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Veröffentlicht am 07.08.2018

Sehr unterhaltsam

Wiener Totenlieder (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 1)
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Das weltberühmte Wiener Opernhaus, Künstler, die nacheinander Opfer eines Gewaltverbrechens werden und mittendrin Carlotta Fiore, Tochter einer Opernsängerin und Undercoverermittlerin.
Nachdem Carlotta ...

Das weltberühmte Wiener Opernhaus, Künstler, die nacheinander Opfer eines Gewaltverbrechens werden und mittendrin Carlotta Fiore, Tochter einer Opernsängerin und Undercoverermittlerin.
Nachdem Carlotta Fiore, als Statistin am Wiener Opernhaus ihren Dienst als verdeckte Ermittlerin antritt, gerät dieses immer weiter aus den Fugen. Denn die ausverkauften Aufführungen sind in Gefahr, da das Haus von einem Mörder heimgesucht wird, der es während den Aufführungen, auf die exzentrische Künstlerfamilie abgesehen hat.
Carlotta findet sich in einer Welt des exzentrischen Seins wieder und in einer Jagd nach einem Mörder, der vor niemand Halt zu machen scheint. Unterstützt wird sie von Ex-Kriminalkommissar Konrad Fürst, doch auch dieser birgt ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit.

Können sie die Mordserie stoppen und dadurch die Aufführungen retten?

Meinung:
"Wiener Totenlieder" ist das überzeugende Kriminaldebüt der österreichischen Autorin Theresa Prammer.
Der Autorin ist mit ihrem Debüt ein fulminanter Kriminalroman gelungen, der sowohl Einfühlungsvermögen, als auch einen bestechenden und nervenaufreibenden Spannungsverlauf vorzuweisen hat.
Denn Theresa Prammer weiß genau wovon sie schreibt, auch sie ist auf der Bühne zu Hause und dies merkt man ihrem realistischen und packenden Spannungsroman deutlich an.
Mit einem stilistisch sehr hochwertigen Schreibstil, werden wir in die Szenerie der Oper eingeführt. Hierbei wird dem Leser, beim Blick hinter die Kulissen, sofort bewusst, dass dies ein ganz besondere Schauplatz für einen Kriminalroman ist, der sehr viel skurriles und abgründiges zu bieten hat.
Mit ihrem temporeichen und versierten Erzählstil, versteht es die Autorin gekonnt, ihre Geschichte mit viel Atmosphäre und faszinierend präzise ausgearbeiteten Charakteren zu füllen.
Denn ein weiterer herausragender Pluspunkt, sind die Protagonisten des Romans. Diese sind nämlich keines Falls die typischen Stero-Mainstreamcharaktere, sondern Protagonisten mit glaubwürdigen Ecken und Kanten, die mit teilweise skurrilen Szenen zum Schmunzeln und Mitfiebern einladen.

Fazit:
"Wiener Totenlieder" ist ein überaus spannender und atmosphärisch dichter Kriminalroman, der in einer glaubhaft geschilderten Szenerie spielt und der alles hat, was ein gutes Buch dieses Genres benötigt.
Für mich ein absoluter Lesetipp, für alle Leseratten, die ein besonders hochwertiges Buch dieses Genres lesen möchten, welches nicht auf den Zug des Mainstreams aufspringt, sondern ganz eigene und großartige Wege geht.

Für mich mein Krimihighlight in diesem Jahr! Ein Debüt, dem man eben dies nicht anmerkt und welches definitiv Lust auf mehr macht.

Großartig und eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 07.08.2018

überzugendes Debüt

Mörderisches Monaco
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Ganz Monaco steht förmlich Kopf, denn mal wieder steht der Große Preis von Monaco/Monte Carlo vor der Tür. Die Zeit, in der die Einheimischen die Flucht ergreifen und die Touristen in Scharen in das mondänen ...

