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Veröffentlicht am 29.11.2018

Schatzsuche in Paris

Der Blackthorn-Code − Das Geheimnis des letzten Tempelritters
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Im dritten Teil rund um den Lehrling des Apothekers Blackthorn verschlägt es uns nach Paris. Dort sind Christopher und Tom beim König eingeladen, doch schnell holt sie wieder das Verbrechen ein. Tatsächlich ...

Im dritten Teil rund um den Lehrling des Apothekers Blackthorn verschlägt es uns nach Paris. Dort sind Christopher und Tom beim König eingeladen, doch schnell holt sie wieder das Verbrechen ein. Tatsächlich decken sie einen heimtückischen Giftanschlag auf, der sie nach einigen Recherchen zum sagenumwobenen Schatz der Tempelritter führt.


Auch dieser Teil konnte mich wieder absolut überzeugen. Wie schon in den vorangegangenen Büchern erfährt man hier sehr viel aus der Geschichte, diesmal besonders über die Tempelritter. Sogar Zeichnungen und Gemälde hat der Autor hier integriert, damit man als Leser genau weiß, welche Spur Christopher gerade wieder entdeckt hat. Ein spannendes Verwirrspiel durch Paris führt uns immer Stück für Stück näher an den Schatz. Aber auch die Feinde sind nicht weit, und unseren Protagonisten steht mehr als einmal das Wasser bis zum Hals.

Die Charaktere Christopher, Tom und Sally sind mir bereits in den letzten zwei Bänden sehr ans Herz gewachsen. Sie ergänzen sich toll und jeder hat seine Stärken und Schwächen. Sie sind so richtig dicke Freunde geworden, die gemeinsam durch dick und dünn gehen. Umso schlimmer, wenn einem von ihnen etwas zustößt - hier habe ich oft mitgefiebert und mitgelitten.

Ich kann überhaupt nur Positives über diese Reihe sagen. Mir gefallen sowohl Story und Spannung als auch das historische Drumherum, bei dem ich immer wieder dazu lerne. Es ist aber schon was für ältere Kinder und Jugendliche, da die Geschichte recht komplex ist und es einige schwierige Rätsel und Gedankengänge gibt, denen man folgen können muss. Dann aber ist die Reihe um den "Blackthorncode" ein Muss für alle, die Geheimnisse und Giftmischereien mögen.

Reihenübersicht
- Band 1: Das Vermächtnis des Alchemisten
- Band 2: Die schwarze Gefahr
- Band 3: Das Geheimnis des letzten Tempelritters

Veröffentlicht am 12.10.2018

Kampf um Kreativität und Fantasie

Livia
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Dieses zauberhafte Märchen kommt in einer wunderschönen Ausstattung daher, die einem gleich ins Auge springt. Das Buch hat einen hochwertigen Leineneinband, einen Schutzumschlag und ist mit wundervollen ...

Dieses zauberhafte Märchen kommt in einer wunderschönen Ausstattung daher, die einem gleich ins Auge springt. Das Buch hat einen hochwertigen Leineneinband, einen Schutzumschlag und ist mit wundervollen Malereien von Friedrich Hechelmann illustriert.e Das einzige, was ich bei solch einer Ausstattung vermisse, ist ein Lesebändchen. Das hätte, besonders bei dem Umfang der Geschichte und dem großen Format, meines Erachtens unbedingt dazu gehört.

Das ist aber selbstverständlich nur eine Kleinigkeit und schmälert nicht den Wert des Werkes. Der Roman erzählt vom Land Samarna, in dem ein König regiert, der sich gerne von seinem Geschichtenzwerg Bücher vorlesen lässt. Doch eines Tages ändert sich alles: Die dunkle Gräfin von Sinklau schleicht sich in das Palastleben ein und gewinnt die Gunst des Königs. Immer mehr rafft sie die Macht an sich und verändert das Land. In dem Maße, wie ihre Macht zunimmt, nehmen Kunst, Unterhaltung, Farben und Fröhlichkeit im Lande ab.

Fortan ist alles verboten, was Freude macht und Zerstreuung bringt. Stattdessen zählen nur noch gewinnbringende Erträge und graues Einerlei. Die einzige Person, die Samarna jetzt noch retten kann, ist das Findelkind Livia. Sie schart seltsame Freunde um sich: einen Spatz, ein Pferd, eine Ziege und natürlich den von der Gräfin verschmähten Geschichtenzwerg. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, der dem Land die Farbe und Freude zurückbringen soll.

Mir hat diese Geschichte wirklich gut gefallen. Sie wird im Stile eines Märchens erzählt und so fühlte es sich für mich auch an. Die Szenerie des Königreiches war ebenso märchenhaft wie die böse Gräfin, die den Part der bösen Stiefmutter übernimmt. Der eigentliche König bleibt handlungsunfähig und auf Kindern und Tieren liegt alle Hoffnung. Ich finde, es ist kein Buch, das man in einem Rutsch durchliest. Allein schon die Bilder laden zum Betrachten und Verweilen ein. Stattdessen lohnt es sich, jeden Abend für 1-2 Kapitel ins Land Samarna einzutauchen und sich verzaubern zu lassen, um die Geschichte zu genießen.

