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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2018

Spannungsarmer, verstörender Endzeitroman, der mich insgesamt leider enttäuscht hat

Anna
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Spoilerfreie Rezension

Inhalt

In der Welt der 13-jährigen Anna und ihres Bruders Astor gibt es keine Erwachsenen. Eine aggressive Seuche hat vor vier Jahren alle Menschen ab der Pubertät ausgelöscht ...

Spoilerfreie Rezension

Inhalt

In der Welt der 13-jährigen Anna und ihres Bruders Astor gibt es keine Erwachsenen. Eine aggressive Seuche hat vor vier Jahren alle Menschen ab der Pubertät ausgelöscht – und sie wütet noch immer. Auf Sizilien herrscht Anarchie, die Kinder sind auf sich gestellt, Krankheit und Tod stehen an der Tagesordnung. Die Heldin tut alles in ihrer Macht Stehende, um ihren Bruder zu beschützen und auf die Zukunft vorzubereiten, denn Anna weiß, dass auch ihre Zeit bald gekommen ist. Oder stimmen etwa die Gerüchte, dass es irgendwo noch „Große“ gibt, die ein Heilmittel gefunden haben?

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Verlag: Eisele
Seitenzahl: 336
Erzählweise: Figuraler Erzähler, Präteritum
Perspektive: hauptsächlich aus weiblicher Perspektive, selten auch aus männlicher
Kapitellänge: mittel
Tiere im Buch: -! Dieses Buch ist für empathische Menschen und Tierliebhaber nur sehr schwer zu ertragen – mehr dazu im Abschnitt „Inhalt“.

Warum dieses Buch?

Für dystopische Geschichten bin ich immer zu haben, denn die Themen, die in Endzeitwerken typischerweise besprochen werden, finde ich sehr interessant. Zudem hat mich das enthusiastische Lob verlockt, das das Buch, welches in Italien monatelang auf der Bestsellerliste stand und von der Financial Times zu einem der besten Bücher des Jahres gewählt wurde, bereits erhalten hatte.

Meine Meinung

Einstieg (+/-)

Den Prolog fand ich sehr atmosphärisch beschrieben, er hat mich sofort neugierig gemacht. Die ersten Seiten des ersten Kapitels jedoch fand ich dann jedoch zäh, auch wegen der Gewalt gegen Tiere. Die Geschichte kommt nur sehr langsam in Schwung und ich habe lange gebraucht, bis ich wirklich in der Geschichte angekommen war.

„Sie kämpften, doch irgendwann kapierten ausnahmslos alle, dass es vorbei war, als hätte der Tod persönlich es ihnen ins Ohr geflüstert.“ E-Book, Position 759

Schreibstil (+/-)

Das lag zu einem großen Teil wohl auch am Schreibstil. Niccolò Ammaniti präsentiert den LeserInnen oft lange Rückblenden, erzählt die Vergangenheit seiner Figuren oft in einem detaillierten „ab ovo“-Stil. Man erfährt Dinge, die weit in der Vergangenheit liegen, wie das Kennenlernen der Eltern und die Herkunftsgeschichte des Hundes. Immer wieder haben mich diese Rückblenden aus dem Lesefluss gerissen, in den ich ohnehin das ganze Buch über nur schwer hineinfand. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass das Buch nur sehr wenige Dialoge enthält und sich meist auf lange Alltags- und Umgebungsbeschreibungen und Annas einsame Wanderungen zur Essenbeschaffung konzentriert.

Dem Schreibstil an sich stehe ich sehr zwiegespalten gegenüber. Einerseits ist er in seinen glänzenden Momenten anschaulich, angenehm, flüssig, emotional und sogar poetisch zu lesen, andererseits zeichnet er sich auch immer wieder durch wenig Tempo und Emotion und eine irgendwie schwer zu beschreibende Sperrigkeit/Holprigkeit aus, die es mir schwer gemacht hat, mitzufiebern und schnell voranzukommen. Obwohl keine schwierigen Worte verwendet wurden und die Sprache an sich nicht wirklich anspruchsvoll ist (einmal davon abgesehen, dass meiner Meinung mehr italienische Begriffe übersetzt oder erklärt werden hätten müssen, da man damit als Nichtsprecherin der Sprache nur wenig anfangen kann und Google bemühen muss), musste ich häufig ganze Absätze erneut lesen, weil ich immer wieder gedanklich ausgestiegen bin und mich nicht konzentrieren konnte.

„So viel Zeit war vergangen, doch wenn Anna daran dachte, war ihre Sehnsucht so stark, dass es ihr vorkam, als fiele sie in ein Loch und käme nicht wieder hinaus.“ E-Book, Position 605

„Anna konnte die Gedanken schier sehen, die dem Pechvogel mit dem Mantel durch den Kopf gingen. Schnurgerade einer nach dem anderen, wie die Waggons eines langsamen, ratternden Zugs.“ E-Book, Position 1606

Inhalt, Themen, Botschaften & Ende (+/-)

Dem Guardian kann ich leider nicht zustimmen, wenn er über dieses Buch schreibt: „Ammaniti setzt neue Maßstäbe in post-apokalyptischer Literatur.“ Im Gegenteil, ich hatte eher das Gefühl, dass es sich hier um eine Geschichte handelt, die wie ein Puzzle aus vielen (mir schon) bekannten Endzeitaspekten zusammengesetzt wurde. Innovativ fand ich den Plot also nicht, da typische Themen wie Essensbeschaffung, Einsamkeit, Überleben und moralische Aspekte im Mittelpunkt stehen. Jedoch bringt der Autor durchaus auch einige eigene, interessante Ideen ein, beschreibt eindrucksvoll den moralischen Verfall in einer Welt ohne Erwachsene und Regeln, in der der Stärkere siegt. Dennoch gibt es auch Hoffnungsschimmer am Horizont, wie etwa Momente der Lebensfreude, das Aufblitzen von Hoffnung, wenn etwas Schwieriges geschafft wurde, und Szenen voller Empathie, Liebe und Freundschaft. Das Ende fand ich, wenn auch etwas traurig (obwohl ich es schon erwartet hatte), sehr gelungen. Trotz der jungen Protagonistin handelt es sich hier für mich übrigens eindeutig um kein Jugendbuch.

In seinen Schilderungen beschönigt der Autor nichts, egal ob es um die Beschreibungen der Zustände in den Häusern oder der Leichen geht. In diesem in drei Teile geteilten Buch wird wie im echten Leben ohne pompöse Heldenmomente still und leise gestorben, und Ammaniti hält wie ein grausamer Kameramann immer ganz genau drauf, wenn es richtig hässlich wird. Aus diesem Grund ist das Buch eine schwer zu verdauende Lektüre. Mancher Moment brennt sich ins Gedächtnis und liegt einem noch Stunden oder Tage schwer im Magen, weil man immer noch damit hadert. Für diese Leistung ist der Autor ohne Frage zu loben, denn das schafft nicht jede/r. Besonders schwer zu ertragen fand ich die ausufernde Gewalt gegen Tiere, die Tierquälereien und das Töten. Oft handelt es sich um Verteidigungskämpfe gegen wilde Tiere oder es wird für Nahrung getötet. Dennoch waren diese Beschreibungen für mich unerträglich. Besonders wütend gemacht hat mich der leicht humorvolle Ton bei der Beschreibung davon, wie ein Kampfhund auf grausame Weise „ausgebildet“ wird. Dieses Thema ist meiner Meinung nach überhaupt nicht witzig, und am liebsten hätte ich alleine aufgrund des Tier(schutz)aspektes das Buch mehrmals abgebrochen. Der Autor hat es meiner Meinung nach einfach übertrieben mit seiner Darstellung vom tierischen Leid.

