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Veröffentlicht am 28.02.2019

Schöne Fortsetzung mit langatmigen Mittelteil

The Offer
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Als Nicola ihren Job verliert, steht sie am sozialen Abgrund, denn sie braucht unbedingt eine Einnahmequelle, um sich und ihre fünfjährige Tochter durchs Leben zu bringen. Aus lauter Verzweiflung zieht ...

Als Nicola ihren Job verliert, steht sie am sozialen Abgrund, denn sie braucht unbedingt eine Einnahmequelle, um sich und ihre fünfjährige Tochter durchs Leben zu bringen. Aus lauter Verzweiflung zieht sie bei Bram McGregor ein, der sich von da an liebevoll um die beiden bemüht, obwohl Nicola eigentlich mit Männern abgeschlossen hat..

Nicola Price hat in ihrem Leben schon einiges durchgemacht. Sie wurde von dem Vater ihres Kindes verlassen und steht seitdem als alleinerziehende Mutter da, die alles für die kleine Ava tun würde und sich liebevoll um sie kümmert. Deshalb kämpft sie sich auch weiterhin durchs Leben, obwohl sie schon einige Steine in den Weg gelegt bekommen hat. Ihr fällt es außerdem nicht leicht Hilfe anzunehmen bzw. gar danach zu fragen. Meiner Meinung nach macht sie im Verlauf der Geschichte eine tolle Entwicklung durch. Sie fängt nicht nur an Hilfe anzunehmen, sondern sieht dem Leben insgesamt einfach positiver entgegen, was mir sehr gefallen hat.
Bram McGregor kommt ursprünglich aus Schottland und ist nun nach San Francisco gezogen, um näher bei seinem Bruder Linden zu sein und außerdem sein Bad Boy-Leben in New York hinter sich zu lassen. Er leidet darunter, dass ihn aufgrund seines wilden Partylebens niemand wirklich ernst zu nehmen scheint. Deshalb hält er sein Privatleben auch vor allen geschützt und lebt eher zurückgezogen. Im Grunde genommen hat Bram allerdings ein riesengroßes Herz, dass er auf keinen Fall verstecken braucht.
Meiner Meinung nach hat die Chemie zwischen den beiden von Anfang an gestimmt. Trotzdem hat sich die Beziehung der beiden in einem authentischen Tempo entwickelt. Es war einfach schön zu sehen wie Bram um Nicola gekämpft hat und auch sie immer mehr Vertrauen aufgebracht hat und lockerer wurde.

"Du willst wirklich, dass ich dich mag, stimmts?" (Seite 94)

Als Nebencharaktere sind wieder Stephanie, Linden und James dabei, die wir alle schon in Band 1 kennen lernen durften. Außerdem lernt man Ava, die Tochter von Nicola, besser kennen. Sie ist nicht nur zuckersüß, sondern auch selbstbewusst und hat sich mit ihrer Art ganz schnell in mein Herz geschlichen.

Der Schreibstil von Karina Halle ist wie schon im ersten Band locker leicht und lässt sich daher angenehm lesen. Vor allem der erste Teil konnte mich mit viel Gefühl und einem dramatischen Wendepunkt überzeugen. Hierbei wurden die Kapitel meist aus Nicolas Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten hat. Aber auch Bram hat seine eigenen Kapitel bekommen, wodurch man auch ihn besser verstehen konnte.
Leider muss ich sagen, dass die Geschichte nach diesem gefühlvollen Auftakt eher langatmig wurde, denn im zweiten Teil des Buches ging es eher um die körperliche Beziehung der beiden. Hier hat die Autorin wieder eine sehr derbe Sprache verwendet, was mir irgendwann doch etwas zu viel wurde. Trotzdem konnte mich das Ende des Buches wieder positiv stimmen und ich bin schon gespannt auf den dritten Teil der Reihe, denn hier wurde auch schon etwas vorweg genommen.

Das Cover des Buches ist mit den pinken Lichteffekten auf dem dunklen Hintergrund wieder ein absoluter Hingucker. Mir gefällt es ebenfalls super wie das Paar und die viktorianischen Häuser von San Francisco mit eingearbeitet wurden.

Insgesamt ist The Offer eine schöne Fortsetzung der Being with you-Reihe, die mich trotz langatmigen Mittelteil doch noch von sich überzeugen konnte. Meiner Meinung steht die Geschichte von Nicola und Bram dem ersten Band in Nichts nach. Deswegen bekommt das Buch 4/5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Süß, humorvoll und vor allem heiß!

