelüftet zu sein. Nicht nur hier sorgt die Autorin für so manche Überraschung.

Ich muss sagen, die Seiten flogen nur so dahin! Mary E. Pearson hat unheimlich lebensnahe, liebenswerte Charaktere geschaffen, mit denen man unbedingt mitfiebern muss. Sie sind mir schon so ans Herz gewachsen, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie nah das Ende der Serie ist. Dennoch ist das mein einziger Kritikpunkt: Für den deutschen Markt hat der Verlag den üppigen Abschlussband in zwei Hälften geteilt. Daher nimmt die Handlung in "Die Gabe der Auserwahlten" jede Menge Anlauf, um dann abzubrechen. Mir persönlich wäre ein dicker Wälzer lieber gewesen. Zweifellos hätte das ungeteilte Original locker fünf Sterne ergattert.

Magisch, mystisch, mitreißend - "Die Chronik der Verbliebenen" kann wahrlich gar nicht genug Kapitel aufweisen!

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