„Ihr Leben war dasselbe wie das einer Kakerlake, die nicht anders kann, als sich auf zwei Beinen weiterzuschleppen, wenn jemand auf sie tritt. Dasselbe, das eine Schlange dazu veranlasst, unter den Schlägen einer Hacke davonzukriechen, ihre Eingeweide hinter sich herziehend. […] Wir müssen weitermachen, ohne zurückzublicken, weil wir die Energie, die uns durchdringt, nicht beherrschen können, und selbst verzweifelt, verstümmelt und blind ernähren wir uns weiter, schlafen und schwimmen gegen den Strudel an, der uns nach unten zieht.“ E-Book, Position 1935

Figuren (+/-)

Vielleicht lag es auch am stellenweise nüchternen Schreibstil, der mir stellenweise zu wenig vom Gefühlsleben und der Gedankenwelt der Figuren preisgibt, aber es gelang mir über weite Teile des Buches nicht, wirklich eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Sie blieben weit von mir entfernt, die Distanz zu ihnen konnte erst im letzten Fünftel ein wenig überbrückt werden. Prinzipiell mochte ich Anna aber, die sich stets bemüht, ihren Bruder zu beschützen, und die gleichzeitig mit typisch pubertären Stimmungsschwankungen und Gefühlsausbrüchen zu kämpfen hat. Mir hat gefallen, dass die Heldin des Buches, Anna, eine Figur mit Fehlern, Ecken und Kanten ist.

Wenn man so wenige Gefühle für die Figuren entwickelt, dass sie einem eigentlich egal sind, ist es natürlich schwer, ihrer Geschichte voller Interesse zu folgen und mitzufiebern. Obwohl es durchaus gute Ansätze und starke Momente gibt und obwohl der Autor sich bemüht, seinen Figuren eigene Persönlichkeiten zu geben, so hat die Figurenzeichnung bei mir nicht so funktioniert, wie sich das Niccolò Ammaniti wahrscheinlich gewünscht hätte. Meine Lieblingsfigur – und die einzige, für die ich wirklich durchgehend gehofft und gebangt habe – war interessanterweise Coccolone (wer das genau ist, möchte ich hier nicht verraten, um nicht zu spoilern). Bin ich da eigentlich die Einzige, oder ist es noch jemandem so ergangen?

„Sie war mit ihrem Bruder aufgewachsen, wie ein Baum um einen Stacheldraht wächst, die beiden waren miteinander verschmolzen und eins.“ E-Book, Position 2248

Spannung & Atmosphäre (-)

Es gab durchaus atmosphärische Momente, in denen Endzeitstimmung und eine sehr unheilvolle Stimmung aufkamen, jedoch zeichnete sich das Buch für mich hauptsächlich durch seinen ausgeprägten Spannungsmangel aus. Ich habe mich wirklich über weite Teile durch die Seiten gequält und überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll. Bis etwa zum letzten Fünftel kam ich wirklich nur sehr langsam und zäh voran. Der dünne Plot ist mit Sicherheit auch daran schuld. Manchmal schien es mir eher, als wolle der Autor den Alltag von Anna und Astor beschreiben, anstatt eine richtige Geschichte mit Handlung, Anfang und Ende zu erzählen. Dennoch gibt es zwischendurch auch unerwartete Wendungen und sehr spannende, geradezu nervenzerreißende Momente, in denen man ängstlich weiterliest – vor allem weil man schnell merkt, dass der Autor keinerlei Hemmungen hat, auch liebevoll erschaffene Figuren gnadenlos zu töten. Im Nachhinein bereue ich es jedoch auch nicht, durchgehalten zu haben (es ist eines dieser Bücher, die einem im Nachhinein besser gefallen als während des Lesens).

Geschlechterrollen (+/-)

Anna ist eine sehr selbstbewusste junge Frau, die sich nichts gefallen lässt. Sie kämpft wie eine Löwin für Astors und ihr Leben, ist mutig und stark. Manche Szenen fand ich etwas unglaubwürdig und seltsam, besonders in Bezug darauf, dass die Geschichte von einem Mann geschrieben wurde. Da dachte ich mir dann: Das würde doch im echten Leben nicht passieren. Traurig fand ich auch den sexuellen Übergriff, auch wenn ich denke, dass dies in einer derart gefährlichen Welt durchaus passieren kann. Gestört hat mich, dass Anna, als eine andere Person zur Gruppe stößt, sofort das Saubermachen und Kochen übernimmt, vermutlich einfach, weil sie eine Frau ist. Hier hätte ich mir ein stärkeres Hinterfragen von stereotypen Rollenmustern gewünscht, vor allem, da diese in Annas Welt so ja eigentlich nicht mehr existieren. Auch in einzelnen Rückblenden sind Geschlechterstereotypen vorhanden, eine Verwendung des Wortes Schla*** gibt es auch. Insgesamt sind diese Dinge aber großteils zu verschmerzen, weil der Autor eine so starke weibliche Figur ins Zentrum seiner Geschichte gesetzt hat.

Mein Fazit

„Anna“ ist ein schwer zu verdauender Endzeitroman, von dem ich mir aufgrund des Lobes viel erwartet habe, der mich aber leider insgesamt enttäuscht hat. Die Geschichte behandelt die üblichen Themen wie Essenbeschaffung, Moral und Überleben und bietet nur wenig Neues. Auch wenn „Anna“ durchaus seine poetischen, emotionalen, tristen, nervenzerreißenden und spannenden Momente hat, wurde ich sowohl mit dem sperrigen Schreibstil, der nichts beschönigt und uns Annas Welt in ihrer ganzen Grausamkeit zeigt, als auch mit den Figuren leider nur schwer oder gar nicht warm. Sehr gestört haben mich zudem die ausufernde Gewalt gegen Tiere und der Mangel an Spannung, was beides dazu führte, dass ich mehrmals überlegt habe, das Buch abzubrechen. Im Nachhinein bereue ich jedoch nicht, durchgehalten zu haben, auch wenn mir so manche Szene noch länger schwer im Magen liegen wird. Dafür gibt es an dieser Stelle noch ein Lob, denn das schafft bei mir (einer schon relativ abgehärteten Walking-Dead-Liebhaberin) nicht jede/r Autor/in.

Ob ich noch etwas vom Autor lesen werde, ist noch nicht entschieden.