STAY
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Auf der Verlobungsparty ihrer besten Freundin wird Ruby Scott von einem fremden Mann geküsst und danach angehustet, wodurch sie krank wird und ein wichtiges Casting am nächsten Tag vermasselt. Da sie dringend ...

Auf der Verlobungsparty ihrer besten Freundin wird Ruby Scott von einem fremden Mann geküsst und danach angehustet, wodurch sie krank wird und ein wichtiges Casting am nächsten Tag vermasselt. Da sie dringend Geld und einen Job benötigt, lässt sie sich dazu überreden auf die Haustiere von Bancroft Mills aufzupassen - nichtsahnend, dass er der heiße Typ von der Party ist.

Ruby Scott kommt aus einem reichen Elternhaus, wovon sie sich allerdings abgewendet hat, um ihren Traum von der Schauspielerei zu verwirklichen. Auch wenn ihr das bis jetzt eher mittelmäßig gelungen ist, hört sie nie auf zu kämpfen und möchte alles ohne die Hilfe von ihrem Vater schaffen. Aber nicht nur das macht sie sympathisch, sondern Ruby hat auch einen tollen Humor, ist schlagfertig und manchmal etwas tollpatschig.
Bancroft Mills ist ein ehemaliger Rugbyspieler, der seine Karriere aufgrund einer Knieverletzung aufgeben musste. Nun ist er im Familienunternehmen tätig, wodurch er auch oftmals auf Geschäftsreise ist, was ihm allerdings gar nicht passt. Denn Bane genießt sein neues in Leben in New York in vollen Zügen. Er besitzt zwar jede Menge Geld und sieht wahnsinnig gut aus, ist aber ansonsten so gar nicht der typische Bad Boy. Dafür ist Bane ein total bodenständiger und herzensguter Mensch, der ebenfalls nicht auf den Mund gefallen ist und außerdem eine Vorliebe für spezielle Haustiere hat.
Die Beziehung der beiden beginnt durch den Kuss beim ersten Aufeinander treffen sehr explosiv, entwickelt sich aber danach in einem authentischen Tempo weiter. Das liegt vor allem auch daran, dass die beiden durch Bancrofts Geschäftsreise nicht 24/7 aufeinander sitzen und durch die täglichen Videochats genügend Zeit haben sich kennen zu lernen. Es war einfach schön mitzuverfolgen wie die beiden immer mehr zueinander finden, denn die Chemie stimmte von Anfang an.

"Sein Blick gleitet von meinen nackten Füßen langsam nach oben, bis er meinen Blick begegnet. "Hi." Ein einziges Wort nur, aber es beinhaltet unzählige Fragen." (Seite 249)

Leider habe ich wirklich lange gebraucht um in die Geschichte einzutauchen. Im Nachhinein weiß ich gar nicht woran das genau gelegen hat, denn der Schreibstil von Helena Hunting ist eigentlich locker leicht und erfrischend. Vor allem aber mochte ich den Humor, denn sie in die Geschichte mit einfließen lassen hat. Dabei wird das Buch überwiegend aus Rubys Sicht erzählt, wodurch man ihr Gefühlswirrwarr hautnah miterlebt hat. Aber auch aus Bancrofts Sicht wird hin und wieder ein Kapitel erzählt, was mir ebenfalls gut gefallen hat, denn so lernt man auch ihn besser kennen.

Das Cover des Buches ist unauffällig und schlicht, aber trotzdem irgendwie schön. Besonders toll finde ich, dass sich das Design durch die gesamte Mills Brothers-Reihe zieht. Ich bin mir sicher, dass die Bücher nebeneinander wunderschön aussehen werden.

Insgesamt konnte mich STAY trotz anfänglichen Schwierigkeiten doch noch in den Bann ziehen, denn die Geschichte von Ruby und Bancroft ist nicht nur super süß und heiß, sondern auch sehr humorvoll. Dafür vergebe ich 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Achterbahn der Gefühle mit ein paar Längen

Zwischen uns die Sterne
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Seit ihrer frühesten Kindheit sind Cameron, Aiden und Everett unzertrennlich. Schon als Kinder haben sie jedes Jahr ihre geheimen Wünsche in einem Baumhaus versteckt. Doch dann trennen sich ihre Wege. ...

Seit ihrer frühesten Kindheit sind Cameron, Aiden und Everett unzertrennlich. Schon als Kinder haben sie jedes Jahr ihre geheimen Wünsche in einem Baumhaus versteckt. Doch dann trennen sich ihre Wege. Während Everett die Stadt verlässt, bleiben Cameron und Aiden alleine zurück und vor allem zwischen Everett und Cameron herrscht eisiges Schweigen. Doch dann kehrt Everett nach Aidens Tod in die Stadt zurück und möchte die vergangenen Jahre mit Cameron wieder aufholen. Ob ihm das gelingt und die Wünsche der beiden in Erfüllung gehen?