Ganz Monaco steht förmlich Kopf, denn mal wieder steht der Große Preis von Monaco/Monte Carlo vor der Tür. Die Zeit, in der die Einheimischen die Flucht ergreifen und die Touristen in Scharen in das mondänen Fürstentum Monaco strömen, doch dieses Mal kommt alles anders. Denn vor der traumhaften Kulisse der Schönen und Superreichen, passiert ein grausamer Mord und wieder steht die Formel 1 im Mittelpunkt.
Denn während der Vorbereitungen auf das Rennen, wird die Familie eines der berühmtesten deutschen Formel 1 Rennfahrer zum Opfer eines grausamen Überfalls, der ein Todesopfer fordert.
Wer ist der Täter und welchen Grund könnte er gehabt haben, in diese heile und glamouröse Welt einzugreifen?
Genau diesen Fragen muss sich Kommissarin Coco Dupont stellen, die nach ihrer gescheiterten Ehe, nach Monaco zurückkehrt und dabei wird sie in einen Strudel aus Glamour und in eine Welt geworfen, die vordergründig so perfekt zu sein scheint und die doch ihre eigenen Schattenseiten kennt...

Meinung:
Dies ist das Krimidebüt, der deutsche Autorin und Journalistin/ Moderatorin Jule Gölsdorf und es ist außerordentlich gut gelungen.
Denn diese versteht es auf eine spielerische Art, die Welt und das Feeling Monacos auf den Leser zu transportieren, sodass sich dieser, die glamouröse Welt fast bildlich vorstellen kann und dieses Buch somit zu einer wunderbaren Sommerlektüre macht.
Nebenbei bietet dieses spezielle Setting alles, was ein guter Kriminalroman benötigt, Intrigen, spannenden Charaktere eine großartige und facettenreiche Kulisse und das gewisse etwas Monacos !
Außerdem findet die Autorin die passende Mischung zwischen Fiktion und Realität, sodass man durchaus mitten im spannenden Plot auf Bernie Ecclestone und Co trifft, die teilweise ebenso treffend beschrieben, wie eben auch durchaus, mit einem Augenzwinkern versehen wurden.
Daraus entsteht ein Sog, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Zum einen, weil er angetan ist, vom großartig und genau recherchierten Hintergrundwissen und der wichtigste Grund, weil der Plot so spannend konstruiert wurde.
Ein großartiger, flüssiger und leichter Schreibstil rundet das perfekte Gesamtpaket ab.

Fazit:
Ich habe selten einen so entspannten und gutgeschriebenen Kriminalroman gelesen, der so viel Feeling transportieren konnte, dass man sich als Leser so fühlte, als würde man sich in einem spannenden Kurzurlaub in Monaco befinden.
Für mich ein spannender Kriminalroman, der für die perfekte Urlaubsstimmung , für alle Krimifans sorgt und nebenbei, auf spannende Art, bestens unterhält.
Großartig, bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 07.08.2018

Ein Plädoyer gegen Vorurteile

Enthüllung der Fereshta Ludin
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Dies ist die Autobiografie, der aus Afghanistan stammenden Lehrerin Fereshta Ludin, die um 2003, einen der mutigsten Schritte wagte, die ein Mensch gehen kann.
1972 als Tochter eines afghanischen Diplomaten ...

