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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2018

Allerbeste Unterhaltung

Spätsommerfreundinnen
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Text:

Den alten Gasthof in ihrem Heimatort übernehmen und
nur noch tun, was sie liebt: Kochen und Backen.
In ihrer Jugend war das Jettes Traum.
Aber dann hat sie studiert und ist in die Stadt gezogen,
hat ...

Text:

Den alten Gasthof in ihrem Heimatort übernehmen und
nur noch tun, was sie liebt: Kochen und Backen.
In ihrer Jugend war das Jettes Traum.
Aber dann hat sie studiert und ist in die Stadt gezogen,
hat geheiratet und ihre wunderbare, inzwischen erwachsene Tochter bekommen.
Als Jette jetzt erfährt, dass der Wirt des Gasthauses gestorben ist,
fährt sie zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in den Ort in der Heide,
um Abschied zu nehmen. Und plötzlich kehren all die Erinnerungen an damals
zurück und mit ihnen Gefühle, die Jette längst vergessen hatte.

Fazit:

Das Cover verspricht wieder allerbeste Unterhaltung und es hält auch, was es verspricht.
Mit dem hinreißenden Erzählstil, unverwechselbar leicht und locker
geht es dieses Mal in die Lüneburger Heide.
Die Charaktere sind alle um die 50 Jahre und wachsen einen schnell ins Herz.
Es ist nie zu Spät sein Leben zu ändern, Wünsche oder Träume wahr zu machen.
Das Wichtigste im Leben ist und bleibt die Liebe.
Das ist die Botschaft dieses warmherzigen Romans.
Die schönen Landschaftsbeschreibungen und die richtig guten Rezepte runden den Roman ab.
Andrea Russo hat wieder mal einen wunderbaren Wohlfühlroman geschaffen.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Ein Diener und ein Todesfall

Ich war Diener im Hause Hobbs
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Text:

Christian Kauffmann aus Feldkirch in Vorarlberg findet in seiner Tätigkeit als Diener seine Erfüllung. Die erste Anstellung führt "Krischi", wie sein Name vorarlbergisiert wird, nach Zürich, in ...

Text:

Christian Kauffmann aus Feldkirch in Vorarlberg findet in seiner Tätigkeit als Diener seine Erfüllung. Die erste Anstellung führt "Krischi", wie sein Name vorarlbergisiert wird, nach Zürich, in den großbürgerlichen Haushalt der Familie Hobbs, zu Jean-Pierre Hobbs, einem erfolgreichen, wohlhabenden seriösen Anwalt, seiner Frau Bernadette und zwei kleinen Kindern.
Jean-Pierres Zwillingsbruder Gerome, ein Maler, lebt ebenfalls auf dem Anwesen, in einem zum Atelier ausgebauten Pavillon des weitläufigen Grundstücks.
Christian ist ihr Diener. Also Beobachter.
Christian erzählt von seinen ersten Jahren im Hobbs'schen Haushalt, geht seinen manchmal auch trügerischen
Erinnerungen nach. Während er die untiefen der eigenen Schuld auslotet, kommt er einem großen Geheimnis auf die Spur.

Fazit:

Am Anfang gibt es viele lose Fäden, die am Ende aber alle miteinander verknüpft werden.
Es geht auch um die Frage, ist es wirklich so, wie es scheint?
Die Autorin hat eine wunderbare Ausdrucksweise mit viel Liebe zum Detail.
Jeder Satz sitzt und hat eine unsagbare Präsenz.
Ist voll von wunderbaren Worten mit hinreißenden Witz und
voll von hintergründigem Humor!
Die Charaktere sind sehr überzeugend und ausdrucksstark.
Die Story, die Charaktere, die Ausdruckskraft einfach nur wunderbar.
Ein ganz außergewöhnlicher Roman der die Vergangenheit in einem
ganz anderen Licht erscheinen lässt.
Ein Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Fiktion und Wirklichkeit verschmelzen nahtlos

Elitewahn
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Text:
Im Eliteinternat Schloss Waldesruh am Bodensee
stirbt der Lehrer Malte Jensen angeblich eines natürlichen Todes. Malie, die mit ihm befreundet war, zweifelt daran,
denn kurz zuvor hat Jensen ihr ...

Text:
Im Eliteinternat Schloss Waldesruh am Bodensee
stirbt der Lehrer Malte Jensen angeblich eines natürlichen Todes. Malie, die mit ihm befreundet war, zweifelt daran,
denn kurz zuvor hat Jensen ihr von seltsamen Vorgängen
im Internat berichtet. Ihre Freundin Lioba findet wenige Tage
später die Leiche eines emeritierten Professors,
der sich für die Geschichte des Schlosses interessierte.
Die Diagnose lautet: Herzinfarkt. Gemeinsam versuchen Malie Abendroth
und Lioba Hanfstängl zu ergründen, was hinter den Schlossmauern vor sich geht,
welche Rolle der Geldgeber des Internats, eine Stiftung, und eine Partei dabei
spielen und warum die beiden Männer sterben mussten.
Ihre Recherchen ergeben, das Schloss gehörte einem jüdischen Geschäftsmann,
der 1939 mit seiner Familie in die USA fliehen und es verkaufen musste.
Während Lioba in den Archiven wühlt und Kontakt zu einem Nachfahren des Verkäufers
aufnimmt, tritt Malie bei ihren Nachforschungen jemandem gewaltig
auf die Füße und gerät in Lebensgefahr …