Cameron ist die Leiterin eines Camps für Jugendliche, deren Eltern beim Militär im Einsatz waren/sind. Dort ist sie auch aufgewachsen, denn ihre Eltern haben das Camp aus eigenen Erfahrungen gegründet. Cameron war von Anfang an nicht das typische Mädchen, das man schon aus zig verschiedenen Büchern kennt. Sie ist lebensfroh, selbstbewusst und sich für nichts zu schade. Trotzdem zeigt die sonst so humorvolle Cameron immer wieder auch ihre nachdenkliche und verletzliche Seite, denn sie wirkt manchmal etwas einsam und von ihren Gefühlen von Everett erdrückt.
Everett hat sich nach einer schweren Kindheit, in der er viel Mist gebaut hat und nichts anbrennen lassen hat, vorgenommen Arzt zu werden und Menschen zu helfen. Dafür hat er sich auch bei "Ärzte ohne Grenzen verpflichtet", wofür er vier Jahre in verschiedenen Dritte-Welt-Ländern tätig war. Nach seiner Rückkehr hat er nicht nur mit den erlebten Eindrücken zu kämpfen, sondern auch mit seinen Schuldgefühlen Aiden und Cameron gegenüber. Trotzdem macht er während der Geschichte eine tolle Wandlung durch, denn er wird immer mehr zu dem lebensfrohen und humorvollen Mensch, der er früher einmal war. Vor allem aber lernt er auch offen mit seinen Gefühlen umzugehen und Hilfe von anderen Menschen anzunehmen.
Die Beziehung der beiden war zwar ein ewiges hin und her, aber irgendwie auch ein Stück weit authentisch. Die beiden sind seit ihrer Kindheit nicht nur beste Freunde sondern auch ineinander verliebt - ohne das der andere davon Bescheid weiß. Auch nach Everetts Rückkehr kochen die Gefühle weiter hoch und ich hätte die beiden am liebsten aufeinander geschubst und die Augen geöffnet.

"Es ist diese ewig alte Geschichte von zwei Menschen, die sich ständig verpassen.. Nichts könnte Everett und mich besser beschreiben. Einer verpasst immer den anderen." (Position 1403)

Die Geschichte lebt fast vollständig von ihren Hauptcharakteren, aber es gibt auch ein paar Nebencharaktere, die man am Rande kennen lernt. Vor allem sind mir hier Amelia und Jason in Erinnerung geblieben und ich hoffe ja irgendwie, dass die beiden auch noch ihre eigene Geschichte bekommen - auch wenn klar ist wie sie ausgeht. Auch Aiden, der dritte beste Freund im Bunde bekommt ab und zu seine Kurzauftritte, auch wenn er nicht mehr unter den Lebenden weilt. Insgesamt hat man aber einen guten Einblick von ihm und seinem Charakter erhalten und er hat auf mich sehr sympathisch gewirkt.

Der Schreibstil von Tara Sivec ist absolut fesselnd, sodass ich das Buch phasenweise nicht aus der Hand lege konnte. Dabei nimmt sie den Leser mit auf eine Achterbahn der Gefühle, denn ihr Schreibstil ist unglaublich gefühlvoll, sodass man einfach nur mit den Charakteren leiden, hoffen, bangen und lachen muss. Dabei wird die Geschichte nicht nur abwechselnd aus Camerons und Everetts Sicht erzählt, sondern während der ersten Hälfte des Buches spielen die Kapitel abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit. Dadurch bekommt man meiner Meinung nach nochmal einen besseren Einblick in die Beziehung der beiden und die Spannung bleibt immer hoch. Trotzdem muss ich zugeben, dass es zwischendrin ein paar Längen gab, denn leider hat sich die Geschichte manchmal etwas im Kreis gedreht. Nichtsdestotrotz wurde das Buch gegen Ende nochmal richtig spannend und das Ende hat den perfekten Abschluss der Geschichte gebildet.

"Du kannst die Vergangenheit nicht ändern, Schätzchen. Du kannst nur nach vorn schauen und andere Entscheidungen treffen." (Position 3614)

Das Cover des Buches ist einfach wunderschön und ich hätte es auch direkt im Laden mitgenommen. Es ist zwar schlicht und dunkel gehalten, wird aber durch die goldene Schrift und die Sterne am oberen Rand zu einem echten Hingucker.

