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Veröffentlicht am 05.02.2019

Für Fans ein Muss! Zahlreiche Herondales, der Miesepeter Raphael und Malec - was braucht man mehr?

Die Chroniken des Magnus Bane
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Als leidenschaftlicher Fan von Cassandra Clare und ihrem Schattenjäger-Universum waren „Die Chroniken des Magnus Bane“ natürlich ein absolutes Muss für mich. Das Sahnehäubchen? Es dreht sich auch noch ...

Als leidenschaftlicher Fan von Cassandra Clare und ihrem Schattenjäger-Universum waren „Die Chroniken des Magnus Bane“ natürlich ein absolutes Muss für mich. Das Sahnehäubchen? Es dreht sich auch noch alles um einen meiner absoluten Lieblingscharaktere, den exzentrischen, modebewussten und wenig bescheidenen Hexenmeister Magnus Bane.

Gemeinsam mit diesem einzigartigen, sympathischen Charakter reisen wir durch verschiedene Jahrhunderte, erfahren mehr über bekannte Charaktere, lernen neue kennen und begleiten Magnus bei allerhand Abenteuern. Eingebettet ist dies immer in einen konkreten historischen Kontext, sei es die Französische Revolution, der New Yorker Börsencrash ab Oktober 1929 oder der New Yorker Blackout von 1977. Cassandra Clare und ihre Schreibpartnerinnen Maureen Johnson und Sarah Rees Brennan entwerfen dabei stets die passende Atmosphäre, sodass man sich als Leser ins Geschehen hineinkatapultiert und wie auf einer Zeitreise fühlt.

Das Besondere ist dabei, dass wir Magnus auf wichtigen Abschnitten seines Lebens begleiten und dabei sowohl das heißersehnte Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren wie Will Herondale, Tessa Gray und Raphael Santiago bekommen als auch Charaktere näher kennenlernen, die in nachfolgenden Bänden im Mittelpunkt stehen. So gibt es hier beispielsweise einen Vorgeschmack auf die Reihe um James Herondale, Will und Tessas Sohn. Magnus lernt aber noch eine weitere Herondale-Generation kennen: Wills Vater Edmund Herondale. Und wie erwartet ist jede einzelne Begegnung mit dieser einzigartigen Schattenjägerfamilie etwas Besonderes und zutiefst Amüsantes.

Die erste Kurzgeschichte konnte mich noch nicht völlig mitreißen, da ich den immer wieder anklingenden Humor an dieser Stelle noch etwas zu gewollt und gezwungen empfand. Das besserte sich jedoch in der zweiten Kurzgeschichte und als Edmund Herondale dann in der dritten Kurzgeschichte auftauchte, war ich wieder völlig von der Welt und den Charakteren begeistert. Wieder einmal wurde mir bewiesen, dass Herondale-Bane-Gespräche immer ein Highlight sind. Ab diesem Zeitpunkt konnte mich der Humor wieder völlig packen und ich musste regelmäßig breit grinsen, wenn nicht manchmal sogar laut lachen (Raphael leistet diesbezüglich auch sehr gute Arbeit).

Wie mir das auch schon „Die Legenden der Schattenjäger-Akademie“ gezeigt hat, liefert sich in „Die Chroniken des Magnus Bane“ zudem wieder der Beweis, dass sich Cassandra Clare mit jeder noch so kleinen Andeutung aus TID oder TMI etwas gedacht hat. Zu allem gibt es eine Vorgeschichte und früher oder später rückt das aufgekommene Puzzleteil an seine Stelle. Auch hier werden wieder Lücken geschlossen. Wer also die Bane-Chroniken für eine nette Spielerei für zwischendurch hält – unterhaltend und amüsant ist sie sicherlich – dem sei versichert, dass hier eine Erweiterung der Geschichten aus den anderen Schattenjäger-Reihen vorliegt und Vorgeschichten von Gegenständen (beispielsweise Camilles Kette) und wichtigen Personen (beispielsweise Wills Eltern und Raphael) in den Blick gerückt werden. Für Fans des Schattenjäger-Universums ist dieses Buch ein absolutes Muss.

Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, dass er dieses Buch unbedingt lesen muss: Das i-Tüpfelchen stellen die zwei Kurzgeschichten über Magnus und Alec dar. Wir erhalten einen tieferen Einblick in ihre Beziehung und begleiten sie auf ihr – sehr ungewöhnliches – erstes Date. Hier werden ganz besonders die tiefen Gefühle deutlich, die Magnus für den Schattenjäger empfindet – es ist so eine schöne Leseerfahrung, zu sehen, wie Magnus Alec wahrnimmt und sich in sein ehrliches, liebevolles Wesen verliebt. Auch Malec-Fans kommen also voll und ganz auf ihre Kosten.

Achtung: In der Printausgabe ist die 11. Kurzgeschichte „Der Anrufbeantworter von Magnus Bane“ leider nicht enthalten, dabei ist sie ein amüsanter Bonus. Nach der Malec-Trennung in City of Lost Souls haben es sich Freunde und Bekannte von Alec (wie Isabelle, Simon und Clary) nämlich zur Aufgabe gemacht, Magnus‘ Anrufbeantworter vollzuquatschen, um die beiden wieder zusammenzubringen. Dabei kommt hier und da auch Alec selbst zu Wort. Die Kurzgeschichte bildet den perfekten humorvollen Abschluss und ist auch definitiv zu empfehlen.

Fazit

Auch wenn nicht jede Kurzgeschichte völlig mitreißt, haben es die Bane-Chroniken geschafft, dass ich mich gleich in die nächste Schattenjäger-Geschichte stürzen und in die genial ausgearbeitete Welt abtauchen möchte. Ich hatte unglaublich viel Spaß (und hin und wieder Schmetterlinge im Bauch) beim Lesen, was zu einem großen Teil an Magnus selbst (er würde mir zustimmen, wenn ich sage, dass er absolut klasse ist), aber auch an den vielen bekannten und neuen Gesichtern, den verschiedenen Kulissen, dem genialen Humor und den spannenden Abenteuern liegt. Ich habe das Gefühl, alle Charaktere jetzt besser zu kennen, und freue mich auf den nächsten Ausflug in diese magische Welt.

Ich spreche eine klare Leseempfehlung für Fans aus und vergebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Eine authentische & berührende Geschichte über Hoffnung, Selbstakzeptanz und die große Liebe! ♥

The Ivy Years - Solange wir schweigen
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Worum geht es?

Michael Graham fällt aus allen Wolken, als John Rikker nach 5 Jahren in der Umkleidekabine seiner Hockeymannschaft auftaucht und als neues Teammitglied vorgestellt wird. Alle Zweifel und ...

Worum geht es?

Michael Graham fällt aus allen Wolken, als John Rikker nach 5 Jahren in der Umkleidekabine seiner Hockeymannschaft auftaucht und als neues Teammitglied vorgestellt wird. Alle Zweifel und Ängste drängen an die Oberfläche, denn Rikker ist der einzige, der sein größtes Geheimnis kennt und sein Leben von jetzt auf gleich ins Chaos stürzen könnte. Und dann sind da auch noch die Schuldgefühle, die er innerhalb der 5 Jahre Funkstille nicht ablegen konnte, denn wie könnte er sich den größten Fehler verzeihen, den er je begangen hat? Rikker ist zu recht wütend und vermutlich verdient Graham es, dass Rikker ihn mit provokanten Bemerkungen aus der Reserve zu locken versucht, aber sein größtes Problem scheint nicht Rikker zu sein, der ihn jederzeit outen könnte, sondern die Gefühle, die Rikker nach all der Zeit immer noch in ihm auslöst …

Meine Meinung

Nachdem mich der erste Band der The Ivy Years-Reihe förmlich von den Socken gehauen hatte, habe ich sehnsüchtig auf die nächsten Bände gewartet. Vor allem auf „Solange wir schweigen“ habe ich mich gefreut, weil uns Sarina Bowen hier zwei männliche (!) Protagonisten vor die Nase setzt und die dazugehörige Liebesgeschichte einfach spannend klingt. Tatsächlich konnte sie bei mir auch wieder auf ganzer Linie punkten und meinen hohen Erwartungen nach Band 1 absolut gerecht werden.