Bewertung

Idee, Themen, Botschaft: 3 Sterne
Worldbuilding: 3,5 Sterne
Ausführung: 3 Sterne
Einstieg: 2 Sterne
Schreibstil: 3 Sterne
Protagonistin: 4 Sterne
Figuren: 3 Sterne
Atmosphäre: 3 Sterne
Spannung: 2 Sterne
Ende: 5 Sterne
Emotionale Involviertheit: 2,5 Sterne
Geschlechterrollen: +/-

Insgesamt:

❀❀❀

Dieses Buch bekommt von mir 3 insgesamt leider enttäuschte Lilien!

Veröffentlicht am 07.07.2018

Ernüchterung - Buch mit Stärken und Schwächen, Hype nicht nachvollziehbar

Children of Blood and Bone
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Die Rezension enthält leichte Spoiler!


Inhalt

Orïsha blühte früher vor Leben und Magie. Doch irgendwann wurde dieses Geschenk der Götter von einigen gierigen Magiern missbraucht. König Saran setzte ...

Die Rezension enthält leichte Spoiler!


Inhalt

Orïsha blühte früher vor Leben und Magie. Doch irgendwann wurde dieses Geschenk der Götter von einigen gierigen Magiern missbraucht. König Saran setzte daraufhin alles daran, auch die letzten Maji zu vernichten. Doch durch einen Zufall fällt Zélie eine magische Rolle in die Hände, und auf einmal scheint es möglich, dass sie gemeinsam mit ihrem Bruder und der aus dem Königshaus fortgelaufenen Prinzessin die Magie zurückbringen kann. Doch wird Zélie es rechtzeitig schaffen? Mächtige Feinde sind der kleinen Reisegruppe jedenfalls dicht auf den Fersen…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Band #1 der „Children of Blood and Bone“-Reihe, der Folgeband soll 2019 erscheinen
Verlag: FISCHER FJB
Seitenzahl: 624
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präsens & Präteritum
Perspektive: abwechselnd aus weiblicher und männlicher Perspektive (Inan, Amari, Zélie) Kapitellänge: kurz bis mittel
Tiere im Buch: -/+ Fische werden gefangen und gegessen, Großkatzen, die als Reittiere genutzt werden, sterben einen grausamen Tod im Krieg und in Schlachten. Gleichzeitig aber auch sehr liebevoller Umgang der Figuren mit ihrem Reittier Nailah, das auch immer wieder gerettet und nie zurückgelassen wird.

Warum dieses Buch?

Das Buch der noch sehr jungen nigerianisch-amerikanischen Autorin Tomi Adeyemi umrankt bereits jetzt ein riesiger Hype in den USA, neuartig und bereichernd sollte es sein – mit einer wichtigen Message. Die Geschichte wird bereits verfilmt. Für mich eine unwiderstehliche Ausgangslage, die natürlich mehr als neugierig machte!

Meine Meinung

Einstieg (+)

Der Einstieg gelingt einfach und angenehm, was zum Teil auch am Schreibstil liegt. Am Anfang war ich vom Weltenentwurf sehr begeistert, auch die Figuren mochte ich auf Anhieb. Die Vorfreude stieg.

„‘In jener schicksalhaften Nacht kannte König Saran kein Erbarmen‘, fährt Mama Agba fort. ‚Er nutzte die Hilflosigkeit der Maji und schlug zu.‘“ E-Book, Position 284

Inhalt, Themen & Botschaften (+/-)

Die frische Grundidee und die erfundene magische Welt der Autorin sind sehr vielversprechend. Zudem fand ich die afrikanischen Einflüsse und die Mythologie sehr interessant und habe gerne über die verschiedenen Traditionen, über die Sprache und über die einzelnen Gottheiten und Gaben gelesen. Über das eine oder andere Klischee, über teilweise fehlende Tiefe, über Szenen oder Handlungsmotive, die man so schon hundertmal in anderen Werken gelesen hat, sollte man allerdings hinwegsehen können, wenn man mit dieser Geschichte ein paar schöne Stunden erleben möchte.

Die Message, die der Geschichte zugrunde liegt, konnte mich dafür absolut überzeugen. Es gibt Parallelen zur heutigen Realität (leider!), aber auch zu den dunkelsten Kapiteln der Menschheit. Die Wut, die beim Lesen spürbar wird, wird hinten im Buch durch Anmerkungen der Autorin erklärt. Mit allem, was sie sagt, hat sie ohne Zweifel recht, und der Abschluss des Buches, ihr Appell an die Menschheit, Ungerechtigkeiten nicht einfach hinzunehmen und wegzuschauen, löst (im Gegensatz zu den knapp 600 Seiten davor) Gänsehaut aus:

„[…] doch dieses Buch soll eine Aufforderung sein, Unrecht nicht einfach hinzunehmen. […] Wir alle sind Kinder von Blut und Bein.
Und genau wie Zélie und Amari haben wir die Macht, etwas gegen das Böse in unserer Welt zu tun.
Viel zu lange sind wir in die Knie gezwungen worden.
Erheben wir uns.“ E-Book, Anmerkung der Autorin, Position 7400

Etwas problematisch zu sehen ist die Brutalität des Buches, die empfindsame Jugendliche ab 14 Jahren überfordern könnte. Hier werden Menschen verbrannt, gefoltert, eiskalt ermordet. Auch wenn die Geschichte fiktional ist, könnte man davon ableiten, dass eine gesellschaftliche Veränderung nur mit Gewalt möglich ist. Als schwierig betrachte ich auch die Tatsache, dass schlimmste (selbst ausgeübte) Gewalt viel zu schnell verziehen wird und auch die Folgen nicht ausreichend thematisiert werden. Andererseits befinden sich die Maji (mit Magie beschenkte Menschen) im offenen Krieg, für sie geht es um Leben und Tod. Die Brutalität und die vielen Kollateralschäden sind so zumeist (nicht immer) in gewisser Weise verständlich.

Schreibstil (+/-)

Der Schreibstil ist prinzipiell gut gelungen. Er ist sehr einfach und flüssig zu lesen, ist anschaulich, enthält treffende, schöne Vergleiche und schafft es wundervoll, dass die Emotionen der Figuren bei den LeserInnen auch ankommen. Für die vielen unbekannten Wörter hätte ich mir jedoch ein Glossar gewünscht, da ich mehrmals Worte in einer Suchmaschine nachgeschlagen habe, weil einige nicht ausreichend erklärt wurden. Positiv aufgefallen ist mir, dass bei den Reittieren standartmäßig das generische Femininum verwendet wurde. Vor allem Letzteres ist durchaus als revolutionär zu betrachten.

Jedoch hat die eigentlich angenehme Sprache auch ihre Schwächen. Zum einen wirkt der temporeiche Schreibstil, der beinahe nur aus Hauptsätzen und Hauptsatzreihen besteht, immer wieder unruhig und abgehackt. Auch hat man das Gefühl, dass man dem jugendlichen Zielpublikum eigentlich viel mehr zutrauen könnte. Und zuletzt war ich sehr genervt über die ständigen Ausrufe „Ihr Götter!“ und „Ihr Himmel!“. Leider wurden diese Ausrufe derart überstrapaziert, dass ich nicht verstehe, warum die Wiederholungen nicht vom Ursprungsverlag ausgemerzt wurden. Ich war jedenfalls davon sehr genervt.