Alles in allem konnte mich Zwischen uns die Sterne fast vollständig von sich überzeugen, denn Cameron und Everett haben mich mit ihrer etwas ungewöhnlichen Liebesgeschichte und trotz einiger Längen in ihren Bann gezogen. Dafür gibt es von mir 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.12.2018

Unterhaltsamer Auftakt

The Pact
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Mit 25 Jahren schließen Stephanie und Linden, die gut miteinander befreundet sind, einen Pakt: Wenn beide mit 30 Jahren noch Single sind, heiraten sie. Während Stephanie den Pakt nicht allzu Ernst nimmt, ...

Mit 25 Jahren schließen Stephanie und Linden, die gut miteinander befreundet sind, einen Pakt: Wenn beide mit 30 Jahren noch Single sind, heiraten sie. Während Stephanie den Pakt nicht allzu Ernst nimmt, sieht es bei Linden ganz anders aus. Ob die beiden trotz der zwischenzeitlichen Beziehungen ihr Versprechen einlösen werden?

Stephanie Robinson ist eine selbstbewusste und liebenswerte Frau. Sie begeistert sich vor allem für Mode, was sich auch in ihrem großen Traum zeigt: eine eigene Boutique eröffnen. Sie arbeitet hart für diesen Traum, auch wenn sie immer wieder an sich selbst zweifelt. Deshalb hat sie auch ständig wieder neue Partner oder One Night Stands, denn sie hat Angst fallen gelassen zu werden. Manchmal wäre ich am liebsten ins Buch gestiegen und sie einmal kräftig durchgeschüttelt, denn diese Zweifel hat sie gar nicht nötig.
Linden McCregor ist selbstbewusst und weiß sein gutes Aussehen und den Charme gekonnt einzusetzen, auch wenn er nicht der ultimative Bad Boy ist, wie man vielleicht denkt. Er kommt aus einem reichen Elternhaus, wovon er sich allerdings schon vor einigen Jahren getrennt hat und steht seitdem auf eigenen Beinen. Trotzdem merkt man ihm an, dass seine Kindheit nicht spurlos an ihm vorbei gezogen ist, denn hin und wieder zeigt er auch seine verletzliche Seite. Vor allem aber ist er gegenüber seinen Freunden total loyal, was ihn aber auch in die ein oder andere Zwickmühle bringt.
Die Freundschaft zwischen Stephanie und Linden würde ich nicht als diese typische "beste Freunde"-Freundschaft, die man schon aus etlichen Büchern dieses Genre kennt, beschreiben, denn die beiden hängen nicht 24/7 aufeinander. Trotzdem sind die beiden immer füreinander da und unterstützen sich gegenseitig. Man merkt von Anfang an, dass zwischen den beiden eine gewisse Anspannung herrscht und möchte den beiden am liebsten wachrütteln. Trotzdem hat es mir gefallen wie sich die zarte Liebe zwischen den beiden entwickelt hat - auch wenn sie den ein oder anderen Stein in den Weg gelegt bekommen haben.

"Und ist es das Wert, unsere Freundschaft dafür aufs Spiel zu setzen?" (Seite 206)

Neben den beiden Hauptcharakteren lernen wir noch deren Freunde und teilweise auch die alten Partner sowie die Eltern kennen, wobei diese alle eher im Hintergrund mitwirken. Allerdings sticht James, Lindens bester Freund und Stephanies Ex, immer wieder hervor. Irgendwie ist er mir von Anfang an etwas merkwürdig vorgekommen und das hat sich schließlich auch bewahrheitet.

Der Schreibstil von Karina Halle lässt sich zum Teil wirklich wunderbar lesen, denn er ist locker leicht und nicht zu detailreich. So fliegt man einfach nur durch die Seiten. Besonders gut gefallen hat mir, dass wir Stephanie und Linden mit 25 kennen lernen und sie dann bis zu Lindens 31. Geburtstag begleiten. Durch die langsame und authentische Entwicklung auf den ersten 100 Seiten gewinnt man einen wirklich guten Eindruck von den beiden und ihrer Freundschaft, was vor allem auch daran liegt, dass die Kapitel abwechselnd aus Stephanies und Lindens Sicht erzählt werden. Danach hat sich allerdings alles etwas schnell entwickelt. Vor allem aber haben mir die Erotikszenen nicht wirklich gefallen, denn dort verwendet die Autorin eine recht derbe Sprache, die nicht wirklich zum dem Alter der beiden gepasst hat.

Das Cover des Buches ist wirklich wunderschön. Vor allem durch die Lichteffekte der Golden Gate Bridge ist es ein echter Hingucker. Meiner Meinung nach passt es wirklich perfekt zur Geschichte.