Grahams und Rikkers Geschichte hat alles, was eine gute – nein, fantastische! – Liebesgeschichte braucht: Zwei zum Hinknien wunderbare Charaktere, eine Vorgeschichte mit Konfliktpotential und vorprogrammierter Spannung, große Gefühle, Bauchkribbeln und sprühende Funken. Ich hätte gerne noch viel mehr von den beiden gelesen, weil ich sie so sehr ins Herz geschlossen habe.

Graham und Rikker sind zwei auf Anhieb sympathische Charaktere, aber vor allen Dingen sind sie authentisch. Sie wirken wie echte Menschen, haben eine Vergangenheit, die sie geprägt hat, und ein familiäres Umfeld, das sie zu dem Menschen hat werden lassen, der sie sind. Ihre Gefühle fühlen sich echt an, ihr Verhalten ist fast immer nachvollziehbar, weil man ihre Beweggründe kennt, man versteht, was sie antreibt oder hemmt. Manches ist angesichts ihrer Vorgeschichte aber auch überraschend und beeindruckend.

Das gilt vor allem für Rikker. Seine Eltern sind streng gläubig und waren dementsprechend von seinem Outing nicht gerade begeistert. Es folgte der Rauswurf aus dem Haus, später auf dem College der Rauswurf aus dem Eishockey-Team, als sein Trainer von seiner sexuellen Orientierung Wind bekam. Statt sich jedoch in sein Schneckenhaus zurückzuziehen, kämpft er für das, was er liebt: Eishockey. Er steht zu sich und reagiert auf feindselige Bemerkungen unerwartet schlagfertig und witzig. Und doch ist er kein unrealistisch entworfener Superheld, der über allen Dingen steht und solche Bemerkungen einfach an sich abperlen lässt, denn trotz aller Schlagfertigkeit erhascht man als Leser auch einen Blick auf seine verletzliche Seite, die nun mal angriffslustig reagiert, wenn er sich bedroht fühlt. Es dauerte vielleicht zwei Seiten, bis er zu meinem absoluten Lieblingscharakter wurde, weil ich bei ihm einfach das Gefühl hatte, dass er sich wie eine reale Person verhält, die ich noch dazu unglaublich beeindruckend fand. Selbst sein anfänglich provozierendes Verhalten Graham gegenüber war irgendwie charmant, weil ich seinen Drang, Graham irgendeine Reaktion zu entlocken, absolut nachvollziehbar und schlichtweg menschlich fand.

Rikker ist der Part, der sich mit seinem ungewollten Outing und den Reaktionen seiner Mitmenschen herumschlagen muss. Graham ist der, der sich vor alldem fürchtet und praktisch gegen sich selbst kämpft, indem er sein wahres Ich verbirgt. An ihm zeigt sich, wie schwer das ist: Er trinkt zu viel, ist unverkennbar unglücklich und paranoid und tut alles Mögliche, um als heterosexuell durchzugehen. Seien es Mädchen, die er mit auf sein Zimmer nimmt, oder nur unauffällige Kleidung – er hat jahrelang Schutzmechanismen aufgebaut, um keinen Verdacht zu erregen. Als Rikker neu ins Team kommt, drängt seine Angst an die Oberfläche. Er befürchtet, von ihm geoutet zu werden, und macht sich gleichzeitig wegen dem fertig, was vor fünf Jahren vorgefallen ist. Obwohl er sich selbst immer als Feigling bezeichnet – und dieser Umstand wohl nicht von der Hand zu weisen ist – ist auch sein Verhalten durchgängig nachvollziehbar, denn man sieht an Rikker nur zu gut, dass seine Angst, sich zu outen, nicht unberechtigt ist, weil es nicht nur wohlwollende Reaktionen gibt.

