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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2018

Auf der Suche nach einem sagenhaften Schatz

Geheimakte / Geheimakte Cíbola
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Der Archäologe Max Falkenburg stößt bei den Hinterlassenschaften seines Freundes Patrick auf dessen Aufzeichnungen zur geheimnisumrankten Stadt Cibola. In Gedenken an den verstorbenen Freund bereitet Max ...

Der Archäologe Max Falkenburg stößt bei den Hinterlassenschaften seines Freundes Patrick auf dessen Aufzeichnungen zur geheimnisumrankten Stadt Cibola. In Gedenken an den verstorbenen Freund bereitet Max mit seinen Freunden Joe und Jody und Professor Crichton die Expedition nach Neuspanien vor, auf der Suche nach einer der sieben goldenen Städte. Doch nicht nur sie interessieren sich dafür: Ihnen auf der Spur sind kaltblütige Schatzjäger, goldgierige Ganoven und ein missgünstiger Kollege…

Ein weiteres Abenteuer mit Max Falkenburg und seinen Freunden bahnt sich an, wie immer mit einigen Gefahrenquellen, zwischendrin mit viel Action und einem dicken Schuss Mythos gewürzt. Der Showdown zum Schluss ist auch nicht von schlechten Eltern. Ganz so eng darf man die vorliegende Geschichte nicht sehen, doch mit einem Augenzwinkern gelesen kann so manches glaubwürdig werden, das in unserer Welt nicht funktionieren würde. Wie alle anderen Bände dieser Reihe ist das Abenteuer in sich abgeschlossen, man kann es gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Die Hintergründe zu der Legende der goldenen Städte hat der Autor André Milewski sorgfältig recherchiert und in einem abschließenden Kapitel über „Fakten, Hintergründe & Fiktion“ zusammengefasst.

Die besondere Mischung an Indiana Jones, Mythos und Fakten wird durch einen flüssigen Schreibstil abgerundet, so dass ich dem Buch einige spannende Lesestunden verdanke. Sehr gerne empfehle ich die Geschichte deshalb weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 06.12.2018

Der Herzensjäger

Er will dein Herz (Ein Marina-Esposito-Thriller 7)
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Gemma Adderley entschließt sich, mit ihrer kleinen Tochter vor ihrem gewalttätigen Ehemann ins Frauenhaus zu flüchten. Doch die Tochter wird aus dem Auto geworfen, Gemma kommt nie an. Einen Monat später ...

Gemma Adderley entschließt sich, mit ihrer kleinen Tochter vor ihrem gewalttätigen Ehemann ins Frauenhaus zu flüchten. Doch die Tochter wird aus dem Auto geworfen, Gemma kommt nie an. Einen Monat später findet man ihren Leichnam – ohne Herz. Sie wird nicht die einzige misshandelte Frau bleiben, der der Täter das Herz entnimmt… DI Phil Brenann übernimmt die Ermittlungen. Er macht eine schwere Zeit durch, denn seine Frau Marina hat sich von ihm getrennt und wohnt allein mit der kleinen Tochter. Doch bald wird Marina zu dem Fall hinzugezogen, sie soll ein Profil des Täters erstellen.

Ein erschütterndes Szenario steht am Beginn dieses Thrillers, der wieder einmal einen recht brutalen Serienmörder ins Visier nimmt. Der Leser erhält Einblick sowohl in die Gedankenwelt des Täters wie auch der Opfer und natürlich der Ermittler. Geschickt werden mehrere Verdächtige in die Runde geworfen. Und obwohl ich diesmal sehr schnell den Täter herausgefunden hatte, blieb es nach wie vor spannend: Wie wird es gelingen, ihn zu fassen? Ist mein Verdacht überhaupt hieb- und stichfest? Das Buch birgt einige Gefahrenmomente, die den Spannungspegel nach oben treiben.

Auch diesmal wieder ist die Geschichte spannend von Anfang bis zum Ende und lässt dem Leser immer mal wieder kalte Schauer über den Rücken rieseln. Das Buch liest sich auch gut, ohne die Vorgänger dieser Reihe zu kennen, den wahren Genuss aber hat man, wenn man auch die Entwicklung der beiden Ermittler Phil Brennan und Marina Esposito vom Beginn der Reihe an verfolgen kann.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Historischer Roman, Krimi, Liebesgeschichte

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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London, 1920: Die 19jährige Louisa, Tochter einer überarbeiteten Wäscherin, erhält eine Anstellung als Kindermädchen in Mitford House - nachdem sie gerade ihrem Onkel entfliehen konnte, der ihren Körper ...

London, 1920: Die 19jährige Louisa, Tochter einer überarbeiteten Wäscherin, erhält eine Anstellung als Kindermädchen in Mitford House - nachdem sie gerade ihrem Onkel entfliehen konnte, der ihren Körper als Bezahlung für seine Schulden angeboten hatte. Dabei lernt sie den jungen Polizisten Guy Sullivan kennen, der ihr gerne hilft. Er ist gerade mit dem Mord an einer Krankenschwester beschäftigt, der einiges an Rätseln aufgibt. Und auch Louisa lässt der Tod der Krankenschwester nicht ganz los, sie kann einiges zur Auflösung des Falles beitragen.

