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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2019

Schwäbische Dorfchronik

Amerika
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Ein Chronist spricht mit den Einwohnern eines schwäbischen Dorfes, um dessen Vergangenheit zu dokumentieren. Er erarbeitet ein Stück deutsche Geschichte unter amerikanischer Besatzung, stößt aber auch ...

Ein Chronist spricht mit den Einwohnern eines schwäbischen Dorfes, um dessen Vergangenheit zu dokumentieren. Er erarbeitet ein Stück deutsche Geschichte unter amerikanischer Besatzung, stößt aber auch auf einzelne Dramen der Dorfbewohner.
„Dem Chronisten entgeht nicht, dass in Marthas Erzählung die großen Themen zugunsten der persönlichen verblassen. Er merkt an, das sei nicht ganz das, was er zu hören erwartet habe. Nun, erwidert Martha, sie sei nun einmal keine Schallplatte.“
Die Idee hat was; wer erwartet schon, dass ein Dorf interessant genug ist, um von einem Chronisten besucht zu werden! Und ich habe auch einige originelle Stellen markiert, die mich haben aufhorchen lassen. Leider ist Amerika aufgrund der Sprunghaftigkeit der Geschichte und dem ständigen Figurenwechsel (jeder darf seine Perspektive schildern) am Ende eines der Bücher, von denen bei mir nicht viel hängenbleibt. Schade!

Veröffentlicht am 19.01.2019

Der Kampf geht weiter

Aposimz - Land der Puppen 2
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In diesem zweiten Teil im Land der Puppen setzen die Protagonisten Esrō und Titania ihren Kampf gegen das Imperium fort.
Aposimz wird als Manga von hinten nach vorne gelesen. Auch haben die Hauptfiguren ...

In diesem zweiten Teil im Land der Puppen setzen die Protagonisten Esrō und Titania ihren Kampf gegen das Imperium fort.
Aposimz wird als Manga von hinten nach vorne gelesen. Auch haben die Hauptfiguren die typischen großen Kulleraugen, die ihnen ein kindlich-niedliches Aussehen verleihen, während die Bösewichter ziemlich gruselig daherkommen.
Die Zeichnungen sind in Schwarz-Weiß gehalten und wirken, auch wenn nicht immer alle Linien durchgezogen werden, sehr detailliert.
Obwohl es mir, wie schon im ersten Teil, manchmal schwerfiel, der Handlung zu folgen, hat die Machart durchaus ihren Charme, und ich habe es nicht bereut, erneut in diese Welt einzutauchen.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Zombies und Paralleluniversen

Tage des Schmerzes
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Während die Welt von Zombies in Angst und Schrecken versetzt wird, gibt es noch Überlebende, die sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden wollen und nach einer Lösung suchen.
Die aus dem ersten Teil bekannten ...

Während die Welt von Zombies in Angst und Schrecken versetzt wird, gibt es noch Überlebende, die sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden wollen und nach einer Lösung suchen.
Die aus dem ersten Teil bekannten Protagonisten sind deshalb unterwegs von Deutschland nach Tschechien, wo ein Professor seine eigenen Erfahrungen mit den ungewöhnlichen Umständen macht. „‚Ich war in einem Paralleluniversum‘, begann der Professor frei von der Leber weg zu erzählen. ‚In einem Rozvadov der Vergangenheit, allerdings mit Gegebenheiten, die es in unserer Realität niemals gegeben hat.‘“
„Tage des Schmerzes“ ist der zweite Teil der als Trilogie angelegten „Siegel-Chroniken“, dessen Finale leider seit einigen Jahren auf sich warten lässt. Die Handlung fügt sich nahtlos an den Vorgänger an, ist aber im Prinzip nur eine Abwandlung weiterer Kämpfe gegen die Untoten und Reisen in ein anderes Universum; sie lässt jedoch keine Schlüsse auf die ausstehende Auflösung zu. Die Geschichte hat mich, trotz kleiner Mängel, durchaus gefesselt. Jetzt hängengelassen zu werden, ist etwas frustrierend.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Der Wandel der Wahrnehmung

Mein ist die Macht
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„Fabrice’ Trumpfkarte in diesem Spiel war seine Erfahrung. Alex’ Trumpfkarte hingegen war sein junger Verstand.“ Alexander Kauffmann und Natalie Villeneuve stellen ihre eigenen Ermittlungen an, als Natalies ...

„Fabrice’ Trumpfkarte in diesem Spiel war seine Erfahrung. Alex’ Trumpfkarte hingegen war sein junger Verstand.“ Alexander Kauffmann und Natalie Villeneuve stellen ihre eigenen Ermittlungen an, als Natalies Onkel Fabrice eines Anschlags beschuldigt wird. So geraten sie selber in den Strudel politischer Intrigen eines viel größeren Ausmaßes.
Die Protagonisten tauchen erstmals in „Falsche Haut“ auf, wo sie in ihrem eigenen Interesse gegen einen Geheimbund antreten. In diesem zweiten Teil werden Alex und Natalie eher zufällig in Verschwörungen hineingezogen, die die Wahrnehmung der Weltreligionen beeinflussen sollen. Für mich ist es etwas unglaubwürdig, dass sie als Zivilisten diesen Kampf führen, und es wirkt konstruiert, dass selbst für diese unvorhergesehene Situation Spuren bereitliegen, denen sie folgen sollen.
Ansonsten bildet das Zusammenspiel von Religionsvertretern, Polizei und Medien durchaus ein authentisches Szenario für den in Köln angesiedelten Thriller, der zudem regionaltypische Details vermittelt.
Ich habe mich gefreut, den Figuren in ihrer Entwicklung zu folgen, aber „Mein ist die Macht“ verglichen mit dem Vorgänger als schwächer empfunden.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Ausländische Teufel in China

Gott der Barbaren
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In der Mitte des 19. Jahrhunderts wird China vom Krieg geschüttelt. Mittendrin befinden sich „ausländische Teufel“, die mit ihren eigenen Missionen ihren Beitrag leisten.
Unter letzteren sind zwei, die ...

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wird China vom Krieg geschüttelt. Mittendrin befinden sich „ausländische Teufel“, die mit ihren eigenen Missionen ihren Beitrag leisten.
Unter letzteren sind zwei, die in diesem Roman eine besondere Rolle spielen: ein deutscher Missionar und ein englischer Sonderbotschafter. Beide versuchen die Kultur des Landes zu verstehen und erleben dabei mitunter einen höchst amüsanten Austausch mit den Einheimischen, die sich ihrerseits Gedanken über das Leben der Fremdlinge machen. „Von Drähten im Boden hatte der Tote letzte Nacht gesprochen, in ihren Ländern ließen die Barbaren eiserne Kutschen über Schienen fahren, die angetrieben wurden wie Schiffe.“
Von solchen amüsanten Momenten abgesehen, war mir das Buch oft zu langatmig. Es war schwierig, den Überblick über die Personen und Gruppen und deren Absichten zu behalten. Dennoch sind interessante Einblicke in das chinesische Leben aus Briefen und Notizen entstanden, die die eigentliche Handlung ergänzten. Insofern habe ich die Lektüre nicht bereut.