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Veröffentlicht am 19.11.2018

Ein großartig geschriebener und recherchierter historischer Roman

Die Melodie der Schatten
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Der historische Roman „Die Melodie der Schatten“ von Maria W. Peter ist ein in sich abgeschlossener historischer Roman vor der atemberaubenden Kulisse Schottlands im 19. Jahrhundert.
Die junge Adlige ...

Der historische Roman „Die Melodie der Schatten“ von Maria W. Peter ist ein in sich abgeschlossener historischer Roman vor der atemberaubenden Kulisse Schottlands im 19. Jahrhundert.
Die junge Adlige Fiona Hemington hat gerade begonnen den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten als sie mit ihrer Tante in deren Haus einziehen soll. Gemeinsam reisen sie in einer Kutsche von Edinburgh nach Inverness, geraten aber in den Highlands in einen Hinterhalt. Fiona kann sich durch eine innere Eingebung retten, muss aber den Tod ihrer Tante, des Kutschers und des mitreisenden Anwalts mit ansehen. Mit letzter Kraft kann sie sich in ein naheliegendes Herrenhaus retten und um Hilfe bitten. Das Anwesen, Thirstane Manor, und dessen Hausherr Laird Aidan entpuppen sich allerdings als eher ungastlich und furchteinflößend.
Fiona leidet schon seit ihrer Kindheit an der Fallsucht und hört Melodien, die für andere Menschen nicht hörbar sind. So hat für sie auch in Thirstane Manor einen eigenen Klang, der auf sie unheimlich und bedrückend wirkt. Zusätzlich zu diesen Melodien beobachtet sie mehrfach eine schwarze Gestalt, welche sie zusätzlich verunsichert.
Mitten in der Nacht verschwindet dann auch noch Fionas Medaillon, welches sie seit ihrer Kindheit immer bei sich trägt, wie es allerdings verschwinden konnte, kann Fiona sich in keinster Weise erklären. Was ist Wirklichkeit, was Fiktion? Ist sie wahnsinnig oder spukt es wirklich im Herrenhaus? Was verbirgt der Hausherr, der ebenfalls von Albträumen geplagt wird und den gesamten Tag hinter verschlossenen Türen arbeitet? Ist das Anwesen verflucht seitdem die früheren Pächter vertrieben wurden?

Zu Beginn des Romans hatte ich das Gefühl, dass er etwas zu realitätsfern und damit für mich zu surreal wäre. Ich war mir nicht sicher, was Fiktion und was Realität ist und hatte Schwierigkeiten mich zum Weiterlesen zu motivieren. Da ich aber an einer Leserunde teilgenommen habe, musste ich mich natürlich überreden und habe es letztendlich nicht bereut. Je tiefer ich in die Geschichte eintauchte, umso mehr war ich gefangen. Alle Fragen, die sich mir zu Beginn stellten, lösten sich im Verlauf des Buches auf und plötzlich war klar, warum am Anfang alles etwas irritierend wirken musste. Maria W. Peter schafft es nahezu während der gesamten Handlung die Spannung aufrecht zu erhalten. Einige Fragen werden wirklich erst zum Ende der Geschichte erklärt, sodass der Leser die ganze Zeit mit rätseln und kombinieren kann.