ProtagonistInnen, Figuren & Beziehungen (+/-)

Auch hier gab es bei mir gemischte Gefühle: Prinzipiell sind die Figuren gut gelungen, erhalten ihre Stärken und Schwächen und haben alle ihr kleines Päckchen an Sorgen und finsterer Vergangenheit zu tragen. Jedoch konnte ich die Handlungen der Figuren nicht immer nachvollziehen, manchmal fehlte sowohl hier als im Grundgerüst der Geschichte die Logik. Beispiel: Ständig wird die Zeit, in der die HeldInnen einen wichtigen Ort erreichen können, praktischerweise nach hinten verschoben. Ständig heißt es dann: Wenn wir JETZT losgehen, können wir noch rechtzeitig dort sein. Und warum nimmt man sich die Zeit, noch gemütlich einem Fest beizuwohnen, wenn einem gefährliche Feinde auf den Fersen sind, wenn es um jede Minute geht und wenn von einem die Rettung des ganzen Volkes abhängt? Tja, ich weiß es auch nicht! Fragt am besten Zélie und ihre Gefährten.

Zudem sind die Figuren nicht immer sympathisch. Zélie kann bisweilen sehr impulsiv (dabei dumm) und gemein sein, bringt durch ihr Verhalten einmal sogar ein ganzes Dorf in größte Gefahr (Stichwort: unlogischen Verhalten), verzeiht einem attraktiven Jüngling ziemlich schnell, dass er unzählige Menschenleben auf dem Gewissen hat. Über Inan möchte ich am liebsten gar nicht reden. Er war schwer greifbar und austauschbar, seine ständigen Meinungsänderungen haben mich fast in den Wahnsinn getrieben. Diese Antipathie, die sich zwar bei Zélie immer mehr legte, war vermutlich auch der Grund dafür, dass ich nicht so mitfühlen und mitfiebern konnte, wie ich wollte. An manchen Stellen war mir egal, was mit den Figuren passierte, ich hätte leider nicht mit der Wimper gezuckt, wenn sie gestorben wären.

Interessanterweise konnten mich die Nebenfiguren oft viel mehr begeistern. Sie erschienen mir dreidimensionaler und weniger formelhaft. Wundervoll fand ich beispielsweise den mysteriösen Roën – hier hätte ich sehr gerne noch viel mehr erfahren.

Love is in the Air (-)

Die Entwicklung der zentralen Liebesgeschichte (die zweite Lovestory fand ich glaubwürdiger) ging mir trotz einiger durchaus gelungener (aber auch klischeehafter) Szenen viel zu schnell und sendet fragwürdige Botschaften an die junge Leserschaft. Richtiges Kribbeln habe ich nicht gespürt, auch wenn sich die Autorin ohne Frage viel Mühe gegeben hat. Aber die ganzen Toten, die der Love Interest auf seine Schultern geladen hatte, konnte ich (im Gegensatz zu manchen anderen Leuten) dann doch nicht ganz vergessen.

Spannung & Atmosphäre (-)

Hier bin ich zwiegespalten, auch wenn die negativen Aspekte für mich überwogen haben. Einerseits gibt es durchaus sehr spannende Stellen, tolle, actionreiche Kämpfe und manche unerwartete Wendung, andererseits ist vieles eben auch sehr vorhersehbar, viele Wendungen können daher (trotz gut gesetzter Cliffhanger) nicht überraschen. Das letzte Viertel des Buches war wieder spannend, hier konnte ich das Buch dann auch schwerer aus der Hand legen, aber vor allem im Mittelteil zog sich die Geschichte für mich sehr. Ich bin nur sehr langsam und weitergekommen, hätte stellenweise am liebsten abgebrochen. Weniger Seiten, weniger kleine Höhepunkte (die Autorin hat sich sehr viel für ihre Geschichte vorgenommen) und mehr große, die ordentlich aufgebaut werden, hätten dem Buch ohne Frage gutgetan.

Geschlechterrollen (♥)

Hier kann die Geschichte ohne Frage punkten. Die Autorin benutzt das generische Femininum –die männlichen Tiere sind großzügigerweise mitgemeint. Zudem sind die Frauenfiguren sehr rebellisch, kriegerisch und stark. Sie lassen sich absolut nichts gefallen, wehren sich, sind frech und wild und mutig. So muss das in einem Jugendbuch sein (Vorbildwirkung!). Und: Die Männer, die oft doch noch recht klassisch dargestellt werden (Krieger, Sportler, hart, versuchen, die Mädchen zu beschützen), dürfen immerhin weinen. Dafür gibt es einen dicken Pluspunkt!

„Mut kann im Verborgenen wachsen, sagte sie damals. Tapferkeit in der Dunkelheit erblühen.“ E-Book, Position 342

Mein Fazit

„Children of Blood and Bone“ ist ein Debüt mit vielen guten Ansätzen und viel Potential, das jedoch leider nicht so genutzt werden konnte, wie ich mir das gewünscht hätte. Der Schreibstil ist einfach, aber auch abgehackt, die diversen Figuren sind prinzipiell gut ausgearbeitet, aber auch klischeehaft, teilweise unsympathisch und handeln stellenweise sehr unlogisch. Die Liebesgeschichte besitzt zwar durchaus ihre schönen Momente, sendet aber durch die Vorgeschichte der Liebenden eine mehr als fragwürdige Botschaft an die jungen LeserInnen. Was die Spannung betrifft, war das letzte Viertel sehr gelungen, in der Mitte kam ich jedoch nur sehr langsam und zäh voran. Positiv fand ich die Message der Autorin, ihren Aufruf, endlich bei Ungerechtigkeiten nicht mehr tatenlos zuzusehen und das frische, magische, afrikanisch beeinflusste Worldbuilding. Auch mit den starken Frauenfiguren und der Verwendung des generischen Femininums (zumindest bei den Rittlingen) konnte das Buch bei mir punkten. Daher mein Urteil: „Children of Blood and Bone“ ist ein Buch mit Stärken und Schwächen, das aus einem wichtigen Antrieb heraus geschrieben wurde und eine wichtige Botschaft enthält. Den Hype kann ich aber leider nicht verstehen.

Ob ich den Folgeband lesen werde, ist noch nicht entschieden. Sehr gespannt bin ich allerdings auf die Verfilmung.

Bewertung

Idee, Themen, Botschaft: 4 Sterne
Worldbuilding: 4,5 Sterne
Ausführung: 3 Sterne
Schreibstil: 3 Sterne
ProtagonistInnen: 3 Sterne
Nebenfiguren: 4 Sterne
Atmosphäre: 3,5 Sterne
Spannung: 2,5 Sterne
Liebesgeschichten: 2-3 Sterne
Emotionale Involviertheit: 2-3 Sterne
Geschlechterrollen: ♥

Insgesamt:

❀❀❀ Lilien

Dieses Buch bekommt von mir 3 ernüchterte Lilien!

