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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2018

Überraschung gut

Der Apfelbaum
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Der Schauspieler Christian Berkel erzählt die Geschichte seiner Familie, über drei Generationen, eine Geschichte, die den Leser in verschiedene Städte, in verschiedene Länder, führt. Was in einer Geschichte ...

Der Schauspieler Christian Berkel erzählt die Geschichte seiner Familie, über drei Generationen, eine Geschichte, die den Leser in verschiedene Städte, in verschiedene Länder, führt. Was in einer Geschichte über eine Frau und einen Mann, zwei Liebende, endet. Zwei Menschen, die sich lieben, doch unterschiedlicher nicht sein können und sich ein Leben lang nicht verlieren.

Vom Lesen her bin ich schnell in die Geschichte hineingekommen, allerdings jedoch oft zeitlich durcheinander gekommen, bis ich verstanden habe, in welcher Generation wir uns befanden und in welchem Jahr. Inhaltlich ist Berkel ein wunderschönes Buch gelungen. Es fesselt einen von Anfang an und wurde auch leicht verständlich geschrieben, worüber ich sehr dankbar bin. Berkel redet nichts schön, bleibt objektiv und realistisch, vor allem bringt er seine Gefühle auf den Punkt. Für mich persönlich ist dieser Roman ein Mix aus Fakten und Geschichten, außerdem die Überraschung des Jahres. Danke für dieses Buch. Es wäre schön, bald mehr Christian Berkel zu lesen.

Veröffentlicht am 18.09.2024

Nicht so gut wie die Vorgänger

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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Suzie Harris besucht eine öffentliche Bauausschusssitzung der Gemeinde, als der Bürgermeister von Marlow plötzlich tot zusammenbricht. Dieser unerklärliche und überraschende Tod ruft Judith Plotts und ...

Suzie Harris besucht eine öffentliche Bauausschusssitzung der Gemeinde, als der Bürgermeister von Marlow plötzlich tot zusammenbricht. Dieser unerklärliche und überraschende Tod ruft Judith Plotts und ihre beiden Freundinnen Becks und Suzie auf den Plan, die sich zusammen mit der kürzlich beförderten Tanika Malik in die Aufklärung stürzen. Hatte der Bürgermeister etwa Dreck am Stecken? Während der Ermittlungen kommt das eine oder andere Geheimnis ans Licht.

Das ist der bereits dritte Fall für die drei Freundinnen, für die Rätselexpertin Judith Potts, die Hundesitterin Suzie Harris und die Pastorenfrau Becks Starling.

Mich haben die beiden Vorgänger wirklich gut unterhalten, weshalb ich mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut habe. Allerdings hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass dieses Mal etwas anders war. Die Erzählweise hatte ich anders in Erinnerung. Dieses Mal empfand ich sie teilweise als anstrengend,  langatmig und sogar lieblos. Der Schreibstil war angenehm und flüssig, allerdings nicht mehr so unterhaltsam und spritzig. Mir fehlte der typische Zynismus. Das schulde ich der Übersetzung und nicht dem Autor. Denn statt Ingo Herzke hat bei diesem Teil Katharina Herzberger diese übernommen. Herzke hat die Stimmung und den Witz besser eingefangen. Schade.

Suzie und Judith waren oft sehr anstrengend durch ihr egozentrisches und auch respektloses Verhalten. Becks entwickelt sich zu meiner Lieblingsfigur. Sie ist manchmal so verpeilt, was sehr unterhaltsam ist, aber auch sehr sympathisch. Sie wünscht allen Menschen nur das Gute, von ihrer Schwiegermutter mal abgesehen. Den Fall mit dem vergifteten Bürgermeister empfand ich als nicht so spannend und interessant, weil es einfach nicht mein Thema war.

Für mich war das der bisher schwächste Teil aus der Reihe um Mrs. Potts und ihren Mordclub. Da mich aber die Vorgänger überzeugen konnten, werde ich die Reihe weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 16.08.2024

Tatort Malmö

Tode, die wir sterben
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Nach schweren Schicksalsschlägen und einer anschließenden Auszeit kehren Svea Karhuu und Jon Nordh in den Polizeidienst zurück und müssen ab sofort als Team agieren und den Mord an einen 13jährigen Jungen ...

Nach schweren Schicksalsschlägen und einer anschließenden Auszeit kehren Svea Karhuu und Jon Nordh in den Polizeidienst zurück und müssen ab sofort als Team agieren und den Mord an einen 13jährigen Jungen aufklären. Es dauert, bis sie beide Vertrauen zueinander aufbauen können, doch müssen sie ihre anfänglichen Probleme beiseite stellen.

Das ist der Auftakt zu der neuen Krimireihe von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson über das schwedische Ermittlerduo Svea Karhuu und Jon Nordh. Bekannt wurde das Autorenduo durch ihre Krimireihe über die Kommissarinnen Nyström und Forss. Für mich war es das erste Buch von diesem Autorenduo, deshalb war ich auch sehr gespannt.

Die ersten beiden Kapitel fand ich als Einstieg überraschend gelungen. Als Leser bekam ich quasi die Hauptfiguren Karhuu und Nordh vorgestellt und eine ungefähre Vorstellung zu ihrem Schicksal und derzeitigen Leben. Ich empfand es als angenehm, nicht gleich eine Leiche oder einen Überlebenskampf von jemandem präsentiert zu bekommen in Form eines Prologs. Doch anschließend haben sie mich verloren und eine richtige Verbindung zum neuen Ermittlerduo konnte ich bis zum Schluss nicht aufbauen. Beide sind in meinen Augen nicht gerade sympathisch, sehr von sich überzeugt und kommen hin und wieder arrogant herüber. Das hat mir nicht gefallen. Dass mich selbst ihr Schicksal nicht berührt hat, hat mich sogar erschreckt.