Fiona Hemington ist eine eher langweilige junge Frau aus dem Haus eines gesellschaftlich hoch angesehen Richters. Sie ist sehr unsicher und lebt zurückgezogen, hat kaum soziale Kontakte oder Bezugspersonen. Ihr Vater forciert die Zurückgezogenheit seiner Tochter, da sie an der Fallsucht leidet und Visionen hat, die für andere nicht erklärbar sind. Eine Einführung in die Gesellschaft scheint aus diesen Gründen undenkbar.
Im Laufe der Geschichte wurde Fiona mir immer sympathischer und tat mir zwischendurch auch sehr Leid. Sie wird immer wieder von Vorahnungen und Visionen eingeholt, sogar während des Klavierspiels erinnert sie sich an eine Melodie, die sie nicht zuordnen kann und zu allem Überfluss landet sie in einem Haus, dass laut Aussagen aller Personen im Umkreis verflucht ist.
Trotz dieser eher schlechten Ausgangssituation entwickelt sich Fiona im Laufe der Geschichte. Durch die Ereignisse wird sie gezwungen, sich mit ihren Visionen und ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen. Sie lernt, dass die Vergangenheit immer die Zukunft bedingt und auch die Welt der Realtität und die Welt der Träume nicht ohne einander funktionieren. Aus der schüchternen und unscheinbaren jungen Frau wird so nach und nach eine selbstbewusste Frau. Diese Entwicklung von Fionas Persönlichkeit war während des gesamten Romans erkennbar und wirkte authentisch und toll dargestellt.
Laird Aidan fand ich hingegen von Anfang an hochinteressant. Auf der einen Seite ist er sehr besonnen und eher abweisend, in bestimmten Momenten wiederum extrem gereizt und nahezu unbeherrscht. Sein Auftreten löst große Fragen aus und auch die Albträume die ihn quälen deuten darauf hin, dass er eine recht große Last mit sich herumträgt. Man möchte unbedingt wissen, was ihn zu dem Mann gemacht hat, der er nun ist und möchte verstehen was hinter seinem seltsamen Verhalten steht.

Auch die Interaktion zwischen Fiona und Aidan ist sehr gut dargestellt. Die beiden verhalten sie häufig wie Katz‘ und Maus. Eigentlich möchten sie einander nicht begegnen und wollen den anderen besser jetzt als später wieder loswerden. Trotzdem besteht eindeutig eine Verbindung und sogar eine regelrechte Spannung zwischen ihnen, die sich keiner so richtig erklären kann.
Die Beziehung der beiden ist dabei die gesamte Zeit über nicht übertrieben oder übereilt beschrieben, sie entwickelt sich langsam und wirkte daher auf mich authentisch und realitätsnah.

Die historische Einbindung des Romans ist Maria W. Peter großartig gelungen. Durch das Lesen des Romans konnte ich einiges Neues über die Geschichte Schottlands lernen. Zur Zeit der Romanhandlung ist die Schlacht um Culloden ist bereits fast 100 Jahre her, doch die Veränderungen, die die Zerschlagung des Clansystems mit sich brachte, sind noch immer spürbar.
Der historische Hintergrund wird toll einbezogen ohne dabei zu aufdringlich oder theoretisch zu wirken. Man bekommt Lust eine Reise nach Schottland anzutreten und sich weiter mit der Geschichte des Landes zu befassen! Im Nachwort liefert die Autorin zudem weitere Fakten zum Hintergrund der Geschichte, was den Roman in sich noch einmal abrundet.
Außerdem werden an geeigneten Stellen gälische Ausdrücke eingebracht, wodurch der schottische Charakter des Romans noch einmal eine andere Gewichtung und Greifbarkeit erhält.

Für mich ist der Roman von Maria W. Peter ein sehr gelungener und dauerhaft spannender historischer Roman. Der Schreibstil der Autorin ist während des gesamten Romans flüssig, die Erzählperspektive wechselt zwischen der Sicht von Fiona und der Sicht von Aidan, sodass die Gedanken und Gefühle beider Hauptcharaktere deutlich und tiefgehend dargestellt werden können.

Mein Fazit
„Die Melodie der Schatten“ war das erste Buch von Maria W. Peter das ich gelesen habe. Der Roman hat mich vollständig überzeugt, obwohl ich zunächst skeptisch war und das Gefühl hatte eher eine mystische Erzählung, als einen historischen Roman zu lesen. Dieses Gefühl veränderte sich allerdings immer mehr, denn je mehr Fragen sich auflösten, umso logischer wurde die Handlung. Ich vergebe 5 von 5 Sternen für einen großartig recherchierten und wunderbar geschriebenen historischen Roman!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.10.2018

Jeder hat sein Päckchen zu tragen...