Aber eben diese wohlwollenden Reaktionen sind es, die in diesem Liebesroman hervortreten. Zwar werden die Schattenseiten eines Coming-Outs im Sportbereich, Mobbing und Intoleranz thematisiert, aber es ist der emotionale Rückhalt von echten Freunden, von liebevollen Familienmitgliedern und wunderbaren Menschen im Allgemeinen, der im Mittelpunkt steht. Es gibt so viele wunderbare Nebencharaktere, die Rikkers und Grahams Geschichte mit so vielen schönen und berührenden Szenen ausstatten – und sei es auch nur eine ganz kurze, in der der Trainer den Kopf aus der Tür streckt, um argwöhnisch eine Unterhaltung einzuschätzen und sicherzugehen, dass Rikker nicht mies behandelt wird. Neben Rikker und Graham bestehen meine persönlichen Charakter-Highlights in besagtem Trainer, der immer wieder die richtigen Worte gefunden hat, Rikkers Oma und Grahams Mom, die sich beide gleichermaßen durch ihre liebevolle, süße Art in mein Herz geschlichen haben, Bella, die beiden eine wunderbare Freundin ist, Hartley, den wir aus Band 1 kennen und der Rikker von Anfang an ins Team integrieren möchte, nicht, weil das von ihm als Team-Kapitän verlangt wird, sondern weil das nun mal einfach seine Art ist, und sogar Rikkers Exfreund Skippy, der sich immer noch inbrünstig für ihn einsetzt. Vermutlich könnte ich die Liste sogar noch fortsetzen.

Trotz einiger bedrückender Szenen oder Szenen, die einen aufregen und den Kopf schütteln lassen, weil es neben diesen positiven Charakteren auch einige Vollpfosten gibt, lässt das Buch einen mit einem rundum guten, zufriedenen und positiv aufwühlendem Gefühl zurück, denn neben Mobbing und Intoleranz ist die Geschichte auch voller Hoffnung, großen Emotionen und spontanen, unkontrollierten Lächelattacken.

Fazit

Wieder ein wunderbarer Band aus der The Ivy Years-Reihe, der mich zum Lächeln, Grinsen und Lachen bringen und berühren konnte. Grahams und Rikkers Geschichte ist so viel mehr als eine bloße Romanze: Es geht darum, sich selbst zu akzeptieren, zu sich zu stehen und für sich einzutreten. Mich konnte „Solange wir schweigen“ wieder absolut begeistern, deshalb gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Mindestens genauso gut wie Band 1! Ich vermisse Phil & Juli jetzt schon. ♥

Wie ein Kartenhaus im Sturm
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Normalerweise bin ich bei Liebesromanen mit mehreren Bänden immer erstmal skeptisch. Meist wird die Story dadurch unnötig in die Länge gezogen und sie verliert ihren Charme und ihre Spannung, wenn diese ...

Normalerweise bin ich bei Liebesromanen mit mehreren Bänden immer erstmal skeptisch. Meist wird die Story dadurch unnötig in die Länge gezogen und sie verliert ihren Charme und ihre Spannung, wenn diese denn überhaupt in einem Liebesroman vorhanden ist. Hier jedoch waren alle Sorgen absolut unbegründet, denn es passiert so unglaublich viel, dass man sich überhaupt nicht langweilen kann, weil man die ganze Zeit auf Trab gehalten wird. Diese Fortsetzung macht ihrem Vorgänger alle Ehre. Ich liebe Phil und Julis Geschichte einfach.

Spätestens mit Lesen des zweiten Bandes würde ich raten (und der Rat kommt deshalb wahrscheinlich reichlich spät), die eigentliche Reihenfolge der Bücher über den Haufen zu werfen und "Eisprinz und Herzbube" vor "Wie ein Kartenhaus im Sturm" zu lesen. Warum? Weil es das ganz besonders amüsant und unterhaltsam macht, wenn man weiß, wie sich alles entwickelt. Es entwickelt sich nämlich teilweise ganz anders, als es manchmal angedeutet wird, und dieses besondere Hintergrundwissen verleiht der Geschichte nochmal ihren ganz eigenen Charme. Es bleibt jedem Leser aber natürlich selbst überlassen, ob er sich ein bisschen spoilern lassen möchte ...

