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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2018

Schulprobleme und alte und neue Liebe einer Lehrerin!

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Die junge Lehrerin Annika ist entsetzt: ausgerechnet an ihrem Geburtstag eröffnet ihr der Rektor, dass sie von ihrem geliebten Gymnasium an eine Brennpunktschule in einem Problembezirk versetzt wird. Die ...

Die junge Lehrerin Annika ist entsetzt: ausgerechnet an ihrem Geburtstag eröffnet ihr der Rektor, dass sie von ihrem geliebten Gymnasium an eine Brennpunktschule in einem Problembezirk versetzt wird. Die Schüler dort unterscheiden sich in Lerneifer, Sprache und Verhalten sehr deutlich von ihren ehemaligen Schützlingen an ihrer alten Schule. Nur langsam kommt sie ihnen näher. Durch die Gründung einer Musical-AG möchte sie eigentlich einen Preis gewinnen, um dadurch möglichst bald wieder an ihre alte Schule zurück kehren zu können. Wider Erwarten bereitet ihr die Arbeit mit ihren schwierigen Schülern doch Freude, wenn sie auch manchmal der Verzweiflung nahe ist, weil fast niemand seine Hausaufgaben gemacht hat. Doch Lehrerin und Schüler raufen sich zusammen und mit Hilfe von Annikas Jugendliebe, dem Regisseur Tristan, stellen sie auch ein selbst geschriebenes Musical auf die Beine.

Dieser witzig und lebendig geschriebene Roman hat mir ganz gut gefallen, wenn er auch gut und gerne 100 Seiten weniger hätte haben können. Fast 600 Seiten waren etwas viel, er hatte seine Längen. Nett fand ich, dass auch wieder der Taxifahrer Knut seine Weisheiten zum Besten gegeben hat. Die Kinder aus dem Problemviertel und ihre Schwierigkeiten in der Schule und untereinander wurden gut dargestellt. Auch die Liebesprobleme von Annika sowie die Alpträume aus ihrer Jugend werden wunderbar gelöst.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Gemütlicher englischer Krimi aus den Zwanziger Jahren!

Mord nach Strich und Faden
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Kate Shackleton, 31 Jahre, lebt alleine mit ihrer Haushälterin in ihrem Haus. Ihr Mann, ein Arzt. kam nicht aus dem Krieg nach Hause. Sie möchte unabhängig und frei leben, fährt Auto und will nicht wieder ...

Kate Shackleton, 31 Jahre, lebt alleine mit ihrer Haushälterin in ihrem Haus. Ihr Mann, ein Arzt. kam nicht aus dem Krieg nach Hause. Sie möchte unabhängig und frei leben, fährt Auto und will nicht wieder zu ihren Eltern ziehen. Sie beschäftigt sich mit dem Aufspüren von vermissten Personen und da sie einen wachen Verstand besitzt, ist sie dabei recht erfolgreich.

Eine Freundin aus dem Kriegsdienst hat davon gehört und engagiert sie, um ihren seit längerem vermissten Vater zu suchen. Er war der Besitzer einer großen Weberei, die nun sein Cousin leitet. Kate beginnt ihre Befragungen vor Ort, doch es erweist sich als äußerst schwierig, nach acht Jahren noch brauchbare Hinweise zu erhalten. Doch so mancher, der nichts sagen will, weiß etwas ....

Mit Hilfe ihres Assistenten Sykes kann Kate nach langwierigen Ermittlungen und nachdem zwei Morde passiert sind, etwas über den Verbleib des Vermissten heraus finden, auch wenn das gewissen Personen nicht passt und Kate sich dadurch noch in Lebensgefahr begibt.

Dieser gemütliche Krimi aus dem England der Zwanziger Jahre lässt sich leicht und flüssig lesen. Interessant finde ich die Beschreibungen der damaligen Lebensweise, der Mode und der Industrie am Beispiel einer Weberei, zu der die einzelnen Arbeitsschritte in der Fabrik gut erklärt sind. Kate und ihr Assistent sind sehr sympathisch dargestellt und so freue ich mich schon auf einen weiteren Fall mit diesem Ermittler-Duo!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Geschichte
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 20.06.2018

Action- und temporeicher Krimi, der für Hochspannung sorgt!

Dunkles Arles
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Capitaine Roger Blanc hat sich mit seiner Geliebten Aveline, die die Ehefrau seines Erzfeindes, des Staatssekretärs, ist, zu einem geheimen Liebeswochenende in Arles verabredet. Doch aus einer geruhsamen ...