Veröffentlicht am 04.08.2024

Starke Frauenfiguren, aber leider klischeehaft, oberflächlich und insgesamt enttäuschend

Belle Morte - Rot wie Blut
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Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Renies Schwester ist spurlos verschwunden – und zwar nicht irgendwo, sondern in einem der berühmten Vampir-Häuser namens „Belle Morte“, deren Bewohner:innen wie Stars ...

Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Renies Schwester ist spurlos verschwunden – und zwar nicht irgendwo, sondern in einem der berühmten Vampir-Häuser namens „Belle Morte“, deren Bewohner:innen wie Stars gefeiert und bewundert werden. Kurz entschlossen bewirbt sie sich selbst als Blutspenderin -auch wenn sie Vampire eigentlich verabscheut. Doch um ihre geliebte Schwester zu finden, würde Renie alles tun…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Band 1/3
Erzählweise: Ich-Erzählweise und figurale Erzählweise, Präteritum
Perspektive: weibliche und männliche Perspektive im Wechsel
Kapitellänge: mittel

Inhaltswarnung: Blut, Gewalt, s+xualiserte Gewalt gegen Frauen, Trauer, Verlust, Krieg, Alkoholmissbrauch, Tod, Tierquälerei, Tod von Tieren
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: n+ttig (Kleidung)

Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

- Romantasy mit Vampiren
- Leben als Teil der High Society (Reichtum, Bälle, Kleider im Überfluss)
- verbotene Liebe
- starke Frauen
- Insta-Love (= Liebe auf den ersten Blick)
- Geheimnisse
- Geschwisterliebe
- Freundschaft

Lieblingszitate

„Ich blickte in seine Augen und war verloren.“ Seite 272

„[Seine Stimme] hatte etwas beinahe Intimes an sich, ein einlullendes Schnurren, das mich an Geflüster im Dunkeln erinnerte, an raunende Stimmen unter zerwühlten Decken.“ Seite 26

„Da war dieses seltsame Gefühl der Enge in meiner Brust, ein Schrei oder ein Schluchzen, das feststeckte und sich anfühlte, als hätte ich einen Stein verschluckt.“ Seite 133

Meine Rezension

Wenn es um Vampirbücher geht, kann ich einfach nicht nein sagen – jedes Mal ist da die Hoffnung, dass mir etwas richtig Gutes in die Hände fällt, das mich begeistert und fasziniert wie damals (auch heute noch mein Guilty Pleasure, bitte verurteilt mich nicht!) „Twilight“. „Belle Morte“ klang modern und vielversprechend, daher musste ich es haben! Aber konnte es mich auch begeistern?

Lasst es uns kurz und schmerzlos machen: nein. Für mich war „Belle Morte“ leider eine ziemliche Enttäuschung. Das Romantasy-Buch ist mir über weite Strecken echt auf die Nerven gegangen und ich habe mehrmals überlegt, ob ich es abbrechen soll! Nicht überzeugt haben mich zum Beispiel der oberflächliche, uninspirierte Schreibstil (gefühlt beginnt jeder zweite Satz mit „Ich…“) und die „Insta-Love“ zwischen Renie und Edmond. Von Anfang an sind da scheinbar heftige Gefühle da – für mich (als Fan von sich ganz langsam entwickelnden Liebesgeschichten) überhaupt nicht nachvollziehbar… Dazu kommt, dass ich die meisten Figuren ziemlich blass und wenig greifbar fand – auch wenn sie von der Autorin teilweise eine Vorgeschichte bekommen, die hunderte von Jahre in die Vergangenheit zurückreicht. Sie fühlten sich für mich trotzdem nie wie echte Personen mit einer Persönlichkeit und Ecken und Kanten an (bis auf wenige Ausnahmen). Gestört hat mich auch, dass die Protagonistin Renie sich stellenweise wenig nachvollziehbar (manche würden es leichtsinnig nennen, andere dumm) verhält und sich mehrmals ohne guten Grund in große Gefahr bringt bzw. ohne Sinn und Verstand rebelliert.

Auch beim Pacing (= Erzähldichte und Erzähltempo) gibt es noch viel Luft nach oben, da im Mittelteil wirklich nicht viel passiert (außer sehr, sehr langweiligen Modenschauen, Bällen und für ein Jugendbuch ab 14 etwas problematischen Saufgelagen), dann gegen Ende aber zu viel in zu kurzer Zeit (gemeiner Cliffhanger inklusive). Der Aufbau des Spannungsbogens hat also nur punktuell, aber nicht szenenübergreifend geklappt.

Mein größtes Problem waren aber die vielen Klischees, von denen das (recht vorhersehbare) Buch durchzogen ist und die mich quasi ständig die Augen überdrehen lassen haben. Einige Beispiele: uralter, wunderschöner Vampir verliebt sich in Teenager-Mädchen, die sein „versteinertes Herz“ erweicht, Protagonistin ist „anders als die anderen“, Love Interest rettet heldenhaft weibliche Hauptfigur vor s_xualisierter Gewalt durch einen anderen Mann usw. Gegen Ende wird es stellenweise auch noch einmal richtig schnulzig und kitschig – auch hiervon bin ich (gelinde gesagt) kein Fan. Diese Geschichte war ursprünglich eine Wattpad-Story (die Werke der Autorin wurden immerhin über 12 Millionen Mal gelesen) – und diese Herkunft merkt man ihr leider auch an (sowohl sprachlich als auch inhaltlich).

Dabei gab es durchaus gute Ansätze: Die Grundidee mit den modernen, gehypten Vampir:innen, den von Kameras begleiteten Events in den Häusern und dem vertraglich geregelten Blutspender:innen-System fand ich richtig cool und ich mochte auch den Humor und die eine oder andere gelungene Formulierung. Ebenfalls erwähnen sollte ich, dass sich dieses recht dialoglastige Romantasy-Buch trotz meiner Kritikpunkte unglaublich flüssig und schnell lesen lässt, was ein großer Pluspunkt ist. Außerdem bemüht sich die Autorin zumindest sichtlich, den Figuren vor allem in der weiten Hälfte der Geschichte mehr Tiefe zu verleihen (auch wenn dieses Vorhaben meiner Meinung nach nicht von Erfolg gekrönt ist).

