Mord im Schwarzwald
Schmälzle und die Kräuter des TodesDen Klappentext fand ich einfach richtig lustig, vor allem wegen des Ermittlers Justin Schmälzle. Deswegen habe ich mich auf diesen Regio-Krimi richtig gefreut - meinen Geschmack hat er allerdings gar ...
Den Klappentext fand ich einfach richtig lustig, vor allem wegen des Ermittlers Justin Schmälzle. Deswegen habe ich mich auf diesen Regio-Krimi richtig gefreut - meinen Geschmack hat er allerdings gar nicht getroffen.
Jedes Kapitel ist mit einer Überschrift versehen, mit der ich allerdings nie etwas anfangen konnte. So ein bisschen hatte ich das Gefühl, sie sollen die ungefähre Uhrzeit übermitteln, aber das hat auch nicht immer gepasst. Deswegen habe ich sie dann gar nicht mehr gelesen...
Was zu einem Regionalkrimi ja immer super passt und für mich ein Muss ist, ist der Dialekt. Damit wird der Leser auch gleich am Anfang konfrontiert und ich muss sagen: Mein Fehler, ich hätte es besser wissen müssen. Denn dem Schwäbischen bin ich nicht mächtig und ich muss gestehen, dass ich mich hier richtig durchquälen musste. Ich musste mich beim Lesen richtig konzentrieren, damit ich den Inhalt verstehe. Einiges wird zum Glück aber nochmal durch andere Personen ins Hochdeutsche übersetzt. Da es aber einfach an mir lag, soll das hier kein Minuspunkt sein.
Dafür allerdings der Aufbau des Buches: Man wechselt immer zwischen unterschiedlichen Perspektiven: Mal die Ermittler, mal die Ganoven, mal eine Nebenhandlung, die für die ganze Geschichte nicht unwichtig ist. An sich habe ich auch nichts gegen solche Sprünge, da oft die Spannung aufrecht erhalten wird. Allerdings hat es mich hier eher verwirrt, weil man oft plötzlich ganz woanders war, mit anderen Personen etc. Ich habe da ab und zu den Durchblick verloren.
Auch der Plot an sich konnte mich nicht wirklich überzeugen. Es wird ermittelt, aber es geht nicht wirklich voran. Man dreht sich im Kreis, man stellt Vermutungen an, die aber eigentlich abwegig sind und so weiter. Am Ende geht es dann sehr schnell, aber richtig überzeugt war ich von der Auflösung dann auch nicht.
Was mir aber richtig, richtig gut gefallen hat, waren die Ermittler. Auf der einen Seiten haben wir Schmälzle, der nicht nur durch seine Hautfarbe ein Hingucker im schwarzwälderischen Dorf ist, sondern auch durch seinen gesunden Lebensstil auffällt. Er ist sehr sympathisch, vor allem weil er die Arbeit sehr ernst nimmt und seinen Kollegen immer wieder in den Hintern tritt.
Dieser ist wirklich das Klischee eines deutschen Beamten wie es im Buche steht: Erst muss man gut essen, um überhaupt arbeiten zu können. Und wenn Feierabend ist, dann ist Feierabend - auch wenn man eine Leiche findet. Der tägliche Kneipenbesuch darf natürlich auch nicht fehlen.
Die Beiden zusammen waren mein Highlight in dem Buch, sonst konnte es mich leider nicht wirklich überzeugen. Deswegen gibt es von mir nur 2 Sterne.