Alles in allem konnte mich der Auftakt der Being with you-Reihe recht gut unterhalten, auch wenn es einige kleinere Schwächen gab. Dafür gibt es von mir 4/5 Sterne. Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Teile der Reihe.

"Das Leben hinterlässt Narben. Manchmal siehst du sie erst später. Manchmal weißt du nicht woher sie kommen. Manchmal verblassen sie vor deinen Augen. Aber die Welt hinterlässt ihre Male auf uns. "(Seite 331)

Veröffentlicht am 29.11.2018

Ein Roadtrip durch Schottland und ein gelungener Abschluss der Dilogie

Nichts zu verlieren. Außer uns.
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Um den Fängen seiner Familie zu entkommen, fliegt Max von Linden über de Geburtstag seines Vaters nach Edinburgh. Schon am Flughafen trifft er auf die Straßenmusikerin Lina und die beiden können sich auf ...

Um den Fängen seiner Familie zu entkommen, fliegt Max von Linden über de Geburtstag seines Vaters nach Edinburgh. Schon am Flughafen trifft er auf die Straßenmusikerin Lina und die beiden können sich auf den ersten Blick nicht leiden. Doch dann treffen die beiden immer wieder aufeinander und starten einen gemeinsamen Roadtrip durch Schottland.

Max von Linden stammt aus einem reichen Elternhaus und wirkt auf den ersten Blick unglaublich arrogant. Aber wenn man erstmal hinter seine Maske blickt, merkt man schnell, dass sich der 22-jährige nicht viel aus Geld macht und eigentlich einfach nur frei sein möchte. Deshalb rebelliert er auch zum Teil gegen sein Elternhaus, von dem er sich loseisen möchte - unter anderem eben auch indem er über den Geburtstag seines Vaters nach Schottland flieht. Max mochte ich schon im ersten Band richtig gerne und dieser Eindruck hat sich mit seiner eigenen Geschichte nochmals bestätigt.
Lina Stollberg ist das komplette Gegenteil von Max. Sie kommt aus eher einfach Verhältnissen und vor allem aus einem zerütteten Familienverhältnis, was ihr zu schaffen macht. Trotzdem geht sie selbstbewusst durchs Leben und verdient mit Straßenmusik ihr Geld. Sie hat auf der einen Seite immer einen passenden Spruch auf den Lippen, denn sie sagt, was sie denkt, aber teilweise ist sie auch sehr verschlossen und möchte nicht zu viel von sich preis geben.
Die Beziehung der beiden lässt sich vor allem als explosiv beschreiben, denn die beiden mögen sich von Anfang an nicht und doch treffen sie immer wieder aufeinander. Schon bald merkt man die wachsende Spannung zwischen den beiden, denn wie heißt es so schön: was liebt, das neckt sich.

Auch in diesem Band gibt es wie schon bei Teil eins nicht viele Nebencharaktere. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir hierbei allerdings die kleine Olivia, die mir von Anfang an sympathisch war. Wen ich hingegen gar nicht mochte, ist Max' Familie, wobei sein Vater gegen Ende noch ein paar Pluspunkte sammeln konnte. Allerdings gibt es auch mit Leander und Bela ein Wiedersehen, die ich auch schon im ersten Band mochte.

Leider muss ich zugeben, dass ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte einzutauchen, aber als ich es geschafft habe, konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Denn ich wollte unbedingt wissen, wie sich die explosive Mischung zwischen Max und Lina weiterentwickelt und wann der große Knall kommt. Vor allem aber mochte ich Lea Coplins Schreibstil wieder sehr. Er ließ sich locker leicht und angenehm lessen und hat trotz der vielen Details, wodurch man sich vor allem die Landschaft Schottlands sehr gut vorstellen konnte, nie überladen. Dabei wird die gesamte Geschichte abwechselnd aus Linas und Max' Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt bekommen hat und das Handeln der beiden besser nachvollziehen konnte.
Etwas verwirrend war für mich, dass das Buch fast zeitgleich zum Ende von Band 1 spielt. Zwar hat es mich gefreut, dass man auch noch etwas von Jana und Leander mitbekommt, aber irgendwie war ich bereits auf einem komplett anderen Stand über die Beziehung der beiden.

Insgesamt ist Nichts zu verlieren. Außer uns. ein gelungener Abschluss der Dilogie von Lea Coplin. Auch wenn mir der Einstieg etwas schwerer gefallen ist, mochte ich die Geschichte rund um die beiden Charaktere Max und Lina richtig gerne. Dafür gibt es von mir 4/5 Sterne.