Richtig gefeiert habe ich hingegen, dass „Belle Morte“ aus feministischer Sicht wirklich abliefert: Es gibt keinerlei frauenfeindliche Beleidigungen, dafür aber viele mächtige weibliche Figuren (z. B. wird das Vampirhaus von einer respekteinflößenden Herrin geleitet), eine unaufgeregte Einbindung von Diversität (z. B. LGBT-Repräsentation, verschiedene Hautfarben) und einen Love Interest, der Grenzen zu jeder Zeit respektiert und dem Consent sogar in Momenten größter Gefahr noch unglaublich wichtig ist. Dafür gibt es von mir natürlich einen Daumen nach oben! Mir hat es ebenfalls sehr gut gefallen, dass sowohl die Vampir:innen (= die Mächtigen im Buch) als auch die Blutspender:innen (= die Schutzbefohlenen) aus Männern UND Frauen bestehen – es ist also eine sehr gleichberechtigte Fantasy-Welt, bei dem zumindest kein Geschlecht benachteiligt oder unterdrückt oder ausgebeutet wird (Hinweis: Consent beim Bluttrinken ist im Buch stellenweise allerdings schon frag- bzw. diskussionswürdig). Auch bei den (übrigens ziemlich blutigen, brutalen) Kämpfen unter den Vampiren wird auf das Geschlecht keine Rücksicht genommen, weil Vampirinnen und Vampire schlicht gleich stark sind. Das fand ich sehr erfrischend! Einen halben Stern Abzug gibt es von mir hier nur für zwei bis drei Kleinigkeiten (vereinzelt leichter Male Gaze, Verwendung des Wortes „n+ttig“).

Mein Fazit

„Belle Morte“ ist ein Vampir-Jugendbuch, an das ich keine allzu hohen Erwartungen hatte, das mich aber leider trotzdem ziemlich enttäuscht hat (fehlende Tiefe bei Schreibstil und Figuren, sich zu schnell entwickelnde Liebesgeschichte, langsames Erzähltempo, viele Klischees, zu wenig Spannung) und mir über weite Strecken auch auf die Nerven gegangen ist. Eine Empfehlung gibt es LEDIGLICH aus feministischer Sicht – hier gibt es nämlich so gut wie gar nichts auszusetzen!

Bewertung (Note)

Cover / Aufmachung: 3
Idee: 1+ ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 3
Umsetzung: 3-4
Worldbuilding: 2
Einstieg: 3
Ende: 3
Schreibstil: 3-4
Protagonist:innen: 3
Love Interest: 3
Liebesgeschichte: 4
Figuren: 3-4
Spannung: 4
Pacing/Tempo: 3-4
Wendungen: 3
Atmosphäre: 3
Emotionale Involviertheit: 3-4
Feministischer Blickwinkel: 1-
Einzigartigkeit: 4

Insgesamt:

Note 3-4

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2024

Nicht nur enttäuschend, sondern aus feministischer Sicht auch problematisch!

The Queen Will Rise
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Achtung! Die Rezension enthält leichte Spoiler!

Inhalt

Sie hatte geplant, ihn zu töten, doch dann hat sie sich in ihn verliebt… Nun sitzt Florence im Kerker, ist aufgeflogen, gilt als Verräterin und ...

Achtung! Die Rezension enthält leichte Spoiler!

Inhalt

Sie hatte geplant, ihn zu töten, doch dann hat sie sich in ihn verliebt… Nun sitzt Florence im Kerker, ist aufgeflogen, gilt als Verräterin und das einzige Gefühl, das Benedict ihr nun noch entgegenzubringen scheint, ist Hass. Unterdessen gerät er politisch immer mehr unter Druck. Kann Florence helfen und damit ihre Fehler wiedergutmachen?

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Band 2/2
Erzählweise: Ich-Erzählweise, Präsens
Perspektive: weibliche UND männliche Perspektive
Kapitellänge: mittel bis etwas länger

Inhaltswarnung: Blut, Tod, Gewalt, Gewalt gegen Frauen, sexualisierte Gewalt
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: --- ♥

Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

- Enemies to lovers
- Hassliebe
- Romantasy mit Dark-Romance-Einschlag
- wenig Worldbuilding
- handlungsarme Geschichten mit Fokus auf die Beziehung
- Vampire
- Leben am Königshof

Zitate

„Schon seit mich Benedict zu seiner Blutblut gemacht hat, war ein Happy End unmöglich.“ Seite 49

„Aus der Hitze unserer Auseinandersetzung wird ein Knistern auf meiner Haut, ein Glimmen in meiner Magengrube, ein Glutnest in meinem Scheiterhaufen von einem Herz. Florence und ich sind nur einen Windstoß von einem Wandbrand entfernt […]“ Seite 240

„Sie hat mich vom ersten Tag an herausgefordert, war mir immer ebenbürtig. Und das kam mir richtig vor.“ Seite 128

Meine Rezension

„When the King Falls” war damals – ich gebe es zu – in Wirklichkeit ein Coverkauf, doch vollkommen unerwartet hat es sich dann als echtes Vampir-Romantasy-Highlight entpuppt. Ich habe so mitgefühlt und mit Florence mitgefiebert! An der Fortsetzung führte daher kein Weg vorbei – entsprechend hoch waren auch meine Erwartungen.

Doch konnte mich auch Band 2 wieder so begeistern und emotional mitreißen wie der Auftakt? Nein, leider nicht, denn er hat mich leider ziemlich enttäuscht. Gewünscht habe ich mir mehr von dem, was ich so geliebt habe – bekommen habe ich: etwas anderes. Er fühlte sich nämlich wie ein Crossover von „When the King Falls“ und „50 Shades of Grey“ an – und zwar leider nicht auf eine gute Art. Eigentlich hat sich bei mir schon ein leicht mulmiges Bauchgefühl eingestellt, als ich die Triggerwarnung sah (im Print-Buch leider nicht enthalten!), denn dort stand, Consent wäre trotz härterer Szenen „grundsätzlich“ immer gegeben. Wieso braucht man dieses kleine Wörtchen, wenn man sich absolut sicher ist? „Sehr verdächtig!“, dachte ich mir misstrauisch – und sollte Recht behalten.

Gerade das, was ich nämlich am ersten Band so geliebt habe – den Feminismus, die absolut UNtoxische Beziehung auf Augenhöhe, die süße, kribbelnde Romantik, den liebevollen, empathischen und rücksichtsvollen Love Interest, den Consent, auf den so genau geachtet wurde – das alles war in Band 2 plötzlich verschwunden, fast als hätte eine andere Person dieses Buch geschrieben… oder als wollte hier jemand unbedingt auf den Dark-Romance-Zug aufspringen (ganz schlechte Entscheidung!), auch wenn dieser ÜBERHAUPT nicht zur Geschichte und den Figuren passt, die man ja in Band 1 schon sehr gut kennengelernt hat. Ich fühlte mich in Band 2 plötzlich an „50 Shades of Grey“ erinnert – wenn unsere (vormals) starke Protagonistin darum fleht, von unserer (früheren) Green Flag Benedict „bestraft“ zu werden und ihm verspricht, alles zu tun, was er wolle, SOLANGE er sie danach auch (hart) „f----" – was ER ihr in einer ziemlich unglaubwürdigen und leicht peinlichen Rede auch verspricht.

