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SaintGermain

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2019

Königsberg während des 2. Weltkrieges

MI-SIX: Operation Bernsteinzimmer
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Hans von Grauwitz, der eine Whisky-Destillerie in Schottland besitzt und dort lebt, hat sich bei seiner Immigration aus Deutschland verpflichtet bei Bedarf für das MI-6 zu arbeiten. 1943 mitten im 2. Weltkrieg ...

Hans von Grauwitz, der eine Whisky-Destillerie in Schottland besitzt und dort lebt, hat sich bei seiner Immigration aus Deutschland verpflichtet bei Bedarf für das MI-6 zu arbeiten. 1943 mitten im 2. Weltkrieg ist es soweit, er soll die Königskronen und das Bernsteinzimmer nach London bringen, damit in Deutschland ein neuer Kaiser bzw. eine Kaiserin eingesetzt werden kann. In den Kriegswirren ist dieser Auftrag natürlich nur schwer zu erledigen.

Das Cover des Buches passt perfekt zum Buch, auch wenn es nicht zum Titel passt. Das hat es aber mit dem Buch gemeinsam - es handelt zwar auch um das Bernsteinzimmer, dafür wird aber sehr oft davon abgeschweift. Vor allem geht es hier um Königsberg und dem Krieg dort ab 1943. Dazu kommt eine Liebesgeschichte und einige Sexszenen, die so gar nicht in das Buch passen wollen.

Die Orte sind gut beschrieben und das ganze Buch wirkt gut recherchiert - so scheint das ganze Buch auch natürlich auf die Realität zu beruhen. Die Kombination bzw. Vermischung aus Fiktion und Wirklichkeit ist kaum zu unterscheiden und ist perfekt zusammengeschlossen.

Die Charaktere blieben für mich hingegen etwas farblos, dies lag sicher auch an der ungenügenden Personenbeschreibung, da man nicht mal das Alter der Hauptpersonen erfuhr.

Dazu kamen noch einige Rechtschreib- bzw. Tippfehler, die das Lektorat/Korrekturat scheinbar überlesen hat.

Konnte mich das Buch zu Beginn noch fesseln, wurde es durch die Abschweifungen immer langweiliger. Trotzdem las ich das Buch zu Ende.

Die Auflösung über das Bernsteinzimmer war interessant, aber auch nicht gerade überkreativ.

Fazit: Mehr Historien- als Agentenroman, der immer wieder zu weit vom Thema abkommt. 3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 20.08.2018

Höhen und Tiefen

Der Abgrund in dir
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Rachel Childs war einst eine gefeierte Journalistin, dann kam der Absturz. Sie erfängt sich als sie mit ihrem Mann Brian glückliche Zeiten verbringt. Ihre Panikattacken verschwinden. Doch dann erweckt ...

Rachel Childs war einst eine gefeierte Journalistin, dann kam der Absturz. Sie erfängt sich als sie mit ihrem Mann Brian glückliche Zeiten verbringt. Ihre Panikattacken verschwinden. Doch dann erweckt etwas ihr Misstrauen.

Das Cover des Buches ist nicht sehr ansprechend, es erinnert mehr an ein Buch zum Film, ist aber passend für den Verlag Diogenes.

Die Titelwahl gefiel mir im Original (Since we fell) um einiges besser und passender, denn der deutsche Titel.

Das Buch wird am Cover als Roman angegeben - auf der Rückseite allerdings als Mischung aus Psychothriller und Liebesgeschichte.

Der Prolog war gut gemacht und ließ mich an einen Psychothriller denken. Danach war allerdings bis über die Hälfte vom Buch nichts, was man dem Genre auch nur annähernd zuschreiben könnte. Es war einfach eine Biografie von Rachel, die in Teilen (Stichwort Vater) etwas Spannung hatte, diese aber schnell wieder abflachen ließ. Kurz nach der Hälfte des Buches wurde dann der Psychothriller aber ausgepackt, eine gute Handlung begann. Allerdings wurde diese immer wieder ohne Grund unterbrochen. Wenn in einem Thriller über eine Seite Vasokonstriktion und Vasodilatation erklärt werden, ist das nicht notwendig und nimmt die Spannung. Dadurch benötigte ich für dieses Buch, wohl fast eine Woche, was ich sonst kaum für ein Buch benötige.