Dies ist die Autobiografie, der aus Afghanistan stammenden Lehrerin Fereshta Ludin, die um 2003, einen der mutigsten Schritte wagte, die ein Mensch gehen kann.
1972 als Tochter eines afghanischen Diplomaten geboren, wächst Fereshta Ludin, als jüngstes Kind, mit 4 Geschwistern in recht wohlhabenden Verhältnissen auf.
Im Alter von 5 Jahren macht sie zum ersten Mal Bekanntschaft mit ihrer späteren Heimat Deutschland. Doch zuerst wächst Ludin in Saudi-Arabien auf, ihre Familie zieht sie zu einer weltoffenen, politisch interessierten und einem eigen bestimmten Mädchen heran, bis ein schwerer Schicksalsschlag das Leben der Familie verändert.
Mit gerade einmal 6 Jahren verliert Fereshta Ludin ihren Vater, was das Familienleben deutlich erschwerte.
Später führten die Wege der Familie zurück nach Deutschland, wo sie auf soziales Unverständnis sowie politisch und gesellschaftlich fragwürdige Entscheidungen und Handlungen stießen.
Mit großem Enthusiasmus und viel Fleiß bestand Fereshta Ludin ihr Abitur und begann mit ihrem großen Traum, einem Studium in Baden-Württemberg auf Lehramt für Grund-und-Hauptschulen.
Doch schon bald stößt sie hierbei an ihre ungewollten Grenzen, auf die sozialen Vorurteile gegenüber einer anderen Kultur. Denn das Land Baden-Württemberg verweigert der jungen Lehrerin nach ihrem Referendariat, eine Einstellung an staatlichen Schule, wegen des Tragens eines Kopftuchs.
Diese/s soziale und gesellschaftliche, sowie politisch von Vorurteilen geprägte Unverständnis/Ungerechtigkeit, bringt Fereshta Ludin im Jahre 2000 sogar vor das Bundesverfassungsgericht, welches ihr 2003 im sogenannten Kopftuchurteil Recht gab.
Doch schon bald muss Ludin merken, dass Recht bekommen, noch lange nicht bedeutet, dass man auch das Recht erhält.
Gesellschaftlich und medial gilt Fereshta Ludin schon lange nur noch als "die mit dem Kopftuch"...
Fereshta Ludin, eine Frau die für ihr Recht kämpft und die dabei einen bemerkenswerten Weg ging !

Meinung:
Diese Autobiografie ist ein Paradebeispiel, unserer zum Teil gesellschaftlichen Inkompetenz, in Sachen Vorurteile gegenüber andere Kulturen und dem missglückten Versuch, mit dem Umgang anderer Nationalitäten.
Eine wahre Geschichte, über eine Frau, die eigentlich den Respekt aller Menschen verdient hätte, weil sie für das wichtigste Gut der Menschheit gekämpft hat, die eigene individuelle Freiheit.
Ludins Lebensgeschichte, löste in mir ein Unverständnis für die Gesellschaft meines Heimatlandes aus und es ließ mich an einigen Stellen mit einem fremdschämenden Kopfschütteln, auf die schrecklichen und diskriminierenden Ereignisse blicken.

Diese Geschichte gibt Einblicke in den Umgang unserer Gesellschaft mit anderen Kulturen und Religionen ( womit ich keines Falls sagen möchte, dass in Deutschland ,dies so an der Tagesordnung steht) und die damit verbundene Vorurteile, und es stellt eben auch die Frage, wie weltoffen ist/war Deutschland wirklich.
Natürlich spiegelt diese Geschichte nur ein Beispiel wider, in diesem Fall das von Fereshta Ludin und dennoch ist es ein Paradebeispiel für Diskriminierung und Unwissenheit von uns Menschen, an bzw. über anderen Kulturen und es zeigt auch auf, mit welchen teils äußerst fragwürdigen Methoden unsere Medien zu arbeiten versuchen.

Fereshta Ludin kämpfte für ihr Recht und stieß auf eine Gesellschaft und eine mediale Berichterstattung, die eines Menschen kaum würdig war: Falsche Berichterstattungen, Diskriminierung, Bedrohungen und einer medialen und sozialen Demütigung.
Trotzdem kämpfte sie weiter, bis an ihre Grenzen und darüber hinaus und bekam erst weit nach ihrem Kampf das Recht, für das sie jahrelang gekämpft hatte!

Fazit:
Für mich ist diese Autobiografie ein wichtiger Ansatz gegen die Vorurteile, gegenüber anderer Länder, Nationalitäten und deren Kulturen und Religionen.
Ein Buch, welches sicherlich interessante Einblicke in das Leben der Fereshta Ludin gewährt, aber vor allem ist es ein äußerst gut geschriebenes und überzeugend einfühlsames Plädoyer gegen Vorurteile und Diskriminierung !

Veröffentlicht am 07.08.2018

Super witzig

Die Insel tanzt
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Nach einem schweren Schicksalsschlag, ist der 38-jährige Reetdachdecker Jan Clausen, alleinerziehender Vater seiner 10-jährigen Tochter Leevke.
Obwohl sich Jan als typischer Insulaner auf Föhr eigentlich ...