Wir beide – Marieke Kessler (Bookstagrammerin) und ich, die gemeinsam dieses Buch gelesen haben – waren, gelinde gesagt, sehr irritiert. Nichts läge mir ferner als Kinkshaming (Kinks sind für mich, auch in Büchern, kein Problem, solange zu jedem Zeitpunkt Consent besteht), doch mich hat gestört, dass diese Szenen 1) vollkommen aus dem Nichts kamen, 2) überhaupt nicht zu den Figuren passten, weswegen ich beide in ihren neuen „Rollen“ 0 ernst nehmen konnte, 3) gänzlich unerwartet auf einen einprasseln, weil man so eine 180-Grad-Wendung bei einer Fortsetzung mit den gleichen Figuren logischerweise NICHT erwartet, 4) teilweise auch schlecht/klischeehaft/übertrieben geschrieben waren, sodass sie sehr unangenehm (cringe!) zu lesen waren.

Das größte Problem, das ich aber mit der Richtung, in die sich diese Reihe entwickelt hat, habe, ist, dass es in Band 2 zu einer sehr harten und groben S—szene kommt (Seite 245-251, wer nachlesen möchte), obwohl es KEINERLEI Absprachen und Safewords im Vorhinein gibt und Consent NICHT zu jeder Zeit von Benedict sichergestellt wird. Im Gegenteil, es fallen noch Aussagen wie „letzte Chance, Stopp zu sagen“… Nein, es ist nie zu spät, Stopp zu sagen, verdammt! Außerdem wusste Florence doch nicht einmal, worauf sie sich da genau einlässt. Benedict bemerkt in dieser Szene nicht einmal, dass er sie verletzt – und wird damit von der grünen zur Red Flag, vor der man seine Freundin warnen würde. Auch in solchen Momenten muss ich mich doch soweit im Griff haben, dass ich merke, wie es meiner Partnerin geht – hier kann ich wirklich nur den Kopf schütteln! Er fühlt sich IMMERHIN danach schlecht, entschuldigt sich und scheint zu merken, dass es falsch war, was er mit Florence angestellt hat (zu Recht!). Ein ehrliches und ernsthaftes Gespräch hätte diese Szene – aus der Florence mit blauen Flecken und Verletzungen, wimmernd, wie ein Häufchen Elend [seine Worte] geht! – vielleicht noch irgendwie retten können, aber SIE behauptet danach, dass angeblich alles okay wäre und sie das alles auch gewollt habe. Also sorry, aber das kann ich ihr nicht glauben! Auf mich hat es gewirkt, als wäre Florence so erschlagen und überfordert gewesen von Benedicts rücksichtslosem/empathielosem Verhalten (verständlich!), dass sie in dem Moment nicht einmal selbst gewusst hat, was sie überhaupt noch will und was nicht.

Ein großer Fehler war es hier, diese Szene auch noch aus der Sicht des Mannes zu beschreiben (Male Gaze), sodass wir nicht wissen, was Florence da wirklich durch den Kopf gegangen ist. Über diese Stelle haben wir in der Leserunde viel und lange diskutiert und wir sind uns noch immer nicht ganz einig, wie wir dazu stehen. Vielleicht ist es sogar eine Vergewaltigung, vielleicht noch im Graubereich, auf jeden Fall aber übergriffig, höchst fragwürdig und problematisch – diese Szene passt auch überhaupt nicht zu dem Benedict, den wir in Band 1 kennengelernt haben (eigentlich würde er so etwas niemals machen). Und aus feministischer Sicht war das Ganze natürlich eine herbe Enttäuschung!

Es gab selbstverständlich aber auch wieder Dinge, die mir gefallen haben: Den Schreibstil habe ich wieder geliebt! Die Autorin kann einfach schreiben und ihr flüssiger, anschaulicher Stil ist perfekt fürs Romantasy-Genre (deshalb werde ich auch ihrer Drachenreihe zumindest eine Chance geben). Dagmar Bittner hat wieder wundervoll und sehr mitreißend und lebendig das Hörbuch gelesen, besonders die Dialoge (Sven Macht fand ich hingegen recht gewöhnungsbedürftig und bin auch nur bedingt warm mit seiner Stimme geworden). Selbst wenn man das feministische Auge ganz fest zudrückt, war es für mich am Ende trotzdem nur ein mittelmäßiges Buch: Kaum Handlung, die Geschichte kriecht im Schneckentempo voran und einen durchgehenden Spannungsbogen sucht man (trotz einzelner spannender Momente) vergeblich. Dass ich zwei Monate daran gelesen habe, spricht glaube ich auch für sich… Auch dieses Kribbeln und die gute Chemie zwischen den Hauptfiguren hat mir leider oft gefehlt, ebenso wie das Worldbuilding. Ich hätte so gerne noch mehr über diese interessante Welt und Gesellschaft erfahren!

Mein Fazit

Auf einen großartigen Auftakt folgte für mich leider eine herbe Enttäuschung. Fast alles, was ich an Band 1 so geliebt habe, wurde mir in der Fortsetzung vorenthalten. Statt Feminismus und einer wandelnden Green Flag (Benedict), werden einem hier Dark Romance und problematische Szenen serviert. Wäre das hier ein Restaurant, hätte ich meinen Teller zurückgehen lassen mit den Worten: „Nein, danke, das hab‘ ich aber nicht bestellt!“ Ich kann „The Queen Will Rise“ daher leider nicht weiterempfehlen. Lest lieber Teil 1 (der ist wirklich toll!) und lasst es dann gut sein (trotz des gemeinen Cliffhangers)…

Bewertung

Cover / Aufmachung: 5 Sterne ♥
Idee: 3 Sterne
Inhalt, Themen, Botschaft: 2 Sterne
Umsetzung: 2,5 Sterne
Worldbuilding: 2,5 Sterne
Einstieg: 4 Sterne
Ende: 3 Sterne
Schreibstil: 5 Sterne ♥
Protagonistin: 4 Sterne
Figuren: 3 Sterne
Spannung: 2 Sterne
Tempo: 1,5 Sterne
Wendungen: 3 Sterne
Atmosphäre: 3 Sterne
Emotionale Involviertheit: 3 Sterne
Feministischer Blickwinkel: 2,5 Sterne
Einzigartigkeit: 3 Sterne

Insgesamt:

☆★,5 Sterne

Dieses Buch bekommt von mir zweieinhalb Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2023

Zuerst passiert nichts und dann alles auf einmal…

Burn Our Bodies Down
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Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Für Margot gab es immer nur sie und ihre (toxische) Mutter. Doch als sie ein Foto findet, das Aufschluss über ihre familäre Herkunft gibt, macht sie sich alleine auf ...

Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Für Margot gab es immer nur sie und ihre (toxische) Mutter. Doch als sie ein Foto findet, das Aufschluss über ihre familäre Herkunft gibt, macht sie sich alleine auf den Weg ins verschlafene Phalene. Schon am Tag ihrer Ankunft bricht dort allerdings ein Brand aus und eine Leiche wird gefunden, die genau so aussieht wie sie. Warum ist ihre Mutter damals weggelaufen? Was lauert in Phalene? Ist Margot in Gefahr?