Das Ende des Buches ist ein weiterer Minuspunkt. Denn es hat keinen. Es endet einfach. Man wartet auf ein Abschlusskapitel oder zumindest einen Epilog, aber der kommt nicht.

Fazit: Als Roman noch einigermaßen lesbar, als Psychothriller ein Verhau. Dazu ein nicht vorhandenes Ende. 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.06.2018

viele Rätsel, aber keine Story

EXIT® - Das Buch: Tagebuch 29
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Mittlerweile gibt es ja einige "Exit" bzw. "Escape"- Rooms. Das ganze gibts natürlich auch als Spiele oder wie hier in Buchform. Einige "Exit"-Räume konnte ich schon ausprobieren, ebenfalls die"Exit"-Spiele. ...

Mittlerweile gibt es ja einige "Exit" bzw. "Escape"- Rooms. Das ganze gibts natürlich auch als Spiele oder wie hier in Buchform. Einige "Exit"-Räume konnte ich schon ausprobieren, ebenfalls die"Exit"-Spiele. Diese haben mir sehr viel Spaß gemacht, sodass ich mich an dieses Buch machte - zusammen mit meiner Frau.

Für dieses Buch benötigt man auf jeden Fall einen Internetzugang - am besten ein Smartphone. Denn die Rätsel bauen aufeinander auf, d.h. man bekommt pro gelöstem Rätsel ein Wort, das man bei späteren Rätseln benötigt. Dazu gibt es auch 3 Hilfekärtchen, wobei das letzte die Auflösung ist.

Die Rätsel haben verschiedene Schwierigkeitsgrade, manche löst man mit Hausverstand oder Wissen, für andere benötigt man definitiv das Internet. Allerdings lässt die Grafik des Buches teilweise zu wünschen übrig, sodass einige Rätsel ohne Hilfe nicht zu lösen sind.

Was mir auch noch an dem ganzen Buch fehlte ist die Story oder der rote Faden. In der Inhaltsangabe steht zwar eine Story dahinter, diese wird aber nicht fortgeführt, sodass das Buch letztendlich nur eine Sammlung von Rätseln darstellt.

Fazit: Die Rätsel sind teilweise sehr gut, die Grafik allerdings nicht. Und leider gibt es keine Story dazu. 3 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 16.06.2018

Schwelgen in Erinnerungen

Die Unruhigen
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Linn Ullmann berichtet in einer Mischung aus Fiktion und Autobiografie über das Leben mit 2 berühmten Elternteilen. Sie vermittelt einen Eindruck ihres unruhigen angetriebenen Lebens und beschreibt ...

Linn Ullmann berichtet in einer Mischung aus Fiktion und Autobiografie über das Leben mit 2 berühmten Elternteilen. Sie vermittelt einen Eindruck ihres unruhigen angetriebenen Lebens und beschreibt sie als drei große Lieben. Das Älter werden kommt in den Vordergrund und die Erinnerung an frühere Zeiten. Eigentlich hatten Tochter und Vater lange vor, gemeinsam ein Buch zu schreiben, doch erst sehr spät beginnen sie mit Tonaufnahmen dafür....

Zum Cover: Ehrlich gesagt gefällt mir das Cover nicht besonders, allerdings vermittelt es den richtigen Eindruck über den Inhalt des Buches. Ein altes Foto das Erinnerungen weckt.

