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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2023

Gemächlicher Krimi mit historischem Hintergrund

Blinde Tunnel
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Sonja und Daniel, ein schwedisches Paar, wollen einen Neuanfang und kaufen sich ein Weingut in Tschechien.
Sonja entdeckt in einem zum Haus gehörenden Tunnel eine Jungenleiche, die der Auftakt zu einem ...

Sonja und Daniel, ein schwedisches Paar, wollen einen Neuanfang und kaufen sich ein Weingut in Tschechien.
Sonja entdeckt in einem zum Haus gehörenden Tunnel eine Jungenleiche, die der Auftakt zu einem weiteren Mord ist, für den Daniel verantwortlich gemacht und in Untersuchungshaft genommen wird.
Die Polizei scheint auch nicht gewillt, wirklich zu ermitteln, sondern ist froh, daß sie mit Daniel ein Bauernopfer hat.

Als Sonja Nachforschungen anstellt, stößt sie auf die schreckliche Geschichte der vertriebenen Sudetendeutschen und muß feststellen, daß ihre Nachforschungen nicht jedem gefallen.

Die Geschichte war ganz interessant, vor allem mit dem historischen Bezug, wenn sie auch einige Längen hatte.
Leider war von den Protagonisten niemand so wirklich sympathisch, mit dem man mitfühlen konnte.
Für mich war diesbezüglich eine Schlüsselszene, als Daniel nach vielen Tagen aus der Haft entlassen wurde und Sonja sich nur über die Störung durch ihn beim Frühstücken ärgerte.
Generell sind die beiden ziemlich naiv zu meinen, sie könnten ohne Vorkenntnisse und Erfahrung mal eben ein Weingut schmeißen.

Die Sprecherin hat eine sehr angenehme Stimme und konnte so über manche Längen hinweg trösten.

Es war ein leidlich spannender Krimi in einem interessanten Setting in einem fremden Land.
Wer sich für Geschichte interessiert und mal einen Krimi mit historischem Hintergrund möchte, ist hier gut bedient.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Zwiegespaltenes Hörerlebnis

Kannibal. Jagdrausch
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In dem Hörbuch von Mark Benecke geht es um einen Mord in Berlin, der darauf schließen läßt, daß ein Kannibale der Täter ist.
Der Privatermittler Becker, den die Polizei zu Rate zieht, begibt sich daraufhin ...

In dem Hörbuch von Mark Benecke geht es um einen Mord in Berlin, der darauf schließen läßt, daß ein Kannibale der Täter ist.
Der Privatermittler Becker, den die Polizei zu Rate zieht, begibt sich daraufhin online in die Welt der Kannibalen, zum Beispiel über ihre Foren, um den Täter zu finden.

Die Geschichte war eigentlich sehr spannend, vor allem zum Ende hin wurde sie sehr packend.
Aber mir war zwischendurch zuviel langatmiges Geplänkel, das dann die Spannung wieder weggenommen hat.
Auch der Erzählstil ist recht trocken und nüchtern.
Und das Ende war dann ziemlich überhastet, ich mußte das Kapitel zweimal anhören, da das so kurz gefaßt war, damit ich es nochmals durchdenken konnte. Hier weiß ich allerdings nicht, ob das der Geschichte geschuldet ist oder das Hörbuch eventuell an der Stelle gekürzt wurde.

Was mich ein bißchen geärgert hat, waren die üblichen Klischees … der „einsame Wolf“ Becker, der auf eigene Faust und ohne Rücksicht auf Recht und Gesetz ermittelt und sich später noch in Lebensgefahr begibt.
Und daß die angeblich so erfahrenen Ermittler Becker und Funke, seine Kollegin, wie Anfänger die elementarsten Fehler machen. Ich kann hier leider nicht ins Detail gehen ohne zu spoilern.

Der Sprecher hat einen soliden Job gemacht. Witzig, wie er berlinert hat, als die beiden Müllmänner, welche die Leiche fanden, sprachen.

Für mich war es eine interessante Geschichte, in der man einiges über die Gedankenwelt der kannibalistisch veranlagten Menschen erfahren konnte, und die vor allem zum Schluß hin sehr spannend wurde und zumindest für mich einen überraschenden Täter hatte.
Aber durch die vielen Abschweifungen und das Geplänkel, das die Spannung für mich wieder kaputt gemacht hat, gebe ich drei Sterne.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Krimi mit anderem Ansatz

Todesfalle
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Im Rahmen der „Lesejury“ durfte ich das Hörbuch hören und bewerten – vielen Dank dafür an Lesejury und den Verlag.
In dem Krimi geht es um zwei traumatisierte Mädchen, die ältere der beiden fand ihre ermordete ...

