Profilbild von MartinS

MartinS

Lesejury Star
offline

MartinS ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MartinS über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2019

Es geht besser ...

Überfallen
0

Bisher habe ich noch keinen Roman von Kevin Hearne gelesen und meine bisherigen Berührungen mit dem eisernen Druiden beziehen sich auf Oberons blutige Fälle.
Nun ja, Anthologien zeichnen sich dadurch aus, ...

Bisher habe ich noch keinen Roman von Kevin Hearne gelesen und meine bisherigen Berührungen mit dem eisernen Druiden beziehen sich auf Oberons blutige Fälle.
Nun ja, Anthologien zeichnen sich dadurch aus, dass sie meist sehr unterschiedliche Geschichten enthalten, sowohl von der Handlung (natürlich), als auch von der Qualität.
Insgesamt werden neun Geschichten präsentiert, aber überzeugt haben mich die wenigsten. Tatsächlich kann ich nur ein einziges Highlight nennen, und dabei handelt es sich nicht einmal um eine Geschichte um/von Atticus: Der Schwarze Mann vom Boora-Moor, erzählt von Erzdruide Owen Kennedy.
Und was die Beutelteufel anbelangt … nun ja, so sehr ich die kleinen Kerlchen auch mag, die Geschichte um den Ursprung der Devil Facial Tumour Disease (DFTD) und die Druidenheilung hat mich nicht überzeugt (und wäre auch etwas zu einfach)
Zu Beginn jeder Geschichte wird erklärt wer sie wann erzählt. Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich die entsprechenden Bücher kennen müsste.
Überfallen ist ein netter Kurzgeschichtenband, den man lesen kann, aber nicht muss und ob man ihn unbedingt lesen muss, um bestimmte Dinge aus dem Atticus-Universum zu verstehen, bezweifle ich (auch wenn ich es natürlich nicht sagen kann … noch kenne ich keinen der Romane).
Oberons blutige Fälle haben mir besser gefallen.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Kann man lesen, muss man aber nicht

Caldera 1: Die Wächter des Dschungels
0

Mein erster Gedanke beim Lesen des Klappentextes: Klingt skurril. Eine Ameisenkönigin als Bösewicht. Dann aber: Warum nicht, Ameisen können durchaus eine Gefahr darstellen, vor allem in Massen.
Und dann ...

Mein erster Gedanke beim Lesen des Klappentextes: Klingt skurril. Eine Ameisenkönigin als Bösewicht. Dann aber: Warum nicht, Ameisen können durchaus eine Gefahr darstellen, vor allem in Massen.
Und dann der Gedanke: Ein Frosch als Held, das kann ja nur lustig werden. Und das Cover ist auch sehr ansprechend und vielversprechend, auch wenn ich nicht zu den Lesern gehöre, die Bücher aufgrund ihres Covers kaufen, bzw. beurteilen.
Die Erwartungen waren dementsprechend, als ich schließlich mit dem Lesen anfing. Vielleicht zu hoch, denn das Schicksal von Panthermädchen Mali und ihren Gleichgesinnten berührte mich kaum. Ich habe den Eindruck, dass ich entweder anspruchsvoller geworden bin, was meinen Lesestoff anbelangt, oder sich tatsächlich im Moment viele Bücher im belanglosen Einheitsbrei suhlen. Caldera hat ein paar nette Ideen, allerdings ist auch vieles Vorhersehbar (und der tatsächliche Überraschungsmoment geht verloren).
Gut dargestellt werden die Verhaltensweisen der Tiere (wenn man sich mit der Kommunikation der Tiere untereinander anfreunden kann … aber warum sollte man ein Buch dieser Art lesen, wenn man das nicht mag), aber das ist zu wenig, um eine wirklich spannende Geschichte zu bieten. Selbst der Cliffhanger ist vorhersehbar und macht nicht wirklich Lust auf mehr.
Kann man lesen, muss man aber nicht.
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 – 12 (aber es gibt spannenderes für diese Altersklasse)

Nebenbei bemerkt: Der Originaltitel lautet The Lost Rainforest: Mez´ Magic. Im Deutschen wurde dann wohl aus Mez Mali (warum auch immer, mir erschließt sich diese Namensänderung nicht, aber das ist Sache der Übersetzer und hat auf die Handlung keine Auswirkungen)

Veröffentlicht am 21.06.2018

Es wird besser...