Nach einem schweren Schicksalsschlag, ist der 38-jährige Reetdachdecker Jan Clausen, alleinerziehender Vater seiner 10-jährigen Tochter Leevke.
Obwohl sich Jan als typischer Insulaner auf Föhr eigentlich pudelwohl fühlt, gibt es trotzdem so einige Störfaktoren:
Da wäre zum Beispiel die junge und höchst eigenwillige Klassenlehrerin seiner Tochter, die bei jeder Gelegenheit versucht ihre Erziehungstipps an den Mann, also an Jan zu bringen.
Ausgerechnet in diesen Zeiten, kommt die ehemalige Balletttänzerin Sina Hansen auf die Idee sich auf der Insel niederzulassen und dort eine Salsa-Tanzschule zu eröffnen.
Und ehe sich Jan versieht, befindet er sich in einem Salsa-Tanzkurs wieder und dann wäre da natürlich noch der Salsa-Wettbewerb der nordischen Inseln, na ob das gut geht...?!

Meinung:
"Die Insel tanzt" ist ein absolut unterhaltsamer, höchst amüsanter und dennoch gefühlvoller und warmherziger Roman, der dem Leser einige Lacher bescheren wird.
Der deutsche Autor Janne Mommsen, versteht es auf spielerisch leichte Art, den Leser in den Bann seiner Geschichte zu ziehen, mit einem großartigen und feinsinnigen Gespür für Humor und seine Charaktere entlockt er dem Leser nicht nur einmal, einen erfrischenden und herzerwärmenden Lacher.
Der größte Pluspunkt und damit wohl die ausgeprägteste Stärke des Romans, ist die Schreibqualität bzw. der Erzählstil des Autors. Denn dieser nimmt den Leser mit, auf eine traumhafte Reise durch/über die Insel Föhr und durch eben diese bildhafte Sprache, versinkt der Leser in einen Lesefluss und befindet sich in Gedanken, schon längst nicht mehr bei sich Zuhause, sondern auf einer Insel die im Tanzfieber steckt.
Mit den authentischen und bildhaften Landschaftsbeschreibungen, den gelungenen und komplex gezeichneten Charakteren und einer schlüssigen und ansprechenden Handlung, hat dieser humoristische Roman alles, was ein Buch aus diesem Genre benötigt.
Und dies liegt höchst wahrscheinlich daran, dass der Autor nicht krampfhaft versucht eine amüsante Stelle zu schreiben, nein er lässt diese spielerisch durch seine Handlung und durch die handelnden Protagonisten entstehen und genau diese Art von Humor, macht den so erfrischenden Charme des Buches aus.

Fazit:
Wer nach einer humorvollen Lektüre sucht, bei dem Lacher garantiert sind, dem kann ich den Roman "Die Insel tanzt" nur wärmstens empfehlen.
Ein Roman, der dem Leser gute Laune beschert und definitiv die absolut perfekte Urlaubswohlfühllektüre darstellt.

Veröffentlicht am 07.08.2018

ein großer Schriftsteller

Butcher's Crossing
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1870: Auf der Suche nach sich selbst und einer inneren Sehnsucht zur Natur, bricht der Harvardstudent Will Andrews sein Studium und alle Zelte ab und kehrt seinem bisherigen Leben den Rücken.
Von der Ostküste ...

1870: Auf der Suche nach sich selbst und einer inneren Sehnsucht zur Natur, bricht der Harvardstudent Will Andrews sein Studium und alle Zelte ab und kehrt seinem bisherigen Leben den Rücken.
Von der Ostküste Amerikas treibt es Will Andrews in die Weiten des Westens, in ein kleines Städtchens namens Butcher's Crossing. Am Rande der Zivilisation fernab von seinem bisherigen Leben, trifft Will drei Männer, rastlose Männer, die auf der Suche nach dem puren Abenteuer sind und sich nebenbei das große Geld erhoffen.
Einer von ihnen ist Miller, ein Mann der Geschichten von faszinierendem Ausmaß kennt, Geschichten von Büffelherden, die hochhoben im Tal der Colorado Rockies einsam, nur auf eines warten, darauf eingefangen zu werden. Auf der Flucht vor der Last des ersten Verliebtseins, macht sich Will auf den Weg in ein Abenteuer, auf eine große Expedition, mit einem berauschend schönen Ziel.
Doch schon bald scheint der Blutrausch der Männer kaum stillbar, die Gier nach Geld und Blut macht immer mehr Gebrauch von ihnen und eine Tragödie scheint unabdingbar auf die Vier zuzukommen.
Eine Tragödie von unfassbarem Ausmaß, ...
Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.