Capitaine Roger Blanc hat sich mit seiner Geliebten Aveline, die die Ehefrau seines Erzfeindes, des Staatssekretärs, ist, zu einem geheimen Liebeswochenende in Arles verabredet. Doch aus einer geruhsamen Zweisamkeit wird nichts, denn eine wilde Vefolgungsjagd beginnt, nachdem Aveline im Amphitheater Zeugin eines Mordes wird. Zudem wird ihre Handtasche mit wichtigen Unterlagen geklaut, die sie unbedingt bis Sonntag Abend wieder haben muss, bevor sie zu ihrem Mann nach Paris fährt. Da niemand von ihrem Verhältnis erfahren darf, sind sie weitestgehend auf sich selbst gestellt. Nur Rogers Kollegin Fabienne unterstützt sie durch ihre wertvollen Internet-Recherchen. An die örtliche Polizei kann er sich auch nicht wenden, da der örtliche Commissaire ebenfalls hinter ihm her ist und ihn gerne zum Sündenbock machen möchte. So folgt eine abenteuerliche Odyssee durch das malerische Arles, denn auch ein Schlägertrupp verfolgt die Beiden und trachtet ihnen nach dem Leben. Mit viel Glück und Geschick können sie jedes Mal in James Bond-ähnlicher Manier ihren Verfolgern entkommen, was schon manchmal etwas unglaubwürdig erscheint.

Ich habe mich dennoch von diesem spannenden fünften Buch der Reihe um Roger Blanc sehr gut unterhalten gefühlt, denn es ging sehr actionreich und aufregend zu. In diesem Band ermittelt Roger mal in einem ganz anderen Umfeld und nicht immer im Rahmen der Legalität. So kommt er Korruption und Vetternwirtschaft in der Politik und auch bei der Polizei auf die Spur, auch die Praktiken der Front National werden beleuchtet.


Veröffentlicht am 03.06.2018

Die Vergangenheit ruht nicht!

Mord an der Algarve
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Die Journalistin Anabela Silva lebt alleine in Hannover, nachdem ihr Mann sie wegen einer Jüngeren verlassen hat. Sie ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, ihre Eltern sind aber wieder nach Portugal ...

Die Journalistin Anabela Silva lebt alleine in Hannover, nachdem ihr Mann sie wegen einer Jüngeren verlassen hat. Sie ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, ihre Eltern sind aber wieder nach Portugal zurück gekehrt. Als ihre Mutter sie anruft und um Hilfe bittet, weil sie krank ist, nimmt sie gerne eine Auszeit und fliegt an die Algarve. Dort fällt der neugierigen Bela eine merkwürdige Häufung von Todesfällen auf und sie beginnt zu ermitteln, wovon ihre Familie gar nicht begeistert ist ... Da geschieht noch ein offensichtlicher Mord an einem Deutschen und Bela ist mittendrin im Geschehen.

Dieser erste Band einer neuen Reihe um Anabela Silva von der Autorin Carolina Conrad, was ein Pseudonym der bekannten Schriftstellerin Bettina Haskamp ist, hat mir sehr gut gefallen. Der humorvolle Schreibstil war ganz nach meinem Geschmack. Dieser gemächliche Krimi, gewürzt mit portugiesischem Lokalkolorit ließ sich leicht und locker lesen, Anabela war mir sehr sympathisch. Ich hoffe sehr, dass es weitere Fälle mit Anabela geben wird!

Veröffentlicht am 31.05.2018

Ein ganz besonderer Roman!

Der Augenblick
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Was veranlasst eine normale, junge Frau dazu, ein unschuldiges Baby zu ersticken? Die Täterin kann sich das beim besten Willen selbst nicht erklären. Hauptkommissarin Alexandra Keller hatte sie nicht ...

Was veranlasst eine normale, junge Frau dazu, ein unschuldiges Baby zu ersticken? Die Täterin kann sich das beim besten Willen selbst nicht erklären. Hauptkommissarin Alexandra Keller hatte sie nicht in Verdacht, doch sie stellte sich selbst der Polizei, da sie nicht mit der Schuld leben konnte.

Alexandra berät sich mit ihrem früheren Ausbilder Hermann Rau, der als Fallanalytiker arbeitet. Dieser vermutet eine Art von Traumatisierung, die zur Tat geführt hat. Er ruft ein Pilotprojekt ins Leben, um mit solchen Menschen psychologisch in einer Art Gruppentherapie zu arbeiten. Dazu wählt er sechs Fälle aus, darunter auch die Mörderin des Babys, mit denen er sich regelmäßig in einer psychiatrischen Einrichtung trifft, um deren Probleme und Traumata aufzuarbeiten. Erst danach sollen diese vor Gericht verhandelt werden. Und er hat damit Erfolg ...

Es ist für einen Laien sehr interessant zu erleben, wie so eine Gruppentherapie funktioniert, wie die Teilnehmer sich nach und nach öffnen und ihren Problemen auf den Grund gehen. Es ist für alle kein leichter Weg, doch er führt zum Erfolg.

Dies ist kein Krimi im herkömmlichen Sinn, denn die Täterin stand ja von Anfang an fest. Das Buch ist dennoch sehr spannend zu lesen und der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch die einzelnen Charaktere wurden gut und einfühlsam beschrieben. Ein Therapie-Krimi, der den Leser in seinen Bann zieht!