Meine Meinung zum Buch: Die Autorin macht es einem nicht gerade leicht, dieses Buch zu lesen denn es kommt immer wieder unvermittelt zu großen Zeitsprüngen und das Schreiben aus der Außenperspektive die keine Namen nennt "das Mädchen", "der Vater" nimmt irgendwie die Persönlichkeit ein wenig aus dem Buch. Was mir sehr gut gefallen hat sind die Dialoge die die Bandaufnahmen wieder spiegeln denn sie lockern das Buch etwas auf. Das älter werden ist gut dargestellt und die Veränderungen im Handeln und denken. Jedoch wiederholt sich alles mehrmals und nimmt so die Spannung völlig aus dem Buch. Ich muss gestehen, dass ich ab der mitte einige male ein paar Seiten überblättert habe und dabei nicht das Gefühl hatte, etwas versäumen zu können. Für Kenner der Eltern und der Tochter ist das Buch sicher interessant, aber ansonsten eher langatmig.

Leider nicht meins.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Viel Warenkunde - wenig Rezepte

Naturnahes Kochen – einfach, gut, gesund
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Erwin Seitz ist gelernter Koch und Gourmetkritiker der in diesem Buch das naturnahe Kochen näher bringen möchte. Durch Informationen zu den Lebensmitteln bringt er dem Leser/ der Leserin diese ...

Erwin Seitz ist gelernter Koch und Gourmetkritiker der in diesem Buch das naturnahe Kochen näher bringen möchte. Durch Informationen zu den Lebensmitteln bringt er dem Leser/ der Leserin diese näher und verbindet diese mit einfachen Gerichten.

Zum Cover: Das Buch ist sehr ansprechend gestaltet - der Einband ist fest und die Seiten innen sind robust. Was ein wenig stört ist der intensive Geruch des Buches.

Meine Meinung zum Buch: Ehrlich gesagt bin ich schon etwas enttäuscht. Ich habe einfach mehr erwartet. Das Buch in informativ aufgebaut und man erliest sich viele Details über die einzelnen Nahrungsmittel. Die ersten 106 Seiten des Buches sind reine Warenkunde über den Ursprung und die Entwicklung von z.B. Milch/Honig/Essig/Nüsse/Öle/Getreide/Kartoffel/Hülsenfrüchte/Kräuter/Gemüse/Gewürze/Pilze/Weich und Krustentiere/Fische/Wildgeflügel wobei sich an jede dieser Gruppen ein paar Einkauftips für gute Biohöfe findet was zwar eine nette Anregung ist, ich für all diese Sachen aber ganz Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien bereisen müsste. Also eher ein Tip wenn man mal in den jeweiligen Regionen unterwegs ist.

Ab Seite 107 beginnen dann erst die Rezepte. Also in etwa der Hälfte des Buches. Und hier kommt das enttäuschende für mich. Ich brauche echt kein Rezept für Müsli, Kartoffelstampf, einfachen Blattsalat. Auch bei den Rezepten ist zuerst wieder eine Seite Informatives angefügt. Die Rezepte selber sind wirklich einfach beschrieben in der Herstellung und der Autor legt Wert darauf den Eigengeschmack der einzelnen Zutaten nicht zu verstecken sondern sie zu ergründen. Bei den Nachspeisen gibt es gerade mal 4 Rezepte - obwohl ich diese gar nicht als solche betiteln würde. "Sommerliches Obst", --> also ein Obstteller wo ein wenig Buttermilch und Balsamessig drüber geträufelt wird. "Exotische Früchte" --> also exotisches Obst das auf einer Schokocreme liegt. usw.

Die Fotos im Buch sind von Jens Gyarmaty die zumeist sehr gelungen sind. Einige wirken auch wieder zu simpel. Und ein paar Bilder halten mich echt davon ab nachzukochen was abgebildet ist. Die "Wachteln auf Belugalinsen" sehen leider aus als ob man gestocktes Blut auf dem Teller hätte. Bei vielen Rezepten hat man Kartoffelstampf oder Linsen bzw anderes "Mus" auf dem Teller wo dann halt ein wenig Fleisch oder Fisch drüber drapiert wird. Das mag zwar lecker sein, aber so richtig ansprechend ist es dann doch nicht.

Fazit: Ich werde dieses Buch in meiner Küche sicher nicht zur Hand nehmen um daraus lecker zu kochen. Dafür habe ich einfach viel ansprechendere Bücher. Jedoch fürs schmöckern der Warenkunde als Anregung für Qualität werde ich es schon mal verwenden.