Kleine Feuer überall
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Ein Roman einer Art, die ich so eigentlich eher nicht lese.. Ich habe das Buch bei Weltbild gewonnen und bin ganz unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen... Und was soll ich sagen? Sie hat mich ...

Ein Roman einer Art, die ich so eigentlich eher nicht lese.. Ich habe das Buch bei Weltbild gewonnen und bin ganz unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen... Und was soll ich sagen? Sie hat mich begeistert.
In "Kleine Feuer überall" zeichnet die Autorin Celeste Ng ein realistisches Bild von einem "perfekten" kleinen Ort. Niemand dort darf aus der Reihe tanzen. Jede Familie ist perfekt und "normal". Anders sein ist eigentlich keine Option und Wohltätigkeit wird großgeschrieben.
Als Mia und ihre Tochter Pearl nach Shaker Heights ziehen, nimmt die Geschichte ihren Lauf und zeigt sich, dass eben auch in einer "perfekten" Gemeinde jeder Mensch seine Sorgen und Probleme hat und das der nach Außen gewahrte Eindruck nicht immer das widerspiegelt was innerhalb der Häuser und Menschen wirklich vorgeht.
Ein wirklicher schöner und realitätsnaher Roman den ich sehr gerne gelesen habe!

Veröffentlicht am 18.10.2018

Manchmal ist Liebe nicht genug

Dort, wo du bist
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Dieser Roman hat mich unglaublich begeistert! Die Handlung ist toll geschrieben und zeigt, wie das Leben manchmal spielen kann.
Zwei Menschen scheinen füreinander bestimmt, geben sich das Gefühl, dass ...

Dieser Roman hat mich unglaublich begeistert! Die Handlung ist toll geschrieben und zeigt, wie das Leben manchmal spielen kann.
Zwei Menschen scheinen füreinander bestimmt, geben sich das Gefühl, dass man sich von seinem Partner wünscht und können in Gegenwart des anderen vollkommen sie selbst sein.
Doch trotzdem spielt das Leben nicht immer so, wie man es sich wünscht. Liebe kann nicht immer alles überwinden und manchmal verhindern die Umstände etwas, das perfekt zu sein scheint... Hätte offenes Reden die Beziehung von Max und Andy retten können? Oder war das jähe Ende vorprogrammiert... Was trieb Andy dazu, Max ohne ein Wort zu verlassen?

Ein wirklich großartig geschriebener Roman mit ernstem Hintergrund. Sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 18.10.2018

"Vernunft verbaut die Wege zum wahren Glücklichsein"

Töchter des Nordlichts
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Ein weiteres großartiges Buch von Christine Kabus. Und wieder eine so tolle, aber versteckte Verknüpfung zu einem weiteren ihrer Romane, nämlich zu "Im Land der weiten Fjorde".
Ich bin ein riesiger Fan ...

Ein weiteres großartiges Buch von Christine Kabus. Und wieder eine so tolle, aber versteckte Verknüpfung zu einem weiteren ihrer Romane, nämlich zu "Im Land der weiten Fjorde".
Ich bin ein riesiger Fan von Christine Kabus und kann auch die "Töchter des Nordlichts" nur jedem empfehlen, der gerne schön geschriebene Romane liest und der auch Interesse am Leben in den skandinavischen Ländern hat. Denn auch ein bisschen Kultur und Hintergrundinformationen bekommt man immer geliefert. Diesmal habe ich viel über das Leben der Sami gelernt, von denen ich bisher dahin eigentlich noch nie wirklich etwas gehört hatte.
Auch die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart gelingt Christine Kabus wieder grandios..!

Veröffentlicht am 18.10.2018

„Ich fürchte, wer liebt, kann sich selbst fremd werden“

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten
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„Ein Herz voll dunkler Schatten“ von Kerrigan Byrne ist der zweite Teil der Roman-Reihe „Victorian Rebels“. Er ist in sich abgeschlossen und die Protagonisten aus Band 1 tauchen nur als Nebenfiguren auf, ...