Neben dem Fall greifen die Autoren immer wieder aktuelle gesellschaftliche Konflikte auf. Ihre Erzählweise ist teilweise emotionslos, dann wieder fesselnd und leicht verständlich und dann wieder sehr sprunghaft. Was wohl unter anderem darauf zu führen ist, dass zwei unterschiedliche Autoren am Werk waren. Ich empfand es als äußerst anstrengend. Oft hatte ich das Gefühl, als hätte ich zwischendurch etwas verpasst. Außerdem habe ich mir mehr Spannung erhofft.

Mich hat das Buch nicht wirklich überzeugt, deshalb kann und möchte ich auch keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Mittelmäßig

Verräterisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 10)
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Als der ansässige Fotograf Pierre Lagarde den bevorstehenden Sonnenaufgang fotografieren möchte, macht er eine fürchterliche Entdeckung. Er findet die Leiche einer geköpften jungen Frau, die auf einem ...

Als der ansässige Fotograf Pierre Lagarde den bevorstehenden Sonnenaufgang fotografieren möchte, macht er eine fürchterliche Entdeckung. Er findet die Leiche einer geköpften jungen Frau, die auf einem Stuhl platziert wurde. Der Mèdicin Lègiste Leon Ritter ist davon überzeugt, dass es die Tat eines Serientäters ist, doch der Polizeichef nimmt ihn mal wieder nicht ernst. Dann wird eine weitere weibliche Leiche gefunden. Leon Ritter ermittelt in seinem zehnten Fall.

Ich war sehr neugierig auf diesen neuen Teil. Das Problem ist jedesmal dasselbe. Ich komm einfach nicht weg von der Reihe, obwohl sie echt nur noch mittelmäßig ist. Der Fall ist dieses Mal sehr brutal und schockierend. Da haben wir mehrere geköpfte junge Frauen. Die Motive des Täters bleiben lange im Unklaren und es gibt reichlich Verdächtige.

Von den ersten Bänden war ich schwer begeistert. Ich mochte das Setting und auch die Protagonisten waren sehr vielschichtig und spannend. In meinen Augen lohnt sich diese Reihe jetzt aber nicht mehr. Es gibt einfach keine Entwicklungen oder Neues vor allem bezüglich der Figuren und auch die Fälle scheinen sich zu wiederholen. Die Hauptfigur Ritter ist auch nicht mehr so interessant wie am Anfang. Teilweise nervt sie so richtig. Für Einsteiger mag das ein anderes Gefühl sein. Für mich, die bisher alle Teile gelesen hat, fühlt es sich leider so an.

Ich werde die Leon-Ritter-Reihe nicht weiter verfolgen. Dafür ist mir die Zeit zu schade.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Hat noch Luft nach oben

Was der See birgt
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Im Yachthafen von Riva wird eine übel zugerichtete männliche Leiche gefunden. Das Opfer ist Filippo Frey, ein freier Journalist für das Mailänder Stadtmagazin. Gianna Pitti, eine ehrgeizige Polizeireporterin ...

Im Yachthafen von Riva wird eine übel zugerichtete männliche Leiche gefunden. Das Opfer ist Filippo Frey, ein freier Journalist für das Mailänder Stadtmagazin. Gianna Pitti, eine ehrgeizige Polizeireporterin von der lokalen Zeitung, schleicht sich an den Tatort und muss entsetzt feststellen, dass sie das Opfer kannte. Gemeinsam mit ihrer Chefin Elvira Sondrini und ihrem Onkel Francesco fängt sie an, in dieser Sache zu ermitteln.

Dieser Krimi ist der erste Fall für Gianna Pitti, die am Gardasee für die Lokalzeitung Massaggero di Riva als Polizeireporterin arbeitet.

Die Geschichte um Filippos Tod, die immer noch in Italien existierenden Geheimbünde, Familiengeheimnisse und Korruption fand ich äußerst interessant und anfangs war es überhaupt nicht ersichtlich, in welche Richtung die eigentlichen Ermittlungen gehen. Aber viele Dinge wurden nur begonnen, dann aber nicht weitergeführt. Einiges bekommt man nicht zugreifen. Dass es innerhalb von Giannas Familie eine Vorgeschichte gibt, war von Anfang an klar und von Seite zur Seite kam auch etwas Licht in diese Geschichte. Die Abschnitte um Francesco fand ich emotional und beängstigend. Es war immer wieder zu merken, dass seine Alzheimer fortschreitet, auch wenn er es nicht wahrhaben will und kann.

Gianna ist eine sympathische und temperamentvolle junge Journalistin. Ich kann verstehen, dass Francesco und Elvira die Sache so lange vor ihr verheimlicht haben. Diese ganze Geheimnistuerei war aber nur bis zu einem gewissen Grad für mich nachvollziehbar. So ganz überzeugt hat mich dieser Auftakt nicht, aber auch nicht enttäuscht. Schwierigkeiten hatte ich eher mit dem Schreibstil. Teilweise war dieser lieblos und abgehakt. Dann wieder gab es Passagen, wo die Atmosphäre und Stimmung deutlich zu spüren war und ich große Lust auf eine Italienreise bekam.

Insgesamt betrachtet, war es ein temporeicher, verwirrender und unterhaltsamer Fall. Teilweise hätte ich mir allerdings mehr Tiefe gewünscht. Ich werde die Reihe trotzdem weiter verfolgen.

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