Im Rahmen der „Lesejury“ durfte ich das Hörbuch hören und bewerten – vielen Dank dafür an Lesejury und den Verlag.
In dem Krimi geht es um zwei traumatisierte Mädchen, die ältere der beiden fand ihre ermordete Mutter in der Wohnung, während der Täter noch dort war, allerdings konnte sie sich verstecken.
Da der Täter später davon erfährt, aber nicht sicher ist, ob sie ihn erkannt hat (die beiden kennen sich nämlich sehr gut), will er nun die beiden Mädchen sowie ihre Therapeutin umbringen. Die Therapeutin könnte ja inzwischen schon Informationen von dem Mädchen erhalten haben. Deshalb will er alle drei endgültig zum Schweigen bringen.

Das Buch hat einen anderen Ansatz: Man kennt den Täter von Beginn an.
Dennoch wurde es nie langweilig.
Zuerst hat man ja noch die Hoffnung, er war es doch nicht …. Dann bangt man mit den drei Mädchen (die Therapeutin habe ich jetzt mitgezählt, weil sie noch sehr jung ist) mit …. Irgendwann geht der Plan des Mörders gehörig schief und alles kommt ganz anders als geplant …

Die Sprecherin Sabina Godec hat mir wie schon öfters sehr gut gefallen. Sie war wie gemacht für das Hörbuch – sie bringt die einzelnen Charaktere wunderbar rüber, vor allem die Zerbrechlichkeit der beiden Mädchen – es hat einfach Spaß gemacht ihr zuzuhören.
Sehr positiv fand ich auch, daß die 6 CDs in viele Tracks unterteilt waren (im Schnitt mindestens 17 pro CD), so daß man Stellen recht einfach nochmal hören konnte, wenn man z.B. etwas nicht richtig mitbekommen hatte.

Das Cover sieht super aus, leuchtend pink, und fällt sofort ins Auge.

Der Krimi war nett, und ich habe ihn gerne angehört, aber er war für mich definitiv kein Pageturner, wo man das Gefühl hat, man kann einfach nicht aufhören. Das heißt nicht, daß er langweilig war, aber eben auch nicht so spannend wie manch anderes Buch, daß man einfach nicht aufhören kann zu hören.
Am Anfang dauert es sehr lange, bis überhaupt die eigentliche Handlung beginnt.
Und die letzte CD ist eigentlich auch nur ein Ausklingen.

Die Charaktere sind gut geschildert und überwiegend sympathisch.
Allerdings nervte es, daß fast jeder Charakter sein persönliches Trauma hatte oder ein Geheimnis. Auch die Therapeutin hat ein Geheimnis, das sich jedoch relativ bald offenbart und sich durch die Handlung zieht. So weit, so gut, nur wie das am Ende ausgeht (ich will hier nicht spoilern, daher nichts Konkretes), fand ich sehr unglaubwürdig.

Leider wurde noch eine Liebesgeschichte eingebaut nach dem Motto „Friß oder stirb“. Die beiden Charaktere waren zusammen schon sehr nett, aber es war einfach so offensichtlich, daß sie sich ineinander verlieben würden. Manchmal wäre weniger eben mehr.

In dem Buch tauchen immer wieder Personen auf, die aus den Vorgängerbänden der Baltimore-Reihe bekannt sind. Ich kenne kein Buch aus dieser Reihe, dennoch bin ich gut damit klargekommen, weil jeweils irgendwann nochmals erklärt wurde, wer die Personen sind und was sie machen.
Allerdings bin ich der Meinung, man hätte sich einige Personen doch sparen können. Teilweise hatte ich echt Mühe mit den vielen Personen und Namen noch mitzukommen, wer wer ist.

Als Fazit kann ich sagen, es ist ein netter Krimi, den man zwischendurch gerne mal hören kann, aber nichts Besonderes, und es gibt definitiv spannendere und packendere Krimis als diesen, auch von der Autorin selbst. Sie kann es eigentlich besser.

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Veröffentlicht am 31.05.2018

Durchschnittlicher Krimi

Zu nah
1

Im Rahmen der „Lesejury“ durfte ich das Hörbuch hören und bewerten – vielen Dank dafür an Lesejury und den Verlag.
In dem Krimi geht es um einen Selbstmord in Dublin, der sich recht bald als Mord entpuppt.
Es ...

Im Rahmen der „Lesejury“ durfte ich das Hörbuch hören und bewerten – vielen Dank dafür an Lesejury und den Verlag.
In dem Krimi geht es um einen Selbstmord in Dublin, der sich recht bald als Mord entpuppt.
Es ermittelt Detective Frankie Sheehan (eine Frau übrigens trotz des männlichen Namens), die durch ihren vorigen Fall noch sehr traumatisiert ist.
Später kommen weitere Morde hinzu, bei denen sie bald eine Verbindung feststellen kann, und die Spuren führen dann auch ins Darknet und Richtung BDSM.

Die Sprecherin Sabina Godec hat mir sehr gut gefallen. Sie war wie gemacht für das Hörbuch – sie bringt sowohl die toughe als auch die verletzliche Frankie sehr gut rüber, kann in den entsprechenden Momenten sehr sachlich reden – es hat einfach Spaß gemacht ihr zuzuhören.
Sehr positiv fand ich auch, daß die 6 CDs in viele Tracks unterteilt waren (im Schnitt mindestens 15 pro CD), so daß man Stellen recht einfach nochmal hören konnte, wenn man z.B. etwas nicht richtig mitbekommen hatte.