„Ein Herz voll dunkler Schatten“ von Kerrigan Byrne ist der zweite Teil der Roman-Reihe „Victorian Rebels“. Er ist in sich abgeschlossen und die Protagonisten aus Band 1 tauchen nur als Nebenfiguren auf, sodass man den Roman auch lesen kann, wenn man den ersten Band nicht kennt.
Der Liebesroman spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in London und der Leser taucht nicht nur in eine Liebesgeschichte ein, sondern auch ein Stück hinein in das dunkle London dieser Zeit.

Christopher Argent, ein Killer. Eiskalt, ohne Gefühle und der Beste in seinem Metier. Aufgewachsen im Londoner Newgate Gefängnis gibt es nichts, was er nicht bereits gesehen hat und vor allem nichts, vor dem er sich fürchten würde. Seine Mordaufträge erledigt er präzise und ohne Fehler, denn Fehler können tödlich sein.
Millie LeCour, Schauspielerin aus Leidenschaft, bekannt und geachtet in der Theaterszene, aber gleichzeitig liebende Mutter des kleinen Jakubs. Niemand weiß, dass sie immer in Angst lebt. Sie hat ein großes Geheimnis, welches sie vor allen verbirgt, denn sie möchte niemanden, und schon gar nicht Jakub in Gefahr bringen. Trotzdem gerät sie in den Fokus des Auftragskillers Argent, denn dieser erhält den Auftrag Millie zu ermorden. Er nimmt diesen Auftrag an, denn er ist ein Job wie jeder andere. Zunächst beginnt er Informationen über sein Opfer zu sammeln und mischt sich dann im Anschluss an ein Theaterstück unter die Menge um Millie LeCour zu ermorden. Schon während des Theaterstücks war mit Argent etwas Ungewöhnliches passiert, er hatte sich von dem Lachen der Schauspielerin mitreißen lassen, ihre Augen zogen ihn magisch an und er hat das Gefühl, als bringe sie den Raum zum Leuchten.
Er stellt sich unter falschem Namen vor und zusammen beginnen sie einen leidenschaftlichen Tanz und eine seichte Unterhaltung. Beides führt sie letztlich zu einem ruhigeren Ort unter einer Treppe, wo Argent eigentlich seinen Auftrag ausführen will. Doch zwischen kalte Berechnung und den perfekten Augenblick mischt sich Leidenschaft und Irritation. Millie sagt: „Ich werde sterben, wenn Sie mich nicht küssen!“ Diese Worte und der anschließende Kuss bringen Argent so aus dem Konzept, dass er flieht. Millies Worte waren wahrgeworden, das Unfassbare war passiert. Der fehlerfreie Auftragskiller hatte einen Fehler gemacht, zum ersten Mal konnte er ein Opfer nicht töten…
Argent entdeckt plötzlich Gefühle an sich, die er vorher nicht kannte. Anstatt der Mörder der bezaubernden Millie LeCour zu werden, wird er schließlich ihr Beschützer. Der Auftraggeber für den Mord muss erst gefunden werden. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn es gibt nicht nur einen Killer in London und andere können in die Rolle schlüpfen, die Argent in diesem Fall nicht spielen konnte. Wird Argent Millie beschützen können? Was haben die merkwürdigen und brutalen Morde an weiteren Frauen mit Söhnen mit Millie zu tun, oder stehen in Beziehung zu Millies Geheimnis? Kann ein Auftragsmörder ohne Gefühle so etwas wie Liebe empfinden und zulassen? Oder wird die Beziehung der beiden, die leidenschaftlich während eines Tanzes begann in einem Drama enden?