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzählweise, Präsens
Perspektive: weibliche Perspektive
Kapitellänge: mittel bis lang

Inhaltswarnung: Tod, Gaslighting, toxische Eltern-Kind-Beziehung, Gewalt, Blut, Schwangerschaft, Gewalt (auch gegen Kinder), Feuer, Body-Horror, Abtreibung
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: ---

Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

- (extreme) Slow-Burn-Geschichten
- starke, komplexe Frauenfiguren im Zentrum
- Kleinstadt-Setting
- Familiengeheimnisse
- Mystery
- leichter Body-Horror
- enthält Gore (Blut, Tod, Brutalität)
- toxische Familie

Meine Rezension

“Ich bin es gewohnt, mein Leben um leere Stellen herum aufzubauen, um verschlossene Türen und unbeantwortete Fragen.“ Seite 170

Da mich Rory Power mit ihrem letzten Buch („Wilder Girls“) gut unterhalten konnte, war die Entscheidung schnell getroffen, dass ich mehr von ihr lesen wollte. Der Klappentext und der Titel von „Burn Our Bodies Down“ haben mich dann auch sofort neugierig gemacht – weil beides so vage gehalten war und ich keinerlei Vermutung hatte, worum es gehen könnte. Auch der perfekte Zeitpunkt für die Lektüre stand bald fest: der Spuktober. Wie könnte es auch anders sein?

„So ist das bei mir: Wie Wut sitzt zusammengerollt in meiner Brust, bis der kleinste Funke den Docht in Brand steckt.“ Seite 193

Nun fragt ihr euch bestimmt: Konnte mich auch Rory Powers zweites Buch wieder überzeugen? Hat es sich vielleicht sogar den Titel „Jahreshighlight“ verdient? Hier muss ich euch leider ebenso enttäuschen, wie „Burn Our Bodies Down“ mich enttäuscht hat. Für mich war es nämlich deutlich schwächer als „Wilder Girls“, sodass es gerade einmal für nett gemeinte 2,5 Sterne reicht.

Dabei gab es durchaus wieder Dinge, die mir sehr gut gefallen haben. Die Grundidee und Themen (Familie, Herkunft, Erwachsenwerden, Emanzipation, toxische Eltern-Kinder-Beziehungen, Gaslighting) sind beispielsweise wieder super: kreativ, erfrischend und ungewöhnlich. Die Geschichte hatte also definitiv Potential. Schade, dass die Autorin das nicht ausschöpfen kann! Auch aus feministischer Sicht gibt es hier absolut nichts zu meckern: Uns Leser:innen erwarten nämlich erneut starke, komplexe („schwierige“) Frauenfiguren (männliche Charaktere spielen nur Nebenrollen) und „casual queerness“ (die Protagonistin ist lesbisch, was aber nur am Rande erwähnt wird). Der Schreibstil lässt mich hingegen zwiegespalten zurück – in manchen Momenten fand ich ihn sehr atmosphärisch und eindringlich, in anderen haben mich die vielen gleichen, etwas uninspiriert wirkenden Satzanfänge (Ich, Ich, Ich, Ich) und die oft unwichtigen Details (die viele Szenen unnötig in die Länge zogen) eher gestört und genervt.

„Der Mais ist bis an den Rand der Einfahrt herangekrochen, golden und knisternd wiegt er sich im Wind. Ich denke, er ist tot – der Farbe nach zu urteilen muss er tot sein –, dennoch scheint er weiterzuwachsen.“ Seite 106

Leider gab es aber auch zwei große Schwächen, die meine Sterne-Bewertung stark nach unten gedrückt haben. Erstens ist das das arg misslungene Pacing, also das Erzähltempo und die Handlungsdichte. Wer das Buch mochte, wird es mit (seeehr) viel Wohlwollen als „slow burn“ bezeichnen, aber für mich fühlte es leider so an, als würde auf den ersten 250 Seiten so gut wie nichts passieren (ich bin fast eingeschlafen) und dann auf den letzten 50 Seiten alles auf einmal (man weiß gar nicht, wie einem geschieht). Ich musste mich jedenfalls immer wieder aktiv zwingen, weiterzulesen – Lesespaß sieht anders aus. Von Horror erwarte ich einfach mehr – eine durchgehend unheimliche Atmosphäre, Gänsehautmomente, einen überzeugenden Spannungsbogen.

Zweitens sind mir leider auch einige Logikfehler aufgefallen. Zum Beispiel war für mich das Verhalten der Figuren in manchen Momenten überhaupt nicht nachvollziehbar. Da gab es eine Szene, in der die Leiche eines Mädchens in einem Feld gefunden wird – und statt ihren Puls zu fühlen, ehrlich betroffen zu sein und zu schauen, ob es noch etwas zu retten gibt, starten die 2 Dorfpolizisten einfach mitten in diesem Feld ein knallhartes Verhör. Und während dieser unpassenden, taktlosen Befragung ignorieren einfach alle Anwesenden die Leiche, die da neben ihnen im Dreck liegt. Gleichzeitig war ich entsetzt und musste schmunzeln, denn realistisch geht anders.

Dazu kommt, dass die weiblichen Hauptfiguren zwar auf ihre Weise interessant und durchaus komplex sind, dass sie aber das ganze Buch über sehr wenig greifbar bleiben und leider auch alles andere als sympathisch gezeichnet sind. Sie haben alle eine gewissen Grausamkeit im Umgang mit anderen an sich und ich möchte mit keiner dieser Frauen befreundet sein. Dadurch stellte sich in mir irgendwann das Gefühl ein, dass die sich schon alle gegenseitig verdient haben, und es fiel mir schwer, mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern. Nach „Burn Our Bodies Down“ bin ich mir unsicher, ob ich Rory Power noch eine Chance geben soll.

Mein Fazit

Das Beste an „Burn Our Bodies Down” sind leider der coole Titel und das schöne Cover. Inhaltlich konnte mich das Buch leider trotz guter Ansätze (Grundidee, Fokus auf „schwierige“ weibliche Figuren, gelungenes Ende) nicht überzeugen. Dafür war es mir zu langatmig, zu wenig gruselig, zu unlogisch, zu distanziert (Figurenzeichnung). Für eine Leseempfehlung reicht es deshalb leider (bei weitem) nicht. Wenn ihr euch ordentlich gruseln wollt, greift doch stattdessen zu „Dark Inside“, „Horrid“, „Bird Box“ oder „The Ending“!

Bewertung

Cover / Aufmachung: 5 Sterne ♥
Idee: 4 Sterne
Inhalt, Themen, Botschaft: 3 Sterne
Umsetzung: 2,5 Sterne
Worldbuilding: 3 Sterne
Einstieg: 2 Stern
Ende: 3 Sterne
Schreibstil: 3 Sterne
Protagonistin: 3 Sterne
Figuren: 2,5 Sterne
Spannung: 2 Stern
Tempo: 1 Stern
Wendungen: 3 Sterne
Atmosphäre: 3 Sterne
Emotionale Involviertheit: 2 Sterne
Feministischer Blickwinkel: 5 Sterne ♥
Einzigartigkeit: 4 Sterne

Insgesamt:

☆★,5 Sterne

Dieses Buch bekommt von mir zweieinhalb Sterne!

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