Ich bin richtig froh, dass sich Phil und Julis Geschichte über zwei (bzw. drei) Bücher erstreckt und man sich nicht so schnell von den beiden trennen muss. In Band 2 haben sie in meinen Augen nochmal eine ganze Schippe draufgelegt, ich habe sie noch stärker ins Herz geschlossen als ohnehin schon. Während Band 1 vor allem die Kennenlernphase schilderte - mit Drama, Eifersucht und allem drum und dran - ging es hier langsam in Richtung Beziehung und wie die beiden das meistern. Wieder haben Phil und Juli einen herrlich unterhaltsamen Kontrast abgegeben: Phil mit seiner rasenden Eifersucht und Juli mit seiner erstaunlich reifen Art und seinen gelassenen Reaktionen. Der Gegensatz hat mir total gut gefallen, vor allem, weil Phil zwar einer meiner Lieblingscharaktere ist, meine Loyalität aber immer irgendwie Juli zugeneigt war.

Juli macht eine erstaunliche Wandlung durch. Der im ersten Band stellenweise melancholische, ruhige Typ mit den gelegentlichen Gefühlstiefs wird in diesem Band stärker und reift an den Hindernissen, die ihm das Leben in den Weg legt, und an seiner Beziehung zu Phil, die mich auch hier stetig ins Schwärmen hat geraten lassen. Neben dem Herzklopfen, das die beiden Kerle mir beschert haben, ist das Buch unglaublich spannend, weil ein Problem auf das nächste folgt und man darauf wartet (oder befürchtet), dass bestimmte Geheimnisse ans Licht kommen, die wieder Staub aufwirbeln. Ich habe mich wirklich zu keiner Sekunde gelangweilt und stand oft unter Hochspannung. Ich habe das Buch nicht zur Seite legen können und bin jetzt fast ein bisschen traurig, dass ich es so schnell ausgelesen und nichts mehr von Phil und Juli habe. Ich werde die beiden echt vermissen.

Fazit

Eine wahnsinnig schöne und erstaunlich spannende Fortsetzung, die für Gay-Romance-Fans ein absolutes Muss ist. Phil und Juli sind einfach klasse und werden mir bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben. Ein neues Lieblingsbuch, bei dem ich definitiv eine Leseempfehlung ausspreche und wie auch Band 1 die volle Punktzahl vergebe. Ich könnte nicht sagen, welcher Band besser ist als der andere.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle!

Wie ein Kartenhaus im Sturm
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Nach „Eisprinz und Herzbube“ musste ich unbedingt wissen, wie Milos Väter Juli und Phil zusammengekommen sind. Und ich kann guten Gewissens sagen, dass ihre Geschichte sogar nochmal um einiges spannender, ...

Nach „Eisprinz und Herzbube“ musste ich unbedingt wissen, wie Milos Väter Juli und Phil zusammengekommen sind. Und ich kann guten Gewissens sagen, dass ihre Geschichte sogar nochmal um einiges spannender, dramatischer und süßer erzählt ist und mir noch ein kleines Stück mehr Spaß gemacht hat als Milos und Nicks Liebesgeschichte. „Wie ein Kartenhaus im Sturm“ ist eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle.

Das lag zu einem Großteil an der Gestaltung der Charaktere. Phil und Juli legen gegenüber Milo und Nick noch einmal eine ganze Schippe drauf, weil sie besonders interessante Charakterzüge und spannende Hintergrundgeschichten aufweisen. War der Kontrast zwischen Milo und Nick schon beträchtlich, so schießen Juli und Phil den Vogel ab. Phil, ein schwuler, selbstbewusster Punk mit blauen Haaren und allen nur erdenklichen Piercings, trifft auf den schwarzhaarigen, gutaussehenden Juli mit dem vermeintlich überheblichen und von sich selbst überzeugten Grinsen. Phil kann Juli auf Anhieb nicht ausstehen, muss mit der Zeit jedoch feststellen, dass viel mehr hinter Julis selbstbewusstem Auftreten steckt, als er denkt. Und so kommt es dazu, dass es ihn irgendwann wurmt, dass Juli scheinbar nur auf Frauen steht.