Kerrigan Byrne schafft es mit ihrem neuesten Roman, den Leser in eine traumhafte Liebesgeschichte mit spannender Nebenhandlung zu entführen.
Der eiskalte Killer und die reizende Schauspielerin und Mutter. Ein krasser Gegensatz, aber authentisch und großartig gezeichnete Charaktere. Nur eine starke Frau kann einen Killer händeln. Hat Millie diese Stärke? Kann Argent sie beschützen? Wer ist der Auftraggeber für den Mord an Millie…?
Im Verlauf des Romans lernt man beide Protagonisten nach und nach besser kennen. Zu jeder Zeit werden Gedanken und Gefühle großartig beschrieben und der Leser kann erkennen, was im Kopf von Argent und Millie vorgeht. Die Verwirrung Argents über seine plötzlich auftretenden und für ihn völlig unbekannten Gefühle; aber auch die Gedanken von Millie über diesen interessanten, aber gleichzeitig beängstigenden Mann.
Dieser Tiefgang fehlt mir sonst in vielen Liebesromanen, häufig bleiben sie sehr oberflächlich und außer den typischen Gedanken, weshalb die jeweils andere Person geliebt wird, aber nicht geliebt werden darf, wird wenig Einblick gewährt. Dies hat mir an diesem Roman sehr gefallen, denn dieser Tiefgang gibt der ganzen Geschichte immer erst das gewisse Etwas. „Ein Herz voll dunkler Schatten“ war für mich daher wirklich flüssig zu lesen und in sich sehr rund geschrieben.
Neben den tiefen Gefühlen zwischen Argent und Millie kommt aber auch die Spannung im Roman nicht zu kurz. Mehrfach wird der Leser durch die Ereignisse überrascht und auch das Ende hält nochmal Überraschungen bereit. Die gesamte Romandauer wird die Geschichte nicht langweilig oder vorhersehbar. Dadurch lässt er sich leicht lesen und war für mich nur schwer aus der Hand zu legen.
Weiterhin webt die Autorin immer mal Szenen ein, die zum Schmunzeln einladen und die die Handlung insgesamt auflockern. Der Schreibstil von Kerrigan Byrne hat mich insgesamt vollständig überzeugt.

Von anderen Liebesromanen setzt sich „Ein Herz voll dunkler Schatten“ dadurch ab, dass es nicht das klassische „New Age Liebesdrama“ zeichnet, sondern eine Liebesgeschichte im dunklen London des 20. Jahrhunderts. Die Hauptfiguren sind keine Teenager mehr, sondern stehen mitten im Leben und haben die Zukunft für sich eigentlich schon sehr konkret vor Augen. Dass dann eine Person kommt, die alles verändern kann gibt der Geschichte einen schönen und besonderen Touch.

Der Titel des Romans „Ein Herz voll dunkler Schatten“ ist meiner Meinung nach sehr gut gewählt. Der im Gefängnis aufgewachsene Argent hat alle seine Gefühle in einem Schutzpanzer versteckt und ob darunter überhaupt ein Herz schlägt, wird sich erst im Laufe der Geschichte zeigen. Unanzweifelbar ist aber, dass dieses Herz mit Wunden und Narben überseht ist und erst geheilt werden muss. Diesen Umstand legt schon der Romantitel nahe und ich finde ihn daher sehr passend.

Der einzige Kritikpunkt war für mich die Fülle der Charaktere. Ich hatte zunächst Schwierigkeiten mit zu Recht zu finden, denn gerade wenn eine Person mehrere Bezeichnungen hat (Adelstitel oder ähnliches) ist es manchmal schwer, sich in der Handlung zu Recht zu finden. Dieses wurde im Verlauf des Romans natürlich besser, ich hätte mir aber eine eindeutigere Bezeichnung der Charaktere gewünscht.

Fazit
„Ein Herz voll dunkler Schatten“ aus der Romanreihe „Victorian Rebels“ ist ein gelungener Liebesroman von Kerrigan Byrne. Ich habe ihn sehr gern gelesen und durch die spannende Nebenhandlung und den flüssigen Schreibstil wurde er zu keiner Zeit langweilig und hebt sich dadurch auch von anderen Romane dieses Genres ab. Ich vergebe 5 von 5 Sternen und empfehle den Roman jedem, der gerne Liebesromane liest, die nicht nur oberflächliche, vorhersehbare Handlung haben, sondern ein gewisses Maß an Tiefgang mitbringen und es schaffen den Leser in eine andere Zeit zu entführen.

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