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Habbo

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2018

Erschreckend

Das Eis
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Die Gletscher schmelzen, das Sommer-Eis der Arktis ist längst verschwunden und damit die transpolare Handelsroute freigegeben. Im Zuge der schmelzenden und kalbenden Gletscher wird nicht nur eine Leiche ...

Die Gletscher schmelzen, das Sommer-Eis der Arktis ist längst verschwunden und damit die transpolare Handelsroute freigegeben. Im Zuge der schmelzenden und kalbenden Gletscher wird nicht nur eine Leiche freigegeben, sondern auch eine eklatante Verletzung des Spitzbergenvertrags aufgedeckt, ein Schiff "versenkt" und damit eine Umweltkatastrophe ausgelöst sowie weitere üble Machenschaften offenbar. Im Mittelpunkt des Geschehens Sean Cawson, dessen toter Freund Thomas Harding und etliche üble Strippenzieher. Das Ganze umrahmt von vielen Berichten auf frühen und ganz frühen Arktis-Expeditionen und Geschichten der Ureinwohner. So gekonnt eingestreut, dass man stets denkt, dass die Handlung, die in der Gegenwart stattfindet, ein Stück aus der Zukunft sei. So wird auch ein gekonnter Spannungsbogen gezogen und die späte Erkenntnis des Haupt-Protagonisten, zum Spielball fieser Egomanen geworden zu sein, um so eindrücklicher. Ein gelungener Roman.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Stark

Zu nah
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Um es vorweg zu nehmen: Der Schluss kommt arg plötzlich, die Wendung zur Lösung so unvermittelt, dass man quasi beim Lesen aus den Seiten kippt. Das ist aber auch (fast) das Einzige, das man eher kritisch ...

Um es vorweg zu nehmen: Der Schluss kommt arg plötzlich, die Wendung zur Lösung so unvermittelt, dass man quasi beim Lesen aus den Seiten kippt. Das ist aber auch (fast) das Einzige, das man eher kritisch anmerken könnte. Die Geschichte startet schon ziemlich rasant und im ähnlichen Tempo präsentieren sich die Leichen. Während der Ermittlungen spielt immer das von der Chief Super erlebte und nicht verarbeitete Trauma unterschwellig eine Rolle und auch der Argwohn der Vorgesetzten und Kollegen. Befremdlich erscheint, dass inmitten der Ermittlungen die Einstellung des Falles droht, wenngleich munter weiter Leichen auftauchen. Das wirkt nicht wirklich real. Die Handlung bewegt sich im Sado-Maso-bereich, im Darknet und im Zwielichtigen. Die Personen, die beschrieben werden, erweisen sich allesamt als ganz anders, als vordergründig ersichtlich. Abgründe tun sich auf und vermeintlich Unschuldige wirken mehr als verdächtig. Wäre die Person des Täters vorher schon einmal ausführlicher beschrieben worden, oder hätte mehr als nur die Unmutsbezeugung eines Ermittlers hervorgerufen, wäre man auch als Leser dem Täter schon früher auf der Spur gewesen. Aber das waren die Ermittler letztendlich auch nicht. Die Geschichte hat sich sehr gut in einem Rutsch durchlesen lassen, war stets spannend und fließend geschrieben. Kann man empfehlen.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Hochspannung

Schlüssel 17
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Eine Geschichte in der Gegenwart, die tief in der Vergangenheit wurzelt und viel mit unbewältigtem Ost-West-Trauma zu tun hat. Ich habe das Buch in zwei Tagen weggelesen, konnte es kaum aus der Hand legen. ...


Eine Geschichte in der Gegenwart, die tief in der Vergangenheit wurzelt und viel mit unbewältigtem Ost-West-Trauma zu tun hat. Ich habe das Buch in zwei Tagen weggelesen, konnte es kaum aus der Hand legen. Hervorragende Protagonisten, die alle ihr "Päckchen" zu tragen haben und aus unterschiedlichen Gründen und nicht bewältigten Erlebnissen selbst traumatisiert sind. Ein sehr gelungener Wechsel zwischen den gegenwärtigen Handlungen und den zurückliegenden Ereignissen, die Ursache für die aktuellen Taten sind. Man weiß zwischendurch nicht, wem man trauen kann und wem nicht, wer Schuld auf sich geladen hat und warum. Die Handlung strebt unaufhaltsam und zügig ihrer Aufklärung entgegen, wobei letztendlich nicht alles geklärt ist und viele Fragen offen bleiben. Das ist ein kleiner Wermutstropfen, tut der Spannung und dem insgesamt sehr gelungenen Werk aber keinen Abbruch. Sollte man unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Familiengeheimnis, Leichen, Happy End

Die rubinrote Kammer
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London 1907. Kein Pflaster für alleinstehende junge Frauen ohne Einkommen und ohne nennenswerte liquide Mittel. Zwei Galane - allerdings nicht ganz so galant. Butler, Zugehfrau, ungeliebter Großvater und ...

London 1907. Kein Pflaster für alleinstehende junge Frauen ohne Einkommen und ohne nennenswerte liquide Mittel. Zwei Galane - allerdings nicht ganz so galant. Butler, Zugehfrau, ungeliebter Großvater und ebenso ungeliebte Großtante. Dazu mehrere Tote sowie ein Familiengeheimnis. Gespart wird in diesem Roman wahrlich nicht. Nicht mit Ermordeten, nicht mit Klischees, nicht mit Drohungen jeder Art. Zum Schluss lösen die Protagonisten sowohl die Mordfälle als auch das Familiengeheimnis und ohne Happy End kommt das Buch auch nicht aus. Die Rubinrote Kammer ist spannend geschrieben und vermittelt auch recht gut, das gesellschaftliche Leben in dieser Zeit. Allerdings wird dadurch manches umso unglaubwürdiger, eben weil es d i e s e Zeit ist. Aber wer gerne eintaucht in Sitten und Gebräuche früherer Zeiten und dabei auch noch einen Kriminalroman vorfindet, ist mit diesem Buch ganz gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Leichte Wochenendkost

Der Baron
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Ein beschaulicher Krimi im beschaulichen Südtirol mit eher ruhigen Vertretern der Ermittlungsbehörden. Da wird selbst die immerwährende Rivalität zwischen der Staatspolizei und den Carabinieri zur seichten ...

Ein beschaulicher Krimi im beschaulichen Südtirol mit eher ruhigen Vertretern der Ermittlungsbehörden. Da wird selbst die immerwährende Rivalität zwischen der Staatspolizei und den Carabinieri zur seichten Sache. Wer Aktion liebt, ist mit dieser Geschichte um einen erschossenen Rennstallbesitzer nicht wirklich gut bedient. Die Ermittlungen gehen langsam und Schritt für Schritt voran. Zwischendurch wird über Slow Food und Slow Work philosophiert und der Einstellung gefrönt, dass, wenn man heute nicht vorankommt, morgen ja auch noch ein Tag sei. Das spricht nicht für Top-Spannung und die ist hier auch nicht gegeben. Aber ein Lesevergnügen wird dennoch geboten. Alleine schon wegen des besserwisserischen Franz Reisinger oder den Eigenschaften der Ermittler. Wer Wohlfühlkrimis und leichte Wochenendkost mag, der liegt hier richtig. I

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