Ich habe die beiden unglaublich schnell ins Herz geschlossen. Phil mit seiner vorlauten „Ist-mir-doch-egal-was-andere-von-mir-denken“-Art hat sich fix zu einem meiner Lieblingscharaktere gemausert. Besonders charmant fand ich ihn jedoch in den Momenten, in denen auch seine andere Seite - die unsichere, liebevolle - durchgeschimmert ist. Das war meistens dann der Fall, wenn es Annäherungen zwischen Juli und ihm gab, und hat regelmäßig Herzklopfen zwischen den Seiten verursacht. Juli weist die gleiche „Mir-egal-was-andere-von-mir-denken“-Haltung auf (außer in Bezug auf Phil, dessen zu Anfang offen zur Schau gestellte Abneigung ihm gehörig gegen den Strich geht), ist gleichzeitig aber doch völlig anders als Phil. Auf der einen Seite ist er der charmante Typ, der sich mit jedem gut versteht und jedem die Laune verbessern kann, auf der anderen Seite ist er manchmal aber auch der nachdenkliche Typ mit düsterer Laune und leerem Blick, was nicht verwundert, wenn man die Situation bei ihm Zuhause und sein Geheimnis kennt, dem Phil recht schnell auf die Spur kommt.

Eingekreist werden Juli und Phil von einer Clique an buntgemischten Charakteren, von denen ich einige mehr und andere weniger mochte. Da ich zuvor das Spin-Off gelesen habe, war es nochmal eine ganz andere Erfahrung, die Charaktere, die man schon aus „Eisprinz und Herzbube“ kannte, von ganz anderen Seiten kennenzulernen. Man stiefelt ja hier im Prinzip durch ihre Vergangenheit und muss das Bild, das man von ihnen hat, noch einmal gründlich revidieren. Das galt zum Beispiel für Milos Mutter Olli, die in „Eisprinz und Herzbube“ in ein nicht ganz so günstiges Licht gerückt wurde, hier aber auf einmal zu einer überraschenden Sympathieträgerin wurde.

Durch das gesamte Buch zieht sich eine ganz besondere Art von Spannung. Sei es durch die Hintergründe der Charaktere, die merkwürdigen Beziehungsentwicklungen innerhalb der Clique oder durch das Herzklopfen verursachende Annähern zwei so unterschiedlicher Charaktere. In diesem Buch gibt es unglaublich viel Drama, das aber zu keiner Zeit niveaulos und stets glaubwürdig bleibt, ein stetiges Hin und her und vor allen Dingen Eifersucht, weil es innerhalb der Clique nicht besonders viele Hemmungen oder Grenzen gibt. Ein Grund, warum sich alles auch gehörig verkompliziert.

Was bin ich froh, dass ich jetzt direkt den zweiten Band hinterherschieben kann. Ich muss nämlich dringend wissen, wie es mit Juli und Phil weitergeht.

Fazit

Definitiv ein wahrer Lesegenuss, der mir unglaublich viel Spaß gemacht hat und mich ins Schwärmen hat geraten lassen. Von mir gibt es selbstverständlich eine Leseempfehlung und die volle Punktzahl!

Veröffentlicht am 29.05.2018

Ein neues Lieblingsbuch ♥ Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch einplanen!

No Return 1: Geheime Gefühle
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Schmacht! Ich bin gerade einfach nur hin und weg von diesem Buch und das reinste Nervenbündel nach diesem Ende. Ich habe bei einem Liebesroman noch nie - wirklich noch nie - so mitgefiebert und mit den ...

Schmacht! Ich bin gerade einfach nur hin und weg von diesem Buch und das reinste Nervenbündel nach diesem Ende. Ich habe bei einem Liebesroman noch nie - wirklich noch nie - so mitgefiebert und mit den Figuren gebangt wie hier. Ich stand fast durchgängig unter Strom, weil es so spannend und mitreißend war, sodass ich die Nacht zum Tag machen und das Buch einfach am Stück durchlesen musste.