Das Buch ist im Präsens (Gegenwartsform) geschrieben. Meins war es nicht und hat mich immer wieder gestört.
Es wäre mir vielleicht gar nicht so aufgefallen, wenn nicht der Krimi so durchwachsen gewesen wäre …

Der Krimi war nett, und ich habe ihn gerne angehört, aber er war für mich definitiv kein Pageturner, wo man das Gefühl hat, man kann einfach nicht aufhören.
Am Anfang gab es viele Flashbacks auf Frankies vorigen Fall, wo sie schwer verletzt wurde. Dies hat mit der Zeit immer mehr genervt. Zuerst hatte ich das Gefühl, sie beziehen sich auf den vorigen Band – den gibt es aber nicht. Man hat immer nur Bruchstücke mitbekommen, was für mich mehr nervig als spannungsaufbauend war.
Erst am Anfang von CD5 gab es die komplette Rückblende auf den Fall, dann war auch klar, was die Rückblenden sollten.

Schade fand ich auch, daß die Geschichte so gut wie kein Lokalkolorit hat, obwohl sie in Dublin spielt. Das Einzigste, was „landestypisch“ war, war die finanzielle Situation der Polizei, daß die Mordermittlungen aus Budgetgründen um ein Haar aufgegeben werden mußten.

Mit den Personen wurde ich auch nicht wirklich warm. Obwohl Frankie so traumatisiert war, fand ich sie eher nervig mit ihren Alleingängen, ihrer schroffen Art und ihrem Tabak- und Alkoholkonsum.
Die anderen Personen blieben für mich irgendwie blaß.

Es gab viele Verdächtige, aber der Täter zum Schluß schien mir ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Mehr will ich nicht verraten. Es wurde dann alles schon schlüssig begründet, allerdings kamen seine Beweggründe für die schauerlichen Taten nicht wirklich rüber.
Das hinterließ bei mir ein schales Gefühl, denn Mitraten wurde so unmöglich gemacht.
Außerdem fand ich Frankies Handlungen im Finale nicht wirklich logisch.

Generell hatte ich immer wieder das Gefühl, es würde etwas in der Geschichte fehlen, dies kann aber natürlich auch an den Kürzungen für das Hörbuch liegen.

Als Fazit kann ich sagen, es ist ein netter Krimi, den man zwischendurch gerne mal hören kann, aber nichts Besonderes, und es gibt definitiv spannendere und packendere Krimis als diesen.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Kein Krimi und schon gar kein Thriller

Die Suche
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Eigentlich besucht der australische Polizist Falk nur Freunde, um als Taufpate zu fungieren, und wird dann in die Ermittlungen zu zwei alten Fällen gezogen, u.a. den, daß die Mutter Kim ganz plötzlich ...

Eigentlich besucht der australische Polizist Falk nur Freunde, um als Taufpate zu fungieren, und wird dann in die Ermittlungen zu zwei alten Fällen gezogen, u.a. den, daß die Mutter Kim ganz plötzlich von einem Volksfest verschwunden ist.

„Du siehst nur, was Du sehen willst.“
Das klang für mich so spannend und mysteriös, und ich hatte mich schon sehr auf die Geschichte gefreut, vor allem, da sie als „Thriller“ angepriesen wurde.
Wie groß war da die Enttäuschung, als ich feststellen mußte, daß es sich mehr um eine Familiengeschichte mit einem Krimi-Element handelt als um einen Krimi und schon gar nicht um einen Thriller.
Der Start war schon sehr mühsam, weil ich Probleme mit den vielen Namen und Figuren hatte.
Dann gab es immer wieder Sprünge in die Vergangenheit, die teilweise erst nicht als solche erkennbar waren.
Und wenn ein Kapitel mit über 20 Minuten nur von der aufkeimenden Beziehung zwischen Falk und einer Frau handelt, dann hat das mit Thriller nichts mehr zu tun und nimmt jegliche Spannung aus der Geschichte.

Außerdem hatte ich mir mehr Lokalkolorit erhofft. Im Prinzip könnte die Geschichte aber überall auf der Welt spielen.

Ich mußte mich wirklich durch die Geschichte durchkämpfen.
Wäre sie anders ausgeschrieben gewesen, zum Beispiel als „Familiendrama“, wären meine Erwartungen natürlich auch andere gewesen.
Aber ein Thriller war dies ganz und gar nicht.

Die zugrundeliegende Idee, was es mit Kim’s Veschwinden auf sich hatte, fand ich sehr gut, aber durch die langweilige und teilweise für mich unübersichtliche Erzählweise reißt es das auch nicht mehr raus.

Vielleicht haben Leute an dieser Geschichte mehr Freude, die eher gemächliche „Thriller“ und Krimis mögen.

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