Fazit:
Das Autoren - Duo hat einen Krimi der etwas anderen Art geschaffen.
Ein hochaktuelles und politisches Thema wird hier mit einem Mordfall
verknüpft. Mehrere Zeitstränge werden geschickt und packend zu einem
großen Ganzen verflochten.
Die Schreibweise ist sehr fließend und alles wird sehr realistisch
dargestellt. Gewisse Ähnlichkeiten scheinen kein Zufall zu sein.
Die beiden Ermittlerinnen sind erfrischend anders.
Hier wird mit viel Recherchen und Gesprächen ermittelt.
Stück für Stück kommen sie der Wahrheit immer näher.
Es macht Spaß die beiden bei ihren Ermittlungen zu begleiten.
Immer weiter geht es zurück in eine Vergangenheit die immer noch sehr
unbequeme Wahrheiten hat.
Die Geschichte entwickelt einen Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann.
Der Spannungsbogen stetig und bleibt bis zum Ende erhalten.
Ein überraschendes und auch logisches Ende.
Fiktion und Wirklichkeit verschmelzen nahtlos.
Ein sehr guter und spannender Krimi.
Eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.08.2018

Durchgestrichen

Das rote Adressbuch
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Text:

Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm
der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird,
macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch,
in dem sie all die ...


Text:

Doris wächst in einfachen Verhältnissen im Stockholm
der Zwanzigerjahre auf. Als sie zehn Jahre alt wird,
macht ihr Vater ihr ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch,
in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten.
Jahrzehnte später hütet Doris das kleine Buch noch immer wie einen Schatz.
Und eines Tages beschließt sie, anhand der Einträge
ihre Geschichte niederzuschreiben.
So reist sie zurück in ihr bewegtes Leben,
quer über Ozeane und Kontinente, vom mondänen Paris
der Dreißigerjahre nach New York und England – zurück nach Schweden
und zu dem Mann,den sie einst verlor, aber nie vergessen konnte.

Mein Fazit:

Als Erstes fällt das bezaubernde Cover auf.
Es ist wunderhübsch gestaltet und verspricht eine gefühlvolle Geschichte.
Sofia Lundberg hat hier mit einer Leichtigkeit und einer
wunderschönen, fast schon poetischen Ausdrucksweise einen ganz
bezaubernden Roman geschrieben. Teilweise autobiografisch gefärbt
wird hier das Leben der Doris Alm beschrieben.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen.
Die Gegenwart aus Sicht des Erzählers und die Vergangenheit aus Doris Blickwinkel.
Die Autorin macht dem Leser deutlich, dass er sich Zeit für die Menschen in seiner
Umgebung nehmen sollte, gerade auch den Älteren.
Auch sie hatten ein spannendes und erfülltes Leben. Niemand sollte im Alter
einsam sein. Ein berührendes und vor allem fesselndes Buch, das nachdenklich macht.
Eine Leseempfehlung.







Veröffentlicht am 07.08.2018

Voller Witz und Humor

Müritz, Mord und Mückenstich
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Das Buch:

Frieda, ehemals engagierte Journalistin, die in einer Redaktion
von langweiligen Frauenzeitschriften gelandet ist, wird von
ihrem Mann mit einem Camping-Wochenende überrascht. Dumm nur,
dass ...

Das Buch:

Frieda, ehemals engagierte Journalistin, die in einer Redaktion
von langweiligen Frauenzeitschriften gelandet ist, wird von
ihrem Mann mit einem Camping-Wochenende überrascht. Dumm nur,
dass sie Campen hasst. Die Lage wird nicht besser, als direkt vor
ihrem Zelt ein Toter in einer Hängematte baumelt, Friedas Spürnase kitzelt,
und sie stürzt sich in einen Schlamassel aus
Lokalpolitik, Fremdgeherei, Ranger-Nationalpark-Gezoffe und
einer historischen Seidenraupenzucht - solange es ihre Übelkeit zulässt,
ist sie doch zum Schrecken ihres Mannes zum dritten Mal schwanger.

Fazit:

Die Autorin nimmt uns mit auf einen Campingplatz
an der wunderschönen Müritz.
Ab der ersten Seite ein höchst unterhaltsam geschriebenes Buch.
Die Schreibweise ist wunderbar.
Leicht und locker werden die Probleme der Camper beschrieben.
Man hat das Gefühl direkt vor Ort zu sein.
Auch die Charaktere sind sehr liebevoll und sehr echt gestaltet.
Frieda ist eine sehr sympathische Frau, die so herrlich
unkonventionell einen Mord aufklärt.
Man lebt und leidet mit ihr.
Alles in allen ein frischer, sehr humorvoller und sympathischer Kriminalroman mit einer Ermittlung aus einem etwas anderen Blickwinkel.
Bitte mehr davon!