Opulent erscheint das Buch mit seinen knapp 500 Seiten, das die Atmosphäre der 1920er Jahre gut trifft. Man merkt es der Autorin Jessica Fellowes an, dass sie sich durch ihre Begleitbücher zur Serie „Downtown Abbey“ bestens in die Materie eingearbeitet hat. Allerdings hätte man meiner Meinung nach manches etwas zusammenkürzen können, stellenweise ist der Roman doch recht langatmig geraten. Die Protagonisten werden sehr schnell sympathisch, während die Autorin durchgehend ihre Hinweise auf den möglichen Täter streut, mal mehr, mal weniger gut zu finden. Die verschiedenen Handlungsebenen werden zum Schluss gut miteinander verknüpft, die Auflösung wartet mit einer kleinen Überraschung auf. Der Roman vereinigt Merkmale von historischen Romanen, Krimis und Liebesgeschichten. Manches dieser Genres ist besser, manches nicht so gut getroffen.

Insgesamt ist das Buch eine gelungene Mischung aus Fiktion und Realität, gibt es doch die Schwestern Mitford und das Gutshaus tatsächlich. Dennoch dienen sie hier nur als Möglichkeit, den Roman zu gestalten. Der Mord an der Krankenschwester Florence Nightingale Shore ist allerdings tatsächlich belegt.

Insgesamt ist das Buch flüssig geschrieben und hat mir einige spannende Lesestunden beschert. Ich möchte der Geschichte deshalb vier von fünf Sternen vergeben und empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Mörderischer Heiligabend in Nordschweden

Der Schmetterling
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An Heiligabend wird in Hudiksvall, Nordschweden, eine junge Mutter ermordet, als sie dem Weihnachtsmann die Tür öffnet. Doch es ist nicht ihr verkleideter Ehemann, der in diesem Kostüm steckt, sondern ...

An Heiligabend wird in Hudiksvall, Nordschweden, eine junge Mutter ermordet, als sie dem Weihnachtsmann die Tür öffnet. Doch es ist nicht ihr verkleideter Ehemann, der in diesem Kostüm steckt, sondern ihr Mörder. Kommissar Rokka, gerade wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt, übernimmt mit seinem Team die Mordermittlungen. Doch es wird nicht der letzte Mord bleiben in dieser verschneiten Weihnachtszeit…

Ein typisch nordischer Krimi ist das, mit viel Schnee und Kälte. Die Ermittler stürzen sich nicht nur in ihre Arbeit hinein, sondern tragen auch ihre eigenen Probleme mit sich herum. Da passt es, dass sie tief in der Vergangenheit graben müssen, um voranzukommen. Manche Überraschung kommt dabei heraus, die die Autorin für den Leser versteckt hat. Der Krimi lässt sich flüssig lesen, auch wenn man sich anfangs durch eine hohe Anzahl an Charakteren wühlen muss. Doch jeder dieser Protagonisten ist sehr detailliert angelegt, man erhält einen tiefen Einblick in deren Leben sowie deren Motivationen, sowohl des Täters wie auch der Ermittler selbst. Die verschiedenen Handlungsstränge werden zum Schluss gut miteinander verknüpft, die Auflösung ist gut vorbereitet.

Insgesamt ein solider Auftakt für eine nordische Krimireihe, die auf weitere Fortsetzungen gespannt macht.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Rabenschwarzer Humor und viel Wortwitz

Man muss auch mal loslassen können
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Charlotte, Wilma und Jessy sind fest entschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Als sie sich in einer Beratungsstelle treffen, beschließen sie, diese Aktion gemeinsam durchzuführen. Doch irgendwie will ...

Charlotte, Wilma und Jessy sind fest entschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Als sie sich in einer Beratungsstelle treffen, beschließen sie, diese Aktion gemeinsam durchzuführen. Doch irgendwie will es nicht klappen. An einer Tankstelle geraten sie an Ralle und Moritz, die einen Raubüberfall planen. Ob es mit ihnen zusammen besser klappt? Fünf „Loser der Nation“ treffen mit Wucht aufeinander…

So ergibt sich eine vergnügliche Geschichte, die mal mehr, mal weniger ernst bleibt. Denn die drei Frauen hätten sich sonst nie getroffen, und auch mit den beiden Männern hätte es keine Gemeinsamkeiten gegeben. So ergeben sich viele Ereignisse voller Situationskomik, die vom Wortwitz der Autorin unterstrichen werden. Dabei nimmt die Geschichte zunehmend an Fahrt auf. Mehrmals musste ich schmunzeln oder gar lauthals loslachen über den rabenschwarzen Humor der Autorin.

Man sollte nicht glauben, wie witzig ein Buch geraten kann, das sich als Thema den Selbstmord der Protagonisten aussucht! Nicht immer konnte ich die Handlungen der Geschichte nachvollziehen, vor allem in der ersten Hälfte des Buches fiel mir das eher schwer. Doch danach gewinnt die Handlung an Leichtigkeit, es gibt unerwartete Veränderungen, die auch die Geschichte positiv beeinflussen, frei nach dem Motto: „Leben ist das, was passiert, während du es planst.“ (S. 147) Da konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Eine Geschichte, die anfangs mit ihrem Potenzial zurückhält, aber dann doch noch gut in Fahrt kommt, deshalb möchte ich sie gerne weiter empfehlen.