Meinung:
Ein großartiges Werk, mit einer so beeindruckenden und schönen Sprache/ Prosa, wie man sie nur selten zu lesen bekommt. Mit diesem Werk beweist John Williams erneut, welches sprachliche Können er besitzt! Von teilweise unfassbarer Schönheit, in einer ruhigen und dennoch kraftvollen Sprache, setzt er Worte in beeindruckende Bilder um und dies in einer solch präzisen Form, dass selbst die trivialsten Geschehnisse Begeisterungsstürme im Leser auslösen, da es der Autor auf unfassbare faszinierende Art versteht, mit seinem dichten einprägsamen Stil zu spielen.
Williams setzt in diesem Werk zum Teil auf klassische Westernelemente und dennoch ist dies genauso ein Anti-Western, ein Bildungsroman, über die falsche Vorstellungen eines Mannes, der sein altes Leben hinter sich lässt und ein neues Leben vorfindet, welches in schon bald an die Grenzen bringt.
Der Protagonist der Geschichte macht eine innere Entwicklung durch, die faszinierend zu beobachten ist, wie er seine Veränderung beobachtet, sie selbst Revue passieren lässt.
John Williams spielt mit seinen Lesern, er gibt Andeutungen, sprachlich ausgefeilte Bilder, er schließt Brücken zum Ich des Lesers, wirft ihm kleinste Teile von gesellschaftlicher Kritik entgegen, doch das Urteil darüber oder die Interpretation seines Textes, überlässt er dem Leser selbst.
Die Charaktere die der 1994 verstorbene Autor erschaffen hat, sind in authentischste, präzisester und einprägsamster Art und Weise gezeichnet. In einer Spirale der eigenen Vorstellungen und der Nichtigkeit dieser Vorstellungen und die gerade darin liegende Entwicklung des Protagonisten macht befangen, wütend und traurig zugleich. Doch vor allem lassen sich dadurch Parallelen auf unsere Zeit beziehen, die nachdenklich stimmen, lange nachhallen und den Leser auf intensivste Art befangen machen.
Von einer fast unfassbaren Ironie schildert Williams den Widerspruch vom Aufbruch in das Reine der Natur und dem eigentlichen Vorfinden der Grausamkeit und der Gier, also dem genauen Gegenteil.
Gleichzeitig verfällt Williams nicht in eine von Gefühlen geprägten Sprache, sondern er bleibt seinem Stil treu, authentisch rein und scheinbar ohne große Gefühlsregungen, führt er den Leser durch die Geschichte und vielleicht ist es gerade dieser Umstand, der den Leser noch mehr gefangen nimmt und ihn in einen unnachahmlichen Sog zieht.
Eine weitere, selten in einer solchen Perfektion erlebten Stärke, liegt in seiner Kraft der Worte, in seiner Einzigartigkeit, wie er es versteht Atmosphäre über die Geschichte zu legen, mit der er den Leser in eine andere Welt zieht, sodass dieser sich fast körperlich in der Geschichte wiederfindet.

Fazit:
Ein Buch, welches von einer unglaublichen sprachlichen und erzählerischen Kraft ist, die einen packt und sehr lange nachwirken wird.
John Williams wirft in diesem Roman die monumentalen Fragen des Lebens auf, führt den Leser sanft und routiniert in eine Richtung und lässt ihm doch seine ganz eigene Beantwortung auf die subjektiv wahrgenommene Frage.
Ein literarisches Meisterwerk, welches eine Prosa von großer Schlagkraft beinhaltet, die sich doch so sanft auf die Geschichte und deren Leser legt, wie der Schnee über die Landschaft der Colorado Rockies.
Ein Buch, welches man in diesem Jahr gelesen haben sollte !