Die Charaktere fand ich alle toll, besonders der Zwerg Roderich hat es mir angetan. Er ist mutig, treu und natürlich stolzer Reiter einer Ziege mit goldenen Hörnern. Die Hauptfigur Livia bleibt dagegen eher blass. Bei ihr fehlte mir etwas der Biss, aber irgendwie passt das auch wieder zu ihrer engelsgleichen Gestalt und ihrem friedvollen Auftreten. Auch die Gräfin ist gut gelungen, und ihre Aktionen haben mich so manches Mal richtig gegruselt.

Insgesamt ein schön zu lesendes Märchen für Groß und Klein mit fantastischen Bildern. Es eignet sich aufgrund der schönen Ausstattung auf jeden Fall auch als ganz besonderes Geschenk im Familien- oder Bekanntenkreis. Ich werde die Büchers des Autors weiter im Auge behalten, da mich „Livia“ durchweg verzaubern konnte.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Düstere Zukunftsaussichten

Die Fischerkinder. Das verbotene Buch
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Die Geschichte spielt in Nordeuropa im Jahre 2133. Das Land wird zwar nicht genannt (es sei denn, ich habe es tatsächlich überlesen), aber ich habe mir beim Lesen immer vorgestellt, dass es in Deutschland ...

Die Geschichte spielt in Nordeuropa im Jahre 2133. Das Land wird zwar nicht genannt (es sei denn, ich habe es tatsächlich überlesen), aber ich habe mir beim Lesen immer vorgestellt, dass es in Deutschland spielt. Es könnte aber auch jedes andere Land Nordeuropas gewesen sein, in dem zukünftig eine autoritäre Regierung die Bevölkerung unterdrückt. In diesem speziellen Fall ist es den meisten Menschen gar nicht bewusst, dass sie vom Staat in ihrer Freiheit eingeschränkt werden - im Gegenteil. Die Menschen, die in der Innenstadt wohnen, fühlen sich vom Staat beschützt und finden es gut, nicht von anderen Ländern und dem Export abhängig zu sein. Auch, wenn das für sie bedeutet, dass es z. B. nur Ersatzschokolade statt echtem Kakao gibt. 

Mira ist 17 Jahre alt und die Tochter eines hohen Staatsbeamten. Entsprechend streng wird die "Staatsverehrung" in ihrer Familie gelebt. Doch Mira hat eine Schwäche für Bücher und Geschichten, was sie in große Schwierigkeiten bringt. Denn eine Menge literarischer Werke sind inzwischen verboten und nichts, was den Staat kritisiert, darf veröffentlicht werden. Trotzdem treibt Mira sich gerne in dem Buchladen namens "Porters Höhle" herum und gelangt so an eines dieser verbotenen Bücher. Was sie liest, lässt sie nicht mehr los und langsam beginnt Mira, die Regeln ihres Staates in Frage zu stellen. 

Gemeinsam mit ihrer Freundin Vera kommt sie schließlich einer Untergrundorganisation auf die Spur, die sich in den Außenvierteln vor der Stadt versteckt hält. Dort erfährt sie eine ganz andere Wahrheit, die ihr Weltbild ins Wanken und sie selbst in große Gefahr bringt! 

Mehr möchte ich euch von dieser spannenden Geschichte aber nicht verraten. Mich hat sie von der ersten bis zur letzten Seite gepackt und begeistert. Mira ist ein toller, mutiger Charakter, auch wenn sie manchmal etwas zu forsch agiert. Das bringt sie oft in Probleme, doch Gott sei Dank hat sie gute Freunde an ihrer Seite. Vor allem die Beziehung zu Filip fand ich sehr interessant und ich bin total gespannt darauf, wie es mit ihm und Mira weitergeht oder ob Chas das verhindert. Sehr viele der Figuren sind mir in kürzester Zeit ans Herz gewachsen, besonders die Leute "im Berg". Sie versuchen, es richtig zu machen, sind aber auch nicht ohne Fehler. Das hat mir sehr gut gefallen, dass es nicht den oder die eine/n Superheld/in der Geschichte gab, sondern die Figuren dank ihrer Zweifel, Gefühle oder Macken authentisch und lebendig waren. 

Ebenfalls mochte ich das düstere Setting, in das ich mich durch die Beschreibungen der Außengrenzen, patrouillierender Wachtposten und Verteilung von Essensmarken gut hineinversetzen konnte. Das alles hat eine wahre Gänsehaut-Atmosphäre erzeugt, besonders wenn die Menschen über Leichen gegangen sind, um den Staat zu schützen. Es gibt ja einige Länder, in denen das tatsächlich so ist, und wer weiß schon, wie sich die Welt entwickelt. Ich hoffe doch sehr, in eine andere Richtung! 