Tony und Drews Liebesgeschichte ist nichts, was man einfach mal so zwischendurch liest und dazwischenschiebt. Dafür ist das Thema viel zu wichtig. Zwar stehen die Menschen Homosexualität heute schon viel aufgeschlossener gegenüber - zumindest, so hoffe ich, die meisten - aber ein Outing kostet sicher trotzdem Überwindung. Das Outing, das Zu-sich-selbst-stehen, das Ringen mit sich selbst steht in diesem Gay-Romance-Auftakt im Mittelpunkt und man kann als Leser nicht anders als mit den Protagonisten zu bangen, zu leiden und zu hoffen.

Es ist Tony, den wir auf diesem steinigen Weg begleiten und auf dem auch noch zusätzlicher Druck lastet: Nicht nur, dass er als Boyband-Mitglied einen Vertrag unterschrieben hat, in dem er versichert hat, dass er nicht schwul ist - er ist auch in niemand Geringeren als seinen besten Freund und Bandleader Andrew verliebt, womit er diese lange Freundschaft massiv gefährden könnte. Mal ganz abgesehen von der Zukunft der Band. Als Drew und ihm auch noch eine heimliche Beziehung nachgesagt wird und immer häufiger "Anton"-Fans auf den Plan treten, wird es für Tony immer schwieriger, mit seinen unerwiderten Gefühlen umzugehen.

Ich habe mit Tony furchtbar mitgelitten und ihn innerhalb weniger Seiten ganz fest ins Herz geschlossen. Es gibt immer wieder Szenen, in denen die bedrückenden, niederringenden Gefühle von Tony auf den Leser überspringen und besonders zum Mitfiebern animieren, aber es gibt auch mindestens genauso viele witzige Wohlfühlszenen, bei denen man aus dem Grinsen nicht mehr herauskommt. Dies liegt vor allem an Tonys Rolle in der Band als Witzbold. Immer wieder schafft er es, seine Bandkollegen, seine Fans und auch den Leser mit seinen albernen Bemerkungen zu amüsieren und zu unterhalten. Mit seinem gut gelaunten, witzigen und einfühlsamen Wesen ist er einfach ein Sympathieträger.

Sein Gegenpart Andrew ist der Grund, warum ich regelmäßig mit Schmetterlingen im Bauch und Herzklopfen zu kämpfen hatte, denn jedes Mal, wenn es auch nur eine Andeutung gab, dass Drew Tonys Gefühle erwidern könnte, habe ich total in den Anton-Fangirl-Modus geschaltet. Und von diesen Andeutungen gibt es nicht gerade wenige. Drew, der den Ruf eines Frauenheldes weg hat, und Tony, der als Schwiegermuttertraum bekannt ist, könnten eigentlich kaum unterschiedlicher sein - worin sie sich aber ähneln, ist in ihrem Verhalten einander gegenüber. Sie haben eine sehr enge Freundschaft, sorgen sich umeinander und witzeln immer wieder miteinander herum. Durch ihren liebevollen, aber auch neckenden Umgang miteinander wird ihnen eine Beziehung angedichtet und während Tony damit manchmal ganz schön zu kämpfen hat, scheint Drew keine Probleme damit zu haben, diese Gerüchte sogar noch ein bisschen anzufachen. Wodurch Herzklopfen natürlich vorprogrammiert ist!

Wegen dieser tiefen Freundschaft (und Liebe!) der beiden macht das Buch unheimlich viel Spaß, weil die Gefühle durch die Seiten sickern und man der Autorin einfach abkauft, dass sich die beiden so viel bedeuten. Ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus und möchte mir jetzt direkt den zweiten Band vorknöpfen, weil ich unbedingt wissen muss, wie es mit diesem süßen Paar weitergeht.

Fazit

Ich. Liebe. Dieses. Buch! Ich hatte bei einem Buch selten so Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch. Was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle!
Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung (nein, ehrlich, lest dieses Buch!) und die volle Punktzahl!