Die Gefahr der Neugier
0

Teil eins der Vampirjägersaga hat mich ja nicht so überzeugt, aber die Autorin macht sich. Natürlich kann man Band zwei nach wie vor nicht als Meisterwerk bezeichnen, aber als verschwendete Lesezeit auch ...

Teil eins der Vampirjägersaga hat mich ja nicht so überzeugt, aber die Autorin macht sich. Natürlich kann man Band zwei nach wie vor nicht als Meisterwerk bezeichnen, aber als verschwendete Lesezeit auch nicht. Tatsächlich wird man gut unterhalten. Die Hauptcharaktere werden etwas besser durchleuchtet und auch die Nebencharaktere bekommen ihre Ecken und Kanten.

Freunde (und/oder Kenner) der Rollenspielserie VAMPIRE - DIE MASKERADE/VAMPIRE - THE MASQUERADE werden viele Parallelen feststellen. Mich haben diese Ähnlichkeiten etwas gestört, da es eine Zeit gab, in der ich fast ausschließlich dieses Rollenspiel gespielt habe. DIE GEFAHR DER NEUGIER ist NICHT das Rollenspiel, hat auch nichts damit zu tun, aber durch diese gehäuften Ähnlichkeiten wird dem Vampirmythos nichts Neues oder Eigenes hinzugefügt.

Und auch wenn die Vampire als Persönlichkeiten einigermaßen interessant sind, so ist ihr Hintergrund/ihre Gesellschaft nicht wirklich interessant.

Dabei wird immer wieder bewiesen, wie man dem Mythos der Blutsauger neue Aspekte abgewinnen kann, ohne der klassischen Sicht der Dinge abtrünnig zu werden.

Von daher kann ich nur wiederholen, was ich bereits bei Band eins gesagt/geschrieben habe: Kann man lesen, muss man aber nicht.

Aber ... und manchmal gibt es ein Aber...: Man erkennt Verbesserungen und ich würde mich nicht wundern, wenn sich die Autorin nicht mit jedem ihrer Bücher steigern würde und auch mehr ihre eigene Fantasie einfließen lässt.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Anspruchsvoll und nur bedingt empfehlenswert

Berühmte Tiere der Menschheitsgeschichte
0

Die Essays sind sehr unterschiedlich in ihrer Art, oft philosophisch, manchmal informativ und/oder nachdenklich. Allerdings ist auch die Qualität der Essays nicht vergleichbar und so finden sich in meinen ...

Die Essays sind sehr unterschiedlich in ihrer Art, oft philosophisch, manchmal informativ und/oder nachdenklich. Allerdings ist auch die Qualität der Essays nicht vergleichbar und so finden sich in meinen Augen gute neben weniger guten und mit einigen konnte ich mich nicht anfreunden.
Als Negativbeispiele mögen die Beiträge zu Darwins Schildkröte und der Löwe Cecil gelten.
Durch die Offenlegung der Gedanken Harriets (Darwins Schildkröte) wird mir das Tier zu sehr vermenschlicht und entfremdet sich mir dazu zu sehr. Ich weiß nicht was Schildkröten denken, oder wie sie die Welt wahrnehmen (sicherlich kennen sie die Namen, die ihnen der Mensch gegeben hat nicht). Es mag ein Stilmittel sein, aber es ist eines, das ich nicht nachempfinden kann.
Dem Löwen Cecil wird eine Seite gewidmet, wobei eher sein "Mörder" zu Wort kommt. Um diese Seite verstehen zu können, muss man sich näher mit den Umständen von Cecils Tod auseinandersetzen, auch wenn die Vorkommnisse noch nicht so lange zurück liegen.
Andere Essays haben mir aber durchaus gefallen: Die Geschichte von Dürers Nashorn, Elenas persönliche Erinnerungen an das Einhorn Lancelot (weil das Kindheitserinnerungen weckt. Ich kann mich erinnern, ebenfalls ein Einhorn wie Lancelot gesehen zu haben, aber mir war klar, dass es kein echtes Einhorn war, aber damals gab es hin und wieder diverse Tierfreakshows) oder die Geschichte der Elefanten in Europa.