Mich hat das Buch wirklich bewegt. Es war nicht nur ein toller Roman, sondern liefert auch viel Tiefgründiges zum Nachdenken, das mich auch nach dem Lesen noch beschäftigt hat. Da es ein christliches Jugendbuch ist, spielen natürlich auch christliche Inhalte hier eine Rolle. Dabei steht aber nicht so sehr die Religion im Vordergrund, sondern allgemein die Einschränkung der Religionsfreiheit bzw. die Verfolgung Andersdenkender. 

Nun bin ich sehr froh, dass ich den frisch erschienenen zweiten Band bereits hier liegen habe, denn ich muss unbedingt wissen, wie es mit Mira und ihren Freunden weitergeht.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Spannendes Weltraumabenteuer

Angriff der Weltraumpiraten - Folge 2
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Dies ist der zweite der Teil Hörspielreihe rund um die Galaxy Kids. Diesmal sind die drei Freunde auf einem Raumschiff unterwegs, aber immer noch auf der Suche nach den Wächtern der Wahrheit. Dabei stellen ...

Dies ist der zweite der Teil Hörspielreihe rund um die Galaxy Kids. Diesmal sind die drei Freunde auf einem Raumschiff unterwegs, aber immer noch auf der Suche nach den Wächtern der Wahrheit. Dabei stellen sich ihnen fiese Weltraum-Piraten in den Weg.
Auch dieser Teil hat mir wie schon Folge 1 sehr gut gefallen. Es gibt wieder einiges an Action, aber auch Humor. Die Charaktere sind mir bereits richtig ans Herz gewachsen, besonders Titus mit seinem Roboterhund Filou. Ich hoffe sehr, dass diese Reihe weiter fortgesetzt wird, denn die Hörspielumsetzung ist wirklich sehr gut gelungen. Die Sprecher machen einen hervorragenden Job und auch atmosphärisch finde ich die Geschichte toll umgesetzt. Man ist so richtig schön drin in der Story, fiebert mit und freut sich mit den Figuren. Ein sehr spannendes Science-Fiction-Abenteuer mit christlichen Inhalten, das aber trotzdem „cool“ ist. Hat mir super gefallen!

Veröffentlicht am 26.09.2018

Magische Pfadfinder

Arlo Finch (1). Im Tal des Feuers
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Arlo Finch ist mit seiner Familie nach Pine Mountain zu seinem Onkel gezogen, um sich hier ein neues Leben aufzubauen. Sein Vater ist in China und seine Mutter am Ende ihrer Kräfte, so scheint es. Mit ...

Arlo Finch ist mit seiner Familie nach Pine Mountain zu seinem Onkel gezogen, um sich hier ein neues Leben aufzubauen. Sein Vater ist in China und seine Mutter am Ende ihrer Kräfte, so scheint es. Mit seiner Schwester versteht sich Arlo auch nicht unbedingt immer gut, weshalb er sich sehr darüber freut, in seiner neuen Schule gleich Freunde zu finden.

Diese nehmen ihn mit zu den „Rangern“, die so eine Art Pfadfinder sind. Hier wird gezeltet und am Lagerfeuer gesessen. Allerdings merkt Arlo schnell, dass der Wald in Pine Mountain nicht ganz ungefährlich ist.

Hier gibt es nämlich nicht nur wilde Tiere, sondern man kann sich auch leicht verirren und in einer Zwischenwelt mit gefährlichen Magiewesen landen. Arlo hat allerhand damit zu tun, sich in dieser neuen Welt zurechtzufinden und herauszufinden, was das mit ihm zu tun hat. Er ist ein toller Junge, der gleichzeitig mutig, aber auch sensibel ist. Ich mochte ihn, seine neuen Freunde Indra und Henry Wu als auch den Rangertrupp wirklich gerne.

Die Geschichte ist rätselhaft, unterhaltsam, spannend und steckt voller Abenteuer. Besonders schön sind dazu noch die Zeichnungen, die die Atmosphäre hervorragend unterstützen und dabei helfen, sich so manche Kreatur besser vorstellen zu können.

Obwohl in diesem Buch schon so viel passiert, habe ich das Gefühl, dass nur an der Oberfläche gekratzt wird und sich noch viel mehr hinter der Zwischenwelt verbirgt. So bleibt am Schluss auch der ein oder andere Handlungsstrang offen, da es ja noch einen zweiten Teil geben wird. Ich hätte so gerne jetzt schon weitergelesen, denn ich habe die Seiten absolut verschlungen.

Wer Fantasy, Mystery oder Pfadfinder mag, der ist bei diesem fesselnden Kinderabenteuer gut aufgehoben.