Elena hat ein anspruchsvolles Buch zusammengestellt, dessen Zugang vielen Lesern vielleicht nicht gelingen wird. Es ist kein Zoologiebuch, keine Kurzgeschichtensammlung und schon gar kein Lexikon.
Mir gelang der Zugang teilweise, denn nur wenige der zusammengestellten Essays haben mich erreicht.
Es ist definitv nicht das beste Buch über Tiere, das ich je gelesen habe (wie es bei Helen McDonald auf dem Klappentext zu lesen ist)

Erwähnenswert ist allerdings die Arbeit der Übersetzerin Beatrice Fassbender, die bestimmt keine leichte Aufgabe vor sich hatte, diese aber erfolgreich meisterte.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Bibliografie, die Elena für ihre Essays zu Rate zog. Und zu besseren Verständnis einiger der Essays schadet es nicht, dem einen oder anderen Hinweis nachzugehen.
Ich kann nicht sagen, an wen sich dieses Buch wendet.
Tierfreunde könnten enttäuscht werden, da man anhand des Titels durchaus etwas anderes erwarten könnte: Eine Ar Biografie. Die Darstellung der Tiere ist mehr die der Menschen, die mit ihnen zu tun haben.
Künstlerisch mag "Berühmte Tiere der Menschheitsgeschichte" ein Gewinn sein und vielleicht macht es sich auch gut im Bücherregal, aber nur wenige der Essays sind in meinen Augen wirklich lesenswert.

Veröffentlicht am 16.03.2018

Wer liest sowas?

Unsere unbekannte Familie
0

In Unsere unbekannte Familie erzählt Jürgen Teipel Geschichten von Tieren und Menschen, bzw. lässt Menschen von ihren Begegnungen mit Tieren erzählen. Er hat die Gespräche, die er mit ihnen führte nur ...

In Unsere unbekannte Familie erzählt Jürgen Teipel Geschichten von Tieren und Menschen, bzw. lässt Menschen von ihren Begegnungen mit Tieren erzählen. Er hat die Gespräche, die er mit ihnen führte nur in schriftliche, lesbare Form gebracht. Und so kommen bekannte und unbekannte Personen zu Worte und solche, die mit Tieren zu tun haben oder auch nicht. Es sind unterschiedliche Begegnungen mit Haus- und Wildtieren und es sind Geschichten über Beziehungen und ungewöhnlichen Begegnungen. Manchmal philosophisch oder esoterisch angehaucht, manchmal kurz und manchmal länger.
So kommen u. a. Hilal Sezgin (Schriftstellerin, Publizistin und Journalistin, Gnadenhof-Betreberin und Zoo-Gegnerin), Randolf Menzel (ehemaliger Leiter des neurobiologischen Instituts der Freien Universität Berlin), Jens Westphalen (Biologe, Tierfilmer, Kameramann, Regisseur und Filmproduzent) und viele andere zu Wort.
Wenn man Gefallen an Tiergeschichten hat, ist man mit diesem Buch gut bedient. Ich gebe zu, dass mich einige der Geschichten durchaus berührt haben (z. B. Roland Gockels Begegnung mit einem Glattwalbaby), aber die meisten sind mir nicht nahe gegangen, selbst wenn einige dabei sind, die sich auf rührige Art mit den Tod (eines Tieres) zusammenhängen. Manche haben mir auch das ein oder andere Augenrollen abgerungen.

Vielleicht ist es auch nicht die Art von Buch an dem ich Gefallen finden könnte. Auch in meinem Umfeld werden Geschichten von Tieren erzählt (meist von Hunden, Katzen und Pferden), das finde ich interessanter und auch nahegehender, da man die entsprechenden Personen (und manchmal auch die Tiere) kennt. Diese Nähe habe ich zu Unsere unbekannte Familie nicht, weshalb mir die Geschichten nicht nahegehen, wenn sie es vielleicht sollten. Hin und wieder bringen mich die Geschichten auch zum Schmunzeln, aber ich kann nicht sagen, dass ich mich gut unterhalten habe.
Auch kam mir öfter die Frage in den Sinn: Wer liest so etwas?
Ich habe keine Antwort gefunden.
Ich kann nicht sagen, dass es ein schlechtes Buch ist, es hat mich nur nicht erreicht. Vielleicht wurde auch nur zuviel erzählt und weniger wäre mehr gewesen. Ich weiß es nicht.
Sehr viele Vielleichts. Kein Buch, das ich weiterempfehlen würde, aber auch nur deshalb, weil ich mit diesem